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Gedichte und Essays


Hartmut Alt ( 1973 - 1979 )

Hartmut´s Anthologie von 1973 bis 1979 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Hartmut Alt   
Sunday, 20 March 2005

Schöpfung

Am Anfang schuf er den Himmel und das Meer,
den Himmel gibt es noch, das Meer nicht mehr.
Er schuf die Sonne und das Licht,
Die Sonne gibt es noch, ihr Licht nicht.

Er schuf die Wiesen und den Wald,
die Wiesen verdorrt, der Wald nur noch gemalt.
Dann schuf er die Kreaturen dieser Welt,
der Mensch geboren, die Natur gequält.

Er kam wieder mit Tränen im Blick,
zu spät bereute er sein Ungeschick,
den Menschen zu schaffen,
dessen Leben ist raffen,
seine Mordlust, seine Gier,
benutzen Waffen.

Leise weint der Wind vor sich hin,
wie war ich so rein, voll Blei ich nun bin.
Und die Sonne quält sich durch die Wolkenschicht,
um den Menschen zu geben ein fröhliches Gesicht.

Wenn die Sonne nicht mehr scheint,
und der Himmel nicht mehr weint,
wenn die Blumen nicht mehr blühen,
und die Vögel nicht mehr ziehen,
dann werden die Menschen nicht mehr lachen,
keine Liebe machen.

Und er kam wieder, schuf den Himmel und das Meer,
schuf die Sonne und das Land, nur keine Menschen mehr.
Hartmut Alt ( 1973 -1979 )

Eines Tages

So wie die Sonne sich verfinstert,
wenn der Mond dazwischen steht,
so finster ist der Tag der Tage,
und all Erkenntnis kommt zu spät.
So wird Asche zu Asche,Staub zu Staub,
die Bäume zu Kohle, nie wieder Laub.
Glühende Lawaschicht, die Erde bricht.
Meere und Seen überschwemmen das Land,
der Mensch verschwindet unerkannt.
Blitze zucken, heller als tausend Sonnen, Stürme toben,
Wer hat nun gewonnen? 
Hartmut Alt ( 1973 -1979 )

Enttäuschung

Sie war, wie das Schicksal sein kann,
schön und betrog irgendwann.
Einst strahlten die Sterne, nun fahles Licht,
durch meine Liebe sah ich nur ihre Augen, die Seele nicht.
Man wird sagen, das die Stimme der Enttäuschung spricht,
vielleicht- doch vielleicht nicht.
Vielmehr bin ich nun verbittert und kalt
Das Vergangene für eine Enttäuschung zu alt ?
Ich fühlte keine Liebe, doch liebte ich sie,
ich fühlte keine Zuneigung, doch gab ich sie,
es gab kaum Hoffnung, doch ich hoffte wie nie,
ich glaubte zu sehen, doch sah ich sie nie.

Sodann gingen die Wochen ins Land und ich habe nicht erkannt,
dass sie hinaus lief ins endlose Meer,
schon längst erfasst von den Wogen,
tanzend mit dem Winde einher.
Die Zeit ging dahin...viele Fragen nach dem Sinn,
ohne Antwort blieben sie.
Ich fragte und fragte, sagte und sagte,
doch keine Antwort in der Nacht - bis es tagte.

D
a immer und immer wieder die Antwort ausblieb,
hatte ich Zeit, die ich mir mit Illusionen vertrieb.
So kam es, wie es kommen musste,
die Antwort, die ich vermisste,
sie gab sie mir und ich verstand es nicht,
ein Meer von Tränen rollte über mein Gesicht.

So fuhr ich ins sonnige Land,
war m t der Hoffnung verwandt,
hatte Sehnsucht, suchte Zuflucht.
Am Morgen blühte der Tag,
doch schon im gleichen Abend waren die Blumen im Sarg
Ich sah sie und sah dann ihn,
glaubte nicht, was Wahrheit ist,
sah die Sonne weiterziehen,
sah, daß sie mich nicht vermisst
sah ,wie schnell sie mich vergisst.
Viel später versuchte sie zu erklären, ich hörte sie nicht
sie sprach viele Worte, ich blickte nicht in ihr Gesicht.
Ich wurde hart wie Stein,
denn ich war bereits allein.
Sie sagte,es täte ihr leid,
alle Wunden heilt die Zeit.
So bringe ich den Sand zurück an den Strand,
mit der Illusion die uns verband,
mit der Liebe, die uns trennte,
mit der Hoffnung, die mein Herz versengte.


Durchzug

Es ist nicht gut, wenn man im Durchzug steht,
Dauert es nur eine Stunde, so ist es schon zu spät.
Man wird krank, welch Leid !
Für einen Kompromiss ist keine Zeit.
Ob man nun das eine oder andere Fenster schließt,
ehe du dich recht versiehst,
hat der Wind sie beide zugeweht,
Dann ist es zu spät, viel zu spät.

Suche

Wenn das Abendrot den Himmel überflutet,
wenn mein Herz vor Sehnsucht blutet,
dann weiß ich, dass mein ganzer Körper liebt,
Und es alles um mich herum in rosaroten Farben gibt.
Wenn die Wiesen duften der Nebel schleiert,
der Vögelwald Feste feiert,
dann weiß ich, dass ich glücklich bin
und tausend gute Dinge färben meinen Sinn.
Traurig schaue ich nun auf meine leeren Arme,
mir fehlen Blicke warme, unendlich Warme.
Mir fehlt dein Geist, dein Körper all dein Sein,
warum muss ich nun so einsam sein?
Oh wie ich suche und finde nicht,
immer sehe ich ein Gesicht,
frage mich ob es dieses wirklich gibt,
oder ob ich mich nur selbst narzisstisch lieb?
Viele Worte ergeben ein Gefühl,
bleibe oft so grausam kühl,
möchte Iieben und verstehen,
einfach nur den Weg der Liebe gehen.
Aber ich spiele ein Spiel mit mir,
suche nach Kränkung, eine Gier,
die mich ganz und gar vergisst
und oft habe ich mich selbst vermisst.
Wer weiß, wer ich wirklich bin ?

Das Leben stellt die Frage nach dem Sinn.
Glaube ich nicht auch an das Glück,
sondern ziehe mich in die Einsamkeit zurück?
Ich denke viel, und weiß doch nicht,
es wächst der Fragen Schicht,
meinen Körper, meinen Geist, möchte ich schenken dir,
und doch kehrt beides immer zurück zu mir.
Wo ist die Persönlichkeit,
die das Schicksal hält bereit?
Wo ist der Mensch, von der Natur geschaffen,
der sich kann aufraffen,
sich erkennen, sich selbst benennen?
So bin ich da, und doch unendlich fern,
habe dich unendlich gern,
unendlich, wenn du bleibst bei mir
und ich hasse dich, wenn ich dich je verlier´.

So kann Liebe sein,
so schön und so gemein
So gut und auch so schlecht,
und du bist gefangen im Geflecht!
Deine Wünsche werden Wirklichkeit,
wenn dir zum Denken bleibt die Zeit,
in der du dich hältst für den Kummer stets bereit,
und für das Glück der Ewigkeit.
Hartmut Alt ( 1973 -1979 )

Ungeboren

Du ungeborene Tochter, ungeborener Sohn,
Wo immer ihr seid, ich erreiche euch schon.
Seid froh nicht geboren zu sein in einer Welt,
in der außer Geld auch noch Reichtum zählt.
Ihr braucht die Strahlen nicht fürchten, verseuchtes Land,
Keinen Atomkrieg, keinen ölverschmutzten Strand.
Ihr müsst keine Lehrstelle finden, nicht arbeitslos sein,
ihr müsst euch nicht schinden, seid niemals allein.
Allein gegen jene in dieser Welt,
für die außer Geld auch noch Reichtum zählt,
die aus Habgier auch den Strick verkaufen,
und mit jenem daselbst aufgehängt an seinen Schlaufen.
Ihr braucht nicht dankbar zu sein,
eurem Erzeuger, einem lieben Mütterlein,
dafür, dass ihr als Kinder Kind sein dürft,
und in der Schule aus dem Topf der Weisheit schlürft.
So lebet als Samen in mir in dieser Welt,
in der außer Geld nur noch Reichtum zählt,
und seht, wie ich lebe in dieser Welt,
in der meine Liebe zu euch über alles zählt !
Hartmut Alt ( 1973 -1979 )

 

Der Glückselige

Siehe dort ein Glückseliger, siehe dort sein Vernichter.
Ein Schatten, ein Nichts!
Seine Kehle glüht, sein Herz rast,und seine Zunge bricht.
Eine Lanze in seiner. Herzen sticht
noch strahlt er im Licht,
droht schon zu ermatten,
braucht nicht lange warten,
stirbt mit fahlem Gesicht.
Ein Kind ist geboren, schon verschworen
der Geist der Glückseligkeit
bringt ihm das gleiche Leid.
Hastet, fastet,rostet,Trost?
Keine Zeit im Meer des Leidens,
im Meer des Schweigens.
Der Abgrund tut sich auf,ein Alp?
Wohl kaum in dieser Zeit!
Wenn der Morgen kommt,dann geht die Nacht,
der Tag hält Wacht.
Der Abend rot und lacht,
das Werk vollbracht.
Der Glückselige mit seiner Macht, niemals verlacht,
niemals Schmacht sobald das Feuer entfacht,
kommt es näher und frisst
und dabei sich selbst vergisst.
Es wartet nicht auf dein Gesicht,
auf ein Gesicht,
es frisst,solange es fressen kann !
Siehe, ich sitze auf eurem Thron,
siehe, ich bin euer Hohn,
siehe, ich lebe von eurem Lohn,
siehe, ich lebe gut und du
Arbeitest ohne Ruh... für meinen Thron,
meinen dicken Bauch, meinen Rauch,
den ich blase durch die Luft !
Ich bin der Glückselige,wer ruft!
Das Mitleid, die Nächstenliebe, der Glaube?
Längst Abschied genommmen !
Ich wäre längst wie ihr verkommen .
Ihr Pack, ihr Gesindel, ihr Tagediebe !
Eure Köpfe voll Stroh, in euren Herzen Wut,
die Faust in der Tasche,
nicht gen meinem Gesicht.
Warum nicht?..
Weil ich die Glückseligkeit predige,
in Wort und Schrift!
Hartmut Alt ( 1973 -1979 )

 

Geboren

Endlich aufgewacht, in einer kalten Welt,
in einer Welt, in der keine Liebe zählt.
Aufgewachsen in einem Land .mit schmutzigem Sand,
der unter Hunden mehr ist, als in Kinderhand.
Darum lasset die Kindlein zu mir kommen
und wehret ihnen nicht, denn das ist das Reich Gottes.
Leben in einer Welt voll Radioaktivität als Ersatz für Sonnenstrahlen,
die Kinder unserer Kinder können nicht mehr malen
keine Sonne, keine Wiese, keinen Baum
aber Gräber, Kernkraftwerke, Flüsse mit giftigem Schaum.
Darum lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht,
denn das ist das Reich Gottes
Ich möchte die Menschen bitten dieser Welt,
das die Liebe wieder mehr zählt als alles Geld,
das unsere Kinder in der Sonne spielen,
und nur solche Entscheidungen fielen,
die nicht auf das beenden von Leben zielen.
Darum lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht,
und zeiget ihnen wie schön das Reich Gottes ist.
Hartmut Alt ( 1973 -1979 ) 


 


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