Reiseberichte 2001
Reports on a journey 2001 
 
Hallo ihr Lieben!
Wir sind im Süden. Mit Gegen- und Seitensturm sind wir heute in Narbonne in der Nähe von Carcassonne angekommen. Vor drei Tagen haben wir das Meer zum ersten mal gesehen ( und gebadet ). Seit einer Woche haben wir die Sandalen rausgeholt und fahren bei sonnig warmen Herbstwetter, nicht zu viele km am Tag, weil, diese Lektion haben wir schon gelernt, langsam reisen eine Kunst und schnell voran kommen gar nicht notwendig ist. Und so arbeiten wir pro Tag ca. 50 – 60 km vorwärts. Die Räder sind eigentlich viel zu überladen - 61 kg pro Rad, aber momentan sind wir noch motiviert und kräftig genug den ganzen Krempel zu bewegen. Inzwischen sind wir über 2500 km von Dresden entfernt. Wir hatten bisher nur diverse Löcher in Isomatten Packtasche und Fahrradschlauch zu flicken, ein Wassersack hat den Geist aufgegeben, sowie Daniels Fahrradständer und Daniels Steuersatz brauchte nach 1000 km schon mal intensive Zuwendung. Sonst lauft alles gut und uns geht hervorragend. Von Kirchheim ( Anjas Eltern ) sind wir über Konstanz, Basel nach Frankreich geradelt. Den Horror französischer Nationalstrassen haben wir uns bisher
weitgehend entzogen und sind wo immer es ging kleine gemütliche D - Straßen gefahren. Das ist manchmal bergig und nie schnell, aber besser für die Nerven. Über Besancon ging es an dem Doubs entlang, teilweise geniale Straßen immer am Fluss, bis zur Saone und von da bis zur Rhone. In dieser haben wir auch schon gebadet. Das Rhonetal reizte uns jedoch wenig und so fuhren wir östlich durch die Berge der Rhone - Alpes ( mit ca. 500 m Höhe durchaus erträglich ) und des Drome - Gebietes. Irgendwann dann ganz plötzlich tauchten Zypressen auf, die Dörfer wurden südlicher, der Regen nahm ein Ende, Trüffeleichen, Lavendelfelder und schließlich überall Weinfelder. Über Chateneuf du Pape ( dem wohl berühmtesten Weindorf der Welt ) ging es nach Avignon, Arles ( wo die Mücken in der Nacht auch in dieser Jahreszeit noch zu stechen wissen ) bis zum Meer. Wir sahen Carmargue Pferde und Flamingos, in Sete die Fähre nach Marokko und wir trafen Frank, einen Vagabunden aus Hamburg / Carcassonne ( seit 1985 mit dem Fahrrad in Europa unterwegs ), mit dem wir einen Abend lang die Philosophie der Strasse erörterten.
23.12.2001
Hallo Ihr Lieben!
Inzwischen sind wir im Süden Andalusiens in Malaga angekommen. Die Orangenplantagen liegen weit hinter uns. Wir haben Kilos von Apfelsinen verspeist, später Tomaten und Gurken. Die spanische Sprache lässt sich allerdings nicht so leicht wie die Orangen an der Strasse pflücken. Die Spanier sind uns gegenüber eher reserviert... Dafür erweitern wir unsere Englischkenntnisse ( wir reisen immer noch mit Susan ) und Susan lernt derweil Deutsch, z.B. "Fahhrad" oder "gehmer" --> let`s go oder andere nützliche Sätze wie "hier ist der Hund verreckt oder "steht jetzt auf!" ( sie ist unser morgendlicher Weckdienst und erfreut uns dann mit Weihnachtsliedern. Aufstehen müssen wir allerdings nicht so zeitig, denn die Sonne zeigt sich ( wenn überhaupt ) erst gegen 8.30 Uhr. Dafür ist es abends länger hell und wir können bis 18.00.Uhr fahren. Von Benidorm ( der letzten Rundmailstation ) an wurde es belebter, sonnenhungrige Ruheständler bevölkerten die Ostküste Spaniens. Wir hatten warmes Wetter, so wie wir es uns wünschen. Durch Alicante durch und am Mar Menor vorbei ging es durch die Berge bis Aquilas. Der Daniel findet immer gute Bushcampingplätze. In den kalten Bergen hatten wir sogar ein verlassenes Häuschen mit Kamin!!!, dem wir ordentlich eingeheizt haben. Susan war sehr erfreut, weil die Alufolie in ihrem Schlafsack doch nicht so die Heizleistung bringt... Ein Highlight auf der Strecke war der Sierra de Gata  -Naturpark, wo sich die Hippies am Strand niedergelassen haben, und wo wir Off - Road - Pisten durch die Berge nahmen. Überhaupt ist Spanien wesentlich bergiger als wir dachten... In Almeria beschlossen wir dann ein Stück an der Sierra Nevada vorbeizufahren. Es war eine Wahnsinnsarbeit hoch in die Berge zu fahren. Kaltes Regenwetter, klatschnassgeschwitzt 2 Tage lang berghoch. Wir hielten durch ( mit Kocher im Zelt und heizen ) und wurden belohnt mit 2 Tagen Sonnenwetter ( was nicht "warmes Wetter" bedeutet! ), malerischen Bergdörflein, wo man Käse, Olivenöl und Wein! herstellt und Blicken auf die schneebedeckten Gipfel. Wir waren nicht die einzigen Verrückten, die bei der Kälte in den Bergen herumfuhren. Unterwegs trafen wir 2 Radfahrer aus Kempten, der eine Fahrradmechaniker und Südamerikareisender. Wir haben 2 Stunden gequasselt und Daniel ist jetzt beruhigt, weil es in Südamerika doch Fahrradreifen zu kaufen gibt ( nach einer Serie von Plattfüssen - bis zu 2x am Tag, war ihm mit einem lauten Knall der Reifen aufgerissen und der Schlauch geplatzt ). Eigentlich wollten wir nach Granada, die Alhambra angucken, aber es war so kalt und es regnete ständig, also beschlossen wir 60 km vorm Ziel, dass wir Granada für später mal aufheben.Zurück am Meer ging es uns gleich besser, wesentlich wärmer war es jedoch nicht. Beim Adventskaffeetrinken im Cafe sahen wir dann die Zeitungs- und TV-Meldungen. Schneekatastrophe in Spanien, Unfälle, eingefrorene Wasserleitungen, Granada im Schnee versunken.. Hier an der Küste regnet es Gott sei dank nur. Das allerdings so heftig, dass wir kurz vor Malaga sogar unter einer Brücke unser Nachtlager aufschlugen. Keine kleine gemütliche Brücke, sondern ein 6-spuriger Highway! Es war sogar fast gemütlich und Früh sind wir, im Gegensatz zu sonst, richtig zeitig aufgestanden... Unsere Stimmung ist trotz allem gut, es macht Spaß zu dritt zu reisen, wir freuen uns auf ein bisschen Luxus mit heißer Dusche, Pension und Stollen und wünschen uns schleunigst  nach Marokko, wo wir uns wenigstens ein paar Grad mehr Wärme erhoffen.
Hier in Malaga, der Geburtsstadt Picassos, ist es mit 15 Grad jedoch noch ganz angenehm. Wir haben wir eine wunderschöne Pension mitten in der Altstadt gefunden. Die Stadt ( auch Stadt des Paradieses genannt ) ist etwas größer als Dresden mit verwinkelten Gässchen, zahlreichen Cafes, Weihnachtsmarkt, Festung und einer prächtigen Kathedrale. Die Stadt ist festlich, weihnachtlich geschmückt und auf den Straßen wird Flamenco gespielt und getanzt. Gestern Abend haben wir uns von dem örtlichen Blasorchester mit Pauken und Trompeten spanisch, temperamentvoll in Weihnachtsstimmung bringen lassen. Es gab ein buntes Potpourri von Weihnachtliedern ( auch "ein Jäger aus Kurpfalz" war dabei ), es war Partystimmung in der Kirche und die Spanier waren begeistert. Wir auch. Den Weihnachtsabend wollen wir im Restaurant verbringen, am 25.12. geht es dann weiter Richtung Algeciras, von wo wir mit der Fähre nach Marokko übersetzen.
Wir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Viele liebe Grüße. Daniel und Anja.

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04.10.2001

Jubidu wir sind seit dem 15. September unterwegs nach Südamerika. Zwei Wochen haben wir uns nun durch die Berge der tschechischen Republik gekämpft und sind der Donau aufwärts gefolgt, haben Regen und Kälte getrotzt und den ersten Muskelkater bewältigt. Auch der Böhmerwald hat uns ganz schön ins Schwitzen gebracht, in 1000 m Höhe sind wir durch die Wolken geradelt. Trotz des anhaltend schlechten Wetters sind unsere Gesichter sonnenverbrannt und wir sehen schon ein bisschen weltreisemäßig aus. 1000 Km per Fahrrad liegen hinter uns und jetzt machen wir Kurzurlaub im Feldle ( bei Anjas Eltern ). Morgen geht's weiter Richtung Frankreich, wo wir in ca.7 Tagen unser erstes Baguette kaufen wollen. Wir halten es etwas kürzer weil ein zweiwöchiger Radurlaub ja noch nicht so spektakulär ist – obwohl wir nach zwei Wochen schon spektakulär dreckig waren!! Auf diesem Wege also erst mal unsere E-Mail Adresse ( anja_dani14@yahoo.de ) für alle die sie noch nicht oder falsch verstanden haben und viele Grüße von zwei Radelbummlern
Daniel und Anja

01.11.2001
 

Jetzt sind wir auf dem Weg nach Perpignan in Richtung Spanien unterwegs. Melden uns aus Spanien wieder. Lasst es euch gut gehen Daniel und Anja.

 

01.12.2001
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für die zahlreichen Mails 14 Stück sind ja kaum zu lesen... bitte weiter so. Wir kämpfen heftig mit der Kälte auch hier ist es eben Winter und die Nächte sind ehr kalt ( wir hatten schon Reif auf dem Zelt ). Aber wir kommen jeden Tag ein Stück in den Süden und hoffen auf Wärme. Haben vor drei Tagen Susan getroffen, die aus England ist und mit dem Fahrrad in Spanien unterwegs. Eine Verrückte die schon 2 Jahre Reisen von England nach Australien mit Rad hinter sich hat, heißes Wasser statt Tee bevorzugt und eine Isomatte ohne Luft und einen viel zu dünnen Schlafsack hat. Wir haben viel Spaß und reisen nun relaxing ein Stück zusammen. Aus Barcelona hinaus ging es via Autobahn weil dort nichts anderes möglich ist, als wir es dann geschafft hatten war Anja 3 Tage verschnupft und so haben wir Pause gemacht und dabei gleich noch das schlechte Wetter abgewartet. Es gab Sturm monsunartigen Regen und sogar Hagel!!! In den Bergen Schnee. Dann ging es weiter nach Tarragona – Weltkulturerbe und sehr hübsch. In Peniscola haben wir an einem Campingplatz eine alte gern kiffende Lady kennen gelernt aus Deutschland die hier in einem Mobilhome ihren Lebensabend verbringt. Sie hat uns zum Kaffee eingeladen und wir haben die Duschen genutzt. Eine schöne Offroadpiste führte uns dann weiter in den Süden. Die Küste war völlig zerstört ein Desaster. Überall vom Sturm zerfetzte Strandpromenaden, überflutete kaputte Straßen und Dreck und Sand in den Städten. Das war seit 50 Jahren nicht mehr passiert und auch die Spanier haben alle Katastrophen - Sightseeing gemacht  aber für uns war das kein Problem weil wir kommen ja mit den Rädern überall durch. Jetzt sind wir kurz vor Alicante und haben in den letzten Tagen das Cap bei Gandia durchfahren. Traumhafte Berglandschaft.. Jetzt ist es auch ein bisschen wärmer geworden. Jetzt trullern wir langsam gen Süden und verbringen Weihnachten im Süden von Spanien vielleicht in einer kleinen Pension. Zwischen Weihnachten und Neujahr werden wir dann nach Marokko übersetzen. Daniel ist schon ganz verrückt nach den Weihnachtsplätzchen, die es hier im Lidl und Plus gibt.
Viele liebe Grüße bleibt Gesund und lichtelt schön.
Euer Daniel und Anja
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