Der Anfang: Zeitmaschine: Alice und Ellie - 1. Teil |
Das Leben war hart, aber das machte niemandem etwas aus. Alle wussten, dass sie als Team zusammen arbeiteten, um sicherzustellen, dass jeder etwas zu Essen und Dinge hatte, die verkauft werden konnten. Außerdem war die Farm ein schönes Zuhause. Sie war groß genug für die ganze Familie und trotzdem gab es noch Platz für einen Gästeanbau, der als Bed & Breakfast (eine Art Pension) benutzt wurde.
Alice liebte die Farm. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals woanders leben zu wollen. Die Hügel hinter dem Farmhaus glühten jeden Abend in schimmerndem Rosa und in Momenten wie diesen fühlte Alice sich ihrer Mutter näher denn je.
Gertie war gestorben als Alice noch ein kleines Mädchen war – es war die Geburt ihrer Schwester Ellie. Die Hebamme war gerade noch rechtzeitig gekommen, um das Baby zu retten, aber für Gertie kam jede Hilfe zu spät.
Alice hatte eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter gehabt, und sie stellte immer sicher, so viel Zeit wie möglich mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen. Es war für Alice wichtig, dass Ellie so viel wie möglich von ihrer Mutter erfuhr. Auch wenn sie sie niemals persönlich kennen lernen würde, wollte Alice doch, dass Ellie den Charakter und das Wesen ihrer Mutter kannte.
So wuchs Ellie mit dem Wissen auf, dass ihrer Mutter sie geliebt hatte, selbst wenn sie sie nie gesehen hat. Diese Art Liebe erfuhr Ellie von ihrer Schwester Alice. Die beiden Schwestern waren unzertrennlich und die viele Arbeit auf der Farm teilten sie sich stets mit einer guten Portion Humor.
Alice half ihrem Vater Richard auf dem Feld und war für das Geflügel und die Schweine verantwortlich. Sie liebte es, Tier um sich zu haben und fühlte sich in ihrer Gesellschaft außerordentlich wohl!
Ellie war indessen für den Bed & Breakfast Betrieb zuständig – ihr lag es mehr, dafür zu sorgen, dass die Gäste stets gut versorgt waren. Sie hielt das Farmhaus in Ordnung und es köchelte immer was Leckeres auf dem Herd für ihre Schwester, ihren Vater und die anderen Helfer auf der Farm.
Außerdem gab es eine ganz besondere Person, die auf der Farm lebte und die es zu versorgen galt – Opa Moses. Opa war sehr alt – niemand wusste genau, wie alt er wirklich war. Er war in einem der Weltkriege Spion gewesen! Er saß immer auf der Veranda in seinem Schaukelstuhl und erzählte Ellie stundenlang Geschichten aus seiner Vergangenheit.
Ellie war fasziniert von Opa Moses und entwickelte bald eine Leidenschaft für seine manchmal sehr mysteriösen Geschichten und Abenteuer. Oft konnte man sie durch das Farmhaus kriechen sehen, während sie versuchte irgendwelche Hinweise für irgendwelche imaginären Rätsel zu finden. Als sie zehn Jahre alt war, durchlief sie eine Phase, in der sie Newsletter für ihre Familie schrieb, um sie über ihre neuesten Ergebnisse auf dem Laufenden zu halten!
Ellie und Alice hatten eine schöne Kindheit zusammen, auch wenn sie ihre Mutter sehr vermissten. Sie waren sich so nah, dass die eine immer wusste, was die andere wollte oder gerade brauchte. Sie stellten immer sicher, dass sie genug Zeit hatten, einmal am Tag zum Baden zum Fluss unten am Hügel zu gehen. Auf dem Weg zurück zum Farmhaus pflückten sie immer wilde Blumen, die sie Opa Moses gaben, der inzwischen zu alt war, um draußen herumzulaufen, und von daher auch die Jahreszeitenwechsel nicht mehr richtig mitbekam.
Richard schaute seinen beiden Töchtern oft hinterher, wenn sie durch die Felder liefen und lächelte vor sich hin. Er war so dankbar für diese Freude im Leben. Er vermisste Gertie, aber er hatte zwei gesunde, glückliche Töchter, Stabilität und ein geregeltes Einkommen von der Farm.
Er musste einfach lachen, wenn er sah, wie Ellie versuchte, ihrer ältere Schwester herumzukommandieren. Sie war ein echtes Original, seine jüngere Tochter! Sie stand immer für die Dinge, an die sie glaubte, gerade, selbst als Alice (die viel größer und erst recht stärker war als sie) ihr noch ein paar ihrer Aufgaben zuzuschieben versuchte, damit sie selbst einem der Helfer auf der Farm schöne Augen machen konnte. Das ließ Ellie sich nicht gefallen und es gab an dem Tag im Hühnerstall einen ganz schönen Krach. Natürlich kam Ellie dabei als Siegerin heraus. Richard bewunderte diese Ader seiner Jüngsten, aber er schätzte auch die Tatsache, dass Alice ihre Schwester so sehr liebte, dass sie sie sein ließ, wie sie war.
So verging die Zeit und die Mädchen wuchsen heran. Ihre Schularbeiten erledigten sie so weit wie möglich über Fernunterricht. Sie waren beide sehr intelligent und lernfreudig und Richard hatte überhaupt keine Zweifel, dass es die beiden einmal zu etwas bringen würden.
Der Anfang: Zeitmaschine: Alice und Ellie - 2. Teil |
Ellie legte einen wahren Geschäftssinn als Managerin für das Bed & Breakfast an den Tag und entwickelte sich zu einer richtigen Geschäftsfrau! Alles lief wunderbar. Als sie eines Tages aufs Feld gelaufen kam, obwohl sie eigentlich den Gästen das Mittagessen servieren sollte, war Richard ebenso besorgt, wie seine Tochter aussah.
Tränenüberströmt erzählte Ellie, wie sie eines der Gästezimmer betreten hatte, um Frau McGinnity zum Mittagessen zu rufen, und diese tot in ihrem Bett fand! Richard eilte sofort zurück zum Farmhaus und rief den Krankenwagen an.
Der Krankenwagen wurde von einigen Polizisten begleitet, die sicherstellen sollten, dass die Todesursache der älteren Dame keine verdächtigen Hintergründe hatte. Alle Sanitäter und Polizisten trugen Masken und eine Art Raumspray bei sich. Ellie sah ihnen von ihrem Stuhl in der Küche angstvoll zu und zitterte so sehr, dass sie kaum ihre Tasse Tee halten konnte.
Als sie zufällig mit anhörte, dass die ältere Dame an einem Virus gestorben war, der ältere Leute dahin rafft, wurde Ellie erst recht nervös. Sie hatte panische Angst und lief sofort zu Opa Moses, um nach ihm zu sehen. Aber als sie zurück zur Veranda kam, lag er bereits zusammengekrümmt auf dem Boden. Er war aus seinem Schaukelstuhl gefallen und lag tot in einer Lache aus grüner Gallenflüssigkeit.
Alice war über ihn gebeugt und Tränen strömten über ihre Wangen. Keine der beiden Schwestern konnten begreifen, dass Opa Moses so plötzlich nicht mehr da war. Sie hatten alle geglaubt, dass er für immer leben würde! Die Sanitäter bestätigten, dass auch Opa Moses durch den Virus ums Leben gekommen war.
Richard fiel durch den Tod seines Vaters kombiniert mit dem Schock über den plötzlichen Tod von Frau McGinnity in eine tiefe Depression und zog sich in sein Schlafzimmer zurück. Die beiden Todesfälle hatten zu viele Erinnerungen an die Nacht zurück gebracht, in der seine geliebte Gertie in seinen Armen gestorben war.
Alice und Ellie versuchten, die restlichen Gäste des Bed & Breakfast zu beruhigen, aber sobald diese die Männer im Farmhaus mit ihren Masken erblickten, sprangen sie sofort in ihre Autos und fuhren zurück in die Stadt.
Einer der Farmhelfer hatte von dem Virus gehört und riet den Mädchen, das ganze Farmhaus zu desinfizieren. Er hatte das Gerücht gehört, dass nicht nur ältere Menschen daran starben. Er hatte gehofft, dass die beiden verstehen würden, dass er und der Rest der Farmhelfer sie verlassen müssten, um bei ihren Familien sein zu können.
Alice und Ellie hatten keine andere Wahl, als sich von den Helfern zu verabschieden, die so lange hart für die Farm gearbeitet hatten. Die beiden Mädchen klammerten sich aneinander – sie hatten Angst davor, was in ihrer Welt wohl passieren würde.
Es dauerte nicht lange, bis sie merkten, dass Richard nicht unter Depressionen litt, sondern krank war. Sie pflegten ihn und versuchten, die Panik, die sie befiel, in Grenzen zu halten. Alice war körperlich und seelisch stärker als Ellie und nahm die Last auf sich, ihren Vater während des Verlaufs der Krankheit zu pflegen.
Ellie versuchte, die Farm so weit es ging fortzusetzen und verbrachte ihre gesamte Zeit auf den Feldern, während sie in Gedanken mit ihrer Mutter sprach. Als sie eines Tages aufsah und eine Vision ihrer Mutter erblickte, wusste sie, dass sie so schnell wie möglich zum Farmhaus rennen musste. Sie kam gerade noch rechtzeitig, um sich von ihrem Vater zu verabschieden, der die Hände seiner Töchter in den seinen hielt, und stille Tränen weinte, während er seine Augen zum letzten Mal schloss.
Alice und Ellie begruben ihren Vater neben Gertie und Opa Moses im Familiengrab im Wald. Sie hielten sich einander fest und versprachen einander, sich niemals zu verlassen, und niemand auf der Welt würde sie trennen können. Sie waren Schwestern. Sie waren Freunde. Sie waren alles, was sie noch hatten.
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Der Anfang: Amber - Teil 1 |
Der Stadtteil Bellevue Heights hatte einfach alles. Schöne Gärten, Baumhäuser, Swimmingpools und ein „Dorfzentrum", in dem glamouröse Mütter sich zum Kaffeeklatsch oder für eine Maniküre trafen.
Amber liebte ihr Zuhause. Sie hatte ein Zimmer mit allem Drum und Dran - einem eigenen Badezimmer, einem begehbaren Kleiderschrank, einem Fernseher mit Video und einer hochmodernen Stereoanlage. Außerdem hatte sie von ihrem Fenster aus die beste Aussicht über die Bellevue Hills, die man sich vorstellen konnte.
Sie verstand sich ausgezeichnet mit ihrer Schwester Solaris, die in der kleinen Wohnung über der Garage wohnte. Solaris war aus dem Haus ausgezogen, als ihre neue Stiefmutter einzog. Lucy war okay, Amber verstand sich ganz gut mit ihr, aber es gab immer eine leichte Spannung zwischen ihr und Solaris.
Lucy war die Krankenschwester gewesen, die jahrelang Ambers und Solaris Mutter Dianne gepflegt hat, die an einer schweren Lähmungskrankheit litt. Es war eigentlich nur verständlich, dass sich die ganze Familie sehr eng verbunden mit dieser Frau fühlte, die Dianne so fürsorglich bis zum Ende gepflegt hat. Für Jim war es eine Art Fortsetzung seiner Liebe zu Dianne als er nach ihrem Tod eine Beziehung mit Lucy begann. Er wollte, dass die Mädchen eine Mutter hatten, und bemühte sich stets sicherzustellen, dass Lucy von den Töchtern akzeptiert wurde, aber auch dass Dianne niemals vergessen würde. Lucy war sehr nett und Solaris mochte sich eigentlich ganz gern, aber sie fand es dennoch schwierig, mit der Tatsache fertig zu werden, dass eine andere Frau den Platz ihrer Mutter eingenommen hatte.
Amber war sehr glücklich. Sie hatte viele Erinnerungen an ihre Mutter und all die glücklichen Ferien mit der Familie, bevor Dianne so krank wurde. Am liebsten machten sie Urlaub am Strand - das war besonders schön, wenn sie ein Lagerfeuer machten oder in den sonnengewärmten Wasserlöchern saßen, die sie in den Sand gegraben hatten. Amber hielt sehr stark an diesen Erinnerungen von ihrer Mutter fest. Sie wird sie niemals vergessen, aber sie ist auch realistisch genug das zu glauben, was Dianne ihr vor ihrem Tod gesagt hatte - Leben ist für die Lebenden. Mit diesem Gedanken entwickelte und genoss sie die Beziehung zu ihrer Stiefmutter, ohne sich schuldig zu fühlen.
Auch in der Schule gab es keine Probleme. Amber brachte ohne großen Aufwand immer gute Noten nach Hause und hatte viele Freunde. Sie war sehr beliebt, immer gut gekleidet und traf sich gern mit ihren Freunden im Einkaufszentrum, um dort die Nachmittage mit ihnen zu verbringen. Oft übernachtete sich auch bei Freunden oder guckte Videos mit ihnen. Dabei versuchte sie immer, auch Außenseiter mit einzubeziehen, so dass auch die weniger beliebten Kids in der Schule das Gefühl hatten, dazu zu gehören und Menschen zu kennen, mit denen sie ihre Hoffnungen, ängste und Träume teilen konnten.
Sie hatte immer ein großes Interesse für Menschen - vielleicht weil sie durch die Krankheit und den Tod ihrer Mutter bereits sehr früh gelernt hatte, wie kostbar das Leben ist. Zugegeben, sie war ein Kind von reichen Eltern, aber sie war ganz und gar nicht eingebildet und jeder schätzte ihren Charakter, ihre Ehrlichkeit und ihren Gerechtigkeitssinn.
Eines Tages fand an der Schule eine spezielle Versammlung statt. Amber wusste ganz genau, worum es ging. Den Virus. Sie hatte während der letzten paar Monate aufmerksam die Nachrichten verfolgt, die verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung gesehen und beobachtet, wie die Welt langsam aber sicher zerstört und verwüstet wurde.
Viele Menschen von Bellevue Heights dachten, dass sie vor dem Virus sicher wären. Sie lebten in einem wohlhabenden und exklusiven Stadtteil, wo alle Epidemien und andere Gesundheitsprobleme schnell über private Einrichtungen und ärzte behandelt wurden.
Amber war anderer Meinung, ebenso wie ihr Freund Dal. Seine Eltern waren ärzte und hatten in den letzten Monaten Tag und Nacht gearbeitet, um die Leben von Menschen in ärmeren Stadtteilen zu retten, die mit dem Virus infiziert worden waren.
Die Versammlung sollte eigentlich nichts weiter als eine informative Sitzung über den Virus sein, ohne die bildlichen Beschreibung der Symptome und Anzeichen des Virus, aber schon bald brach eine Panik aus und viele der Kids begannen zu weinen und hysterisch zu werden, weil sie einfach nicht in der Lage waren, die schrecklichen Todesbilder aus ihren Köpfen zu löschen und furchtbare Angst hatten, dass das gleiche auch ihren Familien und Freunden zustoßen könnte.
Dal ging an diesem Nachmittag mit zu Amber nach Hause und zusammen verbrachten sie den Nachmittag in Solaris Wohnung über der Garage, um sich zu überlegen, wie sie in einer Welt ohne Erwachsene überleben konnten.
Wenn es tatsächlich zum schlimmsten Fall aller Fälle kommen sollte, würden sie bald selbst von den Geschehnissen betroffen sein, die sich mit einer rasenden und furchterregenden Geschwindigkeit auf der ganzen Welt ausbreiteten.
Der Anfang: Zeitmaschine - Amber Teil 2 |
Was bisher geschah - Dal ging an diesem Nachmittag mit zu Amber nach Hause und zusammen verbrachten sie den Nachmittag in Solaris Wohnung über der Garage, um sich zu überlegen, wie sie in einer Welt ohne Erwachsene überleben konnten.
Wenn es tatsächlich zum schlimmsten Fall aller Fälle kommen sollte, würden sie bald selbst von den Geschehnissen betroffen sein, die sich mit einer rasenden und furchterregenden Geschwindigkeit auf der ganzen Welt ausbreiteten.
In einem Monat kann eine ganze Menge passieren - das hat Amber am eigenen Leib erfahren müssen.
Solaris war Richtung Norden gefahren, um dort als Schwesternhelferin auszuhelfen, wo der Virus bereits die Mehrzahl aller Erwachsenen befallen hatte. Bisher hatte niemand etwas von ihr gehört.
Das Kommunikationsnetz war praktisch zusammengebrochen. Die Telefonleitungen, die noch funktionierten, wurden für die Regierung und andere Behörden sowie für Notrufe freigehalten.
Inzwischen war Bellevue Heights kein so exklusiver Stadtteil mehr. In viele Häuser war eingebrochen worden und zahlreiche Häuser waren Vandalen zum Opfer gefallen. Die Familien waren in ihre Sommerhäuser außerhalb der Stadt gezogen, in der Hoffnung, dass die frische Luft dort sie vor dem tödlichen Virus, der die ganze Welt ergriffen hatte, schützen konnte.
Amber und Dal verbrachten viel Zeit miteinander. Dals Eltern starben sehr schnell, nachdem sie sich offenbar durch ihre Arbeit mit so vielen kranken Menschen mit dem Virus angesteckt hatten. Wie man sich vorstellen kann, brauchte Dal nun sehr viel Unterstützung.
Ambers Eltern hatten entschieden, dass es an der Zeit war, mit ihrem Boot hinaus zu fahren und einen sicheren Ort zum Ankern zu finden. Das Leben in diesen Stadtteilen wurde immer schwieriger und sie hatten ständig Angst, überfallen zu werden. Es gab immer mehr Banden und Street Kids, die durch die Straßen schlichen und nach Essen, Schutz und allem möglichen suchten, was ihnen in die Quere kam.
Also machten sich Jim und Lucy daran, ihr Boot mit Proviant zu beladen. In ein paar Tagen wollten sie in See stechen und die Küste entlang fahren.
Lucy begann sich nicht sehr wohl zu fühlen, redete sich aber ein, dass es von der Hitze und der Hin- und Herschlepperei der ganzen Vorräte käme.
Sie machte sich aber eigentlich nur etwas vor - sie wusste, dass sie sterben würde.
Jim beeilte sich um so mehr und brachte den Rest der Vorräte an Bord, während Lucy sich zu Hause ausruhte. Er begann ebenfalls sich nicht ganz wohl zu fühlen, gab aber nicht auf und verfolgte weiterhin seinen leidenschaftlichen Traum, mit dem Boot zu entkommen.
Dann kam der Tag der Abfahrt - es war ein wunderschöner Sonnenaufgang. Aber Lucy sollte die Dämmerung dieses Tages nicht mehr sehen. Sie fiel über Nacht in ein Koma und starb, noch bevor die Vögel ihr Morgenlied anstimmten.
Jim war verzweifelt. Für ihn war es mehr als nur der Verlust seiner Frau und seines Kumpels. Es war auch ein Zeichen, dass seine Tage ebenfalls gezählt waren. Er konnte nicht davon laufen oder sich davor verstecken. Er musste sich seiner eigenen Sterblichkeit stellen und sich aufs Schlimmste gefasst machen. Aber bevor er sich aufgeben und sterben konnte, musste er seine Tochter auf die Zukunft vorbereiten. Er musste sicherstellen, dass es ihr gut gehen würde. Dass sie überleben würde.
Amber überraschte ihren Vater. Er hatte immer gewusst, dass sie eine starke Persönlichkeit hatte, aber ihre Ruhe und Stärke ließen selbst die dunkelsten Stunden heller erscheinen. Als Amber ihm bei der Beerdigung seiner zweiten Frau physisch und geistig zur Seite stand, wusste Jim, dass seine Tochter kein kleines Kind mehr war. Er wusste, dass sie sich durchschlagen würde.
Wie viele Eltern, die vor ihm bereits gestorben waren, wollte Jim nicht, dass seine Tochter ihn leiden und sterben sieht. Er überzeugte Amber, dass es das beste wäre, wenn sie sich von ihm verabschieden würde, so lange er sie noch umarmen und ihre Worte hören konnte. Eines Abends war es dann so weit und er sah ihr hinterher, wie sie das Haus verließ. Langsam ging sie mit Dal dem Sonnenuntergang entgegen und keiner der beiden sah zurück, ganz so wie sie es versprochen hatten.
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Der Anfang: Zeitmaschine: Cloe – Teil 1. |
Die Wohnung war klein aber ordentlich und Cloe liebte ihr Zimmer. Sie hatte ein wunderschönes altes Bett, das einmal ihrer Großmutter gehört hatte, und sie liebte es, darauf zu sitzen und aus dem Fenster die gegenüberliegenden Gebäude zu beobachten. Ihre beste Freundin Sylvie wohnte auf der anderen Straßenseite und so konnten sie sich noch zuwinken und sich gegenseitig Grimassen schneiden, wenn sie eigentlich schon im Bett sein sollten.
Cloe genoss die Zeit in ihrem Zimmer. Ihre Mutter Dessie war immer bei der Arbeit und Cloe war diejenige, die die Wohnung sauber halten musste. Ihre Zeit für sich war also sehr kostbar und sie liebte es, wenn sie sich die Zeit nehmen konnte, um mit ihren Puppen zu spielen. Dabei tat sie dann immer so, als ob sie kochen würde, natürlich ohne dass sie es wirklich tat. Aber sie war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde und dann würde Dessie sie auch bitten, das Abendessen zuzubereiten.
Wann immer sie konnte, lud Sylvie Cloe zu sich ein, um bei sich zu übernachten, und Cloe war gern bei Sylvie. Auf der anderen Straßenseite war das Leben ganz anders – Sylvies Eltern verbrachten wesentlich mehr Zeit zu Hause als Cloes und Sylvie hatte außerdem noch zwei kleine Brüder, mit denen Cloe immer gern spielte.
Dessie tat was sie konnte, um Cloe gut zu versorgen und zu kleiden, aber ihr Job als Kassiererin brachte nicht sehr viel ein und ihr Ehemann Larry hatte nichts besseres zu tun, als den Großteil des Familieneinkommens für Bier und im Y auszugeben.
Larry war ein guter Vater – solange er nicht betrunken war. Cloe liebte ihn sehr und es machte ihr nicht so viel aus, seine schmutzige Kleidung zu waschen. Aber ihre Mutter war ihr großes Idol.
Dessie war alles, was Cloe jemals sein wollte. Jung, hübsch und bei allen Nachbarn beliebt. Und sie konnte wunderbar singen! Cloes Lieblingszeit war es, wenn sie in der Badewanne saß und Dessie ihr etwas vorsang, während sie die Haare ihrer Tochter wusch.
Cloe wünschte sich nur, dass ihre Mutter öfter zu Hause wäre, weil sie am liebsten ihre ganze Zeit mit ihrer geliebten Mutter verbracht hätte.
In der Schule gab es keine Probleme. Cloe war zwar nicht die beste Schülerin der Welt, aber sie strengte sich immer an und war deshalb bei allen Lehrern beliebt. Sylvie und Cloe hatten ihre Freundinnen, mit denen sie die Pausen verbrachten und Springseil und Himmel und Hölle spielten.
Cloe lebte in ihrer eigenen kleinen Welt bestehend aus Schule, Freunden und mit ihren Puppen spielen. Sie guckte fast gar kein Fernsehen, weil ihr Vater (wenn er nicht gerade im Y war) sowieso auf Pferderennen umschalten würde. So kam es, dass sie mehr als erstaunt war, als sie eines schönen Sommertages zum ersten Mal einen Panzer auf bedrohliche Weise durch die Straßen fahren sah.
Larry war nicht sehr überrascht, obwohl es ihn doch wunderte, dass seine Tochter keinen Nachrichten gesehen oder Zeitung gelesen hatte, und meinte, dass die Armee die Stadt schon seit einiger Zeit überwachte. Hatte sie denn noch nicht von dem Virus gehört?
Cloe hatte schon davon gehört, denn Frau Nelson von unten war letzte Woche deswegen ins Krankenhaus gekommen. Aber was das mit der Armee zu tun haben sollte, wusste sie nicht!
Der Anfang: Zeitmaschine: Cloe – Teil 2. |
Als Larry begann, nach Hause zu kommen und sich krank zu fühlen, obwohl er keinen Alkohol getrunken hatte, fing Dessie an, sich Sorgen zu machen. Sie hatte gemerkt, dass mehr und mehr Nachbarn ins Krankenhaus eingeliefert worden waren – und keiner von ihnen kam zurück – und außerdem machte sie sich immer mehr Sorgen darüber, dass Kunden im Supermarkt immer häufiger Hamsterkäufe machten und Gruppen von Kids auf der Straße Slogans über Power und Chaos brüllten.
Cloe bekam das alles überhaupt nicht mit und war in ihrer eigenen kleinen Welt, in der sie glaubte, dass ihr Vater nur irgendeinen Grippevirus hatte, sehr glücklich. Sie dachte, dass die Sirenen, die sie nachts hörte, nur die Polizei sind.
Erst als Larry nicht mehr zur Arbeit gehen konnte und stundenlang auf der Toilette saß, merkte Cloe, dass etwas Unheilvolles vor sich ging. Eines Abends setzte sich Dessie mit Cloe hin und erzählte ihr alles – Larry würde es nicht schaffen. Cloe weinte - wie es schien - viele Stunden und Tage, hörte aber schlagartig auf, als Sylvie eines Nachmittages anrief.
Sylvie hatte noch mehr schlechte Neuigkeiten, aber diesmal war es Wut und keine Tränen, die Cloe den Atem nahmen. Sylvie zog mit ihrer Familie aus der Stadt, bevor irgendeiner von ihnen krank wurde. Sie hatte eine Tante weiter im Norden, die auf einer Farm irgendwo in der Einöde lebte und Sylvies Eltern glaubten, dass dies der sicherste Ort für sie alle wäre.
Als Cloes zu schreien anfing, kam Dessie herbeigeeilt, um zu sehen, was los ist. Sie nahm Cloe den Hörer aus der Hand und betete Sylvies Eltern an, Cloe mitzunehmen – dorthin, wo sie sicher sein würde. Cloe traute ihren Ohren nicht! Ihre eigene Mutter wollte sie loswerden!
Dessie wurde immer wütender, als sie merkte, dass ihr Bitten und Betteln nutzlos war. Sylvies Eltern wollten Cloe nicht mitnehmen, weil Larry bereits mit dem Virus infiziert war und sie hatten Angst, dass Cloe ein Träger des Virus sein könnte. Dessie legte den Hörer auf und schleuderte das Telefon gegen die Wand. Danach brach sie in Tränen aus. So saßen Cloe und Dessie zusammen, eng umschlungen – Cloe vor Angst und Frustrationen in Tränen aufgelöst. Ihre beste Freundin verließ sie, ihr Vater wurde jeden Tag kranker und ihre eigene Mutter wollte sie loswerden. Dessie versuchte ihre Tochter zu beruhigen und erklärte ihr, dass sie nur um die Sicherheit ihrer Tochter besorgt wäre.
Die Dämmerung kam und Cloe drückte ihre Mutter fest an sich. Dann schliefen sie zusammen ein. Als Cloe mit geschwollenen Augen und dumpfem Gefühl im Magen vom ganzen Weinen aufwachte, bemerkte sie, dass ihre Mutter aus den Ohren blutete. Sie schrie vor Schreck laut auf und als Dessie ihre Augen öffnete, fühlte sie sofort das warme Blut auf ihrem Gesicht und sie wusste, dass auch ihre Tage auf dieser Welt gezählt waren.
Cloe war außer sich vor Angst. Wie sollte sie ohne ihre Eltern überleben? Wie konnte sie überhaupt daran denken, ohne sie zu leben?
Nachdem sie sich bei einem Massenbegräbnis von ihren Eltern verabschiedet hatte, wanderte Cloe wie im Trance und voller Ungläubigkeit ziellos durch die Stadt. Sie lebte tagelang auf der Straße, stöberte hier und da Lebensmittel auf und ignorierte vorbeigehende Kids, die sie einfach nur anstarrten. Sie versteckte sich vor dem Lärm der Sirenen und versuchte allen Kontakt mit anderen zu vermeiden.
Sie wollte nicht allein sein, aber sie wollte auch mit niemanden zusammen sein, den sie wieder verlieren könnte. Sie war traurig, ängstlich und allein.
Und dann traf sie Amber und Dal.
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Der Anfang: Zeitmaschine: Dee |
In der Stadt zu leben, war Alex‘ größter Traum gewesen. Sie war ein Mädchen vom Lande, das sich das Stadtleben so lange sie denken konnte furchtbar aufregend vorgestellt hatte.
Als sie 24 war, lernte sie in ihrer Stammkneipe einen Mann kennen, der zur Jagd aufs Land gekommen war. Jim war gutaussehend, witzig, liebenswürdig, aufrichtig und alleinstehend und schon bald waren er und Alex verheiratet.
Es war eine wunderbare Hochzeit im Garten der Farm von Alex‘ Eltern. Die Farm gehörte seit Generationen ihrer Familie. Sie erinnerte sich noch sehr gut an den Geruch frisch geschnittener Blumen und Sommer, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind in ihrer winzigen Küche saß.
Die Küche war zwar winzig, aber es war doch alles, was Alex sich je gewünscht hatte. Sie hatte von ihrer Wohnung im Sektor 9 einen Ausblick über die ganze Stadt und saß jeden Tag am Fenster und beobachtete die Geschäftigkeit der Stadt.
Alex war oft allein. Sie kannte nicht viele Leute in der Stadt und war in der Gegenwart von Jims Geschäftsfreunden und deren Ehefrauen immer etwas nervös. Aber Alex war glücklich und würde noch glücklicher sein, wenn sie erst einmal ihr Leben mit ihrem Kind teilen könnte.
Nach einer sehr schweren und langen Geburt kam Dee zur Welt. Jim dachte, dass es nie vorbei sein würde, aber wich die ganzen 36 Stunden, die sie in den Wehen lag, nicht von Alex‘ Seite. Und als er seine neugeborene Tochter endlich in den Armen hielt, hatte er das Gefühl, gestorben und im Himmel zu sein.
Das Leben war fast so perfekt, wie es bei einer jungen Familie nur sein konnte. Jim versuchte jeden Tag so früh wie möglich von der Arbeit nach Hause zu kommen, um seine kleine Tochter zu baden und Alex stand dann mit Glückstränen in den Augen in der Badezimmertür, um den beiden zuzusehen. Sie konnte ihr Glück einfach nicht fassen. Schließlich war sie nur ein einfaches Mädchen vom Lande und hier stand sie nun mit einem gutaussehenden, erfolgreichen und liebevollen Mann und einem gesunden kleinen Mädchen. Alex hatte ihr ganzes Leben vor sich.
Und das Leben sollte noch besser werden! Jim wurde befördert und kaufte deshalb für seine geliebte Frau und Tochter ein nagelneues Haus in einem Nobelbezirk von Martina Keys. Dee wuchs rasch zu einem Wildfang heran und als sie 7 Jahre alt war konnte sie schneller klettern, besser skateboarden und leichter Tore schießen als alle Jungs in der Nachbarschaft zusammen.
Alex liebte es, im Vorort der Stadt zu leben, und lernte viele Nachbarn kennen. Sie war noch glücklicher als sie es vorher schon mit ihrem Leben in der Innenstadt gewesen war.
Jim war bei der Arbeit sehr erfolgreich und genoss seine Zeit im Golfclub, was für ihn immer eine besondere Belohnung war.
Dee war ein problemloses Kind und verstand sich prächtig mit den Kindern in der Schule. Zu ihren Freunden gehörten immer mehr Jungs als Mädchen und sie verbrachte viel mehr Zeit mit ihnen als mit den Mädchen ihres Alters.
Das Leben konnte kaum schöner sein – bis Jim sich in ein Mädchen verliebte, das im Golfclub in der Bar arbeitete.
Alex war verzweifelt. Sie begann zu trinken und weigerte sich, das Haus zu verlassen.
Schon bald zog Jim aus und zog zu seiner neuen Frau aufs Land!
Dee wusste nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Sie war so sehr daran gewöhnt, in dieser stabilen Seifenblase zu leben, dass sie sich einfach nur in sich zurück zog und versuchte zu vergessen, dass sich die Dinge geändert hatten.
Erst als sie eines Tages von der Schule nach Hause kam und einen Krankenwagen auf der Auffahrt ihres Hauses sah, musste sie sich der Wahrheit stellen, dass sich ihr Leben für immer ändern würde.
Alex wurde mit Verdacht auf Alkoholüberdosis ins Krankenhaus gebracht und Jim eilte von seinem Zuhause auf dem Lande herbei, um ihr in den letzten Momenten ihres Lebens beizustehen. Alex starb noch am gleichen Tag, an Schläuche angeschlossen mit einem Monitor, der auf hypnotische Weise im Hintergrund piepte, in ihrem Krankenbett.
Draußen schüttete der Regen und Dee saß mit angezogenen Knien, vor- und zurückschaukelnd auf dem Boden neben dem Bett ihrer Mutter. Sie hörte ihren Vater weinen, der auf einmal die ganze Schuld spürte, die er schon vor Monaten hätte fühlen sollen, als er seine Familie verließ.
Schließlich wurden Dee und Jim in einen anderen Raum geführt und man erzählte ihnen, dass Alex nicht an einer Alkoholüberdosis gestorben sei, sondern durch einen Virus, von dem in letzter Zeit in den Nachrichten die Rede gewesen war. Nachdem er diese Neuigkeiten gehört hatte, erholte sich Jim schon bald wieder und anstatt sich an seine Schuld zu erinnern, die er vor wenigen Minuten noch gespürt hatte, wollte er jetzt nur noch seine neue Freundin anrufen, um sicherzustellen, dass sie beide sofort getestet würden.
Dee wurde schlecht und sie fühlte sich in ihrem Schmerz so hin- und hergerissen, dass sie sich selbst auf ihren Weg nach Hause machte. Als Jim sie an diesem Abend anrief, um sie um Vergebung zu bitten und ihr anbot, zu ihm aufs Land zu ziehen, knallte sie den Telefonhörer auf.
Sie weigerte sich, die Entschuldigungen ihres Vaters anzunehmen, weigerte sich, ihn als Teil ihres Lebens zu akzeptieren und ging auf die Straße. In gewisser Hinsicht fühlte sie sich so ihrer Mutter näher als je zuvor, da sie sich erinnerte, wie sehr ihre Mutter die lebhafte Stadt geliebt hatte.
Jedoch änderte sich mit jedem Tag die Situation in der Stadt, indem immer mehr Erwachsene dem Virus zum Opfer fielen und die Kinder nach und nach auf der Straße landeten.
Dee kämpfte sich mit ihrer Rabaukenweise ganz gut durch und schaffte es, sich in den leerstehenden Häusern der Stadt ein Leben aufzubauen. Sie gewöhnte sich an ihr neues Leben und hatte mehrere Freunde, auf die sie sich verlassen konnte und die im Gegenzug 100%ig auf sie zählen konnten.
Manchmal fragte sie sich, was aus ihrem Vater geworden war und es gab ihr einen Stich ins Herz, aber sie weinte nur sehr selten. Ihr war es wichtiger, anderen zu helfen, die ebenfalls auf der Straße gelandet waren, indem sie versuchte, ihnen die Locos, Chosen, Demon Dogs und Hermits vom Leibe zu halten.
Aber eines Tages weinte sie dann doch. Sie weinte all die Tränen, die sie so lange zurück gehalten hatte. Und als sie jemand in den Arm nahm und ihr versicherte, dass alles gut werden würde, wollte sie es nicht glauben.
Aber diese Person erzählte Dee, dass alle Erwachsenen weg waren und dass sie keine andere Wahl hatten, als ihr Leben so gut es ging fortzusetzen. Sie sagte, dass Dee schon bald selbst herausfinden würde, dass alles gut werden würde, sobald sie ihre Tränen weg wischen und sich ihrem Stamm anschließen würde.
Dee war sich nicht so sicher – aber Moz beharrte darauf.
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Der Anfang: Zeitmaschine: Gel - 1. Teil |
An Jaffas Zimmer konnte jeder sehen, was für ein Typ er war. Da waren Bücher überall und die Titel dieser Bücher hätten nur einen echten Akademiker interessiert. Themen wie Physik, Psychologie und Philosophie waren gut abgedeckt und es lagen auch eine beträchtliche Menge an Mathematikbüchern rum. Die Station 27 war dunkel und feucht und roch nach dem Tod selbst. David sah in diesem quietschenden Krankenhausbett total fehl am Platze aus. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Jack war in seiner Familie der J¸ngste von drei Kindern. Das n”chst”ltere Kind war 15 Jahre ”lter als Jack. Seine Eltern hatten sehr jung geheiratet und daher auch sehr fr¸h eine Familie gegr¸ndet. 15 Jahre nachdem sie dachten, dass sie ihr letztes Kind bekamen, entschlossen sie sich, ein weiteres in die Welt zu setzen. Aus diesem Grund wuchs Jack fast wie ein Einzelkind auf. Als er zur Schule kam, waren seine Br¸der bereits von zu Hause ausgezogen und hatten ihr eigenes Leben begonnen. Jack liebte es, wenn seine Br¸der zu Besuch kamen und verstand sich mit beiden sehr gut. Duncan, der Ÿlteste, war ein Programmierer. Zu einem seiner Geburtstage bekam Jack von Duncan ein Notebook geschenkt, woraufhin Jacks Leidenschaft f¸r Computer ihren Lauf nahm. Er verbrachte Stunden damit, auf dem Internet seine Lieblingsthemen abzusuchen und einfache Programme zu schreiben, was ihm sein Bruder beigebracht hatte. Jack liebte es zu lernen. Er war immer gut in der Schule und galt als ìStreber", weil er zu allem etwas wusste. Er hatte nicht viele Freunde, wurde aber auch nicht von anderen ge”rgert. Wenn man etwas wissen wollte, konnte man sicher sein, dass Jack die Antwort wissen w¸rde. Jack hatte in der Schule auch nie eine Freundin. Er war immer ein bisschen hektisch und nerv–s und wusste nicht so recht, wie er sich gegen¸ber M”dchen verhalten sollte. Da er mit seinen Br¸dern aufgewachsen war, konnte er mit M”dchen nicht viel anfangen. Er fand kein M”dchen, das die gleichen Interessen hatte, n”mlich Computer und Elektronik. M”dchen interessieren sich einfach nicht f¸r diese Dinge. Jack hoffte immer, dass er eines Tages ein M”dchen finden w¸rde, das seine Interessen mit ihm teilt. Jacks Vater hatte ein Elektrogesch”ft in der Stadt. Nach der Schule ging Jack immer zum Laden und wartete dort, bis sein Vater mit der Arbeit fertig war. W”hrend er wartete, hielt sich Jack h”ufig hinten im Laden auf und spielte mit den Ersatzteilen, die dort so herumlagen. Jack liebte es, mit Dingen herumzubasteln, und sein Vater zeigte ihm, wie man Stromkreise und kleine Appar”tchen baute. Jack hatte ein besonderes Naturtalent, diese dann in n¸tzliche kleine Ger”te zu verwandeln. Als der Virus sich auf die Stadt ausbreitete, setzte sich Jacks Vater mit Jack hin und bereitete ihn auf den Tag vor, an dem er nicht mehr da sein w¸rde. Jack konnte sich auch nicht mehr auf seine Br¸der verlassen, da sie ja auch von dem Virus erfasst werden w¸rden. Jacks Vater nahm ihn mit zum Elektroladen in der Phoenix Mall im Stadtzentrum. Er zeigte ihm alle Sicherheitsgitter und Geheimeing”nge durch die Abwasserkanalisation. Sein Vater wusste, dass Jack in diesem Einkaufszentrum bei Gefahr sicher sein w¸rde. Das Einkaufszentrum hatte alles, was Jack zum Ðberleben brauchen w¸rde - Decken, Betten und Lebensmittel und w¸rde zudem vor Feinden drauþen sicher sein, wenn die Sicherheitsgitter funktionierten. Auþerdem zeigte er Jack, wie die Gitter bei einem Stromausfall an Batterien angeschlossen werden k–nnten, um sie trotzdem bet”tigen zu k–nnten. Obwohl Jack groþe Angst hatte, vertraute er seinem Vater und war zuversichtlich, dass der fast alles durchstehen k–nnte. Schlieþlich kam der Tag, an dem niemand von Jacks Familie mehr ¸brig war. Jack blieb ca. zwei Wochen im Hause seiner Familie, bevor in den Straþen um sein Haus herum das Chaos ausbrach. Er f¸hlte, dass die Zeit gekommen war, in der er sich in dieser Nachbarschaft nicht mehr sicher f¸hlen k–nnte. Er packte so viel wie m–glich an notwendigen Dingen ein und machte sich auf den Weg ins Einkaufszentrum. Alles, was er von seinem Vater gelernt hatte, konnte f¸r einen guten Zweck umgesetzt werden. Das Einkaufszentrum war ein perfekter, sicherer Ort. Jack brauchte nur noch Gesellschaft... |
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Der Anfang: Zeitmaschine: Jay und Ved - Teil 1 |
Der Anfang: Zeitmaschine: Jay und Ved - Teil 2 |
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Der Anfang: Zeitmaschine: KC – Teil 1. |
Das Waisenhaus war gar nicht sooo schlecht. Es war ein hübsches altes Backsteingebäude umgeben von schönen Gärten und es gab viele Zimmer zu erkunden ebenso wie einen großen Dachboden voller Spielzeug, das der alte Mann zurückgelassen hatte.
Aber das Haus befand sich in einer schlechten Gegend. Jahrzehnte bevor das alte Gebäude in ein Waisenhaus umgebaut wurde war Brights Bridge ein Stadtteil, in dem man wohnte, wenn man Geld hatte. Große Häuser und von Bäumen gesäumte Straßen, ein neuer Park mit Springbrunnen auf einem Platz, zu dem man von der Knights Road aus gelangte, waren die Gründe, weshalb reiche Leute diesen Stadtteil so attraktiv fanden.
Mit der Zeit wurden jedoch Apartments immer beliebter, so dass die reichen Leute von hier weg- und „Problemleute" hierher zogen. Und weil die Häuser so groß waren, wurden sie in Institutionen umgebaut – offene Anstalten für Alkoholiker und psychiatrische Patienten, Institutionen für Vorbestrafte, Rehabilitationsanstalten für Drogenabhängige und Wohnungen für Sozialhilfeempfänger und hoffnungslose Fälle.
Das Waisenhaus wurde von Philip Mitchell (PM) gegründet, der selbst ein Waisenkind gewesen war und das große Glück hatte, von einer sehr wohlhabenden Familie adoptiert zu werden. Philip versprach sich, alles in seiner Macht stehende zu tun, um heimat- und elternlosen Kindern von der Straße zu helfen und er hinterließ seinen Besitz der Mitchell-Stiftung für obdachlose Kinder, als dieser Stadtteil noch zu den guten Gebieten der Stadt gehörte.
KC gefiel es, mit so vielen Kindern zusammen zu wohnen. Er wurde bereits als Baby zum Waisenkind und seine richtigen Eltern hatten keinen Kontakt mit ihren Familien gehalten, da sie in sehr jungen Jahren zusammen durchgebrannt und ans andere Ende des Landes gezogen waren. Als Folge dessen hatte KC vom Leben außerhalb der Wände des PM (wie das Waisenhaus genannt wurde) keine Erinnerungen und wusste nicht einmal, wie es ist, eine Familie zu haben.
Im PM hatte er seinen regelmäßigen Tagesablauf und wurde gut versorgt. Er war gut in der Schule und seine Klassenkameraden mochten ihn - er war immer als Witzbold bekannt. KCs Lieblingszeit des Jahres war Weihnachten. Er liebte es, sich warm anzuziehen, um zum Weihnachtslieder singen zu den alten Leuten des Stadtteils zu gehen. Und Heiligabend war immer einfach wunderschön.
Es wurde ein großer Weihnachtsbaum ihm Flur des PM aufgestellt und alle Kinder und Angestellten standen dann um den Baum herum und sangen all ihre Lieblingsweihnachtslieder, bevor sie alle zusammen nach draußen gingen, um auf ihre traditionelle Weise die Außenweihnachtslichter einzuschalten. Diese Lichter waren auf dem Dach und den Verandas des Hauses und in den umliegenden Bäumen befestigt.
Sobald alle Lichter brannten, gingen sie wieder ins Haus, um das Weihnachtsessen zu genießen und danach die Geschenke am warmen Feuer auszupacken. In diesen Momenten hatte KC immer das Gefühl, dass er Teil von etwas Besonderem war, und er sah zum Gemälde von Philip Mitchell herüber, das über dem riesigen Kamin hing, und dankte dem alten Mann für alles, was er getan hat.
In diesem Jahr kurz nach Weihnachten bemerkte KC eine Veränderung – plötzlich kamen mehr Kinder ins Waisenhaus und Ostern gab es schon nicht mehr genügend Betten.
Auf seinem Weg zur Schule und zurück waren auch offensichtlich weniger Erwachsene als sonst auf den Straßen zu sehen und die Anstalt nebenan war verlassen. Sie wurde als Erweiterung für das Waisenhaus übernommen und schon bald waren auch alle Betten dieses Hauses mit Kindern belegt, deren Eltern durch den Virus ums Leben gekommen waren. Die Angestellten des Waisenhauses taten, was sie konnten, um die Kinder mit Lebensmitteln und Kleidung zu versorgen, aber schon bald fielen auch sie einer nach dem anderen dem Virus zum Opfer.
Einige der älteren Kinder wurden auch krank und KC wurde einem Bestattungsteam zugeordnet, das sich um die Toten kümmern musste, die begannen in der Nachbarschaft einen üblen Geruch zu verbreiten, da die Krankenhäuser geschlossen waren und die Kranken ihrem tödlichen Schicksal überlassen wurden, wo sie gerade waren.
Einige Gruppen lokaler Straßenkids versuchten ins PM einzudringen, um Lebensmittel zu ergattern. KC musste die für ihn wertvollen Bilder seiner Eltern verstecken, da immer mehr persönliche Gegenstände gestohlen oder zerstört wurden von den kriminellen Kids, die durch die Straßen der Stadt strichen, die jede Autorität und Ordnung der Erwachsenen verloren hatte.
Eines Nachts wurde das PM von einer Gruppe Kids, die sich Locos nannten, mutwillig zerstört – das Feuer begann im Keller. KM stellte sicher, dass die kleinen Kinder sicher aus dem Gebäude gelangten, und ging dann wieder hinein, um seinen besten Freund Trayson zu holen, der mit einem gebrochenen Fuß im Bett lag.
Als KC zu der prächtigen Treppe des Hauses gelangte, hatte das Feuer sich darauf bereits ausgebreitet und die Stufen zerfielen vor seinen Augen zu Asche. KC musste zurück springen, um nicht verletzt zu werden. Dann wurde er von einem der anderen Kinder aus dem Gebäude gezerrt - er schlug um sich und schrie, als sie ihn durch den Flur zogen. Auf dem Weg nach draußen warf er noch einmal einen letzten Blick auf das Gemälde von PM selbst, einem würde- und mitleidsvollen alten Mann, der die Welt mit dem Gedanken verlassen hatte, dass er etwas Gutes zurückließ. Ein besseres Leben für die Kinder, die keine Chance, keine Hoffnung und keine Liebe hatten. Die Flammen ergriffen das Gemälde und bald darauf war nichts mehr von ihm übrig, ebenso wie von dem Traum des alten Mannes.
KC riss sich los und floh in die Nacht, fort von den Schreien und dem Horror, nur weg von den Bildern, die er von Trayson hatte, der in dieser Nacht in den Flammen ums Leben gekommen war - allein und in Angst, während KC verzweifelt versucht hatte, zu ihm zu gelangen.
KC rannte so lange bis er völlig erschöpft im feuchten Gras zusammenbrach – atemlos und tränenüberströmt.
Wieder war er ganz allein auf der Welt und er schwor sich, dass er ein Überlebender sein wird und alles tun wird, um den Traum am Leben zu erhalten – ganz gleich, was für ein Traum das auch sein wird.
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Der Anfang: Zeitmaschine - Lex und Zandra |
Als Lex aus seinem Trainingslager kam, suchten Ryan und er einen sicheren Ort in der Stadt, an dem sie sich ihre Betten bauen und den sie Zuhause nennen konnten. Sie waren den Locos seit Stunden ausgewichen und es wurde langsam dunkel.
Sie kamen an eine alte Fashion Boutique und beschlossen, dass ein paar Kleidungsstücke ganz praktisch wären – sowohl zum Anziehen als auch als Bett. Sie entschieden sich, dort zu übernachten. Aber sie waren nicht die einzigen, die diese Idee hatten.
Zandra und Glen wohnten bereits seit zwei Wochen in diesem Laden und fanden ihn besonders gut, weil man außer Sichtweite bleiben konnte, und der Laden war außerdem noch einer der sehr wenigen Geschäfte, das nicht völlig ausgeplündert war.
Lex stolperte in den hinteren Lagerraum – und dort war Zandra. Zuerst haben sie sich gar nicht erkannt. Es waren immerhin 10 Jahre gewesen. Erst als Ryan nach Lex rief, erkannte Zandra den Namen wieder.
Sie redeten die ganze Nacht hindurch – Zandra und Glen waren vor dem Virus zusammen zur Schule gegangen und Lex erklärte, wie er zusammen mit Ryan ins Trainingslager geschickt wurde. Sie hatten sich viel zu erzählen.
Am Morgen bemerkten sie, wie die Locos die Straßen um sie herum durchstreiften und entschieden, dass sie etwas unternehmen mussten oder man würde sie schnappen. Lex hatte eine Idee. Zandra und Glen glaubten, dass die ganze Idee sie alle umbringen würde, während Ryan nicht viel dazu zu sagen hatte. Lex sprang also hinaus auf die Straße direkt vor den Streifenwagen.
Lex erzählte Zoot, dass die Vier daran interessiert wären, sich den Locos anzuschließen. Er glaubte, dass dies ihre beste Chance wäre, in der Stadt zu überleben. Wenn sie sich dem härtesten Stamm anschließen, müssten sie sich vor nichts mehr fürchten und niemals mehr unter Hunger leiden. Zoot hatte andere Vorstellungen.
Lex sagte ihm, dass er ihnen bis zum nächsten Treffen am Ende des Tages einen ganzen Haufen Dinge beschaffen könnte, mit denen ihnen das Geschäft noch schmackhafter gemacht werden sollte.
Zoot amüsierte das. Er gab Lex bis 18.00 Uhr
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Der Anfang: Zeitmaschine: May - Teil 1 |
Der Anfang: Zeitmaschine: May - Teil 2 |
Der Anfang: Zeitmaschine: Mega – Teil 1. |
Das Leben in einer kleinen Stadtwohnung mit einem ehemaligen Soldaten als Vater, der seit dem Zone-7-Krieg gelähmt war, war alles andere als lustig. Jedenfalls für ein Kind, dass einfach nur raus wollte, um zu sehen, was das Leben zu bieten hat.
Die Pflege seines Vaters war schwere Arbeit – Jackson war ein sehr schwieriger Patient! Alles musste genau nach seiner Nase gehen. Jeden zweiten Tag neues Bettzeug aufziehen und die Wasserhähne im Badezimmer mussten immer glänzen. Selbst das Essbesteck musste immer so glänzend sein, dass man sich darin spiegeln konnte.
Mega nahm es seinem Vater sehr übel, dass dieser seine Frau mit seiner permanenten Besessenheit nach Aufmerksamkeit und Perfektion vertrieben hatte.
Megas Mutter, Grace, verließ Jackson wenige Jahre nachdem dieser aus dem Krieg zurück gekehrt war. Sie konnte die Veränderung seines Charakters einfach nicht ertragen. Sie und Mega waren so einfühlsam wie nur irgend möglich gegenüber diesem Mann gewesen, den sie liebten, diesem gebrochenen Mann. Aber nach einigen Jahren ständiger Stimmungsschwankungen und Wutanfällen (vom Alkohol gar nicht zu sprechen) von Jackson, packte Grace ihre Sachen und ging.
Grace wollte Mega eigentlich nicht in der Stadt zurück lassen, versprach ihm aber, dass sie ihn holen würde, sobald sie eine Bleibe gefunden hat. Sie wollte ein schön großes Zuhause mit vielen Fenstern irgendwo am Meer finden. Das war bereits seit Langem ihr und Megas Traum gewesen.
Sie sehnten sich danach, das Rauschen des Meeres zu hören.
Mega merkte schon sehr bald, dass er keine Zeit mehr für sich selbst hatte. Er musste sogar die Schule abbrechen, um sich um Jackson zu kümmern. Er konnte seinen Vater nicht zu lange allein in der Wohnung lassen, weil Jackson sich sonst ganz einfach sinnlos betrank. Deshalb verließ Mega das Haus immer nur kurz, um einzukaufen und ab und zu einmal frische Luft zu schnappen.
Wenn Jackson sein tägliches Nickerchen machte, saß Mega am Fenster und beobachtete das Leben auf der Straße. Die jungen verliebten Paare und der alte Kaufmann an der Ecke, der seine Sonderangebote immer sehr lautstark anpries, die Kinder, die Hackey Sack und Hüpfekästchen spielten, bis die Sonne unterging.
Ansonsten saß Mega an seinem Computer. Sein Lieblingsspiel war eines, mit dem er seine eigenen Charaktere erfinden und durch sie das Leben leben konnte, wie es ihm gefiel.
Jackson hielt nicht viel von Computern, änderte jedoch schließlich seine Meinung, als er herausfand, dass er so mit seinen alten Armeefreunden auf dem S-28 Messenger System in Kontakt bleiben konnte.
Mega merkte, dass immer weniger Erwachsene in den Straßen zu sehen waren und als er beim Einkaufen seinen alten Schulfreund Jay traf, erzählte der ihm, dass sich ein furchtbarer Virus in der Stadt ausbreitete.
Zur gleichen Zeit hörte Jackson die Neuigkeiten von seinen Armeefreunden und das brachte die beiden schließlich einander wieder näher. Mega hatte eine sehr tief gehende Unterhaltung mit seinem Vater und sagte ihm alles, was er so lange in sich hineingefressen hatte. Jackson sah all seine Fehler ein und bat Mega von ganzem Herzen um Verzeihung.
Mega war einfach nur erleichtert, dass sein Vater es endlich geschafft hatte, die vielen Probleme, die ihn jahrelang belastet hatten, hinter sich zu lassen und Jackson tat alles in seiner Macht stehende, um sicherzustellen, dass sein Sohn in dieser Welt ohne Erwachsene überleben würde.
Der Anfang: Zeitmaschine: Mega – Teil 2. |
Als es schließlich zum Ende kam, war Mega bei seinem Vater. Während Jacksons Atem immer langsamer wurde, saß Mega neben ihm und hielt seine Hände. Hände, die einst so stark gewesen waren. Hände, die Mega als Baby gehalten hatten.
Diese Hände waren jetzt so zerbrechlich und die Haut dünn wie Papier. Mega konnte die Venen durchschimmern sehen und stellte sich vor, wie der Lebensgeist mit jeder Minute mehr aus seinem Vater entschwand.
Die Beerdigung war schwierig, wenn man es überhaupt eine Beerdigung nennen konnte. Es waren schon so viele Erwachsene gestorben, dass man außerhalb der Stadt Massengräber gegraben hatte und Unmengen von Toten wurden eingeäschert.
Die Kinder standen in kleinen Gruppen an den Beerdigungsplätzen herum. Mega hielt seine Gefühle zurück.
Trauer in der Öffentlichkeit zu zeigen, war nicht würdevoll.
Die Stadt hatte sich verändert. Armeefahrzeuge streiften durch die Straßen und Soldaten versuchten, die aufsteigende Panik der noch lebenden Erwachsenen einzudämmen.
Mega konnte einfach nicht länger in der Wohnung bleiben. Sein Vater war fort, er hatte keine Ahnung, wo seine Mutter war und hatte endlich die Gelegenheit, zu machen was er wollte und zu sehen, was die Welt zu bieten hatte.
Der Moment, den er sich so sehr gewünscht hatte, war endlich gekommen. Er ging aus der Wohnung und schaute sich um. Er konnte hingehen, wohin er wollte – er war frei.
Aber er wurde von seinen Gefühlen übermannt. Da stand er nun, endlich in der Lage, das zu tun, wovon er immer geträumt hatte, aber gleichzeitig auch zerschmettert vor Trauer über den Tod seines Vaters und von Schuldgefühlen gequält, dass er so viele Jahre verschwendet hatte.
Er war auch wütend auf seine Mutter und machte sich gleichzeitig Sorgen um sie. Wie konnte sie einfach so weglaufen und ihn zurücklassen, obwohl sie versprochen hatte, zurück zu kommen, um ihn zu holen? War sie noch am Leben? War sie allein und hatte sie Angst? Oder war sie bereits tot, an den fürchterlichen Auswirkungen des Virus gestorben?
Mega traf schon bald seinen Freund Jay, der selbst ein wenig benommen durch die Straßen wanderte. Jay konnte einfach nicht glauben, was in der Stadt und in seinem Leben ablief. Er erzählte Mega, dass ein paar seiner Freunde sich zu einer Gruppe zusammen getan hatten, um so stärker zu sein. Diese Gruppe hatte so etwas wie einen Anführer, der Ram hieß.
Mega sollte sich darüber Gedanken machen, einen Stamm zu finden, wie zum Beispiel Rams Stamm. In dieser neuen Welt würde nur der Stärkste überleben.
Schließlich mussten sie alle stark bleiben, mussten sich zusammen schließen, oder es würde keine Überlebenden geben.
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Der Anfang: Mouse und Charlie - Teil 1 |
Jaclyn wollte so gern eigene Kinder haben. Sie selbst kam aus einer großen Familie und hatte schon immer gern Kinder um sich gehabt. Sie liebte ihre Unschuld, die Tatsache, dass sie die Dinge immer beim Namen nennen und nicht das sagen, was die meisten Menschen hören wollen.
Jaclyn hatte von ihren Eltern nicht viel Liebe bekommen. Ihr Vater war Landwirt und arbeitete von morgens bis abends auf dem Feld, um seine ständig wachsende Familie zu ernähren und zu kleiden. Ihre Mutter war den ganzen Tag mit Wäschewaschen, Kochen und Tiere versorgen beschäftigt, so dass sie nicht viel Zeit für Zuneigungen, Geschichten und Spiele hatte. So sehr beide Elternteile ihre Kinder auch liebten, sie zeigten es ihnen lediglich dadurch, dass sie sie versorgten, anstatt ihnen ihre Liebe direkt zu zeigen.
In der Nähe der Farm gab es ein kleines Dorf, wo Jaclyn als Teenager einen Job in der Kneipe bekam. Sie musste nur Gläser waschen, aber zumindest konnte sie etwas Geld nach Hause bringen und sie konnte für ein paar Stunden einmal heraus aus ihren vier Wänden, weg von dem Gestank von Schweinen und Ställen.
In dieser Kneipe lernte sie Pete kennen. Nach einer stürmischen Romanze beschlossen sie zu heiraten und zogen in ein kleines Haus in der Stadt, dass Pete von seinem Großvater geerbt hatte. Jaclyn war glücklich in ihrer Ehe, aber sie vermisste ihre lebhaften Brüder und Schwestern, da zwischen der Stadt und dem kleinen Dorf, in dem sie aufgewachsen war, ganze Welten lagen.
Nach vielen Jahren wurde Jaclyn endlich schwanger. Sie war überglücklich und genoss jeden kleinen Moment ihrer Schwangerschaft. Dann kam Charlie zur Welt und schon bald darauf folgte ihm die kleine Mouse. Darauf hatte Jaclyn ihr ganzes Leben gewartet. Sie hatte eine kleine Familie, die sie mit Liebe überschütten konnte. Alles war perfekt.
Bis Pete bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Für Jaclyn brach eine ganze Welt zusammen. Sie stand da mit zwei kleinen Kindern ohne weitere Familie in der Nähe. Sie tat was sie konnte, um für ihre Kinder zu sorgen und ihnen auch weiterhin die Liebe zu geben, die ihr als Kind so gefehlt hatte, aber ohne Pete würde ihr Leben nie mehr so sein wie es war. Er war ihr bester Freund und ihre wahre große Liebe gewesen.
Charlie und Mouse lernten, sich aufeinander zu verlassen und entwickelten eine so enge Verbindung, dass sie immer wussten, was der andere dachte, ohne dass dieser etwas sagen musste. Auch altersmäßig waren sie so eng beisammen, dass die Leute sie oft für Zwillinge hielten.
Jaclyn wurde mit der Zeit immer depressiver und legte sich am Ende einfach ins Bett. Als Jaclyns Haare übernacht grau wurden, bekam Charlie es mit der Angst zu tun. Er holte einen Arzt, der sie untersuchen sollte und dabei kam die bittere Wahrheit heraus – Jaclyn hatte den Virus. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide und sie fiel immer wieder in die Bewusstlosigkeit.
Eines Tages kamen Charlie und Mouse in ihr Schlafzimmer und brachten ihr wilde Blumen, die sie auf einem Ausflug aufs Land für sie gepflückt hatten. Die fröhlichen Farben und der süße Geruch der Blumen erinnerten Jaclyn an die Farm ihrer Familie und brachten ihr die Lösung. Als ob sie aus einem Traum erwacht wäre, erwachte plötzlich auch wieder ihr Geschäftssinn und sie bat Charlie, einen Nachbarn zu holen, sie hätte etwas mit ihm zu besprechen. Sie hatte etwas zu erledigen.
Bald schon wurden Charlie und Mouse aufgefordert, ihre Taschen zu packen und sie sollten in das Heimatdorf ihrer Mutter gebracht werden, wo sie bei ihrer Tante Abigail und ihrem Onkel Victor leben sollten. Die Kinder klammerten sich beim Abschied an ihre Mutter und die Tränen der Kleinen vermischten sich mit den ihrigen.
Jaclyn erzählte ihren Kindern die Wahrheit. Sie hatte nicht mehr lange zu leben und sie wollte ihnen den Schmerz ersparen, sie zu einem Nichts dahinsiechen zu sehen. Sie hielt sie fest in ihren Armen und bat sie, aufeinander aufzupassen und immer füreinander da zu sein. Sie sollten niemals vergessen, dass obwohl sie durch Zeit und Raum von ihrer Mutter getrennt sein werden, wird ihre Liebe sie für immer vereinen. Für immer.
Der Anfang: Mouse und Charlie - Teil 2 |
Tante Abigail und Onkel Victor waren sehr nett. Zu nett eigentlich. Sie wollten immer wissen, wo Charlie und Mouse waren, sie lasen ihnen Gute-Nacht-Geschichten vor und passten immer auf, dass die beiden ihr Gemüse aßen.
Für eine Weile genossen Charlie und Mouse die Aufmerksamkeit und ganz besonders gefiel ihnen das Essen von Tante Abigail. Ihre Mutter hatte seit einiger Zeit nicht mehr für sie kochen können und sie hatten sich daran gewöhnt, viel Brot und weiße Bohnen in Tomatensoße aus der Dose zu essen! Frisches Fleisch und Gemüse zu essen war einfach großartig – und dann noch der Nachtisch!
Jede Menge Pudding, Apfelkuchen und Eis. Sie hatten seit Monaten nicht mehr so gut gegessen.
Sie hatten jede Menge Cousinen und Cousins, mit denen sie spielen und über die Felder rennen, Zelte bauen und sich zur Schlafenszeit in Baumhäusern verstecken konnten.
Nach einer Weile wurde Mouse die ganze Aufmerksamkeit ein bisschen zu viel. Sie war es so gewöhnt, das sie die Dinge für sich selbst bestimmen konnte – wann sie es wollte und was sie wollte -, dass sie es schwierig fand, ihre Zeit mit allen anderen zu teilen.
So begann sie, sich mehr und mehr Zeit ins Baumhaus zurückzuziehen und die Tür fest zu verschließen, um ein bisschen Freiraum für sich zu schaffen. Den einzigen, den sie hereinließ, war Charlie und schon bald hatten sie wieder ihre alte Routine. Wieder zusammen – sie brauchten eigentlich nur einander.
Die Cousinen und Cousins gingen jeden Morgen zur Schule und Charlie und Mouse gingen hinaus in die Felder. Sie verbrachten Stunden damit zu angeln oder Hasen hinterher zu jagen. Danach gingen sie immer wieder zurück in ihr Baumhaus. Charlie holte Proviant aus der Küche und so hatten sie oft vor dem Zubettgehen noch einen Snack.
Die Cousinen und Cousins hatten schließlich auch keine Lust mehr, Charlie und Mouse zum Spielen aus ihrem Baumhaus zu holen.
Tante Abigail und Onkel Victor wurden immer böser über das Verhalten ihrer Nichte und ihres Neffen und begannen sie buchstäblich zur Schule zu schleppen. Aber sobald ihre Tante und ihr Onkel den Schulhof verlassen hatten, schlichen Charlie und Mouse sich schon wieder heraus.
Dann wurde Tante Abigail krank. Auf einmal sah sie sehr alt aus. Das war der Moment, an dem Charlie und Mouse wussten, dass sich die Dinge in diesem Hause bald sehr verschlechtern werden.
Onkel Victor hatte nicht mehr die Energie Mouse und Charlie hinterher zu laufen. Er wurde selbst langsamer und verbrachte jede Minute damit, seine Frau zu pflegen und seine Kinder zu versorgen. So beschlossen Charlie und Mouse fortzulaufen.
Obwohl sie sich in letzter sehr schlecht benommen hatten, liebten sie ihre Tante und ihren Onkel und wollten nicht mit ansehen, wie sie – wie ihre Mutter – langsam aber sicher dahinstarben.
Sie schauten sich noch einmal nach der Farm um und machten sich dann auf den Weg in die Nacht.
Der Anfang: Mouse und Charlie - Teil 3 |
Mouse und Charlie machten sich auf den Weg in die Stadt. Sie wollten wieder in ihrer gewohnten Umgebung sein, in einer Umgebung, in der sie sich einfach wohler fühlten. Die Straßen sahen ganz anders aus, als in ihren Erinnerungen. Es war erstaunlich, wie sich in ein paar Monaten so viel verändern konnte.
Alle Erwachsenen waren weg und es gab nur ein paar Gruppen von Kindern, die in den Straßen herumstrichen. Einige sahen mit ihren Kostümen und ihrem Makeup ziemlich angsterregend, einige hatten sich sogar Wildkatzenlinsen in die Augen gesetzt. Einige fuhren durch die Straßen, mit quietschenden Reifen um die Kurven, um dann mit einem großen Knall gegen einen Laternenpfahl zu fahren.
Andere Kids waren ruhig und sahen ängstlich aus. Sie versuchten einfach, dem ganzen aus dem Weg zu gehen und suchten nur nach einem sicheren Ort – einem warmen Platz, wo sie schlafen und etwas zu Essen finden konnten.
Die meisten Läden waren bereits geplündert worden und Lebensmittel waren knapp, zumindest frische Lebensmittel. Es gab noch ein paar Dosen - Dinge, die niemand essen wollte, wenn es nicht unbedingt sein musste. Mouse und Charlie aßen am ersten Abend, den sie zurück in der Stadt waren, Ölsardinen und rote Beete aus der Dose.
Nach ihrem kalten Abendessen suchten sie sich einen Platz zum Schlafen. Sie wollten wieder nach Hause gehen, aber ihnen wurde an jeder Ecke von ein paar verrückten Typen auf Inline-Skates und ein paar anderen mit blauen Mänteln, die irgendetwas von Power und Chaos riefen, der Weg versperrt.
Mouse war todmüde und wollte nur noch schlafen. Also fand Charlie einen Platz im Park, wo noch ein paar andere Kids unter Kartons und auf Bänken schliefen. Glücklicherweise war es nicht kalt, so dass Mouse und Charlie schnell einschliefen. Sie waren einfach zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen, wo sie eigentlich waren. Aufgeweckt wurden sie von Sprechchören und einer Explosion. Dann wurden sie am Kragen hoch gerissen und jemand rief ihnen zu, dass sie weglaufen sollten.
Nachdem sie einen endlos langen Morgen durch die Straßen irrten, sich hinter Kartons versteckten und zerstörte Geschäfte durchstöberten, setzen Mouse und Charlie sich schließlich hin, um noch etwas von ihrem Dosenessen zu sich zu nehmen. Nun erfuhren sie auch endlich mehr von dem Jungen, der ihnen bei ihrer Flucht geholfen hatte.
Gareth war ziemlich groß für sein Alter – er war gerade mal 14 Jahre alt, aber sehr groß und kräftig. Obwohl er ein sehr harter Typ war, war er doch sehr nett und sagte, dass er Mouse und Charlie helfen würde, wenn sie ihm helfen. Er würde ihnen ein sicheres Versteck zum Schlafen finden, wenn sie für ihn in die Geschäfte gehen und Dinge finden, mit denen er handeln könnte.
Er wollte praktisch, dass sie als seine kleinen Diebe arbeiten sollten. Charlie und Mouse beschlossen, dass sie keine andere Wahl hatten und tun mussten, was Gareth von ihnen verlangte, denn er sah viel zu gefährlich aus, um ihm zu widersprechen. Und zumindest kannte er sich in der Innenstadt aus und er würde dafür sorgen, dass ihnen nichts geschieht.
So liefen die Dinge für eine Weile recht gut. Gareth war nicht so schlimm, wie Mouse und Charlie gedacht hatten, und sie arbeiteten ganz gut zusammen. In dieser neuen Welt musste man sich die Dinge einfach nehmen und sie dann verkaufen. Und obwohl das ganz und gar gegen alles ging, was Mouse und Charlie von ihrer Mutter gelernt hatten, mussten sie es tun, um zu überleben. Es gab keine andere Möglichkeit.
Der Gedanke daran, nach Hause zu gehen, wurde immer blasser, als sie hörten, dass eine Gang namens Locos bereits seit langem bestimmte Stadtteile in ihrer Gewalt hatten, und dass von dem Gebiet, das einst ihr Zuhause war, nichts mehr übrig ist.
Eines schrecklichen Tages wurde Gareth dabei erwischt, wie er etwas, das den Technos gehörte verkaufen wollte und er wurde zum Anführer der Technos, Ram, gebracht. Gareth versuchte zu entkommen, wurde aber von den Techno-Leuten wieder aufgegriffen. Seitdem hat niemand mehr etwas von ihm gehört. Einige sagen, dass er ausgelöscht wurde.
Mouse und Charlie waren am Boden zerstört, sie konnten sich einfach nicht vorstellen, wie sie allein in dieser verrückten Stadt überleben sollten. Sie kannten nicht viele Kinder, weil Gareth sie immer beschäftigt gehalten hatte und seine Kontakte hatte er ihnen verschwiegen. Sie hielten sich so lange wie möglich ruhig und trieben hier und da etwas zu Essen auf. Alles was sie wollten, war eine Mutter, jemand, der sich um sie kümmern und ihnen Liebe geben würde. Und dann trafen Sie Salene.
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Der Anfang: Zeitmaschine: Ned, Tally und Andy – Pre-Tribe – Teil 1. |
Ned ist in einem armen Stadtviertel namens Newton aufgewachsen. Neds Eltern, Nina und John waren einfache Leute und führten ein einfaches Leben. Nina und John, arbeiteten beide an der Schule vor Ort – Nina als Raumpflegerin und John als Hausmeister.
Sie lernten sich vor vielen Jahren kennen, als sie beide noch als Schüler auf eben diese Schule gingen. Es war schon komisch, dass sie beide viele Jahre später an dieser Schule arbeiteten.
Beiden gefiel ihre Arbeit und sie waren der Schule und der Gemeinde, in der sie lebten, sehr loyal gegenüber.
Ned kam mit fünf Jahren zur Schule, aber er war immer ein stilles Kind, dass nicht besonders leicht Freunde fand. Er war kein besonders schlaues Kind und wurde oft gehänselt.
Als Ned acht Jahre alt war, wurde Nina ganz unerwartet wieder schwanger. Nina und John hatten nicht geplant, noch weitere Kinder zu haben, aber nun war es einmal geschehen und sie freuten sich ganz besonders, als sie erfuhren, dass sie Zwillinge haben würden.
Ned war sich nicht so sicher, was er davon halten sollte. Er war immer das einzige Kind in der Familie gewesen und tief in seinem Inneren wollte er eigentlich gar nicht, dass sich etwas änderte. Und so war er extrem eifersüchtig auf die neuen Familienmitglieder Tally und Andy.
Während die Zwillinge heranwuchsen, dachte Ned, dass er als großer Bruder das Sagen hätte. Er war in der Schule immer gebullied worden und fühlte auf einmal, dass er eine Macht über seine Geschwister haben kann, die er bisher nie hatte.
Aber die Zwillinge ließen sich von ihm nicht verwirren. Zusammen merkten sie bald, wie sie ihren großen Bruder ziemlich einfach manipulieren konnten, ohne dass er es selbst mitbekam.
So kam es also, dass die Zwillinge ständig Dinge gegen Ned ausheckten und er gegen sie. Es war eine richtige Hassliebe zwischen den Zwillingen und Ned.
Als der Virus sich in der Stadt verbreitete, riefen die Eltern Ned und den Zwillingen ins Gedächtnis, dass sie eines Tages allein dastehen würden. Sie hielten die Kinder an, zu ihrem eigenen Wohl lieber zusammen zu halten und aufeinander aufzupassen. Aber damals hörten die Kinder nicht auf sie.
Eines morgens wurden Nina und John ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr Zustand verschlechterte sich sehr schnell. Ned, Tally und Andy schafften es aber noch, sich von ihren Eltern zu verabschieden, bevor diese verstarben.
Ned übernahm die Führung und merkte auf einmal, dass er sehr beschützend gegenüber seinem Bruder und seiner Schwester war. Er brachte sie nach Hause, um einen Plan auszuarbeiten.
Der Anfang: Zeitmaschine: Ned, Tally und Andy – Pre-Tribe – Teil 2. |
Wieder zu Hause angekommen, sammelten Ned, Tally und Andy alles zusammen, was sie fanden. Sie machten eine Liste der Dinge, die sie tragen konnten und die unter Umständen nützlich sein könnten. Sie hatten nicht viel, weil ihre Familie immer arm gewesen war, aber das Nötigste war schon da.
Sie beschlossen, die Stadt zu verlassen und auf dem Land ein verlassenes Haus oder einen Bauernhof zu suchen. Sie wussten, dass die Stadt ein gefährlicher Ort werden würde und dachten, dass sie auf dem Land bessere Überlebenschancen hatten.
Schließlich fanden sie ein Haus, aber es war sehr, sehr klein. Es war schon ausgeplündert worden und nicht einmal Möbel waren übrig geblieben. Aber es war trocken und würde ihnen Schutz gewähren.
Es hatte sogar einen großen Wassertank, in dem sich Regenwasser sammelte.
Nach einem Monat hatten sie kein Essen mehr und brauchten unbedingt einen neuen Plan.
Und schlau wie sie waren, beschlossen sie, ihre eigenen Interessen an die Vorderfront zu stellen. Jeder andere musste für sich selbst kämpfen, warum nicht auch sie?
Drei Kilometer von ihnen entfernt, befand sich die Hauptstraße, die in die Stadt führte. Diese Straße wurde täglich von vielen Leuten benutzt, die in die Stadt gingen oder sie verließen, und Ned und die Zwillinge wussten, dass es möglich sein würde, diesen Leute mit etwas List Lebensmittel und andere nützliche Dinge abspenstig zu machen.
Tally und Andy konnten so süß gucken, wenn sie wollten. Manchmal legte Tally sich mitten auf die Straße und heulte sich die Augen aus. Andy stand dann einfach nur neben ihr und guckte besorgt und hilflos drein.
So gab ihnen jeder, der vorbei kam Essen, Decken und Wasser. Aber ihr Plan funktionierte fast zu gut! Manchmal bekamen sie sogar Angebote, bei denen sie aufgenommen und woanders ein gutes Zuhause bekommen konnten. Diese Leute mussten sie dann davon überzeugen, dass ihnen lediglich etwas zu Essen ausreichen würde, während sie gleichzeitig in die andere Richtung zu ihrem älteren Bruder hinüber schauten.
So ging es einige Wochen lang, bis immer wieder die gleichen Leute vorbei kamen. Die kleinen Gauner konnten nicht ewig so weiter machen. …Und dann kamen die Chosen.
Ned hatte gehört, dass sie Sklaven suchten und beschloss, dass er alt genug dazu war, ein paar Leute zu fangen und so etwas Geld zu verdienen.
Gleich an ihrem ersten Sklavenfangtag bekamen sie jedoch mehr, als sie sich erhofft hatten, als sie Pride trafen…
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