Ansprachen 1.09.2002
Ansprache des 1. Vorsitzenden der SRK Schwabhausen 1920 |
Sehr geehrter Herr Pfarrer Schumann, sehr geehrter Kamerad und Vizepräsident des BSB Wolfgang Körner, sehr geehrter Kamerad und stellvertr. Kreisvorsitzender des BSB sehr geehrter Herr Karl Rotter von der Sudetendeutschen Landsmannschaft, sehr geehrter Herr Franz- Josef Worofka vom Bund der Vertriebenen sehr geehrter Herr Bürgermeister Mederer, sehr geehrte Frau Lachner, 2. Bürgermeisterin und zugleich Presse, sehr geehrte Damen und Herren der politischen Gemeinde Schwabhausen, sehr verehrte Anwesende und Mitglieder unserer Pfarrgemeinde.
Wir alle sind heute, am. 1. September, genau 63 Jahre nach Ausbruch des 2. Weltkrieges zusammengekommen, um nicht nur die Einweihung der von der SRK gestifteten Gedenktafel zu erleben, sondern auch um ein Zeichen für unsere Heimatvertriebenen zu setzen, mit denen wir hier in Schwabhausen und in der Umgebung schon seit mehr als 5 Jahrzehnten gut und friedlich zusammenleben. Von den 16.558.000 deutscher Ostbevölkerung kamen in wenigen Monaten nach Kriegsende durch Flucht und Vertreibung insgesamt 11.730.000 in den Westen. 2.111.000 Menschen kamen dabei ums Leben, während 2.645.000 in ihrer alten Heimat blieben. Hier einige Auszüge aus der Rede des damaligen Bundesratspräsidenten Roland Koch, 1999 anläßlich 50 Jahre Gründung BRD bei einer Vertriebenenveranstaltung im Berliner Dom: Trotz des Schmerzes über den Verlust der Heimat, trotz des Unrechts und der Verbitterung ging von diesen Menschen ein Signal der Hoffnung und ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung aus. In der Charta der Vertriebenen verzichteten sie ausdrücklich auf Rache und Vergeltung. Ich gehöre einer Generation an, (das gilt auch für mich) die Krieg, Not und Vertreibung aus eigener Erfahrung nicht mehr kennt. Trotzdem halte ich es für die Gestaltung der Zukunft unseres Landes für unverzichtbar, dass das Wissen auch um die dunklen Kapitel der Geschichte unseres Volkes weitergegeben wird - egal, ob anderen im deutschen Namen Leid zugefügt wurde oder ob Unrecht die Deutschen traf. Nur wer alle Kapitel der Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Der Friede - das ist die wichtigste Lehre aus der Geschichte - beginnt mit der unbedingten und absoluten Würde des einzelnen Menschen in allen Bereichen seines Lebens. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, auch die Erinnerung an das den deutschen Heimatvertriebenen zugefügte Unrecht wach zu halten - bei uns in Deutschland, aber auch in Europa und in der Welt. Das hat nichts mit dem Aufrechnen von Schuld zu tun, sondern es ist eine moralische Verpflichtung gerade auch gegenüber den Nachwachsenden, damit ihnen und ihren Zeitgenossen die Schmerzen und das Leid der vorausgehenden Generation erspart bleiben.“ Deshalb wollen wir, die SRK, mit der Gestaltung und Errichtung eines Heimatdenkmals hier im kirchlichen Friedhof in Schwabhausen mit dazu beitragen, dass dieses Unrecht der Vertreibung und alles, was dazu geführt hat, nicht vergessen wird. Wir wollen damit auch eine Brücke bauen zur „Erlebnisgeneration“, der Kriegsgeneration zur Nachkriegsgeneration, das sind wir, und zu allen Generationen, die nach uns gekommen sind und noch kommen werden. Ein Tag der Heimat soll auch bei uns zur Erinnerung und zur Bewahrung des ostdeutschen Kulturlebens eingeführt und regelmäßig einmal im Jahr würdig gefeiert werden. Erst die Erinnerung, die uns zum Bewahren führt, versetzt uns in die Lage, die Zukunft zu gewinnen. Heimat, was ist und was bedeutet Heimat? rein formell: der Heimatort, dessen Bürgerrecht man besitzt, der Heimatstaat, dessen Staatsbürgerschaft man hat. Nach dem persönlichen Denken und Fühlen ist Heimat mehr! Heimat ist gleich, wo man daheim ist, wo man sich wohl fühlt, ein Ort der Geborgenheit. Heimat bedeutet 1. den Raum, wo man daheim ist, 2. die persönlichen Beziehungen, Familie, Freunde, Bekannte und Verwandte, und 3. die Kulturgemeinschaft wie die Muttersprache, Religion, Sitten und Bräuche. 4. Materielle Sicherheit, wo man Arbeit und Einkommen und soziale Sicherheit findet. Herbert Grönemeyer hat gesagt: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl...“ Jeder von uns kennt vielleicht selbst sogar das Gefühl, wenn man mal länger von zuhause weg ist, das man Heimweh nennt. Heimat ist ein Deutsches Wort, das sich in keiner oder besser kaum in einer anderen Sprache wirklich übersetzen lässt! Heimat ist was ganz Besonders und das wollen wir auch unseren jungen Generationen vermitteln. Die Erhaltung und das Eintreten für die Heimat und die Liebe zur Heimat ist in meinen Augen auch der schönste und wirksamste Beitrag zum Frieden, den wir haben und den wir auch weiter wollen. Nächstes Jahr werden wir den 2. Teil des Heimatdenkmals einweihen, wenn auf der 2. Tafel die Länder und Regionen verewigt sind, aus denen unsere Landsleute fliehen mussten und vertrieben worden sind. Sie alle, jeder der möchte, kann dazu beitragen. Durch eine Mitgliedschaft in unserer SRK oder durch Spenden, die ausschließlich für diesen Zweck verwendet werden. Dazu werden in beiden Schwabhauser Banken Spendenkonten eingerichtet. Die SRK will sich künftig viel mehr für das Gemeinwohl in unserer Gemeinde engagieren und dazu brauchen wir neue, vor allem auch junge Mitglieder, denn sonst schaffen wir es nicht und der Verein verliert außer dem auch seine eigene Zukunft. Nun gilt es noch Dank zu sagen, an alle Männer und Frauen, die in den letzten Jahrzehnten das Heimatvertriebenengrab gerichtet und gepflegt haben. Ein ganz besonderer Dank geht jedoch an Hans-Dieter Blimmel, der hier eine sehr schöne Steinmetzarbeit abgeliefert hat. Ein Vergelt’s Gott an Herrn Adolf Forstner, der die Grabeinfassung sehr perfekt repariert hat. An Peter Rau, der gestern noch mit geholfen hat und an meine Vorstandskameraden von der SRK, die diese schöne Geste der Verbundenheit einstimmig mit getragen haben. Herrn Pfarrer Schumann ein Vergelt’s Gott für die würdige Segnung und Ihnen allen, und den Abordnungen und Ehrengästen ebenfalls danke für Ihr Kommen.
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Als nächster Redner ging Wolfgang Körner an den Ambo. Körner ist der Bezirksvorsitzende von Oberbayern und zugleich
Verbandsschädigend oder nicht? Anmerkung: Noch ein wichtiger Hinweis: Hier ist nun die aggressive Rede von W. Körner, |
"Sehr geehrter Herr Hochwürden,
Der BSB kann stolz sein auf so einen Bezirksvorsitzenden und Vizepräsidenten! Übrigens: W. Körner ist Träger des Bundesverdienstkreuzes! Lesen Sie dazu auch die Meldung auf der Seite Brandaktuelles vom 12.06.2004
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