ÜBER DEN GROSSEN TEICH

 

 

                                                                                                                                   

Das Copyright dieser Geschichte liegt bei Danielle G.P.

 

Wie immer, wenn sie nicht schlafen konnte, griff ihre Hand schon fast mechanisch, neben sich zum Nachttisch, wo dieses wunderbar illustrierte Buch lag. Sie vermochte gar nicht mehr zu zählen, wie oft ihre Finger schon die Seiten umgeblättert, ihre Augen schon die Bilder betrachtet hatten. Aber auch heute spürte sie gleich wieder dieses Kribbeln in ihrem Bauch, als sie die Fotografien, dieser enormen, unvergleichlichen, über alles geliebten, mit Herz und Seele verkauften, Stadt, in sich aufsog. Ihrer Stadt! Seit sie das erste Mal ihren Fuß auf besagtes Pflaster gesetzt hatte, war sie infiziert.

Die Brooklyn-Bridge, der Timesquare, Miss Liberty, Broadway, das Empire-State Building, der Central Park, vor ihrem geistigen Auge erschien diese überdimensionale Metropole und zog sie wie ein Halluzinogen in ihren Bann.

 

Als Dany sich in den Kopf gesetzt hatte, für ein Jahr nach Amerika zu gehen hörte sie zum ersten Mal von Tante Jane. Sie wusste zwar, dass Mutti eine viel ältere Schwester hatte, aber dieses Thema wurde stets totgeschwiegen. Sie erinnerte sich wie sie als kleines Kind, bei den Großeltern oft auf ein Bild, von einer schönen dunkelblonden Frau gezeigt hatte und damit stets heftige Diskussionen auslöste. Es endete immer damit, dass Opa das Zimmer verließ, und alle andern Trauermienen aufsetzten. Sie malte sich dann in ihrer Phantasie aus, dass etwas Geheimnisvolles, Verbotenes und Unergründliches von dieser Frau ausgehen musste, weshalb ein Jeder in Ehrfurcht verstummte. Mit der Zeit lernte sie, keine Fragen mehr zu stellen. Doch als nun ihr Stiefvater, mit dem Vorschlag kam, sie zu Tante Jane nach New York zu schicken, war sie hellauf begeistert. Nur ihre Mutter schien davon gar nicht so angetan.ane hasste diese Sonntage, anstatt sich mit Parker genüsslich in den Kissen zu wälzen, musste sie ihn auch dann noch, mit der Sch....Army teilen. Damit nicht genug, sie musste auch noch langatmige Vorträge über sich ergehen lassen, bis sie dann endlich, ihren Mann für sich allein hatte. Nur der Gedanke, an die bevorstehende Nacht, hielt sie in diesen Momenten über Wasser. Weshalb wahrscheinlich auch stets ein laszives Lächeln ihre Mundwinkel umspielte, indessen sie sich ausmalte, wie sie und Parker sich heftig liebten, während sie der öden Reden lauschte. Bald würde es Nacht sein und die gehörte ihnen, keiner konnte ihnen diese kurzen glücklichen Momente nehmen. Nicht mal die ARMY.

" Meinst du denn nicht, dass deine Tochter besser bei der Familie, als bei irgendwelchen Wildfremden aufgehoben ist? "

" Du weißt genau, wie ich zu Jane stehe! "

" Eben! Glaubst du nicht es wäre an der Zeit, endlich das Kriegsbeil zu begraben?

" Wer hat es denn ausgegraben? Sie hat es doch fertig gebracht, unsere ganze Familie zu zerstören. Es hat meinen Eltern für immer das Herz gebrochen und auch ich musste stets darunter leiden. Keiner wusste ob sie lebte oder tot war. "

" Aber nun weißt du es doch, wieso reagierst du nicht auf ihre Briefe. "

" Wieso? Muss ich dir das wirklich immer und immer wieder erklären? Wo war sie denn, als meine Eltern starben? Nicht mal das hat sie interessiert! "

" Mann muss auch mal über seinen Schatten springen können, schließlich ist sie deine Schwester, die einzige Familie, die du schlussendlich noch hast. "

Jane war das schwarze Schaf, seitdem sie sich, 1948 im Alter von 16 Jahren, in einen dunkelhäutigen Soldaten verliebte. Wonach in der heutigen Zeit, kein Hahn mehr krähte, galt in der damaligen Zeit als Blutschande und fast schon als Verbrechen. Doch alles Flehen und Schreien war umsonst, Jane setzte ihren Kopf durch und so kam es, dass sie eines nachts, mit ihrem Geliebten durchbrannte. Sie ließ alles hinter sich, und begann ein neues Leben, in einer neuen Welt.

 

Hing der Himmel am Anfang noch voller Geigen, so musste sie ganz schnell erkennen, dass das Leben mit einem Army Mitglied, besonders Etwas bedeutete. Einsamkeit! Grenzenlose Einsamkeit!

Parker und sie hatten gleich nach ihrer Ankunft in den Staaten geheiratet, und so lebten sie, wie fast alle Armee-angehörigen, in einer spärlich ausgerichteten Holzbaracke auf dem Corps Gelände. Jane hatte mit viel Liebe und Phantasie dafür gesorgt, ihr Liebesnest wenigstens etwas wohnlicher aussehen zu lassen, für die wenigen glücklichen Tage, die ihnen beschert waren. Da Parker neben seinem normalen Wehrdienst, die Schulbank drückte um später einmal einen höheren Posten einzunehmen, war sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Doch dieses Schicksal teilte sie mit den meisten Soldatenfrauen, die sich ihrerseits die Einsamkeit, zu ihrer Stärke gemacht hatten. Wahrscheinlich hätte sie nie erfahren, wie viel Energie ein solches Gefühl freisetzt, hätte sie dieses nie gespürt. Und so kam es, dass sie trotz ihres jungen Alters, bald als ebenbürtiges Mitglied galt, wenn es hieß, wieder eins dieser unzähligen Spendenfeste, zu organisieren. Man sammelte für jeglich religiöse Organisationen, ob für Obdachlose, alleingelassene junge Mütter oder den Hunger in der Welt, Bedürftige gab es immer. So kochten, backten, schneiderten und bastelten die Frauen, was das Zeug hielt, Arbeit gab es wahrlich genug. Sonntags nach dem Gottesdienst, fand dann immer ein großes Festessen im Gemeindesaal statt, an dem die ganzen Familien teilnahmen.

J

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