Die Entgiftung:

Bei der Entgiftung werden dem Körper das Gift Alkohol und dessen Zerfallsprodukte entzogen. Ein Entzug allein zu Hause, auf eigene Faust und ohne ärztliche Betreuung kann beim möglichen Auftreten eines Delirium Tremens tödlich enden, und ist deshalb nicht ratsam! Ein Delir dauert 3 bis 7 Tage, kennt spontane, unbehandelte, positive Verläufe, endet aber unbehandelt in 20 bis 30 Prozent tödlich! Stationär wird es vorübergehend behandelt mit dem Thiazolderivat Distraneurin ("Distra"), das die Entzugssymptomatik dämpft. Der beste Weg führt über den Hausarzt, von dem man sich in eine geeignete medizinische Einrichtung einweisen lässt. Die Drogen- und Suchtberatungstellen können ebenfalls bei der Vermittlung in eine Entgiftungsbehandlung behilflich sein. Und natürlich auch die Alkoholiker-Selbsthilfegruppen.

Der Betroffene begibt sich dabei in eine zwischen drei Tagen bis vier Wochen dauernde stationäre Behandlung. So ist eine medizinische Kontrolle der Körper- und Kreislauffunktionen während der kritischen ersten Tage gewährleistet und bei drohenden Entzugskomplikationen kann eine Gegensteuerung mit entsprechenden Medikamenten eingeleitet werden, welche die körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen erträglicher machen. 

Entgiftungen führt jedes Krankenhaus nach Überweisung durch den Arzt durch. Es empfiehlt sich ein Krankenhaus aufzusuchen, das Erfahrung mit Entgiftungen hat und das eine so genannte qualifizierte Entgiftung anbietet, in der Regel sind dieses eigene Stationen der Landeskrankenhäuser, psychiatrische Fachkliniken und allgemeine Krankenhäuser. Die qualifizierte Entgiftung unterscheidet sich von einer einfachen Entgiftung vor allem durch die begleitende psychosoziale Betreuung, die den weiteren Weg in der Suchtkrankenhilfe vorbereiten hilft. In Einzel- und Gruppengesprächen wird versucht, die Motivation zur Trockenheit zu stärken und den Betroffenen in weiterführende Therapien zu vermitteln.

Oft werden von diesen Stationen Angebote zum Besuch von Selbsthilfegruppen gemacht, oder die Gruppen kommen selbst ins Haus, so ist es jetzt schon möglich, eine passende Gruppe für sich zu finden und ein wichtiger Schritt in Richtung Trockenheit ist getan.

Der nächste Schritt wäre die Entwöhnungsbehandlung in einem Fachkrankenhaus, die es für Männer und Frauen, wie auch nach Geschlechtern getrennt gibt.

 

 


 

Die Entwöhnung:

Es gibt stationäre und ambulante Entwöhnungsbehandlungen, sie gelten als medizinische Massnahmen zur beruflichen Rehabilitation und werden von den Rentenversicherungsträgern (LVA und BfA) bezahlt. Arbeitnehmer erhalten während des Aufenthaltes in einer Fachklinik ein Übergangsgeld. Die Aufenthaltszeit bei einer solchen Therapie beträgt zur Zeit ca. 3 Monate und kann je nach Lage des Betroffenen um eine gewisse Zeit verlängert werden.

Seit 1991 werden auch ambulante Entwöhnungsbehandlungen von anerkannten Fachambulanzen und Suchtberatungsstellen durchgeführt. Hier wird der Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen in seinem Alltag begleitet. Ambulante Behandlungen dauern in der Regel ein Jahr und werden in Form von Einzel- und Gruppengesprächen und eventuellen anderen Angeboten durchgeführt. Die Entscheidung für eine ambulante Behandlung erfolgt in Abstimmung mit der Beratungsstelle.

Die stationäre Behandlung wird ebenfalls über die Beratungstelle beantragt. Sie ist bei der Antragstellung und der Auswahl des Fachkrankenhauses behilflich und erstellt den Sozialbericht. Die entgültige Entscheidung in welcher Klinik die Therapie stattfindet, liegt bei dem zuständigen Leistungsträger. Wenn es nicht unbedingt die eine Wunschklinik sein muss, findet sich in der Regel in sehr kurzer Zeit ein Therapieplatz.


 

                                                                                                          


 

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