Die bittere Folge  (2. Fan Fiction)

          von Happygirl 1111

Es war reine Neugierde, die mich und meinen Freund Seth zum Scanning-Center führte. Wir hatten nicht wirklich vor, uns scannen zu lassen. <Hey, kommt her und lasst euch scannen! Ihr werdet sehen, das Spiel macht Spaß!>, rief ein blonder Techno. Dann flüsterte er mit ein paar seiner Leute. <Okay, drei noch, dann ist vorbei.> Ich wusste nicht, wie mir geschah, als Seth und ich in das Center gezogen wurden. <Jace? Hast du das geplant?> Ich antwortete nicht. <Okay, ihr seid beide in Team Rot, klar?>-<Okay, aber...>, wollte Seth noch protestieren, aber da bekam er schon den Helm übergestülpt. Dann hatte auch ich einen auf. <Oh wow!> Ich sah zu Seth rüber. Er schien erstaunt. <Pass auf!> Ein blondes Mädchen zog mich runter. Sie war auch bei den Roten. <Passt auf die Blauen auf!> Ich hob mein Handgelenk. Cool! Die Waffe der Technos, ein Zapper saß dort. Einer der Blauen geriet in meine Schusslinie. Ich grinste. Dann feuerte ich ab. Er verschwand sofort. <Seth...> Er drehte sich zu mir um. Wir grinsten. <Auf in den Kampf. Wir verbrachten den Nachmittag im Realty Space. Plötzlich wurde mir der Helm vom Kopf gerissen. <Hey!> Der blonde Techno grinste mich an. <Feierabend.> <Aber...>, wollte ich noch protestieren. Da kam Seth rüber. Er strahlte. <Das war das coolste, was ich je gemacht hab!> Er klopfte den Typ auf die Schulter. <Danke, Mann. Das war klasse!> <Ved! Hilf mir hier mal!> Einer der Technos winkte den Blonden zu sich. <Lasst mich los! Ich will weiter spielen!> Ein Mädchen wehrte sich aufs Übelste. Ich runzelte die Stirn. <Lass uns gehen.> Ich zog Seth mit mir. <Wie fandest du es?> Ich lächelte in mich hinein. <Ich glaube...ich könnte mich dran gewöhnen.> Ich küsste ihn noch schnell auf die Wange und begann zu laufen...
<Hey, du!> Es war der nächste Tag, als ich das erste Mal auf der Straße angequatscht wurde. <Was?>, entgegnete ich kühl. Zwei Typen mit blauen Stirnbändern standen vor mir. <Welche Farbe?> Ich schluckte. Dann straffte sich mein Körper. <Rot! Und ihr, seid ihr bei den Versagern, den Blauen.> Der erste lief rot an. <Was willst du damit sagen?> Drohend ging er ein paar Schritte auf mich zu. <Gibt es ein Problem?> Seth stand hinter mir. Ganz plötzlich. <Ihr solltet besser gehen.> Lachend sahen sich die Typen an. <Oh, meinst du. Das denken wir aber nicht.> Sie kamen ein paar Schritte näher, blieben aber sofort stehen, als Seth einer seiner berühmten Kung-Fu-Chakie-Chan Stellungen einnahm. <Und ich sagte, ihr solltet besser gehen.> Seine Stimme hatte einen drohenden Unterton. Verunsichert sahen die beiden Blauen sich an. <Komm...>, murmelte dann der Erste seinem Kumpel zu und sie verschwanden. <Seth! Ich glaub es nicht!> Ich fiel ihn um den Hals. <Ich auch nicht.> Wir gingen zurück. <Was meinst du? Sollten wir uns auch mal solche Bänder anschaffen?> Ich überlegte kurz. Keine schlechte Idee. <Warum nicht?> Ich wusste nicht, wie Seth es schaffte, aber keine fünf Minuten später hielt er zwei rote Bänder in der Hand. Mit schnellen Fingern band er mir das Band um den Kopf. <Klasse. Du siehst einfach klasse aus.> Er küsste mich kurz, bevor er sich selber das Band umband. <Ich sehe verdammt gut aus.> Grinsend drehte Seth sich zu mir um. <Überhaupt nicht eingebildet, was?> Bevor er wusste, was ich machte zog ich ihn das Band über die Augen. Wie betrunken torkelte er durch den Raum und ich lachte mich halb tot. <Nimm das weg! Bitte, Jace, nimm das weg!> Es gab ein Krachen als Seth gegen den Schrank lief. <Autsch!> Lachend nahm ich ihn das Band von den Augen. <Geht’s wieder?> Zärtlich küsste ich ihn auf die Stirn. <Mhmmm...jetzt ja.> Er erwiderte meinen Kuss. Dann ging ich wieder raus. Er kam mir hinterher. Zwei Mädchen kamen uns entgegen. <Auch Rot? Gut!> Sie blieben vor uns stehen. <Fünf der Blauen haben zwei von uns zusammengeschlagen. Wir brauchen Hilfe!> Ich nickte. Dann begannen wir zu laufen. <Hey! Ihr feigen Idioten! Fünf gegen zwei. So was nennt man feige.> Spöttisch ließen die fünf von den Roten ab. <Ach ja? Dann kommt ihr mal her. Mal sehen, ob ihr es fair austragen könnt.> Ich tastete mich nach einen Baseballschläger, der auf dem Boden lag. <Okay...dann lasst uns diese Feiglinge fertig machen und abhauen...ich hab heute noch ein Date. Und ganz bestimmt nicht mit denen da.> Seth rückte sein Stirnband zurecht und griff nach  einen kräftigen Ast. <Und...GO!> Wir stürzen uns auf sie.  Zahlreich waren wir unterlegen, aber trotzdem schafften wir es irgendwie mit denen fertig zu werden. <Ja, lauft nur, lauft und heult euch aus!> Seth hatte einen gehässigen Unterton in der Stimme. Alles lief mit den Spiel gut...bis ein grauenhaftes Werk vollbracht wurde...
<Bist du soweit?> Seth lehnte am Türrahmen und wartete auf mich. <Gleich.> Ich rückte mein Stirnband zurecht und stand auf. <Jetzt.> Wir gingen ins unser <Wohnzimmer>, ein abgelegenes Zimmer. <Und los!> Wir setzten unsere Helme auf. Aber statt dem Spiel erschien...nichts. Leere Finsternis. Alles blieb aus. <Was...was soll das?> Seth riss sich den Helm vom Kopf und stand auf. <Wo willst du hin?>, fragte ich. <Wohin schon? Zum Hauptquartier der Technos, ich will endlich spielen!> Nachdenklich nickte ich. <Ich auch!> Wir gingen los. Plötzlich gab es einen lauten Aufschrei. Wir sahen uns vielsagend an. Wieder einer der Bandenkämpfe. <Wollen wir mitmischen?> Wir wollten. Als wir um die Ecke bogen, bot sich uns ein seltsames Bild. Ved, der blonde Techno von den Scanning-Center lag auf den Boden, zwei der Blauen hatten in aufs Übelste zusammengeschlagen. <Hey!> Seth trat zwei Schritte vor. Die beiden drehten sich um. Mit schnellen Finger machte eine dann den Zapper von Ved ab und richtete ihn auf Seth. Er schüttelte mit einem leisen Lächeln den Kopf. <Das wagst du nicht. Wir sind hier nicht im Spiel. Aber das kapiert ihr Versa...>Da feuerte sie auf ihn. Seth sank ohne ein Wort zu Boden. Geschockt blickte ich erst auf ihn, dann auf die Blaue. <Du hast ihn umgebracht...>, flüsterte ich. <Du verdammte Bitch hast meinen Freund umgebracht!> Ich stürzte mich auf sie. Wut, Trauer, endloser Schmerz, das alles verkörperte sich in mir, als ich wie besinnungslos auf das Mädchen einschlug. <Hey, hey, hey! Was ist los?> Ein Techno, der Ved sehr ähnlich sah zog mich von ihr weg. <Was zum Teufel ist hier los.> <Diese Schlampe hat meinen Freund umgebracht!> Ich wollte mich los reißen, aber er war einfach zu stark. Die beiden Blauen sind längst verschwunden. Tränen rannen mir über die Wangen, als der Techno, mich immer noch eisern festhaltend, zu Seth ging. Er bückte sich, lauschte auf Atem und Puls. Dann stand er auf und schüttelte den Kopf. <Es ist vorbei. Er ist tot...> Ich konnte es nicht fassen. Seth, mein Seth, tot. Tot! Er wandte sich wieder an mich. <Tut mir leid. Aber es gibt nichts mehr, was wir für ihn tun könnten.> Dann entdeckte er Ved. <Ved? Ved!> Er bückte sich und rüttelte an Veds Arm. Es dauerte eine Weile, dann schlug er die Augen auf. <Jay? Oh man, mein Kopf.> Er rieb sich die Stirn. Jay zog ihn hoch. <Alles klar?> Er schüttelte den Kopf. <Nein...zwei dieser Blauen...sie haben mich zusammengeschlagen. Mein Zapper...sie haben meinen Zapper!> Ungläubig hob er seine Hand und starrte sie an. <Oh Shit, hoffentlich machen sie damit keine Scheiße.> <Ähm...das haben sie schon.> Jay deutete auf Seth. <Sie haben den Jungen umgebracht.> Dann sah er wieder zu mir. Ich kniete neben Seth und strich ihn die Haare aus dem Gesicht. <Wir sollten sie zu den Mall Rats bringen. Die Arme ist völlig verstört. Er...war ihr Freund.> <Oh...> Ved sah auf mich herab. <Und ich glaube, dich sollten wir auch dahin bringen, Bruderherz.> Er schüttelte nur den Kopf. <Was machen wir mit dem Jungen? Wir können ihn hier nicht so liegen lassen.>, warf einer der anderen Technos ein. <Seziert ihn.>, wagte Ved einen Joke. Ich drehte mich um. <Du verdammtes Arsch! Halt deine Klappe oder...> Ich stürzte mich auf ihn, aber da durchjagte mich ein Schmerz. Jay hatte mit seinen Zapper auf mich gefeuert, um mich davon abzuhalten, seinen Bruder zu verprügeln. Ich fiel in bodenlose Dunkelheit...
<Hey. Hey, wach auf!> Ich blinzelte. Helles Licht strahlte mir entgegen. Schnell schloss ich meine Augen wieder. <Bitte, wach auf.> Bruchstücke aus meiner Erinnerung kamen hoch. Der Zapper, die Blauen, Ved...Seth! Oh Gott, Seth. Er war tot! Ich würde ihn nie wieder sehn. Jetzt erst wurde mir das richtig klar. <Hey!> Ich öffnete die Augen. Ein Mädchen hatte sich über mich gebeugt, ein Junge stand neben ihr. <Wo...wo bin ich hier? Wer seid ihr?> Ich richtete mich vorsichtig auf. <Ich bin Dee. Das ist Patch.> Sie zögerte kurz. <Jay hat uns erzählt, was mit deinem Freund passiert ist.> Wieder kamen mir die Tränen, aber ich  unterdrückte sie schnell. <Ist okay.> Ich ließ mich ins Bett zurück gleiten. <Du bist sicher noch geschockt.> Lautlos nickte ich. <Er war alles was ich hatte.>, murmelte ich leise. Keiner der beiden erwiderte etwas darauf. Und war froh, das ich nicht reden musste. Der Schmerz saß einfach zu tief. Von diesen Moment an wusste ich, dass ich aufhören musste zu spielen. Es war falsch, das sah ich jetzt ein. Und ich war bereit, es hinter mir zu lassen...
Zwei Wochen später. Ich war wieder voll und ganz auf den Beinen, was eine ziemlich gute Pflege zeigte. Ich ging gerade nach draußen, als mich jemand am Arm festhielt. <Hatten wir nicht noch ne Rechnung offen?> Langsam drehte ich mich um. <Dafür, dass du meinen Freund umgebracht hast?> Verdammt, wieso musste dieses Mädchen mir gerade jetzt über den Weg laufen? Grinsend hob sie den Arm. Shit, sie hat immer noch Veds Zapper, schoss es mir durch den Kopf. <Bye, bye Süße.>Da hörte ich hinter mir ein vertrautes Surren. Ein Grinsen fuhr über mein Gesicht. <Du solltest jetzt besser gehen, Herzchen.>, erwiderte ich trocken. Tatsächlich ging sie. <Noch mal gut gegangen.> Jetzt drehte ich mich um. Hinter mir stand Ved. <Danke.>, flüsterte ich. Er nickte nur.
Das ist jetzt schon zwei Monate her. Inzwischen hab ich aufgehört zu spielen und bin festes Mitglied der Mall Rats. Aber eines bleibt tief in mir immer. Der Schmerz, als ich meine Freund durch ein Vorfall verloren habe, der nicht hätte kommen müssen. Und ich werde nie aufhören, an Seth zu denken...

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