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Träumen, Nachdenken und Besinnen

Es sind Märchen, Gedichte und Geschichten, die mir besonders gefallen.

Sie mögen etwas traurig sein, aber wunderschön

 

ein kleiner Hinweis für die regelmäßigen Gäste meiner Villa: ich habe die Geschichten und Gedichte in umgekehrte Reihenfolge sortiert und werde neue Texte vor die bestehenden setzen. Dann braucht ihr nicht immer nach unten zu skrollen ;-) 

 

 

Paulo Coelho

Handbuch des Kriegers des Licht

 

Gott nutzt unsere Einsamkeit dazu,

um uns das Zusammenleben zu lehren.

Er nutzt den Zorn,

um den unendlichen Wert des Friedens zu zeigen.

Er nutzt die Langeweile,

um dadurch die Bedeutung des Abenteuers und der Hingabe hervorzuheben.

 

Gott nutzt die Stille,

um den Wert der Worte zu zeigen.

Er nutzt die Müdigkeit,

um den Wert des Wachseins verständlich zu machen.

Er nutzt die Krankheit,

um den Segen der Gesundheit herauszustellen.

 

Gott nutzt das Feuer,

um das Wasser zu erklären, um den Wert der Luft begreiflich zu machen.

Er nutzt den Tod,

um zu zeigen, wie kostbar das Leben ist.

 

 

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war
wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte
den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter.
Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges
saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die
Traurigkeit", flüstere die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.

"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder eimal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann
nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger
Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also",sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft
begegnet.
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker
und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie
wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

"Ich bin die Hoffnung."

 


 

Wenn du tust was du nicht bist,

wächste eine stille

Abneigung dir selbst gegenüber.

 

Wenn du mit dir machen läßt,

was dir fremd ist,

beginnst du dich zu verachten.

 

Wenn du echt bist,

auch wenn es schmerzt,

dich und andere,

dann hat das tiefe Glück

eine Chance

 

 

 

 

Manche Menschen wissen nicht,

Wie wichtig es ist, dass sie da sind.

Manche Menschen wissen nicht,

Wie gut es ist, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,

Wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,

Wie wohltuend ihre Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht,

Wie viel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,

Dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen.

Verfasser unbekannt

 

 

 

Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen.
Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte:"Für wieviel verkaufen Sie die Babys?" Der Besitzer meinte "zwischen 30 und 50 Dollar"
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus "Ich habe 2,37 Dollar, kann ich sie mir anschauen?"
Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäfts hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte "Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte, daß, als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.
Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte "den kleinen Hund möchte ich kaufen".
Der Mann antwortete "nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir."
Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 Dollar und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe."
Der Mann entgegnete: "du mußt den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde"
Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: " naja, ich kann auch nichtso gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat."
Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "mein Sohn, ich hoffe und bete, daß jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."

Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist;
sondern daß jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!

 

 

 

 

Ein bisschen mehr Frieden und weniger Streit.

Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid.

Ein bisschen mehr wir und weniger ich.

Ein bisschen mehr Kraft und nicht so zimperlich,

und viel mehr Blumen des Lebens,

denn auf den Gräbern sind sie vergebens

 

 

 

Eine kleine Geschichte für liebe Menschen!

 

Zwei reisende Engel machten Halt,

um die Nacht im Hause einer wohlhabenden

Familie zu verbringen.

 

Die Familie war unhöflich und verweigerte

den Engeln, im Gästezimmer des Haupthauses

auszuruhen.

Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen

Platz im kalten Keller.

 

Als sie sich auf dem harten Boden

ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in

der Wand

und reparierte es.

Als der jüngere Engel fragte, warum,

antwortete der ältere Engel:

 

"Die Dinge sind nicht immer das,

was sie zu sein scheinen."

 

In der nächsten Nacht rasteten die beiden

im Haus eines sehr armen, aber gast-

freundlichen Bauern und seiner Frau.

 

Nachdem sie das wenige Essen, das sie

hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie

die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut

schliefen.

 

Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm,

fanden die Engel den Bauern und seine Frau

in Tränen.

Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges

Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld.

 

Der jüngere Engel wurde wütend und fragte

den älteren Engel, wie er das habe geschehen

lassen können?

 

"Der erste Mann hatte alles, trotzdem

halfst du ihm", meinte er anklagend.

"Die zweite Familie hatte wenig,

und du ließest die Kuh sterben.

 

"Die Dinge sind nicht immer das,

was sie zu sein scheinen",

sagte der ältere Engel.

 

"Als wir im kalten Keller des Haupthauses

ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch

in der Wand steckte. Weil der Eigentümer

so von Gier besessen war und sein glück-

liches Schicksal nicht teilen wollte,

versiegelte ich die Wand, so dass er es

nicht finden konnte.

 

Als wir dann in der letzten Nacht im Bett

des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes,

um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh

anstatt dessen.

 

Die Dinge sind nicht immer das,

was sie zu sein scheinen."

 

Manchmal ist das genau das, was passiert,

wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen,

was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast,

musst du dich bloß darauf verlassen,

dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist.

 

Du magst es nicht bemerken,

bevor ein bisschen Zeit vergangen ist...

 

Manche Leute kommen in unser Leben

und gehen schnell...

 

Manche Leute werden Freunde und bleiben ein

bißchen...

wunderschöne Fußabdrücke auf unseren Herzen

hinterlassend...

und wir sind ziemlich ähnlich, weil wir

eine Freundschaft geschlossen haben!!

 

Gestern ist Geschichte.

Das Morgen ein Mysterium.

 

Das Heute ist ein Geschenk.

Darum heißt es auch: Präsent.

 

Ich denke, das ist etwas Besonderes...

Lebe und genieße jeden Moment...

Dies ist keine Generalprobe!

 

  (\        /)

  ( \  __ / )

  (  \(  )/  )

  (   /  \   )   NIMM DIESEN KLEINEN ENGEL

  (  / \/ \  )   UND BEHALTE IHN NAH BEI DIR

    /      \     ER IST DEIN SCHUTZENGEL

   (        )    GESANDT, UM ÜBER DICH ZU WACHEN

 

DIES IST EIN SPEZIELLER SCHUTZENGEL...

 

 

 

 

Drei Jahrzehnte können verdammt lang sein
Was es vor 30 Jahren nicht gab


Bundesregierung und Stromwirtschaft haben sich gestern in Sachen Atomausstieg geeinigt. Das Abkommen sieht vor, dass der letzte Meiler in etwa 20 Jahren vom Netz geht, realistisch sind 30 Jahre. Wie verdammt lang 30 Jahre sind, zeigt ein Rückblick von SWR3 Reporter Anno Wilhelm. (06/2001)

Wer morgens mit dem Auto zur Arbeit fuhr, schwebte in dauernder Lebensgefahr. Es gab noch keine Kopfstützen und in den wenigsten Autos Anschnallgurte. Die ersten Airbags waren zwar erfunden, wurden aber mit Sprengstoff gezündet und über 300 Grad heiß. Wer einen Unfall so überstanden hatte, mußte sich nur noch vor dem Airbag fürchten.

Am Arbeitsplatz wurde noch mit der Schreibmaschine getippt. Der PC war noch nicht erfunden. Taschenrechner im Kleinformat mit Mikrochip waren kurz vor der Entwicklung, konnten aber nur die Grundrechenarten und Prozentrechnen. Immerhin: Die Erfindung des Fotokopierers sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Nach der Arbeit musste man sich beeilen, um noch einkaufen zu gehen. Es gab noch keine flexiblen Ladenschlusszeiten, um 18.30 war Feierabend. Die Tankstelle war keine Alternative, dort gab es nichts außer Benzin. Und der schnelle Burger auf die Hand war noch unbekannt. Die erste McDonalds-Filiale machte erst Ende 1971 in München auf. Wer vergessen hatte Geld zu holen, brauchte an ein Restaurant gar nicht erst zu denken – es gab noch keine Geldautomaten. Wenn sich als letzte Chance noch ein Fertiggericht bot, war Zeit zum Warmmachen einzukalkulieren – man kannte die Mikrowelle noch nicht.

Eltern hatten recht gute Chancen, direkt mit ihren Kindern zu kommunizieren, denn es gab weder Walkman noch CDs. Wer stolz auf seinen Nachwuchs war, konnte ihn mit der Super-8-Kamera filmen, es gab zwar schon Videokameras, aber erst in schwarz-weiß. Ein Telefonanruf war noch richtig Arbeit, denn es gab keine eleganten Tipptelefone, sondern nur das graue Einheitsmodell mit Wählscheibe von der Post. Wer Fernsehen wollte, hatte nur drei Programme zur Verfügung. In der Fußball-Bundesliga gab es noch keine Werbebanden. Und das Privatfernsehen war noch lange nicht erfunden.

Danach ging man ins Bett, aber der Tag war noch nicht zuende, es gab noch was zu tun. Denn alle die, die heute knapp 30 sind, die gab es auch noch nicht.

 

 

 

 

Menschen des Lichts

 

Menschen des Lichts,

und gehen sie auch

dunkle Pfade

hinterlassen leuchtende Spuren

erhellen die Nacht

einen Augenblick nur,

- vielleicht -

für jene

die ihnen folgen.

 

Menschen des Lichts

ziehen einsame Wege

mitunter

doch treffen sie

einander unterwegs

blitzt auf ein Funke

des hellen Tages

der einst

die Dunkelheit verbannt.

                               

A. Paulitsch

 

 

 

 

Der kurze Besuch eines Engels

 

(aus "Da war es auf einmal so still" von Linda von Keyserlingk)

 

Es war Abend. Nanina saß in ihrem Bett und sah sich ein Märchenbuch an. Das Bett war ein Klappsofa und gehörte Oma. Nanina war vier Wochen lang bei ihr zu Besuch. Eben kam Oma hinein und brachte einen Schlaftrunk, einen Verveine-Tee. Nanina nahm den Becher und sagte: "Jetzt kommt Mama bald und holt mich ab." "Woher weißt du das denn schon? Sie hat doch gar nicht angerufen". Nanina verstand nicht, warum Oma so komisch fragte. "Ich weiß es eben" sagte sie und schien eifrig das Märchenbuch zu betrachten.

Oma hatte eine feines Gespür für das, was wichtig war. "Ich möchte dir gerne eine Geschichte erzählen", sagte sie. Nanina sah ins Märchenbuch.

"Es war einmal ein Engel", begann Oma, "der wollte gerne ein Mensch werden. Aber er wollte auch wieder nicht. Er wollte so gerne zu den guten Menschen auf der Erde. Aber er wollte nicht den Krieg und all das Kaputte. Das gefiel ihm nicht so. Darum wolle er nicht. Dann wollte er wieder. Dann wieder nicht. Er konnte sich einfach nicht entscheiden. "Da ging es ihm ja, wie mir auch manchmal, wenn ich nicht weiß , was ich machen soll" sagte Nanina.

Der Engel fragte andere Engel, was er machen solle. "Geh mal zu Besuch. Dann wirst du schon sehen.", sagten die. Als der nächste Regenbogen kam, ging der Engel drauf zur Erde. Er ging zu Mama, weil die so nett ist. Es dauerte eine Weile. Es ist nämlich nicht leicht ein Mensch zu werden. Als er dann endlich ein Mensch war, gefiel es ihm nicht. Er merkte, dass er kein richtiger Mensch werden konnte. "Das ist doch aber schade", sagte Nanina. "Und Mama?" Mama gefiel er. Sie wollte ihn behalten, denn es sah so niedlich aus. Wie ein Engelchen eben. Sie hatte ganz vergessen, dass Besuch nie bleibt. Jeder weiß doch, dass Besuch kommt, mal länger mal kürzer bleibt und dann wieder geht.

Der Engel blieb eine kleine Weile, und dann ging er wieder. Da haben Mama und Papa geweint. Der kleine Engel sagte: "Weint doch nicht. Wenn ihr so viel weint, dann kann ich nicht mehr fliegen. Dann sind meine Flügel zu schwer." Aber Papa und Mama mussten trotzdem weinen. Und damit nicht auch du weinst, darum bist du hier bei mir, damit ich dir alles erklären kann."

Nanina rührte in ihrem Tee. "Haben sie jetzt aufgehört zu weinen?" fragte sie dann und ihre Stimme war ganz klein. "Ja", sagte Oma. "Jetzt haben sie verstanden, dass sie für kurze Zeit einen Engel zu Besuch hatten." Nanina war ganz still geworden. Sie wunderte sich, woher Oma das alles wusste.

"Bin ich denn kein Engel gewesen?" fragte sie. "Nein," sagte Oma mit ihrer warmen Stimme. "Du bist doch ein Menschenkind. Du gehörst auf die Erde. Aber Engel, weißt du ,die kommen und gehen. Sie kommen oft, aber sie können nicht auf der Erde wohnen."

"Ich bin froh, dass du mir das alles erzählt hast", sagte Nanina. Oma wußte nicht so ganz, was sie davon halten sollte. Sie nahm Nanina den Becher ab und legte das Märchenbuch auf den Tisch. Aber gerade, als sie Nanina noch einmal in den Arm nehmen wollte, hatte die sich schon in ihr Kissen gekuschelt und war zufrieden eingeschlafen.

Oma schrieb die Engelsgeschichte auf. Als Mama am nächsten Tag kam, um Nanina abzuholen, gab Oma ihr die Geschichte mit. Das war für Mama und Papa ein großer Trost, denn nun mussten sie nicht verstummen und nichts verheimlichen, sondern fanden Worte, um auch mit Nanina über alles reden zu können, was sie bewegte.

 

 

 

 

 

 

 

Fortsetzung folgt

 

 

aufwachen ;-)

 

 



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