Shaolin Kempo in China
Der Legende nach schreibt man das Shaolin Kempo demselben Mönch zu, der im 6. Jhr. n. Chr. den Zen-Buddhismus aus Indien nach China brachte. Der indische Mönch Bodhidharma (chin. Bezeichnung Ta Mo od. jap. Bezeichnung Bodai-Daruma oder Daruma) wanderte während der Liang-Dynastie (506-556 n. Chr.) aus Indien kommend in China ein.
Bodhidharma war der 28. Patriarch des indischen Zen-Buddhismus und der erste Patriarch des chinesischen Zen-Buddhismus.
Im Jahre 480 n. Chr. verließ Bodhidharma seine Heimat (südlich von Madras), fuhr mit dem Schiff nach China und wanderte über den Himalaya in die nördlichen Provinzen. Nach mehreren Aufenthalten an verschiedenen Orten (zuerst Südchina, dann am Kaiserhof der Liang-Dynastie) ließ er sich im Jahre 523 n. Chr. in der Provinz Henan (im Norden Chinas), wo sich das Shaolin Kloster befindet, nieder.
Er soll in einer Höhle oberhalb des Klosters neun Jahre lang vor einer Felswand sitzend meditiert haben. Von dieser Demonstration seiner Willenskraft beeindruckt, erkoren ihn die Shaolin-Mönche zu ihrem Lehrer.
Er lehrte den Mönchen eine Reihe von Übungen und Atemtechniken, um einer schnellen Ermüdung während der langen Meditation vorzubeugen sowie um den Körper fit zu halten. Wegen der Notwendigkeit, sich verteidigen zu müssen, wurden auch Schläge, Abwehren, Stöße und Tritte sowie uralte Stocktechniken praktiziert, d.h. die Übungen dienten zur Verteidigung und zur Gesunderhaltung. Er entwickelte die nach ihm benannten 18 Mönchsübungen und 24 Muskelspiele.
Bodhidharma lehrte den Kampf nur als ergänzende Disziplin zum Erreichen der Erleuchtung. Um die Kampfübungen der Mönche zu disziplinieren, gründete er ein Regelsystem, das Wu-de (Kampfkunsttugend) genant wurde. Dieses leitete die Mönche dazu an, die Tugenden Disziplin, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit und Achtung vor dem Leben zu verwirklichen.
Diese Anleitung wurde später von Jue Yuan zu den " Zehn Geboten des Shaolin " überarbeitet und übertrug sich als Regelwerk in alle weiteren Richtungen der Kampfkünste
Nach dem Tode von Bodhidharma geriet die Kunst, die er gelehrt hatte, fast in Vergessenheit.
Während der Yuan-Dynastie ( 1206-1368 n.Chr. ) trat ein chinesischer Boxer Namens Jue Yuan, der die alte chinesische Selbstverteidigung "Pok-Kek" ( Fausttechniken und Blöcke, verbunden mit blitzschnellen tiefen Ausweichen ) beherschte, in den Priesterstand und zog unter den Namen Cheh Yuan in den Tempel von Shaolin ein.
Er bemühte sich hier um die Neubelebung der von Bodhidharma überlieferten Kunst und erweiterte die Anzahl der Übungen auf 72.
Cheh Yuan, inzwischen Oberpriester in Shaolin, bereiste China und beobachtete auf einer Reise, wie ein alter mann von einem Wegelagerer überfallen wurde. Der Alte wich dem Angreifer geschmeidig aus und berührte ihn dann mit zwei Fingern, worauf sein Gegner bewußtlos niedersank.
Dieser Mann mit Namen Li, führte Cheh Yuan zu einem weiteren Meister, namens Pai Yu Feng.
Die drei Männer taten sich zusammen und schufen im Shaolin Kloster die Grundlagen des " Shaolin - Tempelboxens " ; eines Systems von 170 Bewegungen mit hohen Stellungen, Fußtritten und relativ schnellen Bewegungen.
Pai Yu Feng entwickelte das Tempelboxen weiter, indem er die Tierstile hinzufügte und die Anzahl der Übungen auf 181 erhöhte. Er lehrte, daß die gesamte Vielfalt der Rechniken in fünf Tierstilen enthalten sei, die mit den fünf Elementen des Menschen zu einer Einheit verschmelzen müssen.
Zuordnung der Elemente
Elemente Körperelemente Tierstile
Holz Geist Drachenstil
Feuer Atem Schlangenstil
Erde Kraft Leopardenstil
Metall Knochen Tigerstil
Wasser Sehnen Kranichstil
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