"Hexen"

 

Hexen hat es zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben, wenn der Begriff "Hexe" ihnen auch im Mittelalter durch die "christliche" Kirche verliehen wurde. Denn Hexen waren und sind nichts anderes, als die Priesterinnen und Priester der alten heidnischen Gottheiten, die Heilerinnen und Heiler der Gemeinschaft. Sie bewahren die alten Mythen, Bräuche und Geschichten und spinnen sie teilweise neu, um sie den wandelnden Zeiten und Gesellschaften anzupassen. Was bleibt ist der Kern der Worte, die Perle in der Muschel, selbst wenn sich das Aussehen der Muschel im wechselnden Licht der Gezeiten verändert.

Sie hüten auch die Geheimnisse der Pflanzen und Steine, kennen ihre "Tugenden" und wissen sie einzusetzen, um Leben oder Tod zu bringen - wie es geboten ist. Und wer gebietet? Die Natur der Dinge. So müssen im Herbst einige Tiere der Herde von der BäuerIn geschlachtet werden, wenn sie und der Rest der Herde den Winter überleben wollen. Es kenn nicht die ganze Herde durchgefüttert werden und - zumindest früher - gab es im Winter für die Menschen nicht viel anderes zu Essen als Fleisch.

Dies bedeutet ein hohes Maß an Eigenverantwortung, denn es gibt keine Pauschallösungen im Leben und es gilt immer abzuwägen. Verschiedene Kulturen und Religionen haben zwar ihre Regeln aufgestellt wann was in Ordnung ist und was nicht, doch für mich und die meisten anderen Hexen die ich kenne, können diese allenfalls Richtlinien oder Vorschläge sein. Im Endeffekt müssen wir unser eigenes Herz erforschen und danach handeln. Dies meint der traditionelle englische Hexengruß "Herz in Hand!", der wohl einer englischen Tradition entstammt.


Hexen sind jedoch noch mehr, denn sie haben eine weitere nicht zu unterschätzende Aufgabe: Sie sind VermittlerInnen zwischen den Welten - dieser und der "Anderswelt":

Als Bewahrer und Bewahrerinnen der jahreszeitlichen Bräuche und Feste bringen sie das Leben in ihrer Gemeinschaft in Übereinstimmung und somit Harmonie mit den natürlichen Zyklen. Es sind die Gezeiten des Mondes und der Sonne, der Tanz der Tiere und Pflanzen, welche die Menschen in unserer Gesellschaft großteils vergessen haben, obwohl wir Menschen doch Teil der Natur sind und eigentlich wie alles Natürliche in ihrem Reigen mittanzen sollten.

Da sich die Praktiken der Hexen immer an der sich wandelnden Natur, Kultur und Gesellschaft orientieren, sind sie auch als BotInnen des Wandels anzusehen. Da sie die Weisheit der Vergangenheit bewahren und die Finger stehts am Puls der Gegenwart haben, können sie in die Zukunft schauen und sie gestalten. Indem sie bestimmte Entwicklungen befördern und andere zu Hemmen suchen, versuchen sie die Schöpfung zu bewahren, von der sie sich als Teil verstehen.

Dieses Harmoniestreben drückt sich bei den modernen, westlichen Hexen so aus, dass sie versuchen das Gemeinschaftsleben zu bereichern - legen vielleicht Karten, veranstalten Jahreskreisfeste oder passen auf Kleinkinder auf - und sind bemüht anderen die Achtung vor dem Wunder des Lebens nahe zu bringen. Sie fördern und unterstützen häufig den Naturschutz und naturnahe Praktiken, wie natürliche Heilverfahren und biologische Landwirtschaft. Haben sie einen Garten, dann pflegen sie ihre Kräuter und ihr Gemüse oft hingebungsvoll und stellen regelmäßig (Soya-/)Milch oder Honig für die kleinen Leute, die Feen hinaus. Als grundsätzlich kritische Persönlichkeiten sprechen sie sich für die Menschenrechte, mehr Tolleranz und ein liebevolleres Miteinander aus.

 



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