Gloria Estefan - The Latin-Diva

 

 

 

Biographie

 

Wir schreiben das Jahr 1957 in Havanna, Kuba. Es ist ein friedliches Jahr. Fulgencio Batista ist Präsident und den meisten Kubanern geht es gut. Vor allem dank dem Geld, welches die Amerikaner, die in Kuba Urlaub machen, ins Land bringen. Es sind vor allem amerikanische Spielhöllen-Besitzer und Schauspieler die es nach Kuba zieht. Es werden große Hotels gebaut, u.a. das National in Havanna.

In dieser idyllischen Zeit erwartet Gloria Fajardo, eine Lehrerin in Kuba, ein Kind. Sie lebt mit ihrem Mann José Manuel Fajardo, dem Bodyguard der Frau von Präsident Fulgencio Batista, in Havanna. Am 01. September 1957 ist es dann soweit: ein Mädchen erblickt das Licht der Welt. Sie bekommt von ihren Eltern den Namen Gloria María Fajardo. Der Welt sollte sie allerdings später als Gloria María Estefan bekannt werden.

Gloria’s Kindheit war nicht unbedingt eine unbeschwerte Zeit. Kurz nach ihrer Geburt, im Jahr 1959 übernehmen die sozialistischen Revolutionäre unter der Führung von Fidel Castro die Regierung in Kuba. Da Gloria’s Vater dem Präsidenten Batista treu ergeben war, ist mit dieser Machtübernahme die Existenz von ihm und seiner Familie gefährdet. Da ihm das sofort klar ist, flieht die Familie per Flugzeug ins nahe Miami, Florida. Dieses Schicksal teilen zu jener Zeit Tausende von Kubaner. Die Exil-Kubaner, wie sie jetzt genannt werden, lassen sich im sogenannten "Orange Bowl" in Miami nieder. Gloria’s Vater kehrt 1961 mit einigen, von der amerikanischen Armee ausgebildeteten, Exil-Kubanern nach Kuba zurück um die kommunistische Regierung unter Fidel Castro zu stürzen. Im April 1961 kommt es zur Invasion an der Schweinebucht. Da die amerikanischen Schiffe aber zu spät kommen um den Exil-Kubanern zu helfen, werden die Angreifer von der Kubanischen Armee zurückgeschlagen. Die Überlebenden werden gefangen genommen. Unter ihnen ist auch José Fajardo.

Es dauert 1 ½ Jahr bis der damalige Präsident John F. Kennedy mit Fidel Castro ein Abkommen getroffen hat, wodurch die Exil-Kubaner frei gelassen werden und Kuba verlassen dürfen. Weihnachten 1962 kommt José Fajardo endlich wieder heim zu seiner Familie.

Das Leben von Gloria und ihrer Mutter war in diesem 1 ½ Jahren nicht einfach. Sie hatten oftmals nicht genug zu essen. Gloria’s Mutter erinnert sich daran, dass sie oft gehungert hat, damit Gloria wenigstens etwas zu essen hatte. Sie hatte noch nicht einmal das Nötigste zum Leben. So schlief die kleine Gloria zu Anfang in ihrem neuen Heim auf dem Boden auf Zeitungspapier.

Als Gloria’s Vater endlich wieder zu Hause war, beschloss er gegen den Kommunismus zu kämpfen und trat der amerikanischen Armee bei. Er hatte bald darauf den Rang eines Hauptmanns. Im Jahre 1966, als Gloria 8 Jahre alt war, wurde er in den Krieg nach Vietnam geschickt.

Als er aus dem Krieg zurück kam, war er nicht mehr der gleiche Mensch. Er hatte Anzeichen der Krankheit Agent Orange. Gloria’s Mutter erkannte schnell, dass etwas mit ihrem Mann nicht stimmte. Sie brachte ihn zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Dort wurde festgestellt, dass er an Multiple Sklerose erkrankt war. Seine Erkrankung wurde so schlimm, dass er nicht mehr arbeiten konnte und zu Hause gepflegt werden musste. Gloria’s Mutter nahm daraufhin Abendunterricht um wieder eine Arbeit als Lehrerin finden zu können. Die damals 11jährige Gloria musste während dieser Zeit ihren Vater pflegen und auf die jüngere Schwester Rebecca aufpassen. Für Gloria war diese Situation schwer zu ertragen, da sie ihrem Vater sehr nahe stand. Aber sie ertrug alles um für ihre Mutter stark zu sein.

Als Gloria 16 Jahre alt wurde, konnte José Fajardo nicht mehr zu Hause gepflegt werden. Die Familie brachte ihn daher in ein Krankenhaus. Während dieser Zeit besuchte Gloria die katholische Nonnenschule "Our Lady of Lourdes" in Miami. Die Nonnen dieser Schule waren der Meinung das die eher schüchterne Gloria später einmal selbst Nonne werden würde. Aber 1975 als Gloria die "Highschool" beendete, sollte sich auch ihr Leben entscheidend ändern.

Zuerst einmal suchte sie sich eine Arbeit als Übersetzerin am Flughafen von Miami, da sie fließend Englisch, Spanisch und Französich sprach und vorhatte entweder später Psychologin zu werden oder einen Beruf der mit Sprachen zu tun hat zu ergreifen. Als weiteres schrieb sie sich in die Universität von Miami ein. Da sie ein fantastisches Ergebnis in der Highschool erreicht hatte, gewann sie einen Studienplatz. Das dritte und vielleicht entscheidenste Ereignis war, dass sie Emilio Estefan kennenlernte.

Emilio Estefan war ebenfalls Exil-Kubaner. Die Familie Estefan war Jahre nach der Machtübernahme von Fidel Castro nach Miami geflüchtet. Emilio nahm eine Arbeit bei Bacardi an. Er war am Anfang so eine Art Laufbursche und arbeitete sich bis zum Direktor der südamerikanischen Abteilung hoch. Aber seine große Liebe war immer schon die Musik. Und so gründete er seine eigene Band, die "Miami Latin Boys".

Gloria wollte für eine Feier eine "Band für eine Nacht" zusammen stellen. Und da eines der Mädchen, das mitmachte, Emilio’s Vater kannte, kam Emilio dazu und gab ihnen ein paar Tips. Wochen später trafen sich Gloria und Emilio bei einer Hochzeit wieder. Emilio erinnerte sich sofort an Gloria und fragte sie, ob sie nicht zu ein paar Liedern seiner Band singen wollte. Nach einigem hin und her willigte die schüchterne Gloria schließlich ein. Die ganze Hochzeitsgesellschaft war begeistert. Zu dieser Zeit hatte keine Latino-Band eine weibliche Front-Sängerin und Emilio wollte Gloria als Front-Sängerin haben, koste es was es wollte.

Und so ließ Emilio wochenlang nicht locker bis Gloria schließlich nachgab und einwilligte sich die Band einmal anzuschauen. Es wurde vereinbart nur an den Wochenende zu proben und auch nur da Konzerte zu geben bzw. auf Hochzeiten zu spielen, da Gloria noch ihren Job beim Flughafen von Miami hatte und außerdem ihr Studium beenden wollte. Der Name der Band wurde daraufhin in Miami Sound Machine abgeändert.

Gloria und Emilio kamen sich bei dem Proben immer näher. Und schließlich am 04. Juli 1976 fragte Emilio Gloria, ob sie seine Frau werde wolle und sie willigte ein. Im Frühjahr 1978 beendete Gloria ihr Studium der Psychologie und Kommunikation und am 02. September desselben Jahres heirateten Gloria und Emilio. Im Jahr 1980 kam ihr erstes Kind Nayib Emil Estefan zur Welt.

Zu dieser Zeit war die Miami Sound Machine bereits in Süd- und Mittelamerika berühmt. Aber Emilio wollte "die ganze Welt" mit Latin-Musik erobern. Und er wußte, dass er dieses Ziel mit Gloria erreichen konnte. Er kündigte seinen Job bei Bacardi und konzentrierte sich nur noch auf das Weiterkommen der Band.

Im Jahr 1984 schrieb der Band-Schlagzeuger Enrique Garcia den Hit "Dr. Beat". Dieses Lied brachte die Band in die amerikanischen Pop-Charts und machte auch den Rest der Welt auf die Band aufmerksam. Mit dem Lied "Conga" im Jahr 1985 schaffte die Band schließlich den internationalen Druchbruch. Doch in der Band begann es langsam zu kriesseln. 1982 waren bereits Mercedes Fajardo (die Kusine von Gloria) und ihr Mann Raul Murciano aus der Band ausgetreten. Im Jahr 1986 verließ nun auch Juan Avila die Band. Daraufhin änderte man den Namen auf dem Cover in Gloria Estefan and Miami Sound Machine ab. Als schließlich Emilio 1987 aufhörte mit der Band aufzutreten und sich nur noch auf die Produktion und Promotion konzentrierte und 1988 auch der Schlagzeuger Enrique Garcia die Band verließ wurde der Name endgültig auf Gloria Estefan belassen. Sie war zu dieser Zeit auch das einzige Original-Mitglied das noch vorhanden war.

Es folgte ein Hit nach dem anderen. Gloria schaffte es nach ganz oben.

Doch dann kam der Schock: Am 20. März 1990, auf der Fahrt von Washington nach Syracuse, New York, fuhr ein Truck in den Tour-Bus von Gloria und ihrer Band. Gloria wurde dabei von der Couch auf der sie schlief über einen Tisch geschleudert. Dabei brach ein Wirbel und ein anderer Wirbel wurde verdreht. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Sie wurde in das nahegelegene Krankenhaus nach Scranton, Pennsylvania gebracht. Dort stellten die Ärzte die Brüche in ihrem Rückrat fest. Wäre der Bruch nur ein paar Zentimeter höher gewesen, wäre Gloria bis an ihr Lebensende Querschnittsgelähmt. Doch sie hatte Glück.

Es gab zwei Operationsmöglichkeiten: 1. Die Ärzte würden versuchen die Brüche zu richten und Gloria müsste über 6 Monate in Gips liegen oder 2. eine riskante Operation bei der zwei Titanröhren implantiert werden würden und sie sofort nach geglückter Operation wieder gehen konnte. Gloria entschied sich für die zweite Möglichkeit. Die Operation verlief glücklich. Nach zwei Wochen Rehabilitation im Krankenhaus flog Gloria mit ihrer Familie zurück nach Miami. Dort wurde sie von begeisterten Fans und Reportern empfangen. Doch es dauerte noch ein Jahr bevor Gloria zurück auf die Bühne kam. Schmerzhaftes Training und schlaflose Nächte musste sie hinter sich bringen. Doch schließlich kam sie 1991 mit dem Album Into the Light wieder zurück ins Rampenlicht. Sie hatte gekämpft und gesiegt.

1994 schließlich erfüllte sich ein Traum von Gloria. Bereits 1989 war sie für einen Grammy nominiert gewesen. Allerdings hatte sie ihn damals nicht bekommen. Doch nun war sie wieder nominiert. Es war ein spanisches Album. Das erste seit ihren Tagen mit Miami Sound Machine. Dieses Album mit dem Namen Mi Tierra (Mein Heimatland) war eine Hommage an das alte Kuba. Und mit diesem Album holte sie sich ihren ersten Grammy.

Das Glück war auf der Seite der Estefans. Aber es gab noch eine Sache die Gloria über alles wollte. Sie wollte ein zweites Kind. Doch bei dem Unfall wurden durch den verschobenen Wirbel auch die Gebärmutter verletzt. Auf diese Verletzung achtete im Eifer des Gefechts wegen ihrer Wirbelsäule niemand. Doch diese Verletzung verhinderte, dass Gloria erneut schwanger werden konnte. Sie musste sich erneut einer Operation unterziehen. Und ein paar Monate später war Gloria nun wirklich schwanger. Am 05. Dezember 1995 kam Emily Marie Estefan auf die Welt.

Anfang 1996 bekam Gloria dann für ihr zweites spanisches Album Abriendo Puertas einen weiteren Grammy.

Im Sommer 1996 kam seit langem wieder ein Englischsprachiges Album heraus: „Destiny“. Der Titel „Reach“ von diesem Album wurde der offizielle Titel der olympischen Sommerspiele 1996.

1997 wurde in Downtown Disney’s West Side in Orlando das erste Bongos Cuban Cafe Restaurant von Gloria und Emilio Estefan eröffnet. Mit dem Aussehen des Restaurants wird auch stark and die kubanische Kultur erinnert.

Mit dem Album Destiny war Gloria mehr als 1 ½ Jahre auf Tour rund um die Welt gewesen. Ab dem Jahr 1998 trat sie nun vermehrt in Fernsehshows auf. Den Anfang machte die Veranstaltung „Divas Live!“ die von VH1 organisiert wurde. Die Produzenten von VH1 wollten einige der größten Sängerinnen in dieser Show gemeinsam auftreten lassen. In dieser ersten Ausgabe von „Divas Live!“ war neben Gloria Estefan auch Aretha Franklin, Celine Dion, Mariah Carey und Shania Twain Teil des Programms. Anfangs gab es Bedenken, dass die „Divas“ sich gegenseitig versuchen würden auszustechen. Aber als die Veranstaltung begann wurde klar, dass diese Bedenken völlig unbegründet waren. Die Diven sangen wunderbar zusammen und harmonierten perfekt miteinander.

1998 kam wiederum ein Englischsprachiges Album heraus. Dieses Mal mehr im Discosound hatte das Album „Gloria!“ aber auch wieder einige kubanische Klänge zu bieten.

Seit ihrem Unfall 1990 hat Gloria Estefan nicht nur Musik gemacht, sie hat auch Geld für Menschen gesammelt, die dasselbe Schicksals zu erleiden haben, dass sie beinahe selbst getroffen hätte. Sie und Emilio riefen daher mit Marc Buoniconti eine Organisation ins Leben die sich für die Erforschung und Heilung von Rückrat-Verletzungen einsetzt. Neben diesem „Miami Project for Spinal-Cord injuries“ hat Gloria aber auch eine Organisation unter sich die Kindern aus den ärmeren Gegenden von Miami hilft von der Straße wegzukommen. Außerdem engagiert sie sich für Kinder die an HIV oder AIDS erkrankt sind.

Neben diesen ganzen Aktivitäten wollte Gloria aber auch seit Jahren schon einmal in einem Film mitspielen. 1996 lehnte sie das Angebot für den Film „Evita“ ab. Die Rolle der Evita Peron spielte daraufhin Madonna. Gloria hatte bereits einen kleinen Auftritt im Fernsehfilm „Club Med“ im Jahr 1986 und Emilio spielte den Klavierspieler in „The Spezialist“ 1994 mit Sylvester Stallone und Sharon Stone in den Hauptrollen. Gloria sang zu diesem Film den Titelsong „Turn the beat around“.

Aber eine richtige Filmrolle bekam sie erst 1999 im Film „Music of the Heart“. Hier sang sie wieder die Titelmelodie mit der Boygroup N’SYNC. Dieser Film handelt von Roberta Tzavaras die in Spanish Harlem in New York an einer Schule Geigenunterricht gibt und so die Kinder von der Straße wegholt. Dieses Geigenprogramm sollte im Jahr 1999 abgeschafft werden um Mittel für andere Lehrprogramme übrig zu haben. Aber durch die sehr gute Resonanz zum Film wurden die Mittel weiter bewilligt. Der Titelsong wurde sogar für den Oscar nominiert.

Um das „alte“ Jahrhundert und Jahrtausend abzuschließen veranstalteten Gloria und Emilio eine Neujahrsparty in der American Airlines Arena in Miami.

Im Jahr 2000 wurde nun endlich wieder ein Album mit spanischen Liedern veröffentlicht. Alma Caribeña erhielt gleich zwei Grammy Awards: Einmal den Latin Grammy Award für das beste Musikvideo “No me dejes de querer” und dan einen Grammy Award für das beste traditionelle “Tropical Latin Album”. Außerdem gab es 2001 für dieses Album noch den Billboard Latin Music Award.

 

 

Fortsetzung folgt ...

 

 

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