Neuer erster Mann in Afghanistan: Hamid Karsai
© AP
Afghanistan-Konferenz
Ein Frontkämpfer wird Regierungschef in Kabul

 
 
5. Dez. 2001 Der in der westlichen Öffentlichkeit unbekannte Hamid Karsai ist ein Paschtunenfürst aus dem Süden Afghanistans. Von 1992 bis 1994 war er stellvertretender Außenminister in zwei Mudschahedin-Regierungen, zuletzt unter Führung von Präsident Burhanuddin Rabbani. Der 44-Jährige verfügt somit bereits über Regierungserfahrung in Kabul. Westliche Diplomaten sind mit ihm vertraut.

 

Während in Bonn über die politische Zukunft des vom Krieg zerrütteten Landes am Hindukusch verhandelt wurde, stand Karsai im Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban an der Front bei Kandahar. Der gemäßigte Politiker gilt als ein Protegé der USA. Beobachter beschreiben ihn als eloquent mit einem „perfekten Englisch“.

 

Baute Restaurantkette in den USA auf

 

Der Name Karsai leitet sich von dem Ort Kars nahe Kandahar ab, wo er geboren wurde. Er ist der Chef des Popalsai-Stammes in der Provinz Urusgan. Teile seiner Studienzeit verbrachte Karsai in Indien. In den 80er Jahren ging er in die USA. Dort baute er eine Restaurantkette auf und finanzierte den Kampf gegen die Sowjetarmee mit, die Afghanistan von 1979 bis 1989 besetzt gehalten hatte.

 

Sein Großvater war Abdul Ahad Karsai, der frühere Präsident des Nationalrates unter König Sahir Schah. Karsai genießt die Anerkennung vieler Gemeinde-Ältester der Paschtunen, die mit rund 40 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe in Afghanistan stellen. Damit hatte er einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Tadschiken in der Nordallianz.

 

Unterstützung von König Schah

 

Karsai wird von der Nordallianz, die nach ihrem Siegeszug gegen die Taliban faktisch die Macht in Afghanistan hat, und von den Monarchisten um den im römischen Exil lebenden König Sahir Schah (87) unterstützt. Seine Familie stand schon seit Jahrzehnten auf der Seite der Königstreuen. Ein Trumpf ist sein diplomatisches Geschick. „Er ist im Vielvölkerstaat Afghanistan mit niemandem verfeindet“, sagen Experten aus der Region.

 

 

Dokumentation
Der UN-Plan für Afghanistan
 
 
3. Dez. 2001 Die Vereinten Nationen haben auf der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn den Entwurf für ein Abkommen über eine Übergangsordnung nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Kabul vorgelegt. Das siebenseitige Dokument, das von den afghanischen Delegationen noch gebilligt werden soll, sieht folgende Regelungen vor: 1. Für die Dauer von rund sechs Monaten gilt eine erste Interimsordnung (interim authority). Dann folgt für weitere 18 Monate eine zweite Übergangsordnung (transitional authority). Nach dem Zeitplan ist mit ersten demokratischen Wahlen frühestens im Jahr 2004 zu rechnen. 2. Zunächst wird für den ersten Zeitraum von sechs Monaten kurzfristig eine erste provisorische Regierung (interim administration) gebildet. Dieses Kabinett soll aus einem Regierungschef, fünf Stellvertretern und 23 weiteren Mitgliedern oder Ministern bestehen. 3. Zugleich soll ein Sonderausschuss (21 Mitglieder) Vorbereitungen für die Einberufung einer ersten großen traditionellen Ratsversammlung afghanischer Stämme (Loja Dschirga) treffen. Diese Sondersitzung soll Ende Frühjahr 2002 einberufen werden. 4. Die Sonder-Loja Dschirga soll dann eine feste Übergangsregierung (transitional administration) benennen. Sie soll für die Dauer der zweiten 18-monatigen Übergangsordnung im Amt bleiben. Diese Übergangsregierung muss nominell nicht mit der ersten provisorischen Regierung übereinstimmen. Die Loja Dschirga soll außerdem eine neue Verfassung und ein Wahlrecht erarbeiten. 5. Im Verlauf des Übergangsprozesses wird an der Bildung eines Obersten Gerichtshofs gearbeitet. 6. Nach rund zwei Jahren Ende der Übergangsordnung mit Wahlen und Bildung einer durch die Wahlen legitimierten Regierung. 7. Die Sicherheit während des Übergangsprozesses soll nach Bedarf durch internationale Kräfte unter UN-Mandat garantiert werden - Umfang, Auftrag und Dauer des Einsatzes müssen noch festgelegt werden. 8. In dem Übergangsprozess sollen auch die Vereinten Nationen eine Rolle spielen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar
Ein Anfang für Afghanistan
Von Christian Kreutzer

 
28. Nov. 2001 Dramatisch war der Appell des deutschen Außenministers, jetzt die historische Chance zu ergreifen. Mitreißend auch die Äußerung von Kofi Annan: „Möge dieser Tag in den Geschichtsbüchern als der Zeitpunkt genannt werden, an dem die Geschichte Afghanistans eine Wende erfuhr.“ Und auch die afghanischen Delegationsleiter sparten nicht mit hehren Worten. Die Journalisten kamen kaum noch hinterher, all die Bekenntnisse zu Demokratie und Menschenrechten niederzuschreiben, die bei der Eröffnungsveranstaltung der Bonner Afghanistan-Konferenz abgelegt wurden. Dann wurde auch noch verkündet, einer der Führer aus dem paschtunisch-archaischen Süden, der angesehene Hamid Karsai, habe, quasi aus dem Schützengraben vor Kandahar, angerufen, um alle Afghanen zur Einigkeit aufzufordern (Zitat: „Wir sind ein Volk, wir haben eine Kultur“). Da war es für einen Moment so, als öffnete sich der Himmel und Friedensengel schwebten auf den nebligen Petersberg herab. Kein einig Volk Aber man darf sich nicht täuschen lassen: Die Afghanen waren möglicherweise niemals ein einig Volk und noch viel weniger haben sie die eine afghanische Kultur. Das alte Kulturland am Hindukusch hat viele verschiedene große Kulturen hervorgebracht und beherbergt. Als „Staatsvolk“ gelten nach mancher Definition die Paschtunen, die mit einem Bevölkerungsanteil von ungefähr 40 Prozent auch nur die größte Minderheit sind. Angehörige dieses Volkes haben den Staat gegründet und meist auch regiert. Die zahlreichen anderen Ethnien wurden deshalb nicht notwendigerweise unterdrückt. Als jedoch nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft 1992 die tadschikischen und usbekischen Mudschahedin als erste in Kabul einrückten, begann der Paschtunen-Führer Hekmatyar die Stadt Kabul in Schutt und Asche zu bomben. Der kulturelle Reichtum Afghanistans hat sich in den 23 Kriegsjahren ins Gegenteil verkehrt. Man braucht nur die Angehörigen der schiitischen, ethnisch mongolisch-stämmigen Hasara-Minderheit nach ihren Erlebnissen mit den radikal-sunnitischen, paschtunischen Taliban zu fragen, um zu erfahren, wie ein Konflikt, der ursprünglich zwischen machthungrigen Milizenführern begann, mittlerweile zu einem ethnisch-religiösen Konflikt ganzer Volksgruppen ausgeartet ist. Selbst aus den von den Taliban befreiten Gebieten werden schon wieder erste kleinere Scharmützel zwischen unterschiedlichen Interessengruppen gemeldet. Geduld ist gefordert Während die Delegierten oben auf dem Petersberg ermutigende Reden halten, sollte man den angestrebten Zeitplan der UN im Auge behalten: Drei bis sechs Monate Übergangsverwaltung, danach eine konstitutive Phase von zwei Jahren, in denen eine Verfassung ausgearbeitet werden soll. Das ist für afghanische Verhältnisse eine sehr lange Zeit. Die Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg wird mit Sicherheit ein Erfolg werden. Es wird eine Übergangsregierung, bestehend aus Vertretern aller Ethnien zustande kommen. Statt dem Blut der Afghanen wird diesmal das Geld der Geberländer fließen. Danach jedoch beginnen die Mühen der Ebene - und die eigentliche Arbeit der internationalen Gemeinschaft. Heute mag die Freude berechtigt sein: Ein Anfang ist gemacht. Wer sich auch in Zukunft freuen will, braucht Geduld, Realismus und die Bereitschaft, noch so manches Mal von vorne anzufangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Liste der afghanischen Konferenz-Teilnehmer

26. Nov 2001 17:29


 

Vier Gruppen entsenden Delegationen zur Konferenz über Afghanistans Zukunft. Drei Frauen sind darunter. Hier eine Liste der Personen, die in Petersberg diskutieren.


 Zypern-Gruppe
Hunamajun Jareer
Mohammed Dschalil Schams
Asisullah Ludin

 
 Peschawar-Gruppe
Pir sajed Hamid Gailani
Anwar-ul-Hak Ahadi
Hafisullah Asif Mohseni

 
 Rom-Gruppe
Abdul Sattar Sirat
Asisullah Wasefi
Hedajat Amin Arsala
Mohammed Ischak Nadiri
Sima Wali
Rona Mansuri
Mohammed Amin Farhang
Mostafa Sahir
(Zwei weitere Delegierte)

 
 Nordallianz
Junus Kanuni
Hadschi Abdul Kadir
Abas Karimi
Aref Nursai
Hussein Anwari
Mustafa Kasimi
Natiki
Haschim Faheem
Amena Afsali
Abdullah Chan
Mirwais

 

Akteure der afghanischen Politik

23. Nov 2001 16:32


 

Die Taliban sind in Afghanistan teilweise gestürzt, nun konkurrieren verschiedene Gruppierungen und Warlords um die Macht im Land. In Bonn verhandeln sie ab Dienstag über eine zukünftige Regierung.


· Burnahuddin Rabbani, Nordallianz-Präsident
· Junus Kanuni, Innenminister der Nordallianz
· Sahir Schah, Exilkönig
· Hamid Karsai, Paschtunen-Führer
· Ahmed Gailani, Paschtunen-Führer
· Gulbuddin Hekmatjar, Warlord
· Abdul Raschid Dostam, Warlord
· Ismail Khan, Warlord
· Karim Khalili, Hasara
· Abdul Kadir, Warlord
· Sima Wali, Frauenrechtlerin

Burnahuddin Rabbani, Nordallianz-Präsident

Burnahuddin Rabbani
Burnahuddin Rabbani
Foto: dpa
Burnahuddin Rabbani wurde vom Exekutivkomitee der Mudschaheddin 1992 für ein Jahr zum Präsidenten ernannt. Wegen der unruhigen politischen Situation fanden Neuwahlen nie statt. Rabbani blieb bis zur Eroberung Kabuls durch die Taliban 1996 Präsident. Von den Vereinten Nationen wurde er weiter als solcher anerkannt, als er ins Exil nach Pakistan ging. Der ausgebildete Religionslehrer ist der Führer der «Jamiat-i-Islami», der größten Partei innerhalb der Nordallianz.

Rabbani gehört der tadschikischen Minderheit an und gilt als machtbesessen. Am 17. November kehrte er nach Afghanistan zurück und erklärte sich selbst zum Staatsoberhaupt. Der Exilkönig Sahir Schah wertet dies als «Versuch der Machtübernahme». Rabbanis Versicherung, er wolle die Macht teilen und werde auch zurücktreten, falls ein anderer Präsident gewählt würde, gilt als wenig glaubwürdig. Nach eigenen Angaben verspricht er sich wenig von der Konferenz in Bonn.

Junus Kanuni, Innenminister der Nordallianz

Junus Kanuni
Junus Kanuni
Foto: dpa
Der Innenminister der Nordallianz soll die Delegation der Allianz anführen. Er gilt wie der Nordallianz-Außenminister Abdullah als gemäßigter Politiker und hat mehrfach mit dem Exilkönig Sahir Schah Gespräche über eine Einheitsregierung geführt. Er gehört der usbekischen Gruppe innerhalb der Nordallianz an.

Sahir Schah, Exilkönig

Sahir Schah
Sahir Schah
Foto: dpa
Der afghanische Exilkönig war vier Jahrzehnte lang das afghanische Staatsoberhaupt. Er wurde 1973 von seinem Neffen gestürzt, während er sich auf einem Italienurlaub befand. Aus seinem Exil in Rom setzte er sich in den vergangenen Jahren für eine Einheitsregierung in Afghanistan ein. Die Gruppe von Intellektuellen, Stammesführern und Adligen, die er um sich scharte, wurde die «Rom-Gruppe» genannt.


In Gesprächen mit verschiedenen afghanischen Gruppen – darunter auch Vertretern der Nordallianz – und Vertretern der Vereinten Nationen versuchten die Anhänger Schahs, die Einberufung der Loya Jirga – des Rats der Stammesführer – durchzusetzen. Nach den Vorstellungen der Rom-Gruppe soll dieser Rat eine Übergangsregierung einsetzen und Neuwahlen ermöglichen.

Da die Lage in Afghanistan unter der Herrschaft Schahs relativ friedlich war, wird er von vielen afghanischen Gruppen als Integrationsfigur betrachtet. Er selbst gehört der ethnischen Mehrheit der Paschtunen an, in seiner Gruppe sind aber auch andere Volksgruppen vertreten. Unter Schah erhielten die Frauen erstmals das Recht auf Bildung und Arbeit und das Wahlrecht. Der 86-jährige Schah nimmt nicht persönlich an der Konferenz teil, entsendet aber eine Delegation, der zwei Frauen angehören.

Hamid Karsai, Paschtunen-Führer

Der offizielle Repräsentant des Exilkönigs Sahir Schah ist gleichzeitig ein wichtiger Führer der paschtunischen Anti-Taliban-Gruppen. Er setzt sich für eine Einberufung der Versammlung der Stammesführer und eine Übergangsregierung unter Schahs Leitung ein. Unter der Regierung der Mudschaheddin war er Außenminister. Er bezeichnet sich selbst als «moderaten Moslem». Wahrscheinlich wird er nicht selbst an der Bonner Konferenz teilnehmen, sondern Delegierte entsenden.


Ahmed Gailani, Paschtunen-Führer

Hamid Gailani
Hamid Gailani
Foto: AP
Der ehemalige Mudschaheddin-Anführer Ahmed Gailani soll die Patschunen-Delegation leiten. Er ist der Führer der monarchischen Organisation «Vereinigung für den Frieden und die nationale Einheit in Afghanistan», einer im pakistanischen Peschawar ansässigen Organisation von Exil-Afghanen.

Gailani ist der spirituelle Führer einer muslimischen Sufi-Sekte und zugleich ein angeheirateter Verwandter des Exilkönigs Sahir Schah. Seine Vereinigung arbeitet eng mit dem König zusammen und strebt wie er die Einberufung der Versammlung der Stammesältesten und eine Einheitsregierung an. In einer zweitägigen Konferenz mit Stammesführern versuchte er, eine Einigung über eine neue Regierung zu erzielen, bevor die Nordallianz in die afghanische Hauptstadt Kabul einrückte. Es gelang ihm nicht.

Gulbuddin Hekmatjar, Warlord

Gulbuddin Hekmatjar
Gulbuddin Hekmatjar
Foto: dpa
Als Führer der Hezb-i-Islami war der Paschtune Gulbuddin Hekmatjar in den Jahren der sowjetischen Besetzung die stärkste Kraft in Afghanistan. Seine Partei wurde von den Geheimdiensten Pakistans und der USA mit Geld und Waffen gefördert. Enthüllungen der «Washington Post» aus dem Jahr 1990 zufolge produzierte und verkaufte er mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes riesige Mengen Opium.


1994 bombardierten seine Truppen die afghanische Hauptstadt Kabul. Bei dem Angriff sollen mehr als 25.000 Zivilisten getötet worden sein. Nach der Machtergreifung der Taliban stellte sich Hekmatjar sowohl gegen die Nordallianz als auch gegen die Taliban. Er ging nach Iran ins Exil.

Hekmatjar nahestehende Kommandeure sollen die Provinz Logar erobert haben. An einer Regierung der Nordallianz will er sich nicht beteiligen.

Abdul Raschid Dostam, Warlord

Abdul Raschid Dostam
Abdul Raschid Dostam
Foto: AP
Als Kommandeur der 20.000 Mann starken Jusjani-Miliz diente sich Dostam unter der Sowjetbesetzung zum General hoch. Nach dem Abzug der Sowjets schloss er sich den Mudschaheddin an, gegen die er zuvor gekämpft hatte. 1992 wurde er vom Nordallianz-Präsidenten Burnahuddin Rabbani zum Vizikriegsminister ernannt. Doch nach Konflikten mit der Regierung zog sich Dostam nach Nordwesten zurück, wo er in der Gegend von Masar-i-Scharif sein eigenes Reich eroberte.



Es wird angenommen, dass Dostam als Usbeke die Unterstützung der Türken erhält. Sein Name gelangte Mitte November diesen Jahres wieder in die Öffentlichkeit, als er mit seinen Truppen den Sturm auf Masar-i-Scharif leitete. Er sicherte dem Nordallianz-General Mohammed Fahim, der in Kabul die Macht hat, seine Unterstützung zu – vorausgesetzt, dass er Masar-i-Scharif behalten darf. Fahim ist der Geheimdienstchef der Nordallianz und der Nachfolger des von den Taliban ermordeten Ahmad Massud.

Ismail Khan, Warlord

Ismail Khan
Ismail Khan
Foto: dpa
Der Mudschaheddin-Kommandeur Ismail Khan befreite die Stadt Herat im Westen Afhghanistans von der Sowjetbesatzung und wurde Gouverneur. Er kämpfte für die Partei «Jamiat-i-Islami» des Nordallianz-Präsidenten Burnahuddin Rabbani. 1997 übernahmen die Taliban die Macht in Herat. Dem Tadschiken Khan gelang drei Jähre später die Flucht nach Iran. Kurz bevor die Nordallianz die Hauptstadt Kabul einnahm, eroberten Anhänger Khans Herat.

Karim Khalili, Hasara

Karim Khalili führt die Hezb-i-Wahdat (Partei der Einheit) an, die die schiitische Minderheit der Hasaras repräsentiert. Er ist einer der schärfsten Gegner der Taliban, aber auch nicht eng mit der Nordallianz verbündet. Bis 1998 hielt seine Organisation Widerstandszellen aufrecht. Dann wurden ihre Mitglieder von den Taliban vertrieben. Er erhält starke Unterstützung aus dem Iran, wo er im Exil gelebt hat. Am 18. November eroberten seine Truppen die Provinzhauptstadt Bamian.

Abdul Kadir, Warlord

Von 1992 bis 1994 herrschte Abdul Kadir über die ostafghanische Provinz Nagarhar und ihre Hauptstadt Dschalalabad. In den 90er Jahren erlaubte er Osama bin Laden, in seiner Region unterzukommen. Nachdem er vergeblich versucht hatte, ein Abkommen mit den Taliban zu schließen, floh er ins Exil. Da er gleichzeitig Paschtune und Mitglied der Nordallianz ist, könnte er nach Ansicht von Beobachtern in einer neuen Regierung als Verbindungsglied zwischen Süd- und Nordafghanistan dienen.

Sima Wali, Frauenrechtlerin

Sima Wali
Sima Wali
Foto: http://www.refwid.org/
Die in den USA lebende Sima Wali nimmt als Delegierte des Exilkönigs Sahir Schah an der Konferenz teil. Sie ist die Vorsitzende der Organisation »Refugee Women in Development«, die sich für die Menschenrechte der Frauen während Krisen und in den Zeiten danach einsetzt. Sie hat die Hilfsmissionen der UN-Frauenvereinigung Unifem für die afghanischen Flüchtlingsfrauen in Pakistan geleitet.

Außer Wali schickt der Exilkönig noch eine zweite Frau nach Bonn: Jusuf Mansuri, die Tochter des ehemaligen afghanischen Premierministers Jusuf. Sie lebt seit Jahren in Deutschland und gehört dem »Afghanischen Frauenverein« an.

 

 

 

PORTRÄT
Seite 1 von 2
Karsai verbindet Tradition und Moderne

 © AP
Paschtunen-Führer Hamid Sajed Karsai
    Der Paschtunenführer Hamid Karsai, der die Übergangsregierung nach dem Ende der Taliban-Herrschaft in Afghanistan anführen soll, gilt politischen Beobachtern zufolge als äußerst qualifiziert, sein Land nach vielen Kriegsjahren zur Normalität zurückzuführen. Seine Mischung aus Modernität und Traditionsbewusstsein habe ihm die Unterstützung aller afghanischen Parteien auf der unter UNO-Schirmherrschaft stehenden Konferenz auf dem Bonner Petersberg eingebracht, urteilten Beobachter dort. Während sich die vier Parteien in behaglicher Atmosphäre um die Aufteilung der Macht stritten, kämpfte Karsai im fernen Afghanistan gegen die Taliban in deren letzter Bastion Kandahar.

 

Beste Vorraussetzungen
Karsai bringt für die neue Aufgabe die besten Voraussetzungen mit: Als Chef des Popalsai-Stammes im Süden Afghanistans führt er eine große Paschtunen-Gruppe an. Die Paschtunen stellen rund 40 Prozent der Bevölkerung in dem westasiatischen Land. Karsais Familie blickt außerdem auf eine lange Tradition in der öffentlichen Verwaltung des Landes zurück. Sein Vater war als Politiker einem Attentat zum Opfer gefallen, das den Taliban zugeschrieben wurde. Sein Großvater war unter König Mohammed Sahir Schah Präsident des Nationalrates bis zu dessen Entmachtung 1973. Hinzu kommt: Karsai lebte überwiegend in Afghanistan, während viele der künftigen Regierungsmitglieder jahrelang im, zumeist westlichen, Exil verbracht haben.

Karsai wollte ursprünglich auch nach Bonn kommen, wurde aber durch die Kämpfe gegen die Taliban davon abgehalten. Telefonisch erreichte er das Plenum auf dem Petersberg: "Dieses Treffen ist der Weg zum Heil. Wir sind eine Nation, haben eine Kultur. Wir sind vereint, nicht geteilt. Wir glauben alle an den Islam, aber an einen toleranten Islam." Der Appell machte großen Eindruck auf die versammelten Afghanen, hieß es später unter Beobachtern. Karsai kann sich nach Einschätzung

westlicher Diplomaten auf eine breite Basis in seinem Land stützen.

Erfahrener Stammesfürst
Mit 46 Jahren gehört Karsai in Afghanistan bereits zu den erfahrenen Stammesfürsten mit politischer Erfahrung. Von 1992 bis 1994 war er stellvertretender Außenminister der Mudschahedin-Regierung (Gotteskrieger), die die sowjetische Besatzungsmacht vertrieben hatte. Einen Großteil der 1980-er Jahre verbrachte er in den Vereinigten Staaten, wo er mit seiner Familie in Chicago, San Francisco, Boston und Baltimore eine Kette afghanischer Restaurants aufzog. Karsai spricht fließend englisch. Vor Fernsehkameras wirkt der große Mann mit kurz geschnittenem ergrauenden Bart und Glatze gewöhnlich gut gelaunt und gelassen.

 

"Wir wollen sie raushaben"
Die Taliban, die Karsai seit Anfang Oktober mit großem Einsatz bekämpft, hatten anfangs seine Sympathie, versprachen sie doch, Chaos und Rechtlosigkeit nach dem Abzug der Sowjets zu beenden. Schon bald brach er aber mit den islamischen Radikalen und warf ihnen vor, von arabischen und pakistanischen Extremisten bestimmt zu werden. "Sie lernen das Schießen auf lebendige Ziele und diese lebendigen Ziele sind das afghanische Volk. Wir wollen sie raushaben", erklärte er, inzwischen zum ausgesprochenen Taliban-Gegner mutiert. Gemeinsam mit seinem Vater Abdul Ahad Karsai, einem Senator während der Monarchie, gründete er 1997 in Pakistan eine Anti-Taliban-Bewegung.

Westliche Diplomaten bescheinigen Karsai die für seine künftige Aufgabe unerlässliche Fähigkeit zu integrieren. Dabei dürfte ihm auch helfen, dass der Mann mit keiner der für westliche Beobachter unübersichtlich großen Zahl von ethnischen und sozialen Gruppen in Afghanistan verfeindet ist.

Reuters Photo
_JC_ CAPTION -->U.N. Afghanistan envoy Lakhdar Brahimi signs an U.N. brokered Afghanistan deal under the eyes of Afghanistan leaders at the German government guesthouse Petersberg in Koenigswinter near Bonn December 5, 2001. In rear row are R-L German Foreign Minister Joschka Fischer, German Chancellor Gerhard Schroeder and U.N. deputy Afghanistan envoy Francesc Vendrell. Afghan rivals struck a landmark accord on Wednesday to set aside two decades of war and form a post-Taliban government led by Pashtun chief Hamid Karzai to steer their shattered nation towards democracy. The U.N. brokered deal, reached before dawn on the ninth day of gruelling talks, creates a government with 30 members reflecting Afghanistan's ethnic diversity to rule for about six months until a Loya Jirga, or traditional assembly, is held. REUTERS/Wolfgang Rattay

Reuters Photo
_JC_ CAPTION -->Pacha Khan Dzadran, a traditionally dressed member of the Rome delegation of former Afghan King Zahir, receives help as he signs a U.N. brokered Afghanistan deal at the German government guesthouse Petersberg in Koenigswinter near Bonn December 5, 2001. Afghan rivals struck a landmark accord on Wednesday to set aside two decades of war and form a post-Taliban government led by Pashtun chief Hamid Karzai to steer their shattered nation towards democracy. The U.N. brokered deal, reached before dawn on the ninth day of gruelling talks, creates a government with 30 members reflecting Afghanistan's ethnic diversity to rule for about six months until a Loya Jirga, or traditional assembly, is held. REUTERS/Wolfgang Rattay

 

Associated Press

_JC_ CAPTION -->German Chancellor Gerhard Schroeder, center, smiles as he chats with Peshawar delegation leader Sayed Hamed Gailani, front left, and U.N envoy for Afghanistan Lakhdar Brahimi, front right, while Rome delegation members P. K. Dzadran, left, and Mostapha Zaher, second left, look on after they attended the signing ceremony with the delegation leaders at the government's guesthouse Petersberg in Koenigswinter, near Bonn, western Germany Wednesday Dec. 5, 2001, after an agreement of the U.N.-organized talkson Afghanistan was signed. Far right is U.N. deputy envoy on Afghanistan Francesc Vendrell. (AP Photo/Frank Augstein)

Associated Press

 

Associated Press

 

BBC News (London)
Wednesday, 12 December, 2001, 16:08 GMT
Rabbani uneasy over Bonn deal


The former Afghan president Burhanuddin Rabbani says
he will support the newly-formed interim government -
but has sharply criticised outside intervention in
Afghanistan's affairs.

We hope this will be the last time foreign countries
interfere in Afghanistan's affairs

Burhanuddin Rabbani  speaking to journalists in the
Afghan capital, Kabul, said the deal between
anti-Taleban groups drawn up in Bonn had been signed
under international pressure.

"If the interference in the internal affairs of
Afghanistan continues in this way, it will increase
the problems of Afghanistan in the future," he said.

The BBC's Caroline Wyatt in Kabul says that Mr
Rabbani, who will not be part of the transitional
government, sounded like an embittered man.

Mr Rabbani was president of the country shortly after
the anti-Soviet mujahideen took over in 1992 until the
Taleban swept into the Afghan capital in 1996.

He continued to be recognised as head of state by the
UN - although the Northern Alliance had lost control
of most of the country to the Taleban.

'Outside' choices

Mr Rabbani pledged to co-operate with Hamid Karzai,
the newly-appointed head of the interim government.

Burhanuddin Rabbani: Government should be chosen in
Afghanistan

However, he said Mr Karzai should have been left free
to appoint his government in Afghanistan rather than
have the new ministers determined in Bonn.

"Any government which is going to be formed abroad
will provoke the feelings of the people," he said.

"When we sent the delegation to the Bonn conference,
we did not send them to sign an agreement, just to
discuss and negotiate," he added.

Our correspondent says many people in Kabul are
relieved that Mr Rabbani will not be leading the new
authority, as tens of thousands of people in Kabul
died as a result of the factional conflict under his
rule.

She says that many people believe a new start demands
new faces at the top to bring real peace to
Afghanistan.

 

 

Zusammenfassungen der Vorträge Fach- und Koordinationsgespräch Afghanistan,

Heinrich Böll Stiftung, 14.11.2001

Afghanisches Kultur- und Kommunikationszentrum, Berlin

Der Erfolg der Taliban beruhte größtenteils auf dem Scheitern der innerhalb der Nordallianz vereinigten Kräfte, sich zwischen 1992 und 1995 zu einigen und Afghanistan zu regieren. Das Machstreben Einzelner führte zu kriegerischen Auseinadersetzungen und zu wechselnden Koalitionen von Kriegparteien, darunter zu leiden hatte die Zivilbevölkerung. Insbesondere die Landbevölkerung floh vor den marodierenden Söldnern in die Nachbarländer.

In einem solchen Umfeld wuchs in Pakistan eine ganze Generation junger Afghanen auf, viele ungebildete Jugendliche vom Land wurden mit Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes in Koranschulen religiös gedrillt. Sie lernten jedoch nur den Koran auswendig und erhielten eine militärische Grundausbildung – und wurden entfremdet von ihrer eigenen Kultur und Gesellschaft erzogen.

So geschult wurden die Taliban 1994 nach Afghanistan geschickt, um ein neues System zu begründen, das – so der Plan – leicht durch Pakistan beeinflussbar wäre. Zunächst begrüßte die Bevölkerung die "Befreiung" durch die Taliban, da sie kriegsmüde waren und nicht länger unter den Greueltaten der rivalisierenden Milizen leiden wollten. Letztendlich erwiesen sich auch die Taliban als unfähig, das Land zu regieren, das von ihnen etablierte System mit einer extremen Geschlechtertrennung und des Verbots aller Vergnügungen wurde in der Bevölkerung nicht akzeptiert und musste gewaltsam umgesetzt werden.

Mit ausländischer Hilfe kehren nun mit der Nordallianz auch diejenigen Kriegsherren an die Macht zurück, die schon zu Zeiten ihrer Herrschaft zum Teil ähnlich islamistische Tendenzen aufwiesen und bereits bewiesen haben, dass sie nur an ihrem Wohlergehen interessiert sind. Unbeachtet bleiben mal wieder die Bedürfnisse und Interessen der afghanischen Bevölkerung.

 


Usbeken-General Dostum will afghanische Regierung boykottieren

06.12.2001 Reuters


Kabul (Reuters) - Der usbekische Milizenführer in Afghanistan, General Abdul Raschid Dostum, hat angekündigt, die neue Übergangsregierung für das Land boykottieren zu wollen. Seine Dschunbisch-i-Milli-Fraktion sei in der am Mittwoch in Deutschland vereinbarten Regierung nicht ausreichend vertreten, sagte Dostum Reuters am Donnerstag. Dostums Einheiten, die zur Nordallianz gehören, halten große Gebiete im Norden Afghanistan, einschließlich die Stadt Masar-i-Scharif, unter ihrer Kontrolle.
Abdul Raschid Dostum

"Wir sind sehr traurig", sagte Dostum Reuters über Satellitentelefon. "Wir geben unseren Boykott dieser Regierung bekannt und werden solange nicht nach Kabul gehen, bis dort eine vernünftige Regierung im Amt ist." Er habe für seine Fraktion das Außenministerium gefordert, stattdessen aber die Ressorts Landwirtschaft, Bergbau und Industrie bekommen. Er werde den Vertretern der neuen Regierung den Zustritt in den Norden des Landes verweigern, kündigte Dostum an.

Am Mittwoch hatten sich die Vertreter afghanischer Volksgruppen auf dem Petersberg bei Bonn auf die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt, die die Grundlage für Frieden und Wiederaufbau in Afghanistan schaffen soll. An ihrer Spitze soll der Paschtunenführer Hamid Karsai stehen. Zum Schutz der neuen Verwaltung baten die Afghanen den UNO-Sicherheitsrat um eine internationale Schutztruppe in Kabul.



Misstrauen gegen die neuen Führer
In Kabul glaubt kaum jemand den Versprechen der Nordallianz, die Macht zu teilen / Friedenstruppe ist einzige Hoffnung

06.12.2001 Berliner Zeitung

In Kabul war am Mittwochmittag vor allem ein Geräusch zu hören - der pfeifende Ton unzähliger Kurzwellenradios. Acht Tage lang hatten die Hauptstädter mit einigen Hoffnungen die Berichte von der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg verfolgt. Als sie jedoch das Ergebnis im Rundfunk hörten, verging ihnen die Lust zum Feiern. Das Resultat riecht so sehr nach einem faulen Kompromiss, dass manche Afghanen eine ihrer vielen Fabeln zitierten. Darin antwortet ein Fuchs auf die Frage, wo er eines seiner beiden Augen verloren habe: "Ich habe von einem Wolf das Teilen gelernt."
Zu klar sind die Rollen verteilt in der neuen Übergangsregierung. Die drei wichtigsten Ressorts - Inneres, Verteidigung und Äußeres - werden in der Hand der Nordallianz verbleiben. Ob die drei Minister General Mohammed Fahim, Junis Kanuni und Abdullah Abdullah, die schon bisher dank der Kontrolle über den Sicherheitsapparat die Fäden zogen, bereit sind, einen Teil ihrer Macht zu verschenken, wird in Kabul ganz offen bezweifelt.

Norden gegen Süden

Das blanke Misstrauen, das den drei "Wölfen" bei der Bevölkerung entgegenschlägt, ist nicht unbegründet. Wie sich die Machthaber etwa die Gründung einer nationalen Armee vorstellen, machte am Mittwoch ein Vertreter der Nordallianz in Kabul deutlich: "Der Chef wird selbstverständlich General Fahim sein." Von dem Führungstrio, das seit Mittwoch auch den Segen der UN genießt, hängt nun die Entscheidung ab, ob, wann und wie viele ausländische Truppen nach Afghanistan kommen dürfen, um die Macht der Nordallianz einzuschränken.

Viele Afghanen aber sind überzeugt, dass nur die massive Präsenz einer internationalen Friedenstruppe Afghanistans Demokratisierung und Stabilisierung garantieren kann. Schließlich saßen auf dem Petersberg Afghanen zusammen, die alle "eine Vergangenheit besitzen", wie es Diplomaten zurückhaltend ausdrückten - Führer, die eine gute Portion Mitverantwortung für die Zerstörung und Plünderung ihres Landes tragen.

Zwar könnten die kommenden Wochen beweisen, dass die versöhnlichen Erklärungen der Nordallianz mehr sind als Lippenbekenntnisse. Doch allen guten Absichten steht ein tief sitzender afghanischer Verhaltensreflex gegenüber. Der Norden mit seinen ethnischen Minderheiten ist aus historischer Erfahrung interessiert an einem schwachen Süden, wo die Paschtunenmehrheit lebt. Der Süden wiederum hat sich in der Geschichte noch nie mit einer Regierung in Kabul abgefunden, die nicht aus ihren Reihen kam.

Karsai ohne Hausmacht

Vertreter der Nordallianz in Kabul wie auch einfache Afghanen befürchten daher auch für die Zukunft Revolten mit Waffengewalt gegen die Machthaber in Kabul. Ob die Kür des Paschtunenführers Hamid Karzai zum Chef der Übergangsregierung eine solche Entwicklung aufhalten kann, ist fraglich. Karsai läuft vielmehr Gefahr, im Machtkampf verschlissen zu werden. Der Clanchef des kleinen, aber einflussreichen Popolzai-Stammes verfügt kaum über eigene Kämpfer. In den gegenwärtigen Kämpfen gegen die Reste der Talibanmilizen in Kandahar ist er auf die Unterstützung des Kommandeurs Gul Agha angewiesen, der am Sonntag bei einem Attentat schwer verletzt wurde.

Dass auch immer noch mit versprengten islamischen Extremisten zu rechnen ist, bekamen am Dienstag vier Afghanen zu spüren, die von Kabul nach Dschalalabad reisten. Unbekannte stoppten ihr Fahrzeug und schnitten ihnen Ohren und Nasen ab. Die Begründung: Die Männer hätten entgegen den Vorschriften des Islam keine langen Bärte getragen.



Misstrauen gegen die neuen Führer
In Kabul glaubt kaum jemand den Versprechen der Nordallianz, die Macht zu teilen / Friedenstruppe ist einzige Hoffnung

06.12.2001 Berliner Zeitung



 







Ahmed Schah Massud, der Führer der Taliban-Opposition, der sogenannten "Nord-Allianz", ist tot. Er starb an den Folgen eines Attentats, das einen Tag vor den Angriffen auf Amerika auf ihn verübt worden war. Ein Zufall? Mit Massud ist der mutmaßliche Terrorist Usama Ibn Laden jedenfalls einen seiner gefährlichsten Gegner losgeworden. Denn einzig Massuds Truppen waren bislang noch in der Lage, dem Taliban-Regime Paroli zu bieten.





© Reza / Webistan
Das Pandschir-Tal im Nordosten Afghanistans ist die Heimat Massuds und sein Rückzugsgebiet






 
















former king Zahir Shah 1938

 

AFGHANISTAN-KONFERENZ
Seite 3 von 3
Paschtunen-Führer wird Regierungschef

 © dpa
Startschuss für eine bessere Zukunft

 Zur Eröffnung der Afghanistan-Konferenz war Sajed Hamid Karsai nur als Telefonstimme präsent. Seine Botschaft für ein Afghanistan der Brüderlichkeit und der gegenseitigen Achtung reihte sich ein in zahlreiche Appelle, die Verhärtungen von 22 Kriegsjahren zu überwinden und einen Neuanfang zu wagen. Zum Abschluss der Konferenz ist Karsai nun der Mann, der diesen Neuanfang als Ministerpräsident der Interimsregierung in praktische Politik umsetzen soll.

Für die Konferenzteilnehmer auf dem Petersberg war der Paschtune ebenso die ideale Wahl wie für die Vereinten Nationen und die diplomatischen Beobachter aus den USA und Europa. "Er ist für alle Parteien akzeptabel und auch für die Nachbarstaaten Afghanistans", sagte einer der Diplomaten, die am Rand der Konferenz stets Kontakt mit Delegierten und UN-Vermittlern hielten. "Da er Paschtune ist, wäre er sicherlich ein Anker, an dem sich die Erwartungen dieser Volksgruppe festmachen könnten", meinte ein anderer Diplomat. Die Paschtunen stellen mit etwa 40 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe Afghanistans. In der geplanten engen Zusammenarbeit mit UN und westlichen Geberstaaten ist sicherlich auch der Umstand nützlich, dass Karsai Englisch spricht.

Die Wahl eines Regierungschefs außerhalb des Kreises der Konferenzteilnehmer war geradezu zwingend. Ein Kandidat der seit dem 13. November in Kabul herrschenden Nordallianz kam nicht in Frage, "weil dies ja kein echter Regierungswechsel

gewesen wäre", wie Anwar ul Hak Ahadi von der Exilgruppe aus Peshawar erklärte. Und ein Exilpolitiker aus dem Kreis der anderen drei Delegationen hätte sicherlich mit mehr Vorbehalten in der Bevölkerung kämpfen müssen als jemand, der bereits im eigenen Land lebt. Karsai kennt aus unmittelbarem Erleben die Probleme, die in der Übergangsphase sicherlich auftauchen werden. Während auf dem Petersberg verhandelt wurde, beteiligte sich Karsai mit seinen Truppen an der Belagerung der noch von den Taliban gehaltenen Stadt Kandahar.

 

Königliche Wurzeln
Auch für die Exilgruppe des in Rom lebenden Exkönigs Mohammed Sahir Schah ist Karsai ein genehmer Chef der Interimsregierung, kann doch seine Familie königliche Wurzeln vorweisen: Seinem Stamm der Popolsai gehörte Ahmad Schah Durrani an, der als persischer Feldherr die Stadt Kandahar eroberte und 1747 zum ersten König Afghanistans ausgerufen wurde. Nach der Ermordung seines Vaters im Sommer 1999 erbte er den Titel des Chans, des Oberhaupts der rund 500.000 Popolsai-Angehörigen in der Region Kandahar.

"Wir sind eine Nation, eine Kultur"
Karsai beteiligte sich nach 1979 am Widerstand der Mudschahedin gegen die sowjetische Besetzung. Nach dem Sturz des von Moskau eingesetzten Nadschibullah-Regimes war er von 1992 bis 1994 stellvertretender Außenminister. Auch die

überwiegend paschtunischen Taliban bemühten sich schon vor ihrem Einzug in Kabul im Jahr 1996 um Karsai - sie sollen dem gemäßigt islamischen und westlich beeinflussten Politiker das Amt eines UN-Botschafters angeboten haben. Anfangs habe er keine Vorbehalte gegen die Taliban gehabt, erklärte Karsai in einem Interview. Erst später seien andere Leute, offenbar aus dem Umkreis des pakistanischen Geheimdienstes, dazu gestoßen, die den Taliban eine andere Richtung gegeben hätten.

 

Im Exil in Pakistan
Als die Taliban ihre Herrschaft festigten, ging Karsai ins Exil nach Pakistan. Doch nach Beginn der US-Luftangriffe kehrte er im Oktober nach Afghanistan zurück - wo er sich in den Bergen der Provinz Urusgan sofort Verfolgungen der Taliban-Truppen ausgesetzt sah. Karsai bemühte sich um Unterstützung für eine eigene Front gegen die Taliban und trat für eine neue Regierung mit dem 1973 gestürzten König ein. Jetzt hat er selbst die Verantwortung, diese Regierung in den nächsten sechs Monaten zum Mittelpunkt für den politischen Übergang zu machen.

Zum Abschluss dieser Interimszeit muss sich die Regierung Karsais der Prüfung durch eine Loja Dschirga unterziehen, einer Großen Ratsversammlung mit Vertretern aus allen Landesteilen. Eine Bestätigung würde ihm eine weit größere Legitimität verleihen als die Berufung durch die Konferenz im fernen Deutschland. Von Karsais Wirken bis Mitte 2002 wird es abhängen, ob die Loja Dschirga seinem Appell für die Petersberg-Konferenz weiter vertrauen wird: "Wir sind eine Nation, eine Kultur. Wir sind vereint, nicht geteilt."

 

 

Wiederaufbau Afghanistan

ein langer Weg?

PETERSBERGER VEREINBARUNGEN

Fahrplan zur Demokratie


 

2001

 

22. Dezember: Die Nordallianz tritt ihre Regierungsgewalt an die Interimsregierung ab. Beginn der ersten Übergangsphase von sechs Monaten.

2002

 

Spätestens bis zum 22. Januar: Einrichtung einer Unabhängigen Sonderkommission zur Einberufung einer Sonder-Loya-Jirga (Große Ratsversammlung) und zur Auswahl ihrer Mitglieder

Spätestens bis zum 22. Juni: Einrichtung einer Menschenrechtskommission, Einrichtung eines Obersten Gerichts, Einrichtung einer Rechtskommission, Einrichtung einer Zentralbank, Einberufung der Sonder-Loya-Jirga zur Bildung einer zweiten Übergangsregierung

22. Juni: Abschluss der ersten Übergangsphase, Beginn der zweiten Übergangsphase von 18 Monaten

Spätestens 22. August: Einrichtung einer Verfassungskommission

 

2003

 

Spätestens bis zum 22. Dezember: Einberufung einer Verfassungs-Loya-Jirga (Große Ratsversammlung zur Verabschiedung von Verfassung)

22. Dezember: Abschluss der zweiten Übergangsphase

 

 

 

2004

 

Spätestens bis zum 22. Juni: Freie und faire Parlamentswahl zur Bildung einer dauerhaften Regierung (Wahltermin Spätestens zwei Jahre nach Sonder-Loya-Jirga)

 

Wednesday, 5 December, 2001, 12:38 GMT ,BBC


Afghan interim cabinet list

A provisional list of a 30-member interim cabinet has been agreed by four Afghan factions attending talks in Bonn - the Northern Alliance, the Rome group loyal to former king Zahir Shah, and the smaller Cyprus and Peshawar exile groups.

Thirteen of the portfolios will remain vacant until the candidates for them are contacted. Two women, Sima Samar and Suhaila Seddiqi, are among the appointees.

Chairman: Hamid Karzai (Pashtun)

Vice chairs:

Women's Affairs: Sima Samar (Rome group, Hazara)

Defence: Mohammad Fahim (Northern Alliance, Tajik)

 

Water and Electricity: To be named (Northern Alliance, Uzbek)

Finance: Hedayat Amin Arsala (Rome group, Pashtun)

Members:

Foreign Affairs: Dr Abdullah Abdullah (Northern Alliance, Tajik)

Interior: Younis Qanooni (Northern Alliance, Tajik)

Commerce: To be named (Northern Alliance)

 

Small Industries: To be named (Northern Alliance)

Information and Culture: Rahin Makhdoom (Rome group)

Communication: To be named (Northern Alliance)

Labour and Social Affairs: To be named (Northern Alliance)

Hajj (Pilgrimage): Maulawi Balkhi

Martyrs and Disabled: To be named (Northern Alliance)

Education: Abdul Salam Azimi (Rome group)

Higher Education: To be named (Northern Alliance)

Public Health: Suhaila Seddiqi (Independent)

 

Rural Development: To be named (Northern Alliance)

Urban Development: To be named (Northern Alliance)

Reconstruction: Sardar Mohammad Roshan (Rome group)

Transport: Ishaq Shahryar (Peshawar group)

Return of Refugees: To be named (Northern Alliance)

Agriculture: To be named (Northern Alliance, Uzbek)

Irrigation: Mohammad Jalil Shams (Cyprus group)

Justice: To be named (Northern Alliance)

Air Transport and Tourism: Rahim Wardak (Rome group)

Department of Border Affairs: Amanullah Dzadran (Rome group)

 

Die Querschüsse der Warlords

06.12.2001 Spiegel

Die internationale Staatengemeinschaft steht bereit, um in Afghanistan neue demokratische Strukturen zu schaffen. Doch das Land ist unberechenbar. Schon jetzt werden die internationalen Bemühungen von skrupellosen Warlords torpediert.

Macht Front gegen die Übergangsregierung: General Dostam

Kabul - Wenn es um Rache geht, versteht Abdul Raschid Dostam keinen Spaß. Zur Strafe soll er Soldaten schon mal an Panzerketten über den Kasernenplatz schleifen lassen - bis sie elend verenden. In einem Land, in dem die Sprache der Kalaschnikoffs mehr zählte als die Rechte des Einzelnen, haben viele Miliz-Kommandeure bislang unbegrenzte Macht besessen. Demokratische Strukturen scheuen sie daher wie der Teufel das Weihwasser.
So haben die Delegationen, die unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen auf dem Petersberg bei Bonn einen Fahrplan zur Demokratisierung Afghanistans formuliert haben, ihre Rechnung ohne den Usbekengeneral gemacht.

Bereits einen Tag nach der feierlichen Abschlusszeremonie am Rhein kündigte Dostam an, die neue Übergangsregierung für das Land zu boykottieren. Über Satellitentelefon verkündete der jahrelang erprobte Kämpfer, dass er mit der Zuteilung des Landwirtschafts- und Industrie-Ministeriums an seine Fraktion nicht zufrieden sei und daher den Vertretern der neuen Regierung den Zutritt in den Norden des Landes verweigern werde.

Der bullige Kämpfer mit dem überdimensionalen Schnauzbart verfügt über die schlagkräftigste militärische Hausmacht des ganzen Landes. In der Vergangenheit schon mehrfach totgesagt, kämpfte der 48-Jährige bei den aktuellen Ereignissen für die Nordallianz wieder an vorderster Front. Nach der Flucht der Taliban waren es vor allem seine Milizen, die Kabul einnahmen.

Brutalität hat einen Namen: Dschingis Khan

 

Seine grausame Kriegführung in den letzten Jahren des Bürgerkrieges hat dem Bauernsohn den Namen "Dschingis Khan von Afghanistan" eingebracht. Afghanische Kämpfer vom Schlage eines Dostam sind es, die die Schaffung einer neuen politischen Ordnung in dem Land zu einem schwierigen Unterfangen mit ungewissem Ausgang machen.

Unmittelbar nach der Unterzeichnung des Afghanistan-Abkommens auf dem Petersberg zeigten sich Diplomaten und Experten optimistisch, mit der getroffenen Vereinbarungen nun den ersten Schritt in eine friedliche Zukunft Afghanistans gemacht zu haben.

Die Schaffung einer Interimsregierung wird dabei als erste große Etappe hin zu einem demokratischen Prozess verstanden, der über die Einberufung einer verfassungsgebenden Ratsversammlung (Loya Jirga) zu freien Parlamentswahlen führen soll. Als Wahltermin wurde spätestens der 22. Juni 2004 festgelegt.

Die schwierigste Mission

 

Damit stehen den beteiligten Gruppierungen knapp zweieinhalb Jahre Zeit zur Verfügung, aus dem Land, das sich momentan im "chaotischen Urzustand" befindet, wie Winrich Kühne von der Berliner Stiftung für Wissenschaft und Politik es im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE nennt, ein demokratisches Gemeinwesen zu machen. Eine Mission ohne Erfolgsgarantien. Beobachter gehen von einer der schwierigsten Friedensmissionen aus, die es jemals gegeben hat.

Nach 23 Jahren Krieg und Gewalt soll eine mit einem Uno-Mandat versehene multinationale Friedenstruppe den Erfolg der politischen Bemühungen militärisch absichern. Mit ihrer Entsendung soll ein politisches Vakuum nach dem Sturz des Taliban-Systems und damit ein totales Abgleiten des Landes in Anarchie und Gewalt verhindert werden.

Dazu müssen zunächst einmal drei Hauptaufgaben bewältigt werden, ist Kühne überzeugt, der als Mitglied der International Advisory Group die Vereinten Nationen berät. Neben der Wiederherstellung der Grundversorgung, müsse die öffentliche Sicherheit hergestellt werden, Flüchtlinge sollten möglichst bald in ihre Heimatorte zurückkehren.

Dabei kann es angesichts der Größe Afghanistans - mit etwa 650.000 Quadratmetern ist das Land doppelt so groß wie Deutschland - nicht darum gehen, das Gebiet flächendeckend zu befrieden. Nimmt man beispielsweise das Kosovo, in der die Kfor-Truppen mit einer Stärke von 50.000 Mann im Einsatz sind, müssten nach Afghanistan, gemessen an der Bevölkerungszahl, die 13-fache Stärke entsandt werden, also 650.000 Mann. Eine Größe, die jedoch kaum realistisch scheint. Politisch durchsetzbar sei wohl eine Größe von 50.000 bis 100.000 Mann, macht Kühne klar.

 


 
Planning: Haji Mohammad Mohaqqeq (Northern Alliance, Hazara)


 
Mines and Industries: To be named (Uzbek)

 
Public Works: Juma Mohammad Mohammadi (Rome group)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Deutschland könne schnell helfen, weil es an lange kulturelle Beziehungen anknüpfen könne, sagte Bohnet. Ende Januar werde ein gemeinsames Büro der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit in Kabul eingerichtet. Der deutsche Beitrag in Afghanistan werde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und der Weltbank geleistet und solle von der Uno koordiniert werden, sagte Bohnet. Um die Hilfe vorzubereiten und den Bedarf zu erkunden, habe Deutschland als erstes Geberland Ende November eine Expertengruppe zu einer Erkundungsmission nach Afghanistan entsandt.

Über die kurz- und mittelfristige Hilfe für Afghanistan beraten am Mittwoch auch Vertreter von 15 Staaten und mehrerer internationaler Organisationen in Berlin. Zuvor war in Bonn ein Abkommen über eine Übergangsregierung für das vom Krieg zerstörte Land zu Stande gekommen, was der Berliner Unterstützungskonferenz nach Einschätzung von Diplomaten einen zusätzlichen Impuls verleihen dürfte. In Tokio ist für den Januar eine Geber-Konferenz geplant. Für die nächsten fünf Jahre braucht Afghanistan nach ersten internationalen Schätzungen mindestens sechs bis zehn Milliarden Dollar.

 




 




Afghanistan1978-2001

 

Wir doch nicht!!!
     
Und Rest der einmischer Länder!
Wir sind auch Unschuldigt!

       


Northern Alliance Rebels: Not Exactly Poster Boys for Fighting Terror

Published: Oct 25, 2001

 

WASHINGTON (AP) - An Uzbek warlord, Gen. Rashid Dostum, is accused of allowing massacres and mass rapes. Another man betrayed Dostum to join the Taliban, then switched back and is accused of atrocities himself. A third has called for war to drive U.S. troops from Muslim lands.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

These are among America's new allies inside Afghanistan, the heads of the United Front or northern alliance of rebels whom U.S. military officials are aiding with bombing runs, even as they maintain a gingerly distance.

They are what Defense Secretary Donald H. Rumsfeld calls "a group of separate elements" who "do not always agree with each other as to what should be done."

This loose coalition of warlords, from minority ethnic groups and with a long history of mistrust, violence and human-rights atrocities, destroyed most of Kabul, the capital, when they ruled it from 1992 to 1996. During brutal infighting, they killed tens of thousands of people.

"They are more like bandits than great heroes," said Charles Fairbanks, a Central Asia expert in Washington.

Yet they also are the only group that fought the Taliban the last five years - and thus, an obvious ally for the United States as it works to oust Taliban leaders and capture man they protect, Saudi-born fugitive Osama bin Laden. There is no similar rebel group in the south, although the CIA is trying to win converts there among the Pashtun, Afghanistan's largest ethnic group and the main support base of the Taliban.

Even if the northern alliance were to defeat the Taliban, the United Nations and the United States and other countries insist the Pashtun in the south also must participate in any succeeding government. No one knows how that might come about.

Among northern alliance leaders:

-Gen. Rashid Dostum, an ethnic Uzbek warlord, was a general in the communist army that ruled Afghanistan after the Soviets' Red Army left in 1989. Dostum's forces were known for ruthless tactics. When Islamic insurgents began beating the communists around 1992, Dostum switched sides. His forces were accused of raping, killing and looting around Kabul. Dostum also is accused of mounting indiscriminate rocket attacks on Kabul that killed thousands, and of atrocities from 1992 to 1997 when he controlled the northern city of Mazar-e-Sharif. Dostum now leads the rebel assault on Mazar-e-Sharif, assisted by U.S. bombing raids.

-Abdul Malik, the only other major Uzbek warlord, is Dostum's sworn enemy. Malik betrayed Dostum in 1997, switching to a brief alliance with the Taliban that helped the Taliban capture Mazar-e-Sharif. But Malik quickly changed sides again, joining with Shiite Muslims to massacre hundreds of Taliban troops. The Taliban then recaptured the city and massacred hundreds in return. Malik is a northern alliance commander now, in a region separated from Dostum.

-Burhanuddin Rabbani, a former lecturer in Islamic law at Kabul University, is recognized as Afghanistan's president by the United States and holds the country's seat at the United Nations. He is an ethnic Tajik and maintains close contacts with neighboring Tajikistan. But Rabbani's former military commander, Ahmad Shah Massoud, who was assassinated shortly before the Sept. 11 attacks, was accused of many atrocities, including mass rapes in Kabul in 1995.

A spokesman for Rabbani recently said his government should rule Afghanistan for several years after the Taliban's defeat. U.S. officials reject that idea, demanding instead for a broad-based government chosen by Afghans.

-Abdul Rasul Sayyaf, Rabbani's deputy prime minister, heads the only anti-Taliban group whose membership is largely Pashtun. Sayyaf has in the past protested the presence of U.S. troops in Saudi Arabia, the basis of bin Laden's hatred of America, and offered to go to war to remove Americans.

Sayyaf also has a long history of targeting minority ethnic Hazara Shiite Muslims, some of whom also are in the northern alliance. In the 1990s, the two groups engaged in a bloody conflict in Kabul that killed thousands. Witnesses said Sayyaf's troops killed and raped after capturing Shiite areas.

-Haji Abdul Qadir, a former provincial governor, welcomed bin Laden to Afghanistan when bin Laden arrived in 1996, after being ejected from Sudan. But when the Taliban overran his region, Qadir fled to Pakistan. He is now back fighting within the northern alliance.

-Gulbuddin Hikmatyar, a Pashtun, launched deadly rocket attacks that killed many civilians in Kabul, in a move to gain power after the Soviets left. He was forced from the area in 1995 and has lived in Iran. Recently, he has talked of making a comeback.

---

On the Net: Federation of American Scientists northern alliance Web page: http://www.fas.org/irp/world/para/northern-alliance.htm


Königswinter - Das am Mittwoch unterzeichnete Abkommen zur politischen Neuordnung Afghanistans enthält einen genauen Zeitplan bis hin zu demokratischen Wahlen und der Bildung einer stabilen Regierung. Hier eine Übersicht zur Abfolge der geplanten Schritte, wie sie das Abkommen in seiner Endfassung vorsieht. AUFBAUHILFE

260 Millionen Mark für Afghanistan

Dem militärischen Einsatz folgt humanitäre Hilfe: Die Bundesregierung will für Soforthilfen und Wiederaufbau in Afghanistan bis einschließlich des kommenden Jahres insgesamt 260 Millionen Mark bereitstellen.

Berlin - Schwerpunkte seien die Bereitstellung von Saatgut und die Frauenförderung sowie das Bildungswesen, sagte der Afghanistan-Sonderbeauftragte des Entwicklungshilfeministeriums, Michael Bohnet, am Mittwoch in Berlin. Die Regierung hatte bereits 100 Millionen Mark für dieses Jahr angekündigt. Die weiteren 160 Millionen Mark sollen im kommenden Jahr fließen.
Karsais Vater wurde 1999 von den Taliban umgebracht. Nach Beginn der US-Angriffe übernahm der Paschtune die Leitung der Truppen in Kandahar. Er hatte vergeblich versucht, die Taliban zur kampflosen Auslieferung des Terroristenchefs Usama bin Ladin zu bewegen.



 

 
 
The Bear Trap
 
 

 
 


 
 





 
 
 
 









 

 




Usbeken-Hazara-Tajeken-Paschtunen Generäle und Führern haben in der Vergangenheit immer das afghanische Volk im Name des Gottes wie ein Tier  behandelt und mißhandelt und vergewaltigt!
Es geht ihnen nur um die eigene wirtschaftliche und politische Interessen!













Es gilt: "aus dem Leid des Volkes Kapital und Freude zu destillieren "!
Gott und Qoran soll mich vor dem Volk schützen, wenn der Gott keine Lust hat mich zu schützen,  soll mich dann die Nachbarländer oder
die Amerikaner oder Russen schützen.



Das Volk ist nicht wichtig! Sagen die Kriegstreiber!
Deshalb kann man es ruhig ohne Gewissen Vergewaltigen!
Es lebe die Freiheit der Generäle und Kriegfürsten!
Nieder mit dem Volk!
























 
 
 
 
Wer hat uns in den Händen von Mörderbanden geliefert und
wer soll sich heute noch beim afghanischen Volk für ihre mörderischen Politik in den letzten 25 Jahren entschuldigen?





America's second Afghan war

Benazir Bhutto
drkhshan@isb.comsats.net.pk
The News: Jang (Pakistan)
November 9, 2001

The writer is the former Prime Minister of Pakistan

OPINION

In 1979, after the invasion of Afghanistan by the Soviet Empire, US and Pakistan jointly launched an undercover operation considered to be the longest in the history of the CIA. The purpose of the operation was to mobilise Afghan resistance against the Soviets and expand it into a holy war or jihad with the purpose of inspiring the Muslim countries within the Soviet Union to wage a joint struggle against the communist infidels.

According to one estimate the Inter Services Intelligence (ISI) and the CIA funded and recruited almost 100 thousand fanatic mujahideen from 40 Muslim countries to fight on behalf of the US. Most of the recruits were not even aware that the jihad was being sponsored by the US.

The Russians eventually withdrew in 1989 after a defeat by the mujahideen. By then Afghanistan was reduced to a rubble. The departure of the Soviet troops failed to bring peace to the country. Civil war followed between the seven factions that emerged during the resistance. They put factional and sectarian interests of their own, or those of other countries, with political, military or economic interests in the region.

Pakistan's heroin problem is a legacy of the Afghan Jihad against the Soviets. According to The Guardian (September 29, 01) "The ISI set up hundreds of heroin laboratories across Afghanistan. Within two years of the CIA's arrival, the Pak-Afghanistan borderland had become the biggest producer of heroin in the world - the single biggest source of the heroin on American streets. The annual profits, said to be between $100 bn and $200 bn, was ploughed back into training and arming the militants."

According to the 1998 UNOCAL Gas Company's testimony through John J Maresca before the US House Committee on International Relations, US interests in the oil and gas resources of Central Asian and Caspian regions are vital to their economy. The Committee hearing disclosed that "With political barriers falling, Central Asia and the Caspian are once again attracting people from around the globe who are seeking ways to develop and deliver its bountiful energy resources to the markets of the world." It further stated, "It is in everyone's interest that there be adequate supplies for Asia's increasing energy requirements. If Asia's energy needs are not satisfied, they will simply put pressure on all world markets, driving prices upwards."

Bridas and UNOCAL were two companies with an interest in peace in Southern Afghanistan. They had commercial interests. The Taliban initially provided the peace that made it possible for Pakistan to link up with Central Asia. Initially, Pakistan supported Taliban. Pakistan, under a democratic government, had emerged as one of the ten emerging capital markets of the world. It saw the Central Asian opportunities as golden ones waiting for an outreach.

The Taliban were apparently a break away group of the fighters under the command of Gulbuddin Hekmetiyar. They comprised young soldiers, ideologically brain washed and trained in fundamentalist seminaries, supervised by Mullah Omar, their spiritual head and leader. As Pakhtoons, the Taliban appealed to the 60% Pakhtoon population that resides in the south and west of Afghanistan.

After coming into power in 1995 the Taliban began negotiations with other political players in Afghanistan. These efforts led to the signing of an agreement with the Northern Alliance on November 3, 1996. This agreement paved the way for the establishment of a Commission to establish a broad based government. However, the next night the then Pakistani President dismissed the democratic government and plunged Pakistan into an internal crisis. That crisis has now grown international in character.

The dismissal of the democratic government gave rise to the fundamentalist forces that supported those who had fought the Soviet occupation. The Taliban movement was now hijacked by such groups. The Taliban now decided to go it alone in Afghanistan and to wed themselves to the pan Islamic theocratic movement. They opened their country to foreigners and fighters from Chechnya, Pakistan and elsewhere. They imposed upon the Afghan people their interpretation of Islam. In their obsession with regulating individual conduct, they reduced "Islamic order to a mere penal code, stripped of its humanism, aesthetics, intellectual quests and spiritual devotion" according to one writer.

The brutal murder of President Najib, the hosting of Al-Qaeda, the gunning of Iranian diplomats, the execution of women and men in stadiums and the destruction of the Bahmiyan statues appalled the world community. During the Taliban stranglehold on Afghanistan, the Afghan people continued to suffer. The continuous fighting prevented them from returning home. The refugee camps remained full of desperate souls who had once lived like human beings. Now they were reduced to live like animals.

It is a setback for the Islamic community that even as vast funds made their ways to the coffers of the militants, the poor in the refugee camps continued to suffer degradation. Pakistan, too, suffered enormously. When the Soviets invaded Afghanistan in 1979, Pakistan's military dictatorship was strengthened. For over a decade, the Pakistan people lost a legitimate representative government. Between 1979 and the 1985 the number of heroin addicts in Pakistan grew from zero to one and half million. Prior to September 11th, three million refugees lived in Pakistan. The seminaries established to produce warriors to fight the Soviet Union became factories producing terrorists propagating sectarian violence and bigotry in the country and war abroad.

Five years after the overthrow of the democratic government in 1996, Pakistan lost its constitution, its democratic institutions, its economic vibrancy. The voices of the private militias grew stronger. They paraded in the streets with their weapons holding press conferences and threatening civil society. Urgent measures are needed to save Pakistan from the religio-politico forces in Pakistan, Afghanistan and some other countries. One of the first is to return to the democratic path. Democracy is a better path between the examples of Islamic militant backed dictatorship and western backed dictatorship.

Let us also keep sight of the underlying causes of tensions too. This is the time to promote reconciliation by encouraging moderation and compromise and adopt a just and balanced approach in resolving the Israel - Palestine, the Kashmir conflict and such other conflicts in other parts of the world. We should also remember that building a moderate state and democratic structure in Afghanistan could have marginalised the Taliban and the Osamas of this world well before they unleashed their terror against the people of Afghanistan and of New York. Finally, it is hoped that 'Operation Enduring Freedom' keeps to its original mandate. A campaign which was to be 'measured, targeted, proportionate and limited', has unfortunately hit relief agents like the Red Cross, the United Nations and the Red Crescent.

 

HISTORIE

Klein, aber zäh - Von der Schwierigkeit, Afghanistan zu bezwingen

 
 
  Als klassisches Durchzugsgebiet war das heute als Afghanistan bekannte Bergland zwischen Persien und dem Himalaja schon immer Ziel fremder Eroberer. Dazu kam noch, dass man durch den Besitz der Region die historische Seidenstraße kontrollieren konnte, die bis zum 18. Jahrhundert jahrtausendelang wichtigste Handelsverbindung zwischen China und dem Westen. Doch die unbändigen Bergstämme, die das Land im Herzen Asiens bewohnten, haben es den Eroberern noch nie leicht gemacht. Keinem von ihnen gelang es für längere Zeit, das Land wirklich zu beherrschen.

 

Afghanistan erstmals im sechsten Jahrhundert im Blickfeld
Afghanistan geriet erstmals im sechsten Jahrhundert ins Blickfeld des europäisch-mediterranen Kulturkreises, als es von dem Achämenidenherrscher Kyros II. für zwei Jahrhunderte zur Provinz des persischen Großreichs gemacht wurde. Danach kam Alexander der Große auf seinem Zug nach Indien in das Land, das damals Baktrien hieß. Von der damaligen Metropole Balch, einstmals einem blühenden Handelsplatz an der Seidenstraße, ragen heute aus der nordafghanischen Hochebene nur noch vereinzelt verfallende Mauerreste empor.

Weitgehend regierten einheimische Emiren 
Durch Alexander und seine Nachfolger geriet das Land für rund vier Jahrhunderte unter hellenistischen Einfluss. Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts kam das Gebiet unter buddhistischen Einfluss, von 642 an wurde es durch die Araber dem Islam unterworfen. Doch wurde der Osten und Norden mit Kabul erst im zehnten Jahrhundert islamisch.

In der Folgezeit geriet das Land am Oxus (heute Amu Darja) wechselweise unter persische und mongolische Herrschaft, wurde jedoch weitgehend von einheimischen Emiren regiert.

 

1747 wird der afghanische Staat gegründet
Nach dem Tod Nadir Schahs, der das Land letztmals unter persische Herrschaft brachte, gründete 1747 Achmed Schah Durani den bis heute bestehenden afghanischen Staat. Dieser wurde im 19. Jahrhundert ein Zankapfel zwischen den Kolonialmächten Russland und Großbritannien, die ihre Macht in Zentralasien auszubauen versuchten. Damit begann eine Reihe vergeblicher Versuche Europas, in dem isolierten Binnenland Fuß zu fassen, was nach einem Zitat des britischen Schriftstellers Rudyard Kipling als "das große Spiel" in die Geschichte einging.

Britisch-afghanischer Krieg endet katastrophal für die Kolonialmacht
Der erste von drei britisch-afghanischen Kriegen endete 1842 in einem der größten Desaster der britischen Kolonialgeschichte. Bei seinem Rückzug aus Kabul wurde ein Heer von 16.000 Mann in den Bergschluchten am Khaiber-Pass von den afghanischen Kriegern abgeschlachtet. Nur ein Brite, William Brydon, erreichte lebend Indien um die Geschichte zu erzählen, die den jungen deutschen Londoner Korrespondenten Theodor Fontane wenige Jahre später zu seiner Ballade "Afghanistan" inspirierte.
Eine Frau wird zur Nationalheldin
Beim zweiten britisch-afghanischen Krieg wurde eine junge Frau namens Malalai zur Nationalheldin, als sie 1880 die afghanische Fahne dem Heer vorantrug. Der reformorientierte Emir Amanullah errichtete später im Zentrum Kabuls ein Malalai-Lyzeum. Es war eine der ersten Schulen, die die Taliban nach ihrer Machtergreifung 1996 schlossen, als sie den Schulbesuch für Mädchen verboten.

 

Nach fast 30 Jahren Besinnung auf den alten König
Amanullah war es auch, der nach dem dritten und letzten angloafghanischen Krieg 1921 die völlige Unabhängigkeit Afghanistans wieder herstellte, dessen Außenpolitik seit 1880 von London bestimmt worden war. Seine vom türkischen Republikgründer Kemal Atatürk inspirierten Reformen wurden aber wegen des Widerstands der islamischen Geistlichkeit und lokaler Stammesfürsten nur halbherzig umgesetzt. Der von der europäischen Kultur begeisterte Reformer schockierte seine Untertanen nach Rückkehr von einer Europareise mit der Einführung der höheren Bildung für Frauen, europäischer Kleidung und dem Verbot der Vielehe für Regierungsangestellte. Nur ein Jahr später, 1929, wurde er gestürzt und musste ins Ausland emigrieren.

Rückbesinnung auf  Nadir Schah, den König im römischen Exil
Nach mehrmonatigen Wirren übernahm Nadir Schah die Macht und setzte nach Kompromissen mit den konservativen Kräften die Reformpolitik seines Vorgängers fort. Nach seiner Ermordung 1933 gelangte sein Sohn Sahir Schah auf den Thron und behauptete diesen bis zu seinem Sturz durch seinen Cousin Mohammed Daud 1973. Dessen Machtübernahme markierte den Beginn der Wirren, in denen Afghanistan bis heute steckt. Daud wurde 1978 von der prosowjetischen Regierung Nur Mohammed Tarakis gestürzt und ermordet. Eineinhalb Jahre später erfolgte zum Schutz des wankenden linken Regimes in Kabul der sowjetische Einmarsch. Jetzt, nachdem sowohl die UdSSR und ihre Kabuler Schützlinge wie deren Überwinder, die islamistischen Mudschaheddin, gescheitert sind, besinnt man sich wieder auf den alten König Nadir Schah, der 87-jährig im römischen Exil lebt.

 
 

 
 

THE BEAR TRAP
http://www.afghanbooks.com/beartrap/


 

Afghanistan's Untold Story

 
 
SILENT SOLDIER

The Man behind the Afghan Jehad

http://www.afghanbooks.com/silentsoldier/
 

 

 afghanistan: a timeline

 

 

Backgrounder on Afghanistan: History of the War
October 2001
(download PDF version - 6 pages)
  Key Sections

The U.S- led military intervention in Afghanistan marks the fourth phase in the country's twenty-three-year-old civil war. In every phase foreign powers have intensified the conflict by supporting one side against another.

The First Phase: The Saur Revolution and Soviet Occupation

Before civil war erupted in 1978, Afghanistan was a monarchy under Muhammad Zahir Shah, who had come to power in 1933. After World War II, both the U.S. and the Soviet Union used economic assistance to compete for influence. After the US established military ties with Pakistan in 1954, Afghanistan increasingly turned to the Soviet Union support. In 1964 Zahir Shah convened a Loya Jirga, or Grand Council, of tribal leaders to debate a draft constitution that would provide for a more representational government. However, Zahir Shah did not relinquish any power; political parties were permitted to organize but not to contest elections. Zahir Shah was overthrown by his cousin Daoud Khan in 1973; the king has remained in exile in Rome ever since. In staging the coup, Daoud had allied himself with the Parcham faction of the People's Democratic Party of Afghanistan (PDPA), a Marxist-Leninist party that had been formed in 1965. In 1967 the PDPA split into two factions, Parcham ("flag") which drew its support from urban, educated Pashtuns along with other ethnic groups, and Khalq ("masses") which had the support of educated rural Afghans, also predominantly Pashtun. (Pashtuns comprise the largest ethnic group in Afghanistan and have dominated the government for centuries. Other major ethnic groups in Afghanistan include Tajiks, Hazaras and Uzbeks. For more on Afghanistan's ethnic groups, see Human Rights Watch backgrounder, Armed Conflict Poses Risk of Further Ethnic Violence.)

After gaining power, Daoud tried to marginalize the Parchamis and distance the government from the Soviet Union. The two factions of the PDPA reunited in 1977 and launched a coup on April 27, 1978, killing Daoud and seizing power.

The PDPA government, under Khalq leadership, then embarked on a campaign of radical land reform accompanied by mass repression in the countryside that resulted in the arrest and summary execution of tens of thousands. Those targeted included political figures, religious leaders, teachers, students, other professionals, Islamist organizations, and members of ethnic minorities, particularly the Hazaras, a Shi'a minority that has long been subject to discrimination by Afghanistan's ruling elite. The government's repressive measures, particularly its attempt to reform rural society through terror, provoked uprisings throughout the country.

Alarmed by the deteriorating situation, especially the collapse of the army and the prospect that a disintegrating Afghanistan would threaten its security on its southern border, the Soviet Union airlifted thousands of troops into Kabul on December 24, 1979. The Khalq president, Hafizullah Amin, was assassinated after Soviet intelligence forces took control of the government and installed Babrak Karmal, a Parchami, as president.

The Soviet occupation force of some 115,000 troops and the Karmal government sought to crush the uprisings with mass arrests, torture, and executions of dissidents, and aerial bombardments and executions in the countryside. Some one million Afghans died during this period, most in aerial bombardments. These measures further expanded the resistance to the communist government in Kabul and fueled a flow of refugees out of the country that soon reached five million out of a population of about sixteen million.

Islamist organizations that became the heart of the resistance - and collectively became known as the jihad fighters or mujahidin - based themselves in Pakistan and Iran.. Seeing the conflict as a cold war battleground, the United States and Saudi Arabia, in particular, provided massive support for the resistance, nearly all of it funneled through Pakistan. The arms pipeline gave Pakistan a tremendous ability to bolster parties in Afghanistan that would serve its own interests.

Joining the resistance forces were thousands of Muslim radicals from the Middle East, North Africa and other Muslim countries. Most fought with Pashtun factions that had the strongest support from Pakistan and Saudi Arabia, the Hizb-i Islami of Gulbuddin Hikmatyar and Ittihad-i Islami of Abdul Rasul Sayyaf. Among them was Osama bin Laden, who came to Pakistan in the early 1980s and built training facilities for these foreign recruits inside Afghanistan.

The Second Phase: From the Geneva Accords to the Mujahidin's Civil War

Negotiations to end the war culminated in the 1988 Geneva Accords, whose centerpiece was an agreement by the Soviet Union to remove all its uniformed troops by February 1989. With substantial Soviet assistance, the communist government held on to power through early 1992 while the United Nations frantically tried to assemble a transitional process acceptable to all the parties. It failed. In the aftermath, the U.S. and its allies abandoned any further efforts toward a peace process until after the Taliban came to power. The UN effort continued. but suffered from the lack of international engagement on Afghanistan. Donor countries, including the U.S., continued to support the relief effort, but as the war dragged on, aid donor fatigue and the need to respond to other humanitarian crises left the assistance effort in Afghanistan chronically short.

In early 1992, the forces of Tajik leader Ahmed Shah Massoud, Gen. Abdul Rashid Dostum, head of a powerful Uzbek militia that had been allied with Najibullah, and the Hazara faction Hizb-i Wahdat, joined together in a coalition they called the Northern Alliance. On April 15, non-Pashtun militia forces that had been allied with the government mutinied and took control of Kabul airport, preventing President Najibuillah from leaving the country and pre-empting the UN transition. Najibullah took refuge in the UN compound in Kabul, where he remained for the next four years. On April 25, Massoud entered Kabul, and the next day the Northern Alliance factions reached an agreement on a coalition government that excluded the Hizb-i Islami led by Gulbuddin Hikmatyar-the protégé of Pakistan. Rejecting the arrangement, Hikmatyar launched massive and indiscriminate rocket attacks on Kabul that continued intermittently until he was forced out of the Kabul area in February 1995. (For more on the Afghan parties, see Human Rights Watch backgrounder, Poor Rights Record of Opposition Commanders).

In June 1992 Burhanuddin Rabbani, the Tajik leader of Jamiat-i Islami, became president of the Islamic State of Afghanistan (ISA), while Hikmatyar continued to bombard Kabul with rockets. In fighting between the Hazara faction, Hizb-i Wahdat, and Sayyaf's Ittihad-i Islami, hundreds of civilians were abducted and killed. After ensuring that the governing council (shura) was stacked with his supporters, Rabbani was again elected president in December 1992. In January 1994, Hikmatyar joined forces with Gen. Abdul Rashid Dostum, head of a powerful Uzbek militia that had been allied with Najibullah until early 1992, to oust Rabbani and his defense minister, Ahmad Shah Massoud, launching full-scale civil war in Kabul. In 1994 alone, an estimated 25,000 were killed in Kabul, most of them civilians killed in rocket and artillery attacks. By 1995, one-third of the city had been reduced to rubble.

The Third Phase: The Taliban's Conquest of Afghanistan

During this period, the rest of the country was carved up among the various factions, with many mujahidin commanders establishing themselves as local warlords. Humanitarian agencies frequently found their offices stripped, their vehicles hijacked, and their staff threatened. [It may be worth emphasizing that this fragmentation was especially characteristic of southern Afghanistan, much less so of the north and west, which were governed more or less as mini-states by Ismail Khan, Dostum, and Hizb-i Wahdat]. It was against this background that the Taliban emerged. Former mujahidin who were disillusioned with the chaos that had followed their victory became the nucleus of a movement that coalesced around Mullah Mohammad Omar, a former mujahid from Qandahar province. The group, many of whom were madrasa (Islamic school) students, called themselves taliban, meaning students. Many others who became core members of the group were commanders in other predominantly Pashtun parties, and former Khalqi PDPA members. Their stated aims were to restore stability and enforce (their interpretation of) Islamic law. They successfully attacked local warlords and soon gained a reputation for military prowess, and acquired an arsenal of captured weaponry.

By October 1994 the movement had attracted the support of Pakistan, which saw in the Taliban a way to secure trade routes to Central Asia and establish a government in Kabul friendly to its interests. Pakistani traders who had long sought a secure route to send their goods to Central Asia quickly became some of the Taliban's strongest financial backers. In September 1995, the Taliban took control of Herat, thereby cutting off the land route connecting the Islamic State of Afghanistan with Iran. The Taliban's innovative use of mobile warfare appeared to indicate that Pakistan had provided vital assistance for the capture of Herat. In September 1996, the Taliban took control of Kabul after Massoud was forced to retreat to the north. Sometime after Massoud's loss of Kabul, he began to obtain military assistance from Russia as well as Iran. The Northern Alliance was reconstituted in opposition to the Taliban.

Osama bin Laden, who had left Afghanistan in 1990, returned in 1996, living first under the protection of the Jalalabad shura (tribal council), until the Taliban took control of Jalalabad and Kabul. In 1997 bin Laden moved to Qandahar where he developed a close relationship to Mullah Muhammad Umar, the head of the Taliban. His fighters fought alongside Taliban troops.

In 1997, the Taliban renamed the country the Islamic Emirate of Afghanistan; Mullah Omar assumed the title amir-ul momineen (commander of the faithful). In areas under their control, Taliban authorities enforced their version of Islamic law, enacting policies prohibiting women from working outside the home in activities other than health care, and requiring corporal punishment for those convicted of certain crimes. They prohibited women from attending universities and closed girls' schools in Kabul and some other cities, although primary schools for girls continued to operate in many other areas of the country under Taliban control. The Taliban also enforced a strict dress code for women, and required men to have beards and to refrain from Western haircuts or dress. Arguably the most powerful agency within the Islamic Emirate of Afghanistan, as the Taliban renamed the country, is the Ministry of Promotion of Virtue and Prevention of Vice (al-Amr bi al-Ma'ruf wa al-Nahi `an al-Munkir), which is responsible for the enforcement of all Taliban decrees regarding moral behavior. Through 1997 and 1998, the Taliban made repeated attempts to extend their control to the north of Afghanistan, where Dostum had carved out what amounted to a mini-state comprising five provinces which he administered from his headquarters in Shiberghan, west of the important city of Mazar-i Sharif. In Mazar-i Sharif, Dostum's forces controlled the city through an uneasy alliance with Hizb-i Wahdat, which had a stronghold in the large Hazara population in Mazar-i Sharif. On May 19, 1997, one of Dostum's deputies, Gen. Abdul Malik Pahlawan (generally known as "Malik"), who had a grievance against Dostum, struck an agreement with the Taliban and arrested a number of Dostum's commanders and as many as 5,000 of his soldiers. As the Taliban entered Mazar-i Sharif, Pakistan was quick to seize the opportunity to recognize the Taliban as the government of Afghanistan, as was Saudi Arabia and the United Arab Emirates. But the alliance with Malik quickly disintegrated when the Taliban attempted to disarm local Hazaras. Hundreds of Taliban soldiers were killed in the streets of Mazar-i Sharif, and some 3,000 were taken prisoner by Malik, and allegedly also by Hizb-i Wahdat, and summarily executed. In August 1998 Taliban finally took control of Mazar-i Sharif and massacred at least 2,000 people, most of them Hazara civilians, after they took the city. In the aftermath, Dostum left Afghanistan for exile in Turkey; Malik also fled and has reportedly lived in exile in Iran since 1997. Shortly after taking control of Mazar-i Sharif, the Taliban took control of the town of Bamian, in the Hazara-dominated central highlands. Some time after this the erstwhile Northern Alliance enlisted the support of factions from outside their ethnic constituencies, including the Council of the East, a Pashtun group led by formers members of the Jalalabad shura (council), and renamed themselves the United Islamic Front for the Salvation of Afghanistan, or United Front, for short. Rabbani remained the president of the Islamic State of Afghanistan. Dostum continues to command forces within the United Front; as does Muhammad Karim Khalili, head of Hizb-i Wahdat. Harakat-i Islami, another Shi'a party with significant Hazara support, is also part of the United Front. Sayyaf retains a leadership position within the United Front; many of his forces are believed to have joined the Taliban. In August 1998, the United States launched air strikes against bin Laden's reputed training camps near the Pakistan border. The strikes came in the wake of the bombings of the U.S. embassies in Nairobi and Dar es-Salaam. In October 1999 the U.N. imposed sanctions on the Taliban to turn over bin Laden, banning Taliban-controlled aircraft from takeoff and landing and freezing the Taliban's assets abroad. The Taliban's failure to hand over bin Laden led to an expansion of the sanctions regime on December 19, 2000, including an arms embargo on the Taliban, a ban on travel outside Afghanistan by Taliban officials of deputy ministerial rank, and the closing of Taliban offices abroad.

Through 2000 and 2001, fighting continued in the northeast between Massoud's forces and the Taliban, with the Taliban taking control of Taloqan in September 2000, and driving the United Front further east to Faizabad. Fighting in the area, combined with the effects of a severe drought across the country, drove thousands of civilians into relief camps and into Pakistan. In the central province of Bamian, the forces of Hizb-i Wahdat and Harakat-i Islami, briefly took control of the town of Yakaolang in late December 2000, but lost it to the Taliban on January 8, 2001. After retaking the town, the Taliban massacred at least 178 civilians in reprisal. The town changed hands several times between January and June; during their last retreat from the area, Taliban troops burned down the town and many other villages in the district. In early 2001, Dostum returned to Afghanistan to meet with Massoud; his forces resumed guerrilla operations against the Taliban in mid-2001. At about the same time, the forces of Ismael Khan, the former Jamiat-i Islami governor of Herat who escaped from Taliban custody in 2000, also undertook guerrilla action against the Taliban in the center-west of the country.

On September 9, 2001, Massoud was assassinated when suicide bombers disguised as journalists detonated a device hidden in a video camera. United Front leaders have claimed that the assassins were linked to bin Laden, and many observers believe that the assassination was designed to deprive the United Front of its most effective leader in the aftermath of the September 11 attacks on the World Trade Center and the Pentagon.

 


Die Aufgabe der Politik in Afghanistan war und ist
die Erniedrigung und Entwurzlung
der hilflose Menschen.
Es gibt natürlich auch einzelne Ausnahmen, die dagegen sprechen, aber
im allgemein leidet das Volk unter dem Vergewaltigungspolitik der Verantwortlichen
in Afghanistan und im Ausland!!!

 

 

 

 

 


Erste unscharfe Aufnahme von Taliban-Anführer Mullah Mohammed Omar



 


 

 

 

Military Assistance to the Afghan Opposition
Human Rights Watch Backgrounder
October 2001

To respond to the attacks on the World Trade Center and Pentagon on September 11, 2001, the United States government has begun to put together what it calls a coalition against terrorism. As part of this approach, the United States has signalled support for the creation of a broad-based coalition to oppose the Taliban, the current rulers of most of Afghanistan. This opposition would include forces that presently constitute the United Front--also known under its former name the Northern Alliance--as well as Taliban defectors. Some commanders with experience in the guerrilla war against Soviet occupation in 1979-1989, but not now in the United Front, may also be drawn into the new coalition. A number of present and former commanders who may be eager to assume positions of leadership in the coalition have a long record of serious human rights abuse in Afghanistan.
Human Rights Watch is concerned that unqualified support--military, political, diplomatic, financial--for this new coalition, which may come to constitute the basis for a future government of Afghanistan, will encourage further abuses. In responding to the crimes against humanity of September 11, the United States should not resort to means that themselves violate basic human rights and humanitarian law standards, or provide assistance to forces that do.
Support for the Afghan Opposition
While the United States says it has so far provided no arms to the Afghan opposition, recent media reports suggest that it is gearing up to provide financial and possibly military support to the United Front and other armed Afghan groups. U.S. Secretary of Defense Donald Rumsfeld said on September 30, 2001: "There are any number of people in Afghanistan, tribes in the south, the northern alliance in the north, that oppose Taliban [sic]. And clearly we need to recognize the value they bring to this anti-terrorist, anti-Taliban effort - and where appropriate, find ways to assist them." The administration declined to comment on reports that the United States was offering covert financial support to the United Front.
The United Front could use new funds to replenish its stocks with arms purchases from Russia. Russia, along with Iran, has been one of the United Front's main arms suppliers during recent years; both have significant strategic interests in Afghanistan, and both have reaffirmed their support for the United Front in recent days. The Russian minister of defense, Sergei Ivanov, said on September 26 that Russia had been "rendering assistance continuously to the Northern Alliance since 1996." A day earlier, President Vladimir Putin said that Russia would "expand cooperation with the internationally recognized Afghan government of Rabbani and give its armed forces additional assistance in the form of weapons supplies." The Russian president was referring to the United Front's political arm, the Islamic State of Afghanistan, headed by Burhanuddin Rabbani, which has occupied Afghanistan's seat in the United Nations since its ouster from Kabul in 1996. In Iran, the defense minister, Ali Shamkhani, told reporters on October 1, 2001: "We continue to support the Northern Alliance as in the past," and replied "yes" when asked if that meant supplying them with arms. (The level and nature of past military support provided by Russia and Iran to the United Front has been detailed in a Human Rights Watch report, "Crisis of Impunity: The Role of Pakistan, Russia, and Iran in Fueling the Civil War in Afghanistan," available at http://www.hrw.org/reports/2001/afghan2/.)
What Is the United Front/Northern Alliance?
In 1996, when the Taliban captured the Afghan capital, Kabul, the groups opposed to the Taliban formed an alliance called the National Islamic United Front for the Salvation of Afghanistan, commonly known as the United Front. The United Front supports the government ousted by the Taliban, the Islamic State of Afghanistan (ISA). The president of the ousted government, Burhanuddin Rabbani, remains the president of the ISA and is the titular head of the United Front. For the past year his headquarters have been in the northern Afghan town of Faizabad. The real power was, until his assassination in September 2001, the United Front's military leader, Commander Ahmad Shah Massoud, who was also the ISA's minister of defense. The precise membership of the United Front has varied from time to time, but includes:
·  Jamiat-i Islami-yi Afghanistan (hereinafter known as Jamiat-i Islami). Jamiat-i Islami was one of the original Islamist parties in Afghanistan, established in the 1970s by students at Kabul University where its leader, Burhanuddin Rabbani, was a lecturer at the Islamic Law Faculty. Although Rabbani remains the official head of Jamiat-i Islami, the most powerful figure within the party was Ahmad Shah Massoud. Both Rabbani and Massoud are ethnic Tajiks (Persian-speaking Sunni Muslims) but from different areas. Massoud's ethnic power base has historically been in Parwan and Takhar provinces in the northeast, where he established a regional administrative structure in the late 1980s, the Supervisory Council of the North (SCN, Shura-yi Nazar-i Shamali). Massoud's forces have received significant military and other support from Iran and Russia, in particular.
·  Hizb-i Wahdat-i Islami-yi Afghanistan (Islamic Unity Party of Afghanistan, hereinafter known as Hizb-i Wahdat). The principal Shi'a party in Afghanistan with support mainly among the Hazara ethnic community, Hizb-i Wahdat was originally formed by Abdul Ali Mazari in order to unite eight Shi'a parties in the run-up to the anticipated collapse of the communist government. Its current leader is Muhammad Karim Khalili. The leader of its Executive Council of the North, Haji Muhammad Muhaqqiq, commanded the party's forces in Mazar-i Sharif in 1997. Hizb-i Wahdat has received significant military and other support from Iran, although relations between Iranian authorities and party leaders have been strained over issues of control. The party has also received significant support from local Hazara traders.
·  Junbish-i Milli-yi Islami-yi Afghanistan (National Islamic Movement of Afghanistan, hereinafter known as Junbish). Junbish brought together northern, mostly ethnic Uzbek, former militias of the communist regime who mutinied against President Najibullah in early 1992. It also included mainly Persian-speaking former leaders and administrators of the old regime from various other ethnic groups, and some ethnic Uzbek guerrilla commanders. In 1998 it lost all of the territory under its control, and many of its commanders have since defected to the Taliban. Its founder and principal leader was Abdul Rashid Dostum, who rose from security guard to leader of Najibullah's most powerful militia. One of Dostum's principal deputies was Abdel Malik Pahlawan. This group took control of the important northern city of Mazar-i Sharif in alliance with other groups in early 1992 and controlled much of Samangan, Balkh, Jowzjan, Faryab, and Baghlan provinces. A coalition of militias, the Junbish was the strongest force in the north from 1992 to 1997, but was riven by internal disputes. Since the fall of Mazar in 1998 the Junbish has largely been inactive, although Dostum returned to northern Afghanistan in April 2001.
·  Harakat-i Islami-yi Afghanistan (Islamic Movement of Afghanistan). This is a Shi'a party that never joined Hizb-i Wahdat, led by Ayatollah Muhammad Asif Muhsini, and which was allied with Jamiat-i Islami in 1993-1995. Its leadership is mostly non-Hazara Shi'a. Its most prominent commander is General Anwari. The group has received support from Iran.
·  Ittihad-i Islami Bara-yi Azadi Afghanistan (Islamic Union for the Liberation of Afghanistan). This party is headed by Abdul Rasul Sayyaf. During the war against the Soviet occupation, Sayyaf obtained considerable assistance from Saudi Arabia. Arab volunteers supported by Saudi entrepreneurs fought with Sayyaf's forces.
The United Front's Human Rights Record
Throughout the civil war in Afghanistan, the major factions on all sides have repeatedly committed serious human rights abuses and violations of international humanitarian law, including killings, indiscriminate aerial bombardment and shelling, direct attacks on civilians, summary executions, rape, persecution on the basis of religion or ethnicity, the recruitment and use of children as soldiers, and the use of antipersonnel landmines. Many of these violations can be shown to have been "widespread or systematic," a criterion of crimes against humanity. Although committed in an internal armed conflict, violations involving indiscriminate attacks or direct attacks on civilians are increasingly being recognized internationally as amounting to war crimes.
Abuses committed by factions belonging to the United Front have been well documented. Many of the violations of international humanitarian law committed by the United Front forces described below date from 1996-1998 when they controlled most of the north and were within artillery range of Kabul. Since then, what remains of the United Front forces have been pushed back into defensive positions in home territories in northeastern and central Afghanistan following a series of military setbacks. There have nevertheless been reports of abuses in areas held temporarily by United Front factions, including summary executions, burning of houses, and looting, principally targeting ethnic Pashtuns and others suspected of supporting the Taliban. Children, including those under the age of fifteen, have been recruited as soldiers and used to fight against Taliban forces. The various parties that comprise the United Front also amassed a deplorable record of attacks on civilians between the fall of the Najibullah regime in 1992 and the Taliban's capture of Kabul in 1996.
Violations of international humanitarian law committed by United Front factions include:
·  Late 1999 - early 2000: Internally displaced persons who fled from villages in and around Sangcharak district recounted summary executions, burning of houses, and widespread looting during the four months that the area was held by the United Front. Several of the executions were reportedly carried out in front of members of the victims' families. Those targeted in the attacks were largely ethnic Pashtuns and, in some cases, Tajiks.
·  September 20-21, 1998: Several volleys of rockets were fired at the northern part of Kabul, with one hitting a crowded night market. Estimates of the number of people killed ranged from seventy-six to 180. The attacks were generally believed to have been carried out by Massoud's forces, who were then stationed about twenty-five miles north of Kabul. A spokesperson for United Front commander Ahmad Shah Massoud denied targeting civilians. In a September 23, 1998, press statement, the International Committee of the Red Cross described the attacks as indiscriminate and the deadliest that the city had seen in three years.
·  Late May 1997: Some 3,000 captured Taliban soldiers were summarily executed in and around Mazar-i Sharif by Junbish forces under the command of Gen. Abdul Malik Pahlawan. The killings followed Malik's withdrawal from a brief alliance with the Taliban and the capture of the Taliban forces who were trapped in the city. Some of the Taliban troops were taken to the desert and shot, while others were thrown down wells and then blown up with grenades.
·  January 5, 1997: Junbish planes dropped cluster munitions on residential areas of Kabul. Several civilians were killed and others wounded in the indiscriminate air raid, which also involved the use of conventional bombs.
·  March 1995: Forces of the faction operating under Commander Massoud, the Jamiat-i Islami, were responsible for rape and looting after they captured Kabul's predominantly Hazara neighborhood of Karte Seh from other factions. According to the U.S. State Department's 1996 report on human rights practices in 1995, "Massood's troops went on a rampage, systematically looting whole streets and raping women."
·  On the night of February 11, 1993 Jamiat-i Islami forces and those of another faction, Abdul Rasul Sayyaf's Ittihad-i Islami, conducted a raid in West Kabul, killing and "disappearing" ethnic Hazara civilians, and committing widespread rape. Estimates of those killed range from about seventy to more than one hundred.
·  In addition, the parties that constitute the United Front have committed other serious violations of internationally recognized human rights. In the years before the Taliban took control of most of Afghanistan, these parties had divided much of the country among themselves while battling for control of Kabul. In 1994 alone, an estimated 25,000 were killed in Kabul, most of them civilians killed in rocket and artillery attacks. One-third of the city was reduced to rubble, and much of the remainder sustained serious damage. There was virtually no rule of law in any of the areas under the factions' control. In Kabul, Jamiat-i Islami, Ittihad, and Hizb-i Wahdat forces all engaged in rape, summary executions, arbitrary arrest, torture, and "disappearances." In Bamiyan, Hizb-i Wahdat commanders routinely tortured detainees for extortion purposes.
Accountability and the Cycle of Impunity
To date, not a single Afghan commander has been held accountable for violations of international humanitarian law. Nor has the United Front, in particular, indicated any willingness to bring to justice any of its commanders with a record of human rights abuse. To the contrary, the representative of the Islamic State of Afghanistan (and the United Front) in the United States, Mohammed Eshaq, remarked in response to a question at a public event in Washington, D.C., on October 2, 2001 that United Front atrocities have been "exaggerated," and that while "criminals should answer to a court…it should not be a demand that all the heads of the United Front should be taken to court," as this would not be "practical."
The United Front's failure to hold its commanders to account for atrocities committed in the past raises the prospect that they will revert to the same practices should they be given the opportunity to do so. Having suffered a series of military setbacks, the United Front has been increasingly pushed back into its "home" territory in recent years. But should its political fortunes turn with United States or other external support, their past record of abuse and impunity gives no reason to believe that abusive commanders will feel discouraged from committing further abuses. Human Rights Watch is particularly concerned that United Front factions may seek retaliation against the Taliban, and ethnic Pashtuns generally, if, for example, the United Front succeeds in recapturing Mazar-i Sharif.
The provision of unqualified material and political assistance under such circumstances, rather than sending a signal that human rights abuse is not condoned, would serve to embolden these very same commanders. Such support may feed rather than break the lethal cycle of impunity that has brought so much suffering to the people of Afghanistan. It is for this reason that the United States, Russia, Iran and any other states providing assistance to the Afghan opposition must take responsibility for how this assistance is used. Their failure to do so would entail a degree of complicity in any abuses that may be committed, and they should therefore be held accountable for these abuses.
Leahy Law
In the United States, assistance to units of foreign security forces that have committed gross violations of human rights is expressly prohibited by law. Known as the Leahy Law, this consists of two provisions in the appropriations acts for Fiscal Year 2001. The Leahy Law applies to the Islamic State of Afghanistan and its military arm, the United Front, because the ISA remains the internationally recognized government of Afghanistan. Section 563 of the Foreign Operations Appropriations Act for Fiscal Year 2001 prohibits the provision of funds available under the act "to any unit of the security forces of a foreign country if the Secretary of State has credible evidence that such unit has committed gross violations of human rights, unless the Secretary determines and reports to the Committees on Appropriations that the government of such country is taking effective measures to bring the responsible members of the security forces unit to justice." Likewise, Section 8092(a) of the Defense Appropriations Act for Fiscal Year 2001 prohibits the provision of funds made available under the act "to support any training program involving a unit of the security forces of a foreign country if the Secretary of Defense has received credible information from the Department of State that the unit has committed a gross violation of human rights, unless all necessary corrective steps have been taken." This latter provision may be waived in "extraordinary circumstances."
Human Rights Watch's Recommendations
To break the lethal cycle of impunity, Human Rights Watch calls on the United States, Russia, Iran, and any other states providing, or intending to provide, direct or indirect military, political, diplomatic, or financial assistance of any kind through bilateral or multilateral channels to the factions of the United Front or any other armed Afghan opposition groups to:
·  Actively discourage and refuse to support in any way any group or coalition that includes commanders with a record of serious violations of international humanitarian law standards, including, but not exclusive of, Abdul Rashid Dostum, the head of the Uzbek militia known as the Junbish; Haji Muhammad Muhaqqiq, a senior commander of the Hizb-i Wahdat; Abdul Rasul Sayyaf, leader of the erstwhile Ittihad-i Islami; and Abdul Malik Pahlawan, a former senior Junbish commander.
·  Condition any military or financial support for the United Front, its individual factions, or any other armed Afghan opposition group on firm commitments that they respect international human rights and humanitarian law, and allow U.N. and independent monitors to assess their compliance with these standards. Make it clear that serious violations could result in having aid terminated.
·  Condition any military or financial support for the United Front, its individual factions, or any other armed Afghan opposition group on a firm commitment not to use antipersonnel landmines.
·  In accordance with international standards, insist that the United Front end all recruitment and use of children under the age of eighteen as soldiers and take immediate steps to demobilize children currently in its ranks.
·  Press the United Front to bring to justice any of its personnel, including former commanders, who have been implicated in serious violations of human rights and international humanitarian law.
·  Make any aid to armed Afghan opposition groups conditional on their granting full access by the International Committee of the Red Cross to areas under the control of these groups and detainees under their control.
·  Avoid cooperative activities that will be read by human rights abusers--and the general population--as implying support for abusive practices.
Additionally, to the Government of the United States:
·  Implement the Leahy Law strictly, without waivers.
·  Monitor any assistance given to the United Front or any other Afghan opposition groups, and report how this assistance is used and whether these groups comply with international human rights and

THE AFGHAN RIVALRIES

Unholy alliance
West's new allies include vitriolic anti-Americans, human-rights violators, former allies of Osama bin Laden and more ...
The Toronto Star, Oct.7, 2001
Thomas Walkom, STAFF REPORTER
THE WEST'S new Afghan friends in the war against terrorism and the Taliban are a curious lot. They include Islamic fundamentalists, vitriolic anti-Americans, human-rights violators, one-time allies of Osama bin Laden and soldiers of the former communist regime.

Officially, they are known as the United Islamic Front for the Salvation of Afghanistan. Unofficially, they call themselves the Northern Alliance.
The terror attacks on the United States have given them a boost in their five-year-old war against the Taliban, the hard-line Islamic regime that rules almost all of Afghanistan.
Already, U.S officials are hinting they'll provide weapons to the alliance's estimated 15,000 troops, on top of the non-military aid Washington has been giving since 1998.
Western journalists, too, have rediscovered the alliance and are busy reporting on what some are already calling Afghanistan's new freedom fighters.
But the history of the key players in the Northern Alliance suggests they may prove difficult allies in the U.S.-led war against terror. An uneasy coalition, bound as much by mutual hatred as by dislike of the ruling Taliban, their relations with one another over the past decade have been marked by treachery, backstabbing and a level of deviousness so profound that the word Byzantine cannot do it justice.
"They may not be perfect," acknowledges Mike Vickers, a former officer with the U.S. Central Intelligence Agency and now director of strategic studies for the Washington-based Center for Strategic and Budgeting Assessments. "But the Northern Alliance does have some good elements."
At times, those good elements are hard to find.
Senior members of the alliance, including former Afghan president Burhanuddin Rabbani and northern warlord Abdul Rashid Dostum, a key ally of the Soviet Union during that country's attempt to occupy Afghanistan, have been cited by the U.S. for human-rights abuses.
Deputy-premier Abdul Rasul Sayyaf, the alliance's number two political figure, is a hard-line, vehemently anti-American Islamic fundamentalist who is so strict on the subject of separation of the sexes that, according to one Associated Press report, he won't even speak to women.
Yet another figure in the alliance, eastern warlord Haji Abdul Qadir, was Osama bin Laden's first sponsor in Afghanistan when the Saudi millionaire — already wanted at the time by the U.S. for his alleged involvement in anti-American terrorist attacks — fled to that country in 1996. At different times, both Rabbani and Dostum have found themselves in informal alliances with the Taliban and occasionally against each other.
At other times, the various factions have cheerfully massacred one another. In 1993, according to the non-governmental organization, Human Rights Watch, Rabbani's Society of Islam killed 70 to 100 members of the Hazara minority linked to the rival Party of Islamic Unity, another member of the Northern Alliance.
Two years later, according to the U.S. State Department, Rabbani forces — under the command of Ahmed Shah Massood (celebrated by Western journalists as the "Lion of the Panjshir" until his untimely assassination last month) — went on another anti-Hazara rampage "systematically looting whole streets and raping women."
As for the shifting loyalties of the Northern Alliance members, these are so numerous as to make the head ache.
In 1994, Rabbani's Society of Islam was informally allied to the Taliban in an effort to defeat the rival Party of Islam of Gulbuddin Hekmatyar, an Islamic fundamentalist who, during the decade-long war against the Soviet Union, had been sponsored by the CIA.
A year later, Rabbani and Hekmatyar allied with each other to fight the Taliban.
And now Hekmatyar, in exile in Iran, is opposed to both Rabbani and the Taliban.
Dostum's career is even more complicated. From 1979 to 1992, he was allied with the communist government in Kabul. As that government was about to fall, Dostum switched loyalties to join the anti-communist mujahideen "freedom fighters."
When the various mujahideen factions had a falling out, he first allied himself with Rabbani to fight Hekmatyar. Later, he joined Hekmatyar to fight Rabbani.
By 1995, he was supporting the Taliban against both Hekmatyar and Rabbani. By 1996, he was allied with his two former enemies against the Taliban.
Up to now, the U.S. and other Western countries have kept a respectable distance from the Northern Alliance.
The United Nations recognizes Rabbani's Islamic State of Afghanistan as the legitimate government of the country. But except for India, Iran, Russia and a few Central Asian states, almost no one else does.
Neither Canada nor the U.S. has recognized any government in Afghanistan since 1979.
Then, there is the drug question. Until last year, about three-quarters of the world's heroin came from Afghanistan. Both the Taliban and the Northern Alliance used profits from opium production and drug smuggling to finance their war against each another.
Last July, in a move to win acceptance from the U.S., the Taliban banned opium production in the 95 per cent of Afghanistan it controls. While the U.S. was initially skeptical, it finally acknowledged this year that the Taliban proscription was working.
Much to the embarrassment of those who would support Rabbani's forces, however, the Northern Alliance merrily continues in the heroin trade.
According to the U.S. State Department, virtually the entire Afghan opium crop this year — about 77 tonnes — was grown in territories controlled by the alliance. Russian media report that the heroin manufactured from that opium is smuggled to Europe and America through neighbouring states such as Tajikistan.
To the outsider, the convoluted interrelations of the Northern Alliance might seem pure pathology.
But those who know Afghanistan say the alliance's history — and indeed the history of the Taliban — can be understood only in light of the country's tribal, ethnic and social divisions.
Afghanistan is a melange of peoples. The largest group, the Pashtun, who inhabit the southern parts of the country near Pakistan, are thought to comprise anywhere from 40 to 60 per cent of the population.
Tajiks, who tend to live in the northeast, form the next largest group. Smaller minorities include the Hazara of the west (roughly 15 to 20 per cent) and the Uzbeks of the northwest.
Unlike most Afghanis (who are Sunni Muslims), the Hazara tend to be Shi'ite, with links to Iran. Traditionally, the Hazara have also faced more discrimination than the other groups.
For more than 100 years, a Pashtun clan, the Muhammadzai, dominated the country and provided the kings, including the current exiled monarch, Mohammed Zahir Shah.
The Muhammadzai also provided the governing elite, which made efforts, often bitterly opposed by religious conservatives, to make Afghanistan more closely resemble the West.
(In 1926, one king who tried to follow Turkey's lead by requiring women to give up the burqa, or head-to-toe veil, was forced to flee the country).
"The government in Afghanistan was like a club for the Muhammadzais," noted Barnett Rubin, an expert on the region and head of New York University's Center on International Co-operation, in an interview with the U.S.-based Asia Society this year.
"This is why so many other newly educated elites who were not Muhammadzais resented them and became Islamists or radical nationalists or communists or Maoists."
Meanwhile, in the countryside, local tribal leaders and, to a lesser extent, local religious leaders remained powerful.
Tensions finally came to a head in 1973. The king was deposed by his cousin, Mohammed Daoud, who proclaimed a republic and began — with the help of the U.S. and the Soviet Union — to accelerate the pace of reform.
Daoud's move met instant opposition. Islamists — including Rabbani, Hekmatyar and Massood — fled to Pakistan to plot against the regime.
Pakistani authorities, alarmed by Daoud's support for carving out an independent Pashtun state in their country, eagerly welcomed the Islamist dissidents.
Meanwhile, in Afghanistan, other anti-Daoud forces, including many in the military, coalesced around what was, in effect, the Communist party.
In 1978, the more radical wing of the communists seized power in a military coup. Their ambitious social and land reform plans, as well as their murderous repression of political enemies, sent the country spiralling into chaos.
A year later, the Soviets invaded and installed in power the more moderate, pro-Moscow wing of the Communist party. That only worsened the crisis. It also brought the U.S. into the fray as chief sponsor of the anti-Soviet mujahideen.
Whatever peace had existed among the country's competing groups evaporated during the bitter 10-year war.
Nominally, the mujahideen were all friends. In fact, there was constant friction. Rabbani and Massood were Tajiks.
Hekmatyar and his forces were Pashtun. Hazaras gravitated towards the Shi'ite Party of Islamic Unity, now controlled by Karim Khalili.
In the northwest, the country's Uzbek minority under Dostum made peace with the Soviets and war on the mujahideen.
Not only were the Uzbeks different ethnically, they also were less militantly Islamic. (Dostum himself drove an armoured Cadillac and vowed he would never bow to those who banned whiskey).
The Soviets withdrew in 1989 and the communist government fell in 1992. It was at this point that the pent-up ethnic, regional and religious tensions spilled into view.
At one level, the complex series of alliances and betrayals among the mujahideen factions, the Taliban and Dostum's Uzbeks that characterize the past nine years boiled down to simple turf protection.
Each faction had its own base. The point was to oppose anyone who threatened it. For each faction, today's ally could always be tomorrow's enemy.
Vickers, the former CIA agent, acknowledges the difficulty of backing a Northern Alliance that isn't really an alliance.
But, he says, the U.S. doesn't have much choice.
"The Taliban is the central objective here. Air power won't deal with them. We will need ground forces.
"The question is: Whose ground forces? That's why the opposition looks attractive ....
"They may not be perfect. But the question is: Is it better to use them or to use Western ground troops?"
Ultimately, however, Vickers and other analysts say the problem the U.S. faces is political.
To Afghanistan's biggest ethnic group, the Pashtun, the Northern Alliance is a melange of old tribal enemies.
"It's not that they (the alliance) are horrible," says Vickers." You don't have to demonize them to see that (without a Pashtun component) it won't work."
Presumably, this is what the deposed king is supposed to offer: Mohammed Zahir Shah is Pashtun.
But the 86-year-old ex-monarch has been away from the action for 28 years and, as Vickers points out, the king's Muhammadzai clan was "not great to the minorities."
Still, there appears to be no other anti-Taliban Pashtun leader on the scene who is even remotely credible.
Would Afghanistan be better off with the Taliban replaced by the alliance?
Vickers, expressing the common wisdom, says it couldn't be worse.
But others point out that the position of women, for instance, is not expected to improve greatly under a Northern Alliance government.
They note that Sayyaf, in particular, tried to introduce his rigorous brand of Islamic law to the parts of Afghanistan he and Rabbani controlled well before the Taliban became a force.
In 1992, for instance, when Rabbani, Sayyaf, Massood and other mujahideen finally captured the country's cosmopolitan capital, Kabul, one of their first acts was to ban the use of female newsreaders on television.
Two years later, and still before the Taliban took Kabul, the United Nations reported that women in the capital were being told to quit their jobs and wear the full-length burqa.
Women who didn't comply were liable to be raped by members of the various mujahideen militias that prowled the city.
Ironically, Afghan women did better — in Western terms — under the communist government that the West so vehemently opposed. Still, as far as the war against terrorism goes, the welfare of Afghanistan is seen as secondary.
The point is to get bin Laden.
"I don't want more civil war," says Vickers. "But I suppose even chaos is better than what we have."

Student who fled to US speaks of a land divided

By Gloria Negri
The Boston Globe
11/4/2001

AMBRIDGE - Around Harvard Square, Afghanistan-born Obaid Nejati seems very much the graduate student that he is, bookish, casual, and clean-shaven. But there is a difference.

Nejati, 27, who fled for eventual asylum in the United States, has his own story of Taliban persecution, and of a mission to make known ''ethnic realities'' of Afghanistan.

A member of Afghanistan's Hazara ethnic group, he says that the role of the Hazaras, and that of two other major ethnic groups, the Uzbeks and Tajiks, have largely been ignored by the world's media as they focus on the Pashtuns. The Pashtuns make up a majority of the ruling Taliban, and are thought to be sheltering Osama bin Laden.

The media also err, Nejati said, in describing the Pashtuns as the country's majority group. He cites both UN figures and the CIA Fact Book on Afghanistan, which give population estimates of 38 percent for the Pashtuns, 26 percent for the Tajiks, 19 percent for the Hazaras, and 9 percent for the Uzbeks. ''That does not make them the majority.''

As a result, Nejati said in an interview last week at Harvard, where he is doing graduate work in administrative planning and social policy, he ''spends hours every day flooding the media outlets in the United States and Europe with e-mails and calls to press them to consider the concerns of the Hazara people and the ethnic dimension of the conflict.''

He wants not only peace, but also ''peace with ethnic justice.'' In any post-Taliban government, he said, representation must be based on population. ''In spite of all the religious rhetoric in Afghanistan, the issue is really ethnicity.''

Over the years, he said, the non-Pashtun groups have experienced Taliban brutality, particularly the Hazaras.

These groups, he said, ''see the American airstrikes against the Taliban as a golden opportunity to free themselves of its oppression.''

Since the Taliban appeared on the political scene in 1994, he said, its members have aggressively established dominance over the other groups and, in 1996, attacked Kabul, the capital.

''During political negotiations,'' Nejati said, ''they kidnapped and killed Ali Mazari, a respected Hazara leader. Then, they imposed an inhumane food blockade against the Hazara people and, in 1998, when they captured Mazar-e-Sharif in the north, they systematically killed up to 10,000 Hazara civilians in two or three days, an incident well-documented by Amnesty International.''

He cited, too, the more recent destruction by the Taliban of the giant Buddha statues in Bamian City, a cultural treasure of the Hazara people.

The Uzbeks and the Tajiks also suffered when the Taliban captured northern Afghanistan, Nejati said.

''In 1995, '96 and '97, the Taliban launched a very brutal campaign of ethnic cleansing against the Tajiks in the north,'' he said. ''They uprooted thousands of Tajiks, destroyed their homes and irrigation system, turned their arable land into minefields, and killed all males over age 12.

''Once the Taliban captured northern Afghanistan,'' he said, ''they committed atrocities against the Uzbeks as well.''

As a boy, Nejati fled Afghanistan with his parents and four siblings during the Soviet occupation in the 1980s, and settled in Pakistan. His family, he said, were all highly educated and ''of liberal mentality.''

Before the war with the Soviets broke out in 1978, he said it was easier for women to go to college. His mother and aunts got degrees in medicine and economics. His mother became a dentist. His father is a surgeon.

To illustrate the Hazaras' liberal tendencies, Nejati noted that four of 12 members of the leadership council of Hezb-e-Wahdat, the Hazara political party, are women, and that the party has an all-woman military division whose members serve as fighters, officers, and pilots.

''When the Taliban attacked Mazar-e-Sharif,'' he said, ''the Hazara played a big role in defending the city.''

Eventually, when his family's exile in Pakistan ''became too dangerous for us to continue to live there because we are Hazara and liberal,'' they were given political asylum in the United States and in 1993, they all became US citizens.

Yet he is concerned about Pakistan's role in Afghanistan's future and contends that it ''is trying to exacerbate the ethnic conflicts in Afghanistan by demanding the majority share of political power in post-Taliban Afghanistan for the Pashtuns, thus undermining the establishment of ethnic justice.''

The hatred of Taliban leaders for the United States is not shared by most Afghans, Nejati said. ''It is not between people and people but between a few individuals, brainwashed in the madrassahs,'' the religious schools of Pakistan.

With scholarships, Nejati graduated from Georgetown University, and is doing his graduate studies at Harvard.

At least one Pashtun thinks he is exceptional. Rina Amiri, an Afghan who works for the Women Waging Peace program at Harvard's Kennedy School of Government, described Nejati as ''very intelligent and articulate. In Afghanistan,'' she said, ''the Hazaras have historically faced persecution.'' On hearing this, Nejati described Amiri as ''an enlightened Pashtun.''

Nejati said he would like to have a role in Afghanistan's postwar future, ''perhaps as ambassador from the United States or to the United States.''

 


 


HISTORY

Afghanistan, often called the crossroads of Central Asia,
has had a turbulent history. In 328 BC, Alexander the
Great entered the territory of present-day Afghanistan,
then part of the Persian Empire, to capture Bactria
(present-day Balkh). Invasions by the Scythians, White
Huns, and Turks followed in succeeding centuries. In AD
642, Arabs invaded the entire region and introduced
Islam.

Arab rule quickly gave way to the Persians, who
controlled the area until conquered by the Turkic
Ghaznavids in 998. Mahmud of Ghazni (998-1030)
consolidated the conquests of his predecessors and turned
Ghazni into a great cultural center as well as a base for
frequent forays into India. Following Mahmud's short-
lived dynasty, various princes attempted to rule sections
of the country until the Mongol invasion of 1219. The
Mongol invasion, led by Genghis Khan, resulted in the
destruction of many cities, including Herat, Ghazni, and
Balkh, and the despoliation of fertile agricultural
areas.

 

Following Genghis Khan's death in 1227, a succession of
petty chieftains and princes struggled for supremacy
until late in the 14th century, when one of his
descendants, Tamerlane, incorporated Afghanistan into his
own vast Asian empire. Babur, a descendant of Tamerlane
and the founder of India's Moghul dynasty at the
beginning of the 16th century, made Kabul the capital of
an Afghan principality.

In 1747, Ahmad Shah Durrani, the founder of what is known
today as Afghanistan, established his rule. A Pashtun,
Durrani was elected king by a tribal council after the
assassination of the Persian ruler Nadir Shah at
Khabushan in the same year. Throughout his reign,
Durrani consolidated chieftainships, petty
principalities, and fragmented provinces into one
country. His rule extended from Mashhad in the west to
Kashmir and Delhi in the east, and from the Amu Darya
(Oxus) River in the north to the Arabian Sea in the
south. All of Afghanistan's rulers until the 1978
Marxist coup were from Durrani's Pashtun tribal
confederation, and all were members of that tribe's
Mohammadzai clan after 1818.

European Influence
Collision between the expanding British and Russian
Empires significantly influenced Afghanistan during the
19th century. British concern over Russian advances in
Central Asia and growing influence in Persia culminated
in two Anglo-Afghan wars. The first (1839-42) resulted
not only in the destruction of a British army, but is
remembered today as an example of the ferocity of Afghan
resistance to foreign rule. The second Anglo-Afghan war
(1878-80) was sparked by Amir Shir Ali's refusal to
accept a British mission in Kabul. This conflict brought
Amir Abdur Rahman to the Afghan throne. During his reign
(1880-1901), the British and Russians officially
established the boundaries of what would become modern
Afghanistan. The British retained effective control over
Kabul's foreign affairs.

Afghanistan remained neutral during World War I, despite
German encouragement of anti-British feelings and Afghan
rebellion along the borders of British India. The Afghan
king's policy of neutrality was not universally popular
within the country, however.

 

Habibullah, Abdur Rahman's son and successor, was
assassinated by members of an anti-British movement in
1919. His third son, Amanullah, regained control of
Afghanistan's foreign policy after launching the Third
Anglo-Afghan war with an attack on India in the same
year. During the ensuing conflict, the war-weary British
relinquished their control over Afghan foreign affairs by
signing the Treaty of Rawalpindi in August 1919. In
commemoration of this event, Afghans celebrate August 19
as their Independence Day.

Reform and Reaction
King Amanullah (1919-29) moved to end his country's
traditional isolation in the years following the Third
Anglo-Afghan war. He established diplomatic relations
with most major countries and, following a 1927 tour of
Europe and Turkey--which had seen modernization and
secularization under Attaturk--introduced several reforms
intended to modernize the country. Some of these, such
as the abolition of the traditional Muslim veil for women
and the opening of a number of coeducational schools,
quickly alienated many tribal and religious leaders. The
weakness of the army under Amanullah further jeopardized
his position. He was forced to abdicate in January 1929
after Kabul fell to forces led by Bacha-i-Saqao.

 

 

Prince Nadir Khan, a cousin of Amanullah's, in
turn defeated Bacha-i-Saqao in October of the same year.
With considerable Pashtun tribal support, Khan was
declared King Nadir Shah. Four years later, however, he
was assassinated in a revenge killing by a Kabul student.

Mohammad Zahir Shah, Nadir Khan's 19-year-old son,
succeeded to the throne and reigned from 1933 to 1973.
In 1964, King Zahir Shah promulgated a liberal
constitution providing for a two-chamber legislature to
which the king appointed one-third of the deputies. The
people elected another third, and the remainder were
selected indirectly by provincial assemblies. Although
Zahir's "experiment in democracy" produced few lasting
reforms, it permitted the growth of unofficial extremist
parties of both left and right. This included the
communist People's Democratic Party of Afghanistan
(PDPA), which had close ideological ties to the Soviet
Union. In 1967, the PDPA split into two major rival
factions: the Khalq (Masses) faction headed by Nur
Muhammad Taraki and supported by the military, and the
Parcham (Banner) faction led by Babrak Karmal. The split
reflected deep ethnic, class, and ideological divisions
within Afghan society.

Zahir's cousin, Sardar Mohammad Daoud, served as his
Prime Minister from 1953 to 1963. During his tenure as
Prime Minister, Daoud solicited military and economic
assistance from both Washington and Moscow and introduced
controversial social policies. Daoud's alleged support
for the creation of a Pashtun state in the Pakistan-
Afghan border area heightened tensions with Pakistan and
eventually resulted in Daoud's dismissal in March 1963.

Daoud's Republic (1973-78) and the April 1978 Coup
Amid charges of corruption and malfeasance against the
royal family and poor economic conditions caused by the
severe 1971-72 drought, former Prime Minister Daoud
seized power in a military coup on July 17, 1973. Daoud
abolished the monarchy, abrogated the 1964 constitution,
and declared Afghanistan a republic with himself as its
first President and Prime Minister. His attempts to
carry out badly needed economic and social reforms met
with little success, and the new constitution promulgated
in February 1977 failed to quell chronic political
instability.

Seeking to exploit more effectively mounting popular
disaffection, the PDPA reunified with Moscow's support.
On April 27-28, 1978, the PDPA initiated a bloody coup
which resulted in the overthrow and death of Daoud and
most of his family. Nur Muhammad Taraki, Secretary
General of the PDPA, became President of the
Revolutionary Council and Prime Minister of the newly
established Democratic Republic of Afghanistan.

Opposition to the Marxist government emerged almost
immediately. During its first 18 months of rule, the
PDPA brutally imposed a Marxist-style "reform" program
which ran counter to deeply rooted Islamic traditions.

 

Decrees advocating the abolition of usury, changes in
marriage customs, and land reform were particularly
misunderstood and upsetting to highly conservative
villagers. In addition, thousands of members of the
traditional elite, the religious establishment, and the
intelligentsia were imprisoned, tortured, or murdered.
Conflicts within the PDPA also surfaced early and
resulted in exiles, purges, imprisonments, and
executions.

By the summer of 1978, a major revolt in the Nuristan
region of eastern Afghanistan spread into a country-wide
insurgency. In September 1979, Hafizullah Amin, who had
earlier been the Prime Minister and minister of defense,
seized power from Taraki after a palace shootout. Over
the next two months, instability plagued Amin's regime as
he moved against perceived enemies in the PDPA. By
December, party morale was crumbling, and the insurgency
was growing.

The Soviet Invasion
The Soviet Union moved quickly to take advantage of the
April 1978 coup. In December 1978, Moscow signed a new
bilateral treaty of friendship and cooperation with
Afghanistan, and the Soviet military assistance program
increased significantly. The regime's survival
increasingly was dependent upon Soviet military equipment
and advisers as the insurgency spread and the Afghan army
began to collapse.

By October 1979, however, relations between Afghanistan
and the Soviet Union were tense as Hafizullah Amin
refused to take Soviet advice on how to stabilize and
consolidate his government. Faced with a deteriorating
security situation on December 24, 1979, large numbers of
Soviet airborne forces, joining thousands of Soviet
troops already on the ground, began to land in Kabul
under the pretext of a field exercise. On December 26,
these invasion forces killed Hafizullah Amin and
installed Babrak Karmal, exiled leader of the Parcham
faction, as Prime Minister. Massive Soviet ground forces
invaded from the north on December 27.

Following the invasion, the Karmal regime, although
backed by an expeditionary force of about 120,000 Soviet
troops, was unable to establish authority outside Kabul.
As much as 80% of the countryside, including parts of
Herat and Kandahar, eluded effective government control.
An overwhelming majority of Afghans opposed the communist
regime, either actively or passively. Afghan freedom
fighters (mujahidin) made it almost impossible for the
regime to maintain a system of local government outside
major urban centers. Poorly armed at first, in 1984 the
mujahidin began receiving substantial assistance in the
form of weapons and training from the U.S. and other
outside powers.

In May 1985, the seven principal Peshawar-based guerrilla
organizations formed an alliance to coordinate their
political and military operations against the Soviet
occupation. Late in 1985, the mujahidin were active in
and around Kabul, launching rocket attacks and
assassinating high government officials. The failure of
the Soviet Union to win over a significant number of
Afghan collaborators or to rebuild a viable Afghan army
forced it to bear an increasing responsibility for
fighting the resistance and for civilian administration.

Soviet and popular displeasure with the Karmal regime led
to its demise in May 1986. Karmal was replaced by
Muhammad Najibullah, former chief of the Afghan secret
police (KHAD). Najibullah had established a reputation
for brutal efficiency during his tenure as KHAD chief.

As Prime Minister, though, Najibullah was ineffective and
highly dependent on Soviet support. Undercut by deep-
seated divisions within the PDPA, regime efforts to
broaden its base of support proved futile.

The Geneva Accords and Aftermath
By the mid-1980s, the tenacious Afghan resistance
movement--aided by the United States, Saudi Arabia,
Pakistan, and others--was exacting a high price from the
Soviets, both militarily within Afghanistan and by
souring the U.S.S.R.'s relations with much of the Western
and Islamic world. Although informal negotiations for a
Soviet withdrawal from Afghanistan had been underway
since 1982, it was not until 1988 that the Governments of
Pakistan and Afghanistan, with the United States and
Soviet Union serving as guarantors, signed an agreement
settling the major differences between them. The
agreement, known as the Geneva accords, included five
major documents, which, among other things, called for
U.S. and Soviet non-interference in the internal affairs
of Pakistan and Afghanistan, the right of refugees to
return to Afghanistan without fear of persecution or
harassment, and, most importantly, a timetable that
ensured full Soviet withdrawal from Afghanistan by
February 15, 1989. About 14,500 Soviet and an estimated
one million Afghan lives were lost between 1979 and the
Soviet withdrawal in 1989.

 

Significantly, the mujahidin were neither party to the
negotiations nor to the 1988 agreement and, consequently,
refused to accept the terms of the accords. As a result,
civil war did not end with the Soviet withdrawal,
completed as scheduled in February 1989. Instead, it
escalated. Najibul-lah's regime, though failing to win
popular support, territory, or international recognition,
was able to remain in power until 1992.


 

Afghans in Australasia
Kings & Rulers of Afghanistan

http://www.afghans.bit.com.au

 

 

 
 
 

1979: Soviets invade Afghanistan and install Babrak Kamal's puppet communist regime.
1980: US, Iran, Pakistan, Saudi Arabia and China back the local mujaheedin (holy warriors) against the Soviets.
1988: USSR leader Mikhail Gorbachev pulls his troops out of Afghanistan. Estimated casualties: 1m Afghanis and 50,000 Russians.
1990: Osama bin Laden, a Saudi citizen who had joined forces with the mujaheedin in the struggle, begins putting together a coalition of Arab fighters to set up a Muslim state.
1992: Ahmad Shah Masood and his Jamiat-e-Islami mujaheedin faction take control of the capital, Kabul, while motley groups fight over other parts of the country.
1994: The Taliban surfaces. It is a grouping of Islamic fundamentalist student activists from the Pashtun cultural area.
1998: The Taliban takes Kabul and declares itself the government. Mullah Mohammad Omar, spiritual leader of the Taliban, imposes strict Islamic law.
1998: Bin Laden's terrorist training camps active. He masterminds the bombings of US embassies in Africa, followed by the suicide attack on the USS Cole in Yemen in 2000.
2001: The Taliban controls almost 85 per cent of the country. Ahmad Shah Masood is killed in a bomb attack.
Eine Chronik der afghanischen Geschichte

 

 

Afghanistan hatte im Laufe der Geschichte drei Namen, die das Land jeweils für Jahrhunderte behielt. Diese drei, Aryana in der Antike, Khurasan im Mittelalter und Afghanistan im heutigen Zeitalter, haben das Land durch die Geschichte hindurch begleitet und unterschieden, allerdings hatten Herat, Bactria und Kabul zu mancher Zeit eigene Königreiche. 
    50.000 v. Chr.-20.000 v. Chr.
      --Archäologen haben Beweise für steinzeitliche Technologie in Aq Kupruk und Hazar Sum entdeckt.
      --Pflanzliche Überreste an den Vorgebirgen des Hindu Kush Gebirges zeigen, dass Afghanistan eines der ersten   Gebiete für einheimische Pflanzen und Tiere war.
    3.000 v. Chr.-2.000 v. Chr.
      --Bronze könnte in Afghanistan erfunden worden sein.
      --Erste städtische Zentren entstehen in Mundiguk und Deh Morasi Ghundai.
      --Mundiguk (nahe des heutigen Kandahar) besitzt eine wirtschaftliche Basis aus Weizen, Gerste, Schafen und Ziegen. --Mundiguk könnte eine Provinzhauptstadt der Indus Bevölkerung gewesen sein.
      --Afghanistan --> Querstraße zwischen Mesopotamien und anderen Kulturen
    2.000 v. Chr.-1.500 v. Chr.
              --Arische Völker in Afghanistan
              --Entstehung Kabuls
              --Rig Veda soll um diese Zeit erschaffen worden sein.
              --Frühe nomadische Eisenzeit in Aq Kapruk IV.
    --600 v. Chr --(Es gibt verschiedene Spekulationen über diesen Zeitraum)
             --Zoroaster führt eine neue Religion in Bactria (Balkh) ein --> Zoroastrianismus, monotheistische Religion
             --um 522 v. Chr --> Zoroaster stirbt während eines Nomaden-Angriffs nahe Balkh.
    --522 v. Chr.--486 v. Chr.
      --Darius der Große weitet das Achaemenidische (Persien) Reich zu seinem Höhepunkt aus, indem er den größten Teil Afghanistans, einschließlich Aria (Herat), Bactria (Balkh, und heutiges Mazar-i-Shariff),  Margiana (Merv), Gandhara (Kabul, Jalalabad und Peshawar), Sattagydia (Ghazni zum Indus Fluß), Arachosien (Kandahar und Quetta) und Drangiana (Sistan) erobert.
      --Kontinuierliche bittere und blutige Stammesrevolten der in Arachosien lebenden Afghanen plagen das persische Reich.
    --329-326 v. Chr.
      --Nach dem Sieg über Persien wird Afghanistan von Alexander dem Großen besetzt.
      --Alexander erobert Afghanistan, scheitert jedoch an dem Versuch das Volk zu unterdrücken.
      --Kontinuierliche Revolten plagen Alexander den Großen.
    --323 v. Chr.
      --Griechen regieren Bactria (Nord-Afghanistan)
    --170 v. Chr.-160 v. Chr.
      --Bactrianer--Parthianer
    --50 n. Chr.
      --Kushan Herrschaft unter König Kanishkar
      --Graeco-Buddhistische Gandharan Kultur erreicht seinen Höhepunkt
    --220 n. Chr.
      --Kushan Reich zerfällt in unbedeutende Dynastien
    --400 n. Chr.
      --Angriff der Weißen Hunnen.
      --Sie zerstören die buddhistische Kultur und hinterlassen viele Ruinen.
    --425-550 n. Chr.
      -- Unabhängige Yaftalee regieren in Afghanistan.
    --550 n. Chr.
      --Die Perser übernehmen die Kontrolle über das gesamte heutige Afghanistan.
      --Revolten diverser afghanischer Volksstämme
    --652 n. Chr.
      --Araber führen den Islam ein
    --962-1030
      -- Die islamische Ära beginnt mit der Ghaznavid Dynastie (962-1140)
      --Afghanistan wird Zentrum der islamischen Macht und Kultur.
      --980 --> Ibn Sina (afghanische Wissenschaftler) wird in Balkh geboren
    --1030
      --Mahmud Ghazni stirbt
      --Konflikte zwischen diversen Ghaznavid Herrschern entstehen, was den Zerfall des Reiches zur Folge hat.
    --1140
      --Ghorische Führer aus Zentral-Afghanistan nehmen Ghazni ein, brennen es nieder und ziehen weiter um Indien zu erobern.
    --1219-1221
      --Invasion Afghanistans durch Dschingis Khan
      --Zerstörung des Bewässerungssystems durch Dschingis Khan --> fruchtbare Erde wird in dauerhafte Wüsten verwandelt
    --1273
      --Marco Polo durchquert das afghanische Turkistan.
    --1332-1370
      --Nachfahren der frühen Ghorid Herrscher übernehmen die Kontrolle über Afghanistan.
    --1370-1404
      --Herrschaft des  Timour-i-Lang (Tamerlane)
      --Afghanischer Widerstand
    --1451
      --Der Afghane Buhlul marschiert in Dehli ein und reißt den Thron an sich.
      --Er gründet die Lodi Dynastie.
    --1504-1519
      --Babur, der Gründer der Mogul Dynastie, übernimmt die Kontrolle in Kabul.
    --1520-1579
      --Bayazid Roshan (afghanischer Intellektueller) lehnt sich gegen die Macht der Mogul Regierung auf.
      --Roshan wird in einer Schlacht mit den Moguls im Jahre 1579 umgebracht
      --Sein Kampf für die Unabhängigkeit geht weiter.
    --1613-1689
      --Khushhal Khan Khattak (afghanischer Kriegsdichter) beginnt einen nationalen Aufstand gegen die fremde Mogul Regierung.
    --1708
      --Mir Wais (Vorreiter der afghanischen Unabhängigkeit) befreit Kandaharzur von Safavid Persien, dass seit 1622 regierte und erreicht somit die Unabhängigkeit.
    --1715
      --Mir Wais stribt friedlich und liegt in einem Mausoleum außerhalb Kandahars.
    --1722
      --Mir Wais' Sohn Mir Mahmud marschiert in Persien ein und besetzt Isfahan.
      --Revolte der Durrainer und Beendung der persischen Besetzung Herats.
    --1725
      --25. April --> Mir Mahmud wird auf mysteriöse Weise umgebracht.
      --Persien beginnt die Kontrolle über Afghanistan zu verlieren.
    --1736
      --Nadir Shah (persischer Anführer) besetzt Südwest-Afghanistan und Südost-Persien.
    --1738
      --Nadir Shah erobert Kandahar.
    --1747
      --Nadir Shah wird ermordet
      --Die Afghanen steigen unter der Führung von Ahmad Shah Abdali auf, erobern Kandahar zurück und gründen ein modernes  Afghanistan.
    --1747-1773
      --Herrschaft des Ahmad Shah Abdali (Durrani).
      --Ahmad Shah vereinigt und vergrößert Afghanistan. Er besiegt die Moguls im Westen des Indus und erobert Herat von den Persern zurück.
      --Ahmad Shah Durrani's Reich erstreckt sich von Zentral Asien nach Dehli und von Kashmir zum Arabischen Meer. Es wird das größte muslimische Reich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
      --1750 --> Khurasan --> Afghanistan.
    --1773-1793
      --Herrschaft des Timur Shah
      --Afghanistans Hauptstadt wird aufgrund Stammesgegensätzen von Kandahar nach Kabul übertragen.
      --Kontinuierliche innere Revolten
    --1793-1801
      --Herrschaft des Zaman Shah
      --Kontinuierliche innere Revolten
      --1795 --> Perser marschieren in Khurasan (Provinz) ein.
    --1801-1803
      --Herrschaft des Mahmood
      --Kontinuierliche innere Revolten
    --1803-1809
      --Herrschaft des Shah Shujah
      --1805 --> Persischer Angriff auf Herat scheitert.
      --Innere Kämpfe
    --1809-1818
      --Mahmood kehrt zurück zum Thron.
      --Krieg gegen Persien --> unentschlossener Sieg
      --Innere Kämpfe
    --1819-1826
      --Söhne des Timur Shah streiten sich um den Thron --> Bürgerkrieg --> Anarchie
      --Afghanen verlieren Sind für immer
    --1826
      --Dost Mohammad Khan erobert Kabul und übernimmt die Kontrolle.
    --1832--1833
      --Perser marschieren in Khurasan (Provinz) ein und bedrohen Herat.
      --Afghanen verteidigen Herat erfolgreich.
    --1834
      --Mai --> Afghanen verlieren Peshawar an die Sikhs; später schlagen sie die Sikhs unter der Führung des Akbar Khan nieder, der sie nahe Jamrud besiegt und den großen Sikh General Hari Singh tötet. Trotzdem scheitern sie an der Wiedereroberung Peshawars.
    --1836
      --Proklamation Dost Mohammad Khans als Amir al-mu' minin (Befehlshaber der Gläubigen). Er ist auf dem Wege der Wiedervereinigung Afghanistans, als die Briten in Kollaboration eines ehemaligen Königs (Shah Shuja) in Afghanistan einmarschieren.
    --1839-1842
      --Erster britisch-afghanischer Krieg
      --Nach einigem Widerstand ergibt sich Amir Dost Mohammad Khan den Briten und wird nach Indien ausgewiesen.
      --Shah Shuja wird von den Briten als "Marionetten-König" aufgestellt.
      --April 1842 --> Shah Shuja wird von Afghanen umgebracht.
      --Afghanistan setzt seinen Kampf gegen Großbriannien fort.
      --Akbar Khan (afghanischer Held) besiegt die Briten.
      --Januar 1842 --> Ein Überlebender von 16.500 Soldaten (und 12.000 Angehörigen) einer gemischten britisch-indischen Garnison erreicht das Fort in Jalalabad auf einem schwankenden Pony.
    --1843
      --Nach der Vernichtung britischer Truppen wird Afghanistan erneut unabhängig und der im Exil lebende Amir Dost Mohammad Khan kehrt zurück und übernimmt den königlichen Thron (1843-1863).
    --1845
      --Der afghanische Held Akbar Khan stirbt.
    --1855
      --Dost Mohammad Khan unterzeichnet einen Friedensvertrag mit Indien.
    --1859
      --Die Briten erobern Beluchistan.
    --1863-1866
      --Sher Ali, Dost Mohammad Khans Sohn, erhält den Thron.
      --1865 --> Rußland erobert  Bukhara, Tashkent und Samerkand.
    --1866-1867
      --Mohammad Afzal besetzt Kabul und ernennt sich selbst zum Amir.
      --Oktober 1867 --> Mohammad Afzal stirbt.
    --1867-1868
      --Mohammad Azam erhält den Thron.
    --1868
      --Mohammad Azam flüchtet nach Persien
      --Sher Ali übernimmt die Kontrolle (1868-1879).
    --1873
      --Rußland bildet eine befestigte Grenze zwischen Afghanistan und den neuen russischen Gebieten.
      --Rußland verspricht Afghanistans territoriale Integrität zu respektieren.
    --1878
      --Beginn des zweiten britisch-afghanischen Kriegs
      --Die Briten marschieren in Afghanistan ein und erstellen einen starken Widerstand.
    --1879
      --Sher Ali stirbt in Mazar-i-Shariff und Amir Muhammad Yaqub Khan übernimmt seinen Platz bis Oktober 1879.
      --Amir Muhammad Yaqub Khan gibt folgende afghanische Gebiete aufgrund der Briten auf: Kurram, Khyber, Michni, Pishin, und Sibi. Afghanistan verliert diese Gebiete für immer.
    --1880
      --Schlacht von Maiwand
      --Juli 1880 --> die Afghanin Malalai trägt die afghanische Flagge, nachdem Soldaten, die dies zuvor taten, von den Briten ermordet wurden. Aufgrund ihrer Courage und Furchtlosigkeit wird sie eine Heldin.
      --Abdur Rahman nimmt den Thron von Afghanistan als Amir in Anspruch.
      --Kurz nach der Machtübernahme des Amirs, ziehen sich die Briten zurück.
      --Sie behalten sich bei die afghanischen Auslandsbeziehungen zu führen.
      --Abdur Rahman bildet befestigte Grenzen und verliert viel an afghanischem Land.
      --Nuristan bekehrt sich zum Islam.
    --1885
      --Der Panjdeh Vorfall
      --Russische Streitkräfte nehmen die Panjdeh Oase, ein Teil des afghanischen Gebiets nördlich des Oxus Flusses, ein. --Afghanen versuchen es zurückzuerobern, werden aber schließlich gezwungen Panjdeh den Russen zu überlassen, die daraufhin versprechen Afghanistans territoriale Integrität in Zukunft zu respektieren.
    --1893
      --Die Durand Linie verknüpft die Grenzen Afghanistans mit Indien, teilt afghanische Völker und hinterläßt die Hälfte dieser Afghanen im heutigen Pakistan.
    --1895
      --Afghanistans nördliche Grenze wird erstellt und von den Russen gewährleistet.
    --1901
      --Abdur Rahman stirbt und sein Sohn Habibullah wird sein Nachfolger.
      --Langsame Schritte zur Modernisierung.
    --1907
      --Rußland und Großbritannien unterschreiben das Übereinkommen von St. Petersburg, in dem verkündet wird, dass sich Afghanistan außerhalb des russischen Einflußbereiches befindet.
    --1918
      --Mahmud Tarzi (afghanischer Intellektueller) führt mit der Entwicklung mehrerer Zeitungen den modernen Journalismus in Afghanistan ein.
    --1919
      --Habibullah wird ermordet und sein Sohn Amanullah (der Reformkönig) übernimmt seinen Thron.
      --Das erste afghanische Museum wird in Baghe Bala eingerichtet.
    --1921
      --Dritter britisch-afghanischer Krieg
      --Die Briten werden erneut besiegt und Afghanistan übernimmt die gesamte Kontrolle über seine Auslandsangelegenheiten.
      --Vertrag von Ranalpindi
      --Amanullah Khan beginnt eine Serie von Bemühungen um die politische und soziale Modernisierung in die Wege zu leiten.
    --1923
      --Amanullah Khan ändert seinen Titel von Amir zu Padshah (König).
    --1929
      --Amanullah Khan wird von Habibullah Kalakani gestürzt.
      --Nach diesem Sturz ersucht Mahmud Tarzi Asyl in der Türkei.
      --Der Aufstieg und Sturz von Habibullah Kalakani wird als "Bache Saqaw" bekannt.
      --Nadir Khan nimmt den Thron ein.
      --Aufgrund der leeren Schatzkammer plündert seine Volksarmee Regierungsgebäude und Häuser reicher Bürger.
      --Habibullah Kalakani, seine Unterstützer und einige Unterstützer Amanullah Khans werden von Nadir Khan umgebracht.
      --Nadir Khan hat die gesamte Kontrolle.
    --1930
      --Mai --> Ein Pro-Amanullah Khan Aufstand wird von Nadir Khan unterdrückt.
      --Nadir Khan schafft Reformen, die von Amanullah Khan fortgesetzt wurden um Afghanistan zu modernisieren, ab.
    --1933
      --Nadir Khan wird von einem Studenten ermordet.
      --Sein Sohn Zahir erbt den Thron und regiert bis 1973.
      --Zahir Shahs Onkel dienen als Premierminister und Berater bis 1953.
      --Mahmud Tarzi stirbt im Alter von 68 Jahren in der Türkei.
    --1934
      --Die Vereinigten Staaten von Amerika bemerken Afghanistan.
    --1938
      --Die Staatsbank von Afghanistan wird gegründet.
    --1939
      --15. Januar --> Unbedeutender Pro-Amanullah Khan Aufstand
    --1940
      --Zahir Shah verkündet Afghanistans Neutralität während des 2. Weltkrieges.
    --1947
      --Großbritannien zieht sich aus Indien zurück.
      --Pakistan entsteht aus indischen und afghanischen Gebieten.
    --1949
      --Afghanistans Parlament kündigt den Durand Vertrag und weigert sich die Durand Linie als offizielle Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan anzuerkennen.
      --Pashtunen in Pashtunistan (besetztes afghanisches Land) verkünden ein unabhängiges Pashtunistan, jedoch wird dieses von der Weltgemeinde nicht bestätigt.
    --1953
      --Prinz Mohammad Daoud wird Premierminister.
    --1954
      --Die USA lehnen Afghanistans Gesuch, militärische Ausrüstung zur Modernisierung der Armee zu kaufen, ab.
    --1955
      --Daoud wendet sich für militärische Unterstützung an die Sowjwtunion.
      --Die Pashtunische Frage flammt auf.
    --1956
      --Kruschev und Bulgarien erklären sich bereit Afghanistan zu helfen.
      --Enge Beziehung zwischen Afghanistan und der UDSSR
    --1959
      --Die Purdah wird freigestellt, Frauen beginnen sich in Universitäten einzuschreiben, die miterzieherisch geworden sind.
      --Frauen beginnen in die Belegschaft der Regierung einzusteigen.
    --1961
      --Pakistan und Afghanistan sind wegen der Pashtunistan-Frage am Rande eines Krieges.
    --1963-1964
      --Zahir Shah verlangt Daouds Rücktritt.
      --Dr. Mohammad Yusof  wird Premierminister.
    --1965
      --Januar --> Die afghanische kommunistische Partei entsteht im Untergrund. Einer ihrer Gründer ist Babrak Karmal 
      --September --> erste nationale Wahlen unter der neuen Verfassung
      --Karmal wird ins Parlament gewählt. Er ist Anstifter späterer Krawalle.
      --Zahir und Yussof gründen die zweite Regierung.
    --1969
      --Zweite nationale Wahlen
      --Babrak und Hafizullah Amin werden gewählt.
    --1972
      --Mohammad Moussa wird Premierminister.
    --1973
      --17. Juli --> Zahir Shahs Regierung wird durch einen von Daoud Khan und der PDPA (afgh. kommunistische Partei) geführten Militärputsch gestürzt, während er sich im Urlaub in Europa aufhält.
      --Daoud Khan schafft die Monarchie ab und ernennt sich selbst zum Präsidenten
      --Die afghanische Republik ist gegründet.
    --1974--
      --Die UNESCO ernennt Herat zum Weltkulturerbe.
    --1975-1977
      --Daoud Khan präsentiert eine neue Verfassung.
      --Frauenrechte werden bestätigt.
      --Daoud beginnt verdächtigte Gegner seiner Regierung zu vertreiben.
    --1978
      --Blutiger Kommunistenputsch
      --Daoud wird umgebracht.
      --Taraki wird Präsident und Karmal sein stellvertretender Premierminister.
      --Spannungen steigern sich.
      --Massenverhaftungen und Folter
      -- Änderung der afghanischen Flagge
      --Taraki unterzeichnet einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion.
      --Juni --> Die afghanische Guerrilla Bewegung wird geboren, Mujahideen
    --1979
      --Massenermordungen
      --Amerikanischer Botschafter wird ermordet.
      --Taraki wird umgebracht und Hafizullah Amin übernimmt die Präsidentschaft.
      --Amin wird hingerichtet und von Babrak Karmal ersetzt.
      --Dezember --> Die Sowjetunion marschiert in Afghanistan ein.
    --1980
      --Dr. Najibullah wird aus der UDSSR zurückgebracht, um die Geheimpolizei zu führen.
    --1984
      --Die UN sendet Untersuchungsbeamte nach Afghanistan um gemeldete Menschenrechtsverletzungen zu überprüfen.
    --1986
      --Babrak Karmal wird durch Dr. Najibullah ersetzt.
    --1987
      --Najibullah schlägt Waffenruhe vor, doch die Mujahideen weigern sich mit einer "Marionettenregierung" zu verhandeln.
      --Mujahideen siegen.
    --1988--1989
      --Die Sowjetunion verliert den Krieg gegen Afghanistan
      --Totaler Rückzug der Sowjets am 15.02.1989.
      --Der Friedensvertrag wird in Genf unterzeichnet.
      --Laut Experten haben neben den Verwundeten, Selbstmördern und Ermordeten mindestens 40.000-50.000 Sowjets ihr Leben verloren.
      --Mujahideen setzen ihren Kampf gegen Najibullahs Regime fort..
      --Mai --> Afghanische Guerrillas wählen Sibhhatullah Mojadidi als Oberhaupt ihrer Regierung im Exil.
    --1992
      --15. April --> Die Mujahideen nehmen Kabul ein und befreien Afghanistan.
      --Najibullah wird von der UN geschützt.
      --Die Mujahideen gründen einen Islamischen Staat--Islamic Jihad Council
      --Wahlen
      --Iranische and pakistanische Interventionen steigen.
      --Kämpfe
      --Professor Burhannudin Rabbani wird zum Präsidenten gewählt.
    --1994
      --Die Taliban Milz wird geboren und dringt rapide in die islamische Regierung vor.
      --Dostum und Hekmatyar fahren mit ihrem Kampf gegen Rabbanis Regierung fort.
    --1995
      --Massive Siege der Taliban.
      --Verstärkte pakistanische und iranische Interventionen.
    --1996
      --Juni --> Gulbuddin Hekmatyar, Oberhaupt der Hezbi-Islami, unterzeichnet einen Friedenspakt mit Rabbani und kehrt zurück nach Kabul um als Premierminister zu regieren.
      --27. September --> Die Taliban Miliz zwingt Präsident Rabbani und seine Regierung Kabul zu verlassen.
      --Nach der Eroberung Kabuls wird Najibullah von den Taliban öffentlich gehängt.
      --Allianz zwischen der Regierung, Hezbi Wahdat und Dostum.
      --Unerdrückung der Frauen durch die Taliban.
      --Frauen müssen vollständig verschleiert sein, dürfen ihre Arbeit nicht mehr ausüben, nicht ohne männliche Begleitung das Haus verlassen oder gar weiße Socken tragen.
      --Männer werden gezwungen Bärte zu tragen.
      --Buzkashi, der afghanische Nationalsport wird geächtet und verboten.
      --Spannungen verstärken sich, als die afghanische Regierung Pakistan beschuldigt die Taliban zu unterstützen.
      --Massive Menschenrechtsverletzungen durch die Taliban.
 
Related Topics: News Sources:

http://www.afghan-info.com

 

Who's who in the Northern Alliance

The Taliban faces a fragmented opposition.
Here's our guide to three commanders reported to be preparing separate attacks on the same city

Mark Oliver
The Guardian (UK)
Monday November 5, 2001

General Abdul Rashid Dostum

General Abdul Rashid Dostum is a 6ft ethnic Uzbek warlord who controlled the strategic northern town of Mazar-i-Sharif until being dislodged by the Taliban in 1997.

Gen Dostum commands the largest force of three Northern Alliance groups who are preparing to attack Mazar, amid expectations and opposition rhetoric that a major offensive is coming in the next few days. The warlord is a power in the north of the country with a reputation for extreme violence. His army varies in size according to different reports, with some putting it as high as 10,000-strong.

Not long ago, Gen Dostum's troops reportedly went barefoot, were short of food, even water, and had not been paid for three years. Now he has 20 American military "advisers" with him, and they have secured him ammunition drops from US planes. The drops include Kalashnikov rifles, machineguns and large quantities of ammunition, although nothing as formidable as the Taliban's big guns.

Gen Dostum has been described as a serial turncoat who has only recently returned to the fray, and many Alliance commanders doubt his intentions. The ethnic rivalries within the alliance have long hampered the opposition's ability to mount an effective challenge to the Taliban.

A spokesman for the alliance, Nadeem Ashraf, said on October 5 that Gen Dostum's forces numbered only about 700 to 1,000 fighters and had "no high morale", although his assessment could not be independently verified and is conflicted by other reports.

For much of the 1990s, Mazar was at peace, and while Gen Dostum has a reputation for treachery and ruthlessness on the battlefield, he offered the people of the city freedom from random violence and the opportunity to live a more liberal, secular way of life.

The US is keen to see Mazar wrestled from Taliban control. Several thousand US troops, green beret special forces and members of the 10th Mountain Division, are in southern Uzbekistan, ready to seize an airbase in northern Afghanistan, most probably at Mazar.

However, so far the Northern Alliance has achieved little since September 11, except taking a bit of land near Mazar that it promptly lost again.

Mohammed Ustad Atta

The Tajik commander Mohamed Ustad Atta leads another group of opposition forces keen to take Mazar. However, Gen Dostum and Atta are bitter rivals dating back to the Soviet occupation, when they fought on different sides. Gen Dostum was one of the senior commanders most trusted by the Soviets, and Atta was a Mazarite who had taken up arms against them as a mojahed.

The US seems to favour Gen Dostum, judging by the fact its small team of military advisers is based with him. According to some reports, it was this rivalry which led to the failure of the alliance offensive against Mazar last month, with Atta charging ahead almost to the centre of the city and his supposed allies failing to keep up with him, forcing him to withdraw.

Mohamed Mohaqeq

Mohamed Mohaqeq leads a third group of opposition forces aspiring to take Mazar, made up of the Hazaras, a Persian-speaking ethnic group who inhabit the Hindu Kush mountain range with the Tajiks.

There are fears that if the Hazaras return to Mazar, there could be yet another bloody round of reprisals against the Taliban, who are mostly made up from the Pashtun tribes to the south.

If the short-term problem for the Northern Alliance and the US is cooperation - and the suspicion that each side is relying on the other to beat the Taliban - the longer-term problem is what happens in Mazar after the liberation. The US fears it may end up taking the blame for any massacres.

Mohamed Ashraf Nadim, a spokesman for the alliance forces around Mazar, told the Guardian that the commanders had agreed to divide the city into three zones of responsibility after it was recaptured, with Gen Dostum, Atta and Mohaqeq each responsible for one part. The alliance defence minister, Mohamed Fahim, would act as an arbiter.

 

Ein General im dreißigjährigen Krieg

 

08.11 .2001 Berliner Zeitung

Afghanistan ist nach seinem dreißigjährigen Krieg ein verheertes Land, ein leeres Schlachtfeld, auf dem es nichts mehr zu erstreiten gibt als den persönlichen Vorteil. Die Krieg führenden Parteien sind autarke Banden und ihre Anführer private Unternehmer, wie Abdul Rashid Dostum.
Der Automechaniker aus Kohwja Dokoh im Norden Afghanistans, ehemals Mitglied der moskautreuen Demokratischen Volkspartei, diente als Divisionskommandeur in der Armee des damaligen Regierungschefs Nadjibullah. Nach dessen Sturz und dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan kämpfte er auf Seiten der Mudjaheddin - erst gegen, dann mit dem Führer der Nordallianz, Achmed Schah Massoud. Nach Machtstreitigkeiten wechselte er in das Lager des Fundamentalisten Gulbuddin Hekmatyar und verbündete sich schließlich wieder mit der Nordallianz gegen die Taliban. Jetzt, als Kommandeur einer der Einheiten, die auf die Stadt Mazar- i-Scharif zurücken, steht der "General" im Dienst der Amerikaner. Dostum - sein Spitzname, bedeutet "Jedermanns Freund" - ist vor allem sein eigener Freund. Er macht den Frontwechsel zum Prinzip seiner Kriegsführung und versteht es, jeden taktischen Schwenk in einen wirtschaftlichen Vorteil umzumünzen.

Anfang der neunziger Jahre schuf er sein eigenes Reich und herrschte über das Gebiet nördlich des strategisch wichtigen Salang-Passes, dessen Kontrolle ihm üppige Transportsteuern bescherte. Selbst Angehöriger der usbekischen Minderheit, unterhielt er lukrative Beziehungen zu den zentralasiatischen Republiken und machte Geschäfte mit Dünger und chemischen Produkten. Zu seinem wirtschaftlichen Nutzen schuf er eine Zone relativer Stabilität. Auf den Märkten seines Regierungssitzes in Mazar-i-Scharif wurde russischer Wodka ebenso selbstverständlich feilgeboten wie Videorekorder aus Korea.

Im Jahre währenden Machtkampf der Mudjaheddin-Clans beteiligte sich Dostum an der Zerstörung Kabuls. Menschenrechtsorganisationen legten seinen Truppen Raub, Vergewaltigung und Massaker an Angehörigen der paschtunischen Volksgruppe zur Last. Erst 1997, nach Geländegewinnen der Taliban, begann die Moral seiner Truppen zu sinken. Mehrfach floh Dostum ins benachbarte Ausland. Während einer zeitweiligen Rückkehr nach Mazar-i-Scharif im Oktober 1997 ließ er sich zum militärischen Führer und Vizepräsidenten der "Vereinigten Islamischen Front zur Rettung Afghanistans", dem politischen Arm der Nordallianz, wählen.

Dostum gilt als der ehrgeizigste unter den Kriegsherren Afghanistans, als Opportunist aus Überzeugung ist er der überlebensfähigste: ein Marodeur, ein Dieb und ein Wegelagerer. Um die modernen Kriege in Afghanistan, Somalia oder Bosnien zu verstehen, müsse man begreifen, dass sie die Wiederkehr eines alten Stils der Kriegsführung offenbarten, schreibt der schwedische Historiker Peter Englund. Diese Art der Gewinn bringenden Kriegsführung habe mit dem Dreißigjährigen Krieg mehr gemeinsam als mit irgendeinem Krieg des zwanzigsten Jahrhunderts.



 

Opposition names nominees for ACNU

Syed Anwer
11/6/01

PESHAWAR: The Northern Alliance has completed its list of nominees for the membership for an assembly entrusted with the task of forming the transitory government to fill the vacuum developed after the collapse of the Taleban regime.

Afghan reliable sources informed The Frontier Post, that in the NA-controlled town of Gulbahar, some 6o km north of the Afghan capital Kabul, that the assembly, called ‘Shoura-ye-Wahdat-e-Melli-ye-Afghanistan (ShoMA) or the Council for the National Unity of Afghanistan, all Afghan ethnic, linguistic and political groups in addition to the religious minority groups i.e.

the Sikhs and the Hindus, would be represented ‘as proportionally as possible.’ According to a reliable source in the NA, the names of the Alliance’s nominees are as follow: The ex-Jehadic Leadership Council (Shoura-ye-Qeyadi); Muhammad Muhaqqeq, Muhammad Akbari, Karim Khalili, Abdul-Aziz Shafaq, Alemi Balkhi, Sadeqi Turkaman of Hezb-e-Wahdat; Ayatullah Muhseni, Ali Jawaid, Hussain Anwari, Abdul-Hadi Hadi, Gen. Kazemi, of Harakat-e-Eslami, Musa Tawana, Engr.

Ayyub, Noorullah Emad, Qanooni, Dr Abdullah, Wali Mas’ood, Mas’ood Khalili, Sakhidad Faez of Jam’iat-e-Islami; Gen Dostam, Gen Majid Rouzi, Gen Fawzi of Jumbeh-e-Melli; Zmarak Yaser, Qeyamuddin Kashshaf, Haji Dawran, Ahmad Shah Ahmadzai, Sayyed Umar Munib of Ettehad-e-Islami; Sattar Seddiqi, Wali Muhammadi of Harakat-e-Enqelab; Salam Azimi, Ne’matullah Shahrani, M.

E. Wersaji, Humayoon Jarir, Hajji Qadir, Hazrat Ali, Engr.

Qarrar, Fazl Hadi Shenwari, Salam Haqqani, Jalil Shams, etc.

The list is still subject to some amendments, the source told The Frontier Post.

The Afghan Ex-King Muhammad Zaher Khan is to send an equal number of nominees to this 120-member council.

Late last month ex-King’s associates who have come to be known as ‘the Rome Peace Process’ held extensive talks with the envoys of the Northern Alliance in Rome of Italy.

In these talks it was agreed that a 120-member council should be formed for formulating plans for the formation of an interim government to ‘fill the political and administrative vacuum caused by the collapse of the Taliban regime.

The report regarding the final amendments in the list is being faxed just after a couple of days that it was announced in circles affiliated with the Alliance that deepening differences over the nominees have postponed the submission of the list to the ‘Rome Peace Process’ (RPP).

The agreement between NA and RPP not only caused rift in the ranks and file of the Alliance, but also caused some stir in the royalists camp.

Initially it was said that ShoMA would be empowered by the parties, i.e.

NA and RPP to select the members of a transitory government who in turn would select a head for the interim setup.

Pro-RPP elements while having strong opposition to the decision about the future government for Afghanistan being solely limited to only two of the numerous involved partied had its own interpretation of the head of the interim setup.

From their point of view Zaher Khan was and has been the consent and indisputed head of a such setup.

But the NA has its own interpretation of the agreement.

According to their understanding, Zaher Khan could only participate as a respected elder of the Afghan society rather than an already selected head.

While political personae such as Younus Qanooni and Dr. Abdullah had no problem in accepting ther former king as the head of the interim setup, the military strongman General Fahim rallies around Burhanuddin Rabbani in opposing such a role for the former king.

 

 


 

In Afghanistan dominiert traditionell die multikulturelle Gesellschaft

Vielzahl der Stämme verhindert das Entstehen einer starken Zentralgewalt - Enge Auslegung des Islam entfremdet Taliban von der Bevölkerung

Von Claus Peter Zoller

Berlin - Über die von Kommentatoren und bei Friedensdemonstrationen gestellten Fragen nach den Ursachen für die Ereignisse vom 11. September sollten zwei Punkte nicht vergessen werden. Es ist erstens nicht möglich, die Terrortaten und die dazu von Osama Bin Laden geäußerten Thesen in irgendeiner Weise zu verstehen. Zweitens ist eben einiges am islamistischen Terror nichts anderes als eine in einen globalen Kontext übertragene radikale Übersteigerung traditioneller islamischer Konfliktmuster und ihrer Lösungsversuche. Manche Rhetorik, die momentan die Welt in Atem hält, wird seit jeher in muslimischen Ländern wie etwa Afghanistan praktiziert, manche der sprachlichen Muster tragen geradezu mythologische Züge.

So berichten durchaus glaubhafte Quellen folgende Geschichte, durch die Mullah Mohammed Omar zum Anführer der Taliban wurde. Als er noch unbekannter Dorfmullah in der Nähe von Kandahar war, wurde er eines Tages informiert, dass ein Kommandant der Mudschahedin in der Nachbarschaft zwei junge Mädchen entführt habe. Man habe ihnen die Haare abgeschnitten und sie dann mehrfach vergewaltigt. Mullah Omar zog mit nur 30 schlecht bewaffneten Taliban los, befreite die Mädchen und hängte den Kommandanten am Geschützrohr eines Panzers auf.

Im 16. Jahrhundert erhoben sich paschtunische Stämme im Zuge der so genannten Roschaniya-Bewegung gegen die Fremdherrschaft der indischen Moghuln. Vom Gründer der Bewegung, Bayazid Ansari, wird berichtet, dass er sich zum Kampf gegen sie entschloss, als er eines Tages sah, wie ein moghulischer Unterdrücker in Kandahar eine Frau mit ihren Haaren an einen Mühlstein festband und den Stein in Bewegung setzte.

Mit den beiden Episoden weisen sich Mullah Omar und Bayazid Ansari als vorbildliche paschtunische Ehrenmänner aus, zu deren vornehmesten Pflichten es gehört, die Ehre der Frauen ihres Stammes zu verteidigen. Deren Ehre wird durch ihre Haare symbolisiert. Und die Haare sind wiederum mit dem Gedanken der Geschlechtskraft verbunden, was zahlreiche Mythen, Märchen und Gebräuche zwischen Afghanistan und Indien belegen.

Ein gewichtiger Unterschied zwischen den beiden Helden besteht aber in dem Umstand, dass die Roschaniya-Bewegung des Bayazid Ansari eine Erneuerung auf Basis alter afghanischer Traditionen, insbesondere des Sufismus, suchte. Anders die islamistischen Taliban. Sie suchen einen Weg, einen erst kürzlich importierten, fast nur auf gesetzliche Pflichten reduzierten "Ur-Islam" mit dem überlieferten Ehrenkodex ihres Stammes zu verbinden. Die Folge ist eine immer größer werdende Entfremdung zwischen den Taliban und der afghanischen Bevölkerung.

Doch auch hier scheinen sich alte Strukturen fortzusetzen. Nur wenige Male und für kurze Zeit entwickelten sich auf dem Boden Afghanistans bedeutsame Macht- und Kulturzentren. Der eher typische Zustand war einer mit schwachen Zentralregierungen und starken regionalen und lokalen Herrschern. Dadurch wurde Afghanistan an die Peripherie der benachbarten großen Kulturräume Persiens und Indiens verbannt. Genau das machte das Land aber auch zum "Wegkreuz Asiens". Hier trafen sich die unterschiedlichsten kulturellen Strömungen.

Vor der Islamisierung lebten hier miteinander Buddhisten, Hindus, zoroastrische Feueranbeter und Verehrer griechisch-römischer Gottheiten. Durch griechische Händler, Söldner und Gelehrte gelangten griechische Einflüsse schon unter den persischen Achämeniden (6. bis 4. Jahrhundert vor Christus) nach Afghanistan. Aber erst nach dem Feldzug Alexander des Großen nach Indien (330 bis 327 vor Christus) kam es dort zu einer Blüte hellenistischer Kultur. Unter dem Riesenreich der Kuschanen im 1. und 2. nachchristlichen Jahrhundert entfaltete sich der Buddhismus. Die kolossalen Buddhastatuen in Bamiyan, im März dieses Jahres von den Taliban gesprengt, waren eindrucksvolle Zeugen dieser Kulturepoche.

Das multikulturelle Bild änderte sich recht gründlich unter den gewaltsamen Islamisierungsversuchen der Araber. Der Widerstand scheint aber so groß gewesen zu sein, dass nur ständig wiederholte Eroberungszüge vom 7. bis ins 9. Jahrhundert wesentliche Teile des Landes zur neuen monotheistischen Religion bekehren konnten. Allerdings wurde der expansive Elan des jungen Islam hier weit empfindlicher gebremst als in anderen Teilen der alten Welt. Und so gab es noch bis ins 11. Jahrhundert Zoroastrier, und die Buddhisten hielten sich in Bamiyan bis etwa ins 13. Jahrhundert. In Nuristan an der Grenze zu Pakistan wurde gar erst Ende des 19. Jahrhunderts eine arachaische indische Religion durch den Islam zerstört.

Eine gründliche Konsolidierung des Islam in Afghanistan erfolgte nicht durch die Araber, sondern erst durch die turkstämmigen Ghaznaviden. Die machten die afghanische Stadt Ghazni für eineinhalb Jahrhunderte zum Mittelpunkt eines Reiches, das sich vom Iran bis Nordindien erstreckte. Als die Mongolen dann 1221 und 1222 die afghanischen Städte in Schutt und Asche legten, war dies der Anfang eines kultureller Niedergangs, der bis ins 19. Jahrhundert andauerte.

Zwar verdrängte der Islam die anderen Religionen. Das gelang jedoch nur durch Assimilation vieler lokaler Traditionen, wie etwa magische Praktiken oder Haschischkonsum (bei Kabul gibt es gar einen Schutzpatron für Haschischraucher).

Weil für die breite Bevölkerung in Afghanistan der Koran in arabischer Sprache nicht direkt zugänglich war (viele Theologen sind gegen eine Übersetzung des Korans in andere Sprachen), blieb der arabische Scharia-Islam eigentlich immer nur auf die gebildete Elite begrenzt. Die Mehrheit der Afghanen folgt dem so genannten Tariqa-Islam, der von indigenen Elementen und von den Sufi-Orden geprägt ist. Der Tariqa-Islam erweist sich anderen Religionen gegenüber oft recht offen - so fordert eines der neun Prinzipien des Chishtiya-Sufi-Ordens ganz explizit Toleranz und Respekt gegenüber anderen Religionen. Der Scharia-Islam der Oberschicht hingegen setzt eher auf den Gegensatz von Gläubigen und Ungläubigen.

Deshalb war es sowohl unter den zentralen Eliten Afghanistans als auch unter denen in der Provinz immer ein ganz beliebtes Mittel, Widersacher als Ungläubige zu denunzieren. Egal ob es dabei um die Krone Afghanistans ging oder um die Kontrolle einer kleinen Dorfmoschee. Gefordert wird in solchen Situationen dann ein Rechtsgutachten (Fatwa), das über die Legitimität eines herrschaftlichen Anspruchs urteilt. Selbstverständlich ist ein Anspruch dann nicht legitim, wennn er von einem "Ungläubigen" geltend gemacht wird. Das kann dann zu regelrechten Rechtsgutachten-Wettstreiten mit Reihen von Fatwas führen, die sich eine nach der anderen widersprechen.

Grundsätzlich gilt aber für Afghanistan, wird die Herrschaftsausübung einer Person oder Gruppe mittels einer Fatwa als illegitim bestimmt, rechtfertigt dies einen Dschihad. Ist der Dschihad erfolgreich, ist dies der Barakat, "der heiligen Segenskraft", zu verdanken. Das verdeutlicht, dass Dschihad immer nur vorübergehende und schnell wechselnde Loyalitäten zu schaffen vermag. Somit nimmt es nicht wunder, dass die oft verworrenen politischen Verhältnisse während der letzten 20 Jahre keinen Einzelfall in der Geschichte Afghanistans darstellen.

Berichten zufolge gilt Mullah Omar als Führer mit wenig Charisma und Osama bin Laden als Mann, der auf seine Berater stark angewiesen ist. Deshalb vielleicht umso wichtiger für beide, sich hinter magischen Konzepten, mythischen Geschichten und atavistischer Rechtsrhetorik schwer greifbar zu machen. Gewiss muss der Westen den Dialog über gesellschaftliche Werte und Menschenrechte mit seinen Gegenspielern suchen. Es könnte aber sein, dass er nicht immer ganz vestanden wird.

 

RÜCKBLICK
Des Zauberlehrlings böse Geister
 
 © AP
Ex-Staatschef Mohammed Nadschibullah
    Vor kurzem prägte ein deutscher Kabarettist das Bild, wonach die amerikanischen Soldaten bei ihrem Kampf gegen den Terrorismus in Afghanistan sozusagen in die Läufe der Gewehre blickten, die der Vater des jetzigen US-Präsidenten dort verteilt habe. Doch George Bush Senior war nicht der erste Präsident, der die islamischen Fundamentalisten mit modernen Waffen ausrüstete, damit sie die kommunistische Regierung aus Kabul vertrieben und deren Schutzmacht Sowjetunion mürbe machten. Das taten schon seine Vorgänger Jimmy Carter und Ronald Reagan.

 

 

Es waren zwar nicht die Taliban, die es damals noch gar nicht gab, oder die Terrororganisation eines Osama bin Laden, die Washington gegen die Sowjets aufrüstete. Aber durch die Unterstützung der USA und Pakistans konnte der islamische Extremismus, der der afghanischen Tradition eigentlich fremd ist, sich am Hindukusch erst richtig festsetzen und erstarken. Heute gleichen die USA jenem Goethe’schen Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nun nicht mehr los wird. Und die sind nicht nur auf der gegnerischen Seite zu finden, sondern auch in den Reihen der so genannten Nordallianz, die nach dem Willen George W. Bushs nun die Taliban verjagen sollen.

Die afghanische Tragödie begann vor 22 Jahren und ist untrennbar mit Carters Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski verbunden. Unter dessen und des damaligen CIA-Direktors Robert Gates’ Einfluss begannen die USA bereits im Sommer 1979, die meist islamistischen Widerstandsgruppen gegen die linkssozialistische Regierung von Nur Mohammed Taraki zu unterstützen, die seit April 1978 in Kabul regierte. Bis dahin hatte sich der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid

 
 © AP
    Breschnew geweigert, in Afghanistan zu intervenieren, wie aus Protokollen des Politbüros hervorgeht. Dass die USA mit ihrem Eingreifen die Gefahr einer sowjetischen Intervention "wissentlich" erhöhten, gab Brzezinski erst kürzlich in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Nouvel Observateur" zu.

Ende Dezember 1979 marschierten die Sowjets in Afghanistan ein. Der Kommunist Babrak Karmal wurde neuer Staatschef. Carters Nachfolger Reagan verstärkte in den kommenden Jahren die Unterstützung der islamischen Widerstandskämpfer. Die Verteilung der Gelder überließ der US-Geheimdienst CIA größtenteils den pakistanischen Kollegen vom ISI, die sie vor allem radikalen Fundamentalisten wie Gulbuddin Hekmatjar, dem Führer der Islamischen Partei Afghanistans, zukommen ließen.

 

Der Regierung Reagan war die Stärkung der Fundamentalisten damals recht, wie aus inzwischen veröffentlichten US-Geheimdokumenten hervorgeht, erhoffte man sich doch von ihnen, dass sie noch Glaubenskämpfer aus anderen islamischen Ländern gegen die Sowjets mobilisieren würden. Das taten sie auch. Der zum Kämpfer für die Sache des Islams geläuterte saudische Millionärssohn Osama bin Laden war vermutlich damals auch schon dabei.

Mit dem Sieg der Rebellen fing der Krieg erst richtig an
Im Mai 1986 löste Mohammed Nadschibullah Karmal als Staatschef ab. Im selben Jahr zog der neue sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow erstmals Truppen aus Afghanistan ab. 1988 entschloss sich Moskau, das afghanische Abenteuer ganz zu beenden. Am 6. Februar 1989 verließ der letzte sowjetische Soldat das Land. Danach kann sich Nadschibullah noch drei Jahre halten. Am 16. April 1992 wird sein Sturz gemeldet, die Rebellenallianz besetzt Kabul.

 
 © AP
    Doch damit sind die Kriegswirren für die geprüfte afghanische Bevölkerung noch nicht beendet, im Gegenteil: Die nun gut gerüsteten Exrebellen von der Islamischen Allianz gehen mit ihren amerikanischen Waffen und sowjetischem Beutegut aufeinander los und kämpfen um die alleinige Macht im Land. Als Hekmatjars Kämpfer Anfang 1994 einen Sturm auf Kabul starten, um den gemäßigten Präsidenten Burhanuddin Rabbani zu stürzen, legen sie die bis dahin noch wenig zerstörte afghanische Hauptstadt in Schutt und Asche.

 

Rigorose Islamisten
Im selben Jahr treten erstmals die bis dahin weitgehend unbekannten Taliban-Milizen in Erscheinung und werden zunächst von der kriegsmüden Bevölkerung erleichtert begrüßt. Die rigorosen Islamisten, die in von Saudi-Arabien finanzierten Koranschulen in Pakistan ausgebildet wurden (Taliban-Religionsstudent), erobern in den folgenden zwei Jahren immer größere Teile Afghanistans, bis sie im September 1996 endgültig in Kabul einziehen.

Kurz zuvor hatte sich Hekmatjar mit Rabbani arrangiert und war als Ministerpräsident in Kabul eingezogen. Nach der Niederlage, schlossen sich die in den Norden des Landes Vertriebenen zur Nordallianz zusammen. Heute, nach den Terroranschlägen von New York und Washington, sind die miteinander immer noch rivalisierenden Gruppen, die nur die gemeinsame Gegnerschaft zu den Taliban eint, Mitglieder des internationalen Antiterror-Bündnisses, obwohl einige von ihnen nach Auskunft der US-Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch auch Gräueltaten verübten. Doch Staat ist nach Ansicht von Beobachtern mit der Allianz von Feinden in Afghanistan nicht zu machen und bei der Bevölkerung, die sich noch mit Grauen an die Jahre ihrer Herrschaft erinnert, ist sie mindestens ebenso unbeliebt wie die Taliban.

 

Afghanistan

Hintergrund Afghanistan

Kristina Bergmann
Ägyptische Wurzeln des islamistischen Terrors
Kairo fördert die Abwanderung gewaltbereiter Islamisten
Neue Zürcher Zeitung,  9. November 2001

Oswald Iten
Kläglicher Rumpfstaat Nordafghanistan
Die Kriegsfürsten leben gut - das Volk aber darbt
Neue Zürcher Zeitung,  31. Oktober 2001

Bernard Imhasly
Erdgas unter der Seidenstrasse
Die Bedeutung von Mazar-e Sharif für den Norden Afghanistans
Neue Zürcher Zeitung,  31. Oktober 2001

Conrad Schetter
Die Schimäre der Ethnie in Afghanistan
Volkszugehörigkeit keine Basis für eine neue Regierung
Neue Zürcher Zeitung,  26. Oktober 2001

Oswald Iten
Nordafghanistans Lebensader
Versorgung mit Nahrungsmitteln von Tadschikistan aus
Neue Zürcher Zeitung,  22. Oktober 2001

Bernard Imhasly
Weder «vereinigt» noch eine «Front»
Afghanistans Nord-Allianz als ein reines Zweckbündnis
Neue Zürcher Zeitung,  16. Oktober 2001

Gwynne Roberts
Begegnung mit Usama bin Ladin
Erinnerungen eines britischen Fernsehjournalisten an ein Gespräch in Afghanistan
Neue Zürcher Zeitung,  12. Oktober 2001

Irris Makler
«Afghanistan braucht Hilfe»
Ein Augenschein im äussersten Nordosten des Landes
Neue Zürcher Zeitung,  10. Oktober 2001

Bernard Imhasly
Koalitions-Palaver in Quetta
Die Taliban-Gegner formieren sich zur Nachfolgeregelung
Neue Zürcher Zeitung,  8. Oktober 2001

Markus Spillmann
Gute Krieger - schlechte Herrscher
Afghanistan fehlt für einen politischen Neuanfang die Führungsschicht
Neue Zürcher Zeitung,  6. Oktober 2001

Max Klimburg
Die Drangsal der Befreiung
Das schwierige Zusammenleben im Vielvölkerstaat Afghanistan
Neue Zürcher Zeitung,  6. Oktober 2001

Bernard Imhasly
Wenn Flüchtlinge Asyl gewähren
Ein Augenschein in einem afghanischen Lager in Quetta
Neue Zürcher Zeitung,  4. Oktober 2001

Christian Müller
Der Schrecken von Oruzgan
Studien zu den Hintergründen von Usama bin Ladin
Neue Zürcher Zeitung,  2. Oktober 2001

Bernard Imhasly
Ein Flüchtlingslager namens Afghanistan
Die Uno warnt vor einer Krise unerhörten Ausmasses
Neue Zürcher Zeitung,  29. September 2001

Marcus Bensmann
Kabul-Golbahar - einfach und zurück
Eindrücke an der innerafghanischen Grenze
Neue Zürcher Zeitung,  29. September 2001

Victor Kocher
Wer applaudiert Usama bin Ladin?
Viele Muslime hassen Amerika
Neue Zürcher Zeitung,  26. September 2001

Jean-Pierre Kapp
Appell der Uno-Organisationen für Afghanistan
Drohende Hunger- und Flüchtlingskatastrophen
Neue Zürcher Zeitung,  26. September 2001

Bernard Imhasly
Ein König ohne Land
Neue Zürcher Zeitung,  26. September 2001

Marcus Bensmann
Bereit zum Krieg gegen die Taliban
Beobachtungen aus dem Gebiet der Nord-Allianz
Neue Zürcher Zeitung,  25. September 2001

Bernard Imhasly
Die Nord-Allianz als «trojanisches Pferd»?
Ein Zweckbündnis im Kampf gegen Afghanistans Taliban
Neue Zürcher Zeitung,  25. September 2001

Bernard Imhasly
König Zahir ruft zum Sturz der Taliban auf
Szenarien für eine neue politische Führung Afghanistans
Neue Zürcher Zeitung,  24. September 2001

Bernard Imhasly
Pakistans Wilder Westen
Das Grenzgebiet zu Afghanistan als Islamisten-Hochburg
Neue Zürcher Zeitung,  22. September 2001

Bernard Imhasly
Wie fest sitzen die Taliban im Sattel?
Wichtige Rolle der ausländischen Jihad-Kämpfer
Neue Zürcher Zeitung,  20. September 2001

Bernard Imhasly
Kriegsschauplatz Afghanistan - Aufmarschgebiet Pakistan?
Islamabad verspricht den USA «volle Zusammenarbeit»
Neue Zürcher Zeitung,  17. September 2001

Victor Kocher
Die Golf-Araber und ihr Renegat bin Ladin
Verzweigtes Netzwerk antiwestlicher Terrorzellen
Neue Zürcher Zeitung,  14. September 2001

Bernard Imhasly
Ausbildung für Islamisten in Afghanistan
Die territoriale Grösse als Trumpfkarte bin Ladins
Neue Zürcher Zeitung,  14. September 2001

Markus Spillmann
Kein Mangel an Waffen in Afghanistan
Human Rights Watch kritisiert die Rolle von Drittstaaten
Neue Zürcher Zeitung,  16. August 2001

Markus Spillmann
Religiöse Verblendung und mediales Kalkül
Die Taliban in Afghanistan üben sich in Provokationen
Neue Zürcher Zeitung,  10. August 2001

Markus Spillmann
Wenn Flucht keine Rettung bedeutet
Jalozai - ein afghanisches Drama im Norden Pakistans
Neue Zürcher Zeitung,  11. April 2001

Andreas Rüesch
Im letzten Refugium der Taliban-Gegner
Faizabad - die andere «Hauptstadt» Afghanistans
Neue Zürcher Zeitung,  15. März 2001

Markus Spillmann
Rohopium als Lebenselixier Afghanistans
Der Drogenhandel destabilisiert Zentralasien
Neue Zürcher Zeitung,  11. November 2000

 


General Dostum
 

 


Mittwoch, 3. Oktober 2001

Abdul Raschid Dostum, Nationalität Usbeke, wurde 1955 geboren. Der Bauernsohn und ehemalige Wachmann wurde in den 80-er Jahren Soldat in der kommunistisch dominierten afghanischen Republik.
 
Nach Abzug der sowjetischen Truppen 1989 hielt der zum General avancierte Dostum mit seinen Usbeken in den Jahren 1990 und 1991 die Mudschaheddin von der Hauptstadt Kabul fern.

Gulbuddin Hekmatyar

Damals kämpfte er gegen den Paschtunenführer Gulbuddin Hekmatyar, wofür er von Staatschef Nadjibullah zweimal als "Held der Republik" ausgezeichnet wurde. Nadjibullah konnte sich als Chef des von den Sowjets eingesetzten Militärregimes auch nach dem Abzug der russischen Truppen an der Macht halten. Erst der Zerfall der Sowjetunion machte 1992 den Weg frei für den Sturz von Staatschef Najibullah und seiner früheren kommunistischen Volkspartei.


Schließlich wechselte Dostum jedoch die Fronten, besetzte mit der 60.000 Mann starken Miliz die Stadt Mazari-i-Sharif und schnitt somit Kabul den Nachschub aus dem Norden ab. Damit trug er wesentlich zum Sturz Najibullahs 1992 bei. Dostam verbündete sich mit Burhanuddin Rabbani und Ahmed Shah Massud, dem Kommandanten der Gruppe „Jamiat-i-Islami“.

 

Nachdem er die Seiten gewechselt hatte, war Dostam als erster mit seinen gefürchteten Söldnerhorden in Kabul einmarschiert, um zu plündern und zu brandschatzen.


 
In der Phase des Umsturzes war es dem Militärführer gelungen, Waffen und schweres Gerät in seinen Besitz zu bringen. In den Nordprovinzen errichtete er eine Art Staat im Staate, die „Islamische Allianz des Nordens“. Dort sorgte er längere Zeit für Ruhe und eine funktionierende Wirtschaft. 1994 zerbrach das Bündnis zwischen Dostam und Präsident Rabbani. Anschließend versuchte Dostam, in einer künftigen Koalitionsregierung Massud aus dem Amt des Verteidigungsministers zu drängen, nachdem ihn Rabbani bereits zum Stellvertreter Massuds ernannt hatte. Seitdem war Dostam bemüht, Rabbani des Amtes zu entheben und aus Kabul zu verdrängen.



 

Im Mai 1997 begannen die Taliban eine Großoffensive gegen die bislang mit Dostam verbündete schiitische Bürgerkriegspartei Hezb-i-Wahdat.

Zuvor war es zu einer Revolte gegen Dostam gekommen, bei der sich einige seiner engsten Vertrauten auf die Seite der Taliban schlugen.

 

Daraufhin setzte sich Dostam über Usbekistan in die Türkei ab, aus der er im September 1997 zurückkehrte. Im Oktober wird er zum militärischen Führer und Vizepräsidenten der „United Islamic Front for the Salvation of Afghanistan“ (UIFSA) ernannt.

 

 

Gen. Abdul Rashid Dostum
Vice President of the Islamic State of Afghanistan.

Präsident der Organisation ist der frühere Staatschef Rabbani. Die Usbeken um General Dostam, die weiterhin von Russland unterstützt werden, halten den Norden Afghanistans mit den Grenzen zu Usbekistan und Turkmenistan besetzt.Rabbani und Massud kontrollieren ganz Kabul und die nordwestlichen Gebiete mit den Grenzen zu Tadschikistan und die Taliban rund die Hälfte des Staatsgebietes im Süden und Nordwesten mit den Städten Herat, Farah, Kandahar und Tarin Kut.

 

Associated Press


Afghan warlord General Dostum glances at reporters upon his arrival to his base, after his troops defeated pro-Taliban forces in the fortress near Mazar-e-Sharif, northern Afghanistan, Wednesday, Nov. 28, 2001. Several hundred prisoners, mostly foreign fighters fighting on the Taliban side captured part of fortress, headquarters of General Dostum, and were killed during two days of fighting which involved British and U.S. special forces



Gulbuddin Hekmatyar

Mittwoch, 3. Oktober 2001
Widerstandskämpfer
Gulbuddin Hekmatyar  

 

Der Gründer der „Islamischen Gesellschaft von Afghanistan“, Hezb-i-islami-ye Afghanistan, wurde 1950 als Sohn einer paschtunischen Bauernfamilie aus der Provinz Kunduz geboren. Während der 1964 von König Zahir Schah eingeleitenden Demokratisierung erhielt Hekmatyar die Möglichkeit, in Kabul Ingenieurswesen zu studieren.
 
Während des Studiums entwickelte sich Hekmatyar zum radikalen islamischen Studentenführer und war an der Gründung der „Islamischen Jugend“ beteiligt. Diese kritisierte vor allem die "Verwestlichungstendenzen" unter König Zahir. 1970 wurde Hekmatyar der Hochschule verwiesen, als er modisch gekleidete Studentinnen mit Säure angriff. Als Vorkämpfer eine islamischen Republik wurde er 1972 für neun Monate inhaftiert.
 
1973 entlassen wandte sich Hekmatyar nun gegen die Regierung des Prinzen Daud, der den König zuvor gestürzt hatte. 1975 floh Hekmatyar schließlich nach Pakistan, wo er Unterstützung durch den damaligen Präsidenten Ali Bhutto erhielt. 1977 gründete er die „Islamische Gesellschaft von Afghanistan“ und begab sich auf lange Reisen um in einigen islamischen Länder um Geld und Waffen zu bitten. Doch auch im Westen erhielt er Unterstützung so unter anderem auch von den USA.
 
Bis zum Fall der Najibullah-Regierung 1992 lieferten sich die verschiedenen Widerstandsgruppen in Afghanistan erbitterte Kämpfe. Es gab zahlreiche Fehden zwischen den verschiedenen Fraktionen wie der tadschikischen „Jamiat-i-Islami-ye“ unter Burhanuddin Rabbani und Ahmad Shah Massud, der usbekischen „Junbish“ von Abdul Rashid Dostum und der Hezb-i-islami-ye von Hekmatyar.
 
Nachdem Rabbani 1992 als Präsident eingesetzt wurde, sollte Hekmatyar zum Premierminister ernannt werden. Doch dieser weigerte sich, Kabul zu betreten und eröffnete statt dessen das Feuer gegen die Stadt. Hekmatyar wurde zwar von Rabbani außerhalb von Kabul vereidigt, blieb aber bei seinen Kämpfern. Kabul wurde aufgeteilt. Regierungsviertel, Zentrum und Norden wurden von Rabbanis Einheiten gehalten, Hekmatyar kontrollierte den Süden und über Verbündete auch den Westen. 1994 ging Hekmatyar ein neues Bündnis mit General Dostam ein. Folge waren erneut schwere Kämpfe in Kabul, doch konnten sich Rabbani und Massud halten.
 
Im Herbst 1994 griff die Taliban in das Geschehen ein, eine militärisch organisierte und von Paschtunen beherrschte Miliz. In diesem Jahr verlängerte Rabbani seine Amtszeit auf „unbestimmte Zeit“, bis die UNO eine „zuverlässige Lösung“ gefunden habe. Inzwischen kontrolliert Rabbani ganz Kabul und die nordwestlichen Gebiete mit den Grenzen zu Tadschikistan und die Taliban rund die Hälfte des Staatsgebietes im Süden und Nordwesten mit den Städten Herat, Farah, Kandahar und Tarin Kut. Die Usbeken um Dostam, die weiterhin von Russland unterstützt werden, halten den Norden Afghanistans mit den Grenzen zu Usbekistan und Turkmenistan besetzt.


Mittwoch, 3. Oktober 2001
Gegen jeden Widerstand
Präsident Rabbani hält sich an der Macht  

 

Burhanuddin Rabbani ist der Nationalität nach Tadschike. Diese Volksgruppe stellt etwa 29 Prozent der afghanischen Bevölkerung. Der 1940 geborene Rabbani wurde in Kabul und Kairo zum Theologen ausgebildet. Nach seiner Rückkehr nach Afghanistan erhielt er einen Lehrstuhl für Philosophie, wo er auch den Architektur-Studenten Ahmed Shah Massud zu seinen Schülern zählte. Rabbani, der nicht als Fundamentalist bezeichnet werden will, tritt für die Islamisierung aller Lebensbereiche ein.
 
Anfang der 70-er Jahre bildete sich in Kabul eine betont islamische Bewegung, die den westlichen Einfluß und den wachsenden Kontakt zur Sowjetunion ablehnte. Nach der Entmachtung von König Zahir Schah (1973) und der Machtübernahme durch Prinz Daud verschärften sich die Gegensätze, was 1975 zu der Verhaftung Rabbanis führte. Während seiner Exilzeit in Pakistan gründete er die islamische Bewegung „Jamiat-i-Islami-ye Afghanistan“, die von der pakistanischen Regierung unterstützt wurde. Seine Freiheitskämpfer unter dem Kommando von Ahmed Shah Massud spielten eine wesentliche Rolle im Kampf gegen Sowjets und Regierungstruppen. Da die Sowjets die Regierung in Kabul auch nach ihrem Abzug 1989 mit Waffen versorgten und der Widerstand zerstritten blieb, konnte sich das Militär-Regime noch Jahre halten. Erst der Zerfall der Sowjetunion machte 1992 den Weg frei für den Sturz von Staatschef Najibullah und seiner früheren kommunistischen Volkspartei.
 
Seitdem liefern sich rivalisierende, meist ethnisch geprägte Gruppen, blutige Kämpfe um die Macht im Lande. Über Jahre hinweg stritten sich die „Hezb-i-Islami (Islamische Partei) von Gulbuddin Hekmatyar und die „Jamiat-i-Islami“ unter dem Kommando von Massud. Letztgenannter Verbindung gehört auch Burhanuddin Rabbani an.
 
Rabbani und seine Regierung stimmten Ende 1992 dem von Hekmatyar geforderten Abzug des Usbekengenerals Dostam zu, der maßgeblich zum Sturz Najibullahs beigetragen und im Norden des Landes ein eigenständiges Herrschaftsgebiet errichtet hatte. Gegen den Widerstand einiger Gruppen, auch Hekmatyars, errichtete Rabbani im Dezember 1992 eine „Große Schura“, die Rabbani zum Präsidenten wählte. Dieser brach diverse Friedensabkommen, die seine Amtszeit als Präsident beschränken, und die Position Hekmatyars stärken sollten.
 
Im Herbst 1994 griff die Taliban in das Geschehen ein, eine militärisch organisierte und von Paschtunen beherrschte Miliz. In diesem Jahr verlängerte Rabbani seine Amtszeit auf „unbestimmte Zeit“, bis die UNO eine „zuverlässige Lösung“ gefunden habe. Inzwischen kontrollieren Rabbani und Massud ganz Kabul und die nordwestlichen Gebiete mit den Grenzen zu Tadschikistan und die Taliban rund die Hälfte des Staatsgebietes im Süden und Nordwesten mit den Städten Herat, Farah, Kandahar und Tarin Kut. Die Usbeken um General Raschid Dostam, die weiterhin von Russland unterstützt werden, halten den Norden Afghanistans mit den Grenzen zu Usbekistan und Turkmenistan besetzt.


Reuters Photo

_JC_ CAPTION -->Atta Mohammad (L), commander of the Helmand Province in Afghanistan, Mullah Malung (C), ex-commander in Kandahar and Abdul Khaliq (R), supporter of ex-King Zahir Shah, listen to questions from the media during a press conference in Quetta on November 15, 2001. The former Mujahideen commanders announced a mission in which they wanted to end the war with the Taliban peacefully and warned the Northern Alliance not to head into the Afghan city of Kandahar. REUTERS/Adrees Latif

Reuters Photo
_JC_ CAPTION -->Mohammad Doud (C), Afghanistan Northern Alliance commander of the Talukan frontline, speaks during news conference in northern Afghanistan November 15, 2001. The Northern Alliance said around 20,000 beseiged Taliban fighters in nearby Kunduz battled fiercely with their troops. REUTERS/Shamil Zhumatov

 

Associated Press

_JC_ CAPTION -->FILE -- Northern alliance commander Ismail Khan is pictured in this July 2000, file photo taken in Mashhad, Iran. As the Taliban are retreating to their stronghold in the south, Khan has returned to Afghanistan's main western city Herat, the place where he first made his name fighting the Soviet forces in the 1980's. (AP Photo/Gian Paolo Accardo)

 

Nordallianz
Ein Zweckbündnis ehemaliger Gegner
 
 
1. Nov. 2001 
Die Nordallianz wurde 1996 unter dem Namen „Nationale Islamische Vereinigte Front zur Rettung Afghanistans“ von Vertretern verschiedener Mudschahedin-Gruppen ins Leben gerufen. Zumindest formal ist die Nordallianz die international anerkannte Regierung des „Islamischen Staates Afghanistan“. Bei den Truppen der Allianz handelt es sich nicht um eine reguläre Armee, sondern einen losen Interessenverband verschiedener militärischer Gruppen. In ihr finden sich ehemalige Verbündete und Gegner wieder. Ihr einziges gemeinsames Ziel war es, das Taliban-Regime zu stürzen. Weitere gemeinsame Pläne gibt es nicht, dazu sind die Ansprüche und Pläne der militärischen Anführer zu unterschiedlich. Deshalb gilt es als wahrscheinlich, dass das Zweckbündnis im Falle des Sieges über die Taliban auseinanderfällt. Gnadenloser Bürgerkrieg Das könnte eine ähnliche Konstellation wie nach dem Abzug der Sowjets im Jahre 1989 zur Folge haben. Damals hatten sich die Mudschahedin-Gruppen in einem gnadenlosen Krieg gegenseitig zerfleischt, das Land zerstört und die Bevölkerung terrorisiert. Allein der jahrelange Kampf um Kabul forderte Tausende Menschenleben. Den Mitgliedern der Nordallianz werden Menschenrechtsverletzungen, Massaker und Massenvergewaltigungen vorgeworfen. Auch wenn es die Nordallianz gerne bestreitet: Erst durch diesen Kampf eines jeden gegen jeden entstand das Machtvakuum, in das die Taliban seit 1994 vorstoßen konnten. In den Wirren des Bürgerkriegs gelang es den Taliban, sich als Friedensstifter und Beschützer der Bevölkerung etablieren. Im Gegensatz zu der strengen Auslegung des Islams durch die Taliban wirkt die Allianz religiös gemäßigt. Aber auch in ihr gibt es radikale islamistische Kräfte, werden Urteile gemäß der Scharia vollstreckt. Machtkampf in Kabul Die Truppen, die Kabul einnahmen, gehören zur Dschamiat-i-Islami des früheren Präsident Burhannudin Rabbani und des im September ermordeten Ahmed Schah Masud und bestehen überwiegend aus Tadschiken. Schon haben sich vor Kabul Kämpfer der schiitischen Hazara versammelt. Sie wollen angeblich nur die Angehörigen ihrer Bevölkerungsgruppe schützen, doch es gilt als sicher, dass sie ihren Anteil an der Regierung einfordern werden. Rabbani, der nach fünfjährigem Exil nach Kabul zurückgekehrt ist, versucht, Befürchtungen zu zerstreuen, die Nordallianz wolle die Macht in Afghanistan an sich reißen. Nichtsdestotrotz hat er sich zum legitimen Staatsoberhaupt ernannt und eine Regierung gebildet. Der UN-Gesandte Francesc Vendrell bemüht sich in Kabul weiter um eine Vereinbarung mit der Nordallianz. Sammelbecken der Minderheiten Als entscheidender Nachteil der Nordallianz gilt ihre ethnische Zusammensetzung. Sie besteht überwiegend aus Angehörigen von Minderheiten, nämlich Tadschiken, Usbeken und Hazara. Den größten Teil der Bevölkerung Afghanistans, nämlich 40 Prozent, stellen aber die Paschtunen, die bislang überwiegend durch die Taliban repräsentiert wurden. Ohne die größte Bevölkerungsgruppe kann es keine politische Lösung für das Land geben. Anhänger von Ex-König Mohammed Zahir Schah haben nach eigenen Angaben in Kandahar mit ranghohen Taliban-Vertretern über die Bildung einer Regierung der nationalen Versöhnung gesprochen. Dem Ex-König ist eine Rolle als Integrationsfigur für die Übergangszeit zugedacht. Er soll den politischen Prozess autorisieren und durch seine paschtunische Abstammung auch die größte ethnische Gruppe mit einbinden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Interview
Afghanistan-Kenner Bindig: "Allenfalls ein loses Staatengebilde ist denkbar"
 
 
27. Nov. 2001 
Der Afghanistan-Kenner und Bundestagsabgeordnete Rudolf Bindig (SPD) dämpft im Gespräch mit FAZ.NET allzu große Hoffnungen auf eine künftige Einheit aller Afghanen. Westliche Vorstellungen von staatlicher Ordnung seien gegenüber dem multiethnischen Land unangemessen. Bestenfalls ein System kleiner kooperierender Einheiten mit einer losen Zentrale, die sich um die Außenpolitik kümmert, sei vorstellbar. Herr Bindig, Sie kennen Afghanistan seit langem. Wie muss man sich die Bonner Verhandlungen vorstellen? Wird es da sehr lautstark oder eher diszipliniert zugehen? Da wird schon geordnet gesprochen, aber jeder hat eine andere Vorstellung über ein künftiges Afghanistan. Wer sich mit dem Widerstand gegen die Sowjetunion befasst hat weiß, dass es zum afghanischen Ränkespiel gehört, ständig die Seiten zu wechseln. Unter den Teilnehmern sind zudem einige ganz brutale und menschenverachtende Beteiligte. Können Sie ein Beispiel nennen? Der Paschtunenführer Gulbuddin Hekmatyar. Er ist mit dafür verantwortlich, dass es in der Zeit nach der von den Sowjets gestützten Regierung  keine einvernehmliche, politische Lösung gab. Noch lange bevor die Taliban gekommen sind, hat er Kabul zusammengeschossen. Hekmatyar soll ja über die vom Iran gestützte, so genannte „Zypern-Gruppe“, in der unter anderem sein Schwiegersohn sitzt, indirekt an der Konferenz beteiligt sein. Sind von dort die größten Schwierigkeiten zu erwarten? Es gibt auch andere, extrem schwierige Verhandlungspartner in diesem ganzen Gebilde. Es gibt kaum einen, der in dem Konflikt nicht mal Verrat begangen und die Fronten gewechselt hat. Wie beurteilen Sie die Rolle von Ex-König Sahir Shah? Ich habe immer gehört, dass man über vieles in Afghanistan uneinig ist. Nur darüber ist man einig, das der König eine möglichst geringe Rolle spielen soll. Weil er zu einer Kreatur der Amerikaner wird, die ihn ja ins Spiel gebracht haben, wenn er eine zu starke Rolle einnimmt? Ich befürchte ja. Man hatte hier wohl die Idee, man könne einen König einsetzen und darunter die einheitliche Regierung. Nach meiner Kenntnis der afghanischen Mentalität, glaube ich, dass es allenfalls zu einem losen Staatsgebilde kommen kann - vielleicht mit verschiedenen Kantonen mit regionalen Machthabern und einer sehr lockeren zentralen Einheit darüber, die vor allem außenpolitisch agiert - wie es auch vor dem Krieg gewesen ist. Sie kennen den offiziell amtierenden Präsidenten Burhanuddin Rabbani persönlich. Er ist der politische Kopf der Nordallianz, der größten der Teilnehmergruppen in Bonn. Was ist von ihm zu erwarten? Ich halte ihn unter den sehr schwierigen afghanischen Persönlichkeiten für jemanden, der eine mittlere Linie einhält und mit dem man durchaus Verhandlungen führen kann. Es gibt zahlreiche Menschenrechtsverletzungen durch die Verbände der Nordallianz. Interessiert ihn das? In der Nordallianz sind einige, die sich absolut nicht um die Menschenrechte scheren. Bei Rabbani selber habe ich in Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass er durchaus bemüht ist, auch humanitäre Aspekte des Völkerrechts zu berücksichtigen, soweit das unter den extrem komplexen Lagen in Agfhanistan möglich ist. Nun hat Rabbani erklärt, er habe keine persönlichen Ambitionen und sei bereit auf sein Amt zu verzichten, falls bei der Bonner Afghanistan-Konferenz ein Übergangspräsident bestimmt werde. Erhöht das die Chancen für einen Fortschritt in Bonn? Naja, er hat als alter Verhandlungsfuchs auch erklärt, dass er durchaus Ambitionen hat, dort weiter in herausragender Stelle und auch als Präsident tätig zu sein. Da werden noch viele Machtkämpfe zwischen den verschiedenen afghanischen Führern ausgetragen werden. Würde der Tadschike Rabbani einen paschtunischen Präsidenten akzeptieren? Es gibt den zutreffenden Spruch: Wenn drei Menschen über Afghanistan einig sind, können zwei davon keine Afghanen sein. Das zeigt, wie aufgegliedert zwischen Volksgruppen und lokalen Machthabern die Lage in Afghanistan ist. Da werden immer kleine Ränke und Machtkämpfe stattfinden. Ich glaube nicht, dass wir mit unseren Vorstellungen von einem geordneten Vorgehen die Lage angemessen betrachten. Was wäre ein „positives Ergebnis“ der Konferenz? Vielleicht, dass sich nach dem unendlichen Leid und den Zerstörungen grundsätzlich die Einsicht durchsetzt, dass Frieden gehalten werden muss - im Rahmen von dezentralen, kooperierenden Einheiten. Spielen die traditionell guten Beziehungen zwischen Afghanistan und Deutschland eine Rolle? Ja. Früher ist ja die ganze afghanische Oberschicht auf die deutsche Amani-Oberrealschule in Kabul gegangen. Vielleicht können die guten Beziehungen dafür sorgen, dass eine gute Rahmenatmosphäre gegeben ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Analyse
Vorwärts in die Vergangenheit?
Von Christian Kreutzer, Bonn

 
26. Nov. 2001 Die Verhandlungsmasse ist gewaltig: Wenn sich ab Dienstag die Delegierten von vier afghanischen Gruppenverbänden zur Afghanistan-Konferenz in Bonn treffen, um über die Zukunft des ethnisch und religiös zersplitterten Landes zu treffen, kann dies angesichts der zu lösenden Fragen bestenfalls ein Anfang sein. Einen allgemeinen Konsens als Folge der Gespräche erwarten selbst Optimisten nicht. Und doch: Jeder Schritt, und sei es nur der ans Rednerpult, ist ein Schritt nach vorne. Vertrauen, das notwendig wäre, gehört nicht zum traditionellen Instrumentarium afghanischer Politik. Zu den wenigen Gemeinsamkeiten, die die meisten der Konferenzteilnehmer aufweisen, zählt die Tatsache, dass viele bereits miteinander verbündet waren und sich anschließend gegenseitig verraten haben, um sich mit neuen Verbündeten zusammenzutun. Nordallianz: Ein Sammnte Nordallianz sein. Der Name führt jedoch in die Irre. In ihr haben sich ehemate Gruppe auf dem Petersberg dürfte die so genanimage/jpeg, image/pjpeg, image/png Accept-Encoding: gzip Accept-Language: en lige Kriegsgegner zusammengefunden, die lediglich der Kampf gegen die Taliban zusammengeschweißt hat. Sie steht unter der politischen Oberhoheit des offiziell amtierenden afghanischen Präsidenten Burhanuddin Rabbani, der selbst nicht nach Bonn kommen wird. Die Nordallianz setzt sich zusammen aus rund sieben verschiedenen Organisationen und Gruppierungen, nahezu aller Ethnien, vor allem aber der Tadschiken, Usbeken und der schiitischen, mongolischstämmigen Hasara. Rabbani hat bereits vor der Konferenz erklärt, er werde das Präsidentenamt räumen, falls in Bonn eine Übergangsregierung zustande käme. Auch Paschtunen sind in der Nordallianz vertreten Auch die Mehrheitsethnie der Paschtunen ist in der Nordallianz vertreten. Die kleinere paschtunische Gruppe Ittihad-i-Islami sowie der unabhängige paschtunische Gouverneur der nordöstlichen Provinz Nangahar, Hadschi Qadir - ein Bruder des von den Taliban hingerichteten Abdul Haq - stehen dabei für die nordafghanischen Paschtunenstämme. Die Delegation der Nordallianz wird angeführt durch Rabbanis Sprecher und Außenminister Abdullah Abdullah sowie durch Innenminister Junus Qanuni. Die so genannte Rom-Gruppe um den früheren König Sahir Shah, der seit 1973 im römischen Exil lebt, gilt als die Gruppierung, die den westlichen Vorstellungen von Demokratie und Gewaltenteilung am nächsten steht; jedoch nur westlichen nicht aber afghanischen Sichweisen zufolge. Sahir Shah sei allenfalls als gewöhnliches Mitglied einer verfassunggebenden Stammesversammlung (Loja Dschirga) denkbar, so Rabbani. Unter den südlichen Paschtunen-Stämmen, den Durrani, denen der König angehört, ist sein Rückhalt weitaus größer als im Rest des Landes. Zu den Unterstützern Sahir Shahs gehört dem Vernehmen nach auch die Peschawar-Gruppe, um Hamid Ghailani, die vorwiegend paschtunische Stammesführer vertritt. Hekamatyar sitzt unsichtbar mit am Tisch Kompliziert könnten die Verhandlungen mit der so genannten Zypern-Gruppe werden. Sie soll aus Intellektuellen jedweder Couleur bestehen, die auf der gleichnamigen Insel Zuflucht gefunden haben und wird von Iran unterstützt. Manche Delegierte sehen in ihr ein Sprachrohr des rücksichtslosen Paschtunenführers Gulbuddin Hekmatyar, der im Teheraner Exil lebt. Der Islamist Hekmatyar gilt als der brutalste der afghanischen Kriegsherren. Auf sein Konto geht die Zestörung der afghanischen Hauptstadt. Gleichzeitig dürfte diese Gruppe miwestliche Wertvorstellungen kaum teilen. Alle Gruppen bestehen nicht nur aus den Konferenzteilnehmern, so der Delegierte der Rom-Gruppe, Amin Farhang, sondern werden einen Tross von Staatsrechtlern zur Beratung dabei haben, die sich bei Detailfragen an die Arbeit machen müssen. Ziel: Ein 15-köpfiger Exekutivrat als Übergangsregierung Als ersten Schritt zur Regierungsbildung in Kabul sollen sich die Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz in Bonn auf die Ernennung eines Exekutiv-Rates einigen. Der deutsche Sonderbotschafter für Afghanistan, Hans-Joachim Daerr, erklärte am Samstag in Kabul, dieses 15-köpfige Gremium könne dann die Übergangsgeschäfte führen. Knackpunkt der am Dienstag beginnenden Beratungen ist jedoch, alle Parteien und Volksgruppen auf eine Linie zu bringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ahmed Fausi, der Sprecher des UN-Sonderbeauftragten Lakdhar Brahimi

„Dies ist eine goldene Gelegenheit“
Von Christian Kreutzer, Bonn

 

 

 

27. Nov. 2001 Die Vereinten Nationen (UN) wollen bei der Afghanistan-Konferenz auf ein schnelles Ergebnis dringen. Der Sprecher des UN-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi, Ahmad Fausi, sagte, die Delegierten dürften keine Zeit verstreichen lassen. Fauzi erinnerte gleichzeitig an die Verantwortung gegenüber den Menschen in Afghanistan.

 

„Dies ist eine goldene Gelegenheit“, mahnte Fauzi. „Alle Welt sieht ihnen zu.“ Die Politiker sollten die Menschen in Afghanistan nicht enttäuschen. Sollten die Gespräche scheitern, gebe es keinen „Plan B“, sagte Fausi und warnte: „Wenn es schief geht, werden die Teilnehmer die Verantwortung dafür übernehmen müssen.“

 

Die UN verfolgten mit der Konferenz zwei Ziele, sagte Fauzi: Das erste sei die rasche Schaffung einer Übergangsverwaltung, die - möglicherweise im kommenden Frühjahr - die Regierungsgeschäfte übernehme und einen Zeitplan für die Schaffung einer „Loya Dschirga“ erstelle - also eine landesweite Versammlung der Stammesführer und Religionsgelehrten zur Ernennung einer Regierung.

 

UN halten an internationaler Schutztruppe fest

 

Das zweite Ziel sei die Sicherheit im Land. Fausi zufolge gehen die UN nach wie vor von einer Schutztruppe - bestehend aus internationalen Streitkräften - aus. Dabei werde es sich wohl mehrheitlich um Soldaten aus muslimischen Ländern handeln. Die Stationierung ausländischer Truppen hatte die Nordallianz mehrfach abgelehnt. „Entscheiden werden jedoch allein die Afghanen“, sagte Fauzi. „Die UN machen nur Vorschläge.“

 

Namen der Teilnehmer veröffentlicht

 

Erstmals veröffentlichten die UN eine provisorische Liste mit den Namen der einzelnen Konferenzteilnehmer. Demnach reist die Nordallianz, die am Montagabend in Bonn erwartet wurde, mit elf Personen, darunter einer Frau, an. Die Gruppe wird von Junus Qanuni, dem Innenminister der Regierung des offiziell amtierenden Präsidenten Burhanuddin Rabbani angeführt.

 

Nordallianz zur Aufteilung der Macht bereit

 

Einer der Nordallianz-Delegierten, der Wirtschaftsminister Mohammed Natiqi, äußerte sich am Abend gegenüber Journalisten skeptisch in Bezug auf die Erfolgsausichten der Konferenz. Das Treffen sei nur das erste von vielen, sagte Natiqi. Der Minister, der der schiitischen Minderheit der Hasara angehört, war offenbar allein angereist.

 

Insgesamt drei Frauen unter den Delegierten

 

Bereits eingetroffen sind die elf Mitglieder der so genannten Rom-Gruppe um den früheren König Sahir Shah, zu der ebenfalls zwei Frauen gehören. Auch die sogenannte Zypern-Gruppe, eine Vereinigung, die ihren Sitz auf der gleichnamigen Insel hat, ist mit ihren drei Delegationsmitgliedern bereits vor Ort. Sie wird vom Iran unterstützt. Verschiedene Beobachter der exilafghanischen Politszene bringen sie mit dem radikal-islamistischen Paschtunen-Führer Gulbuddin Hekmatyar in Verbindung, der im iranischen Exil lebt.

 

Zypern-Gruppe dementiert Verbindungen zu Hekmatyar

 

Die Delegierten der Gruppe, die am Montagabend eine Pressekonferenz in einem Hotel am Fuße des Petersbergs abhielten, widersprachen dieser Behauptung. Ihre Gruppe, die im Februar 1998 mit dem Ziel gegründet worden sei, den Friedensprozess zwischen Nordallianz und Talibanregime einzuleiten, habe keinen Führer. Sie strebten eine demokratische Regierung Afghanistans auf breiter Grundlage an, sagte der Leiter der Delegation, der Tadschike Humayun Dscharir.

 

Am Abend wurde die dreiköpfige Peschawar-Gruppe erwartet, die sich vor allem aus südafghanischen Stammesältesten und Rechtsgelehrten zusammensetzt. Sie gilt als Unterstützer des früheren Königs. Fausi kündigte die offizielle Eröffnungszeremonie für Dienstagmorgen an. Bundesaußenminister Joschka Fischer werde zur Begrüßung sprechen. Der Konferenzbeginn war in den vergangenen Tagen mehrfach verschoben worden.


 

 
 
27. Nov. 2001 Die Vereinten Nationen (UN) wollen bei der Afghanistan-Konferenz auf ein schnelles Ergebnis dringen. Der Sprecher des UN-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi, Ahmad Fausi, sagte, die Delegierten dürften keine Zeit verstreichen lassen. Fauzi erinnerte gleichzeitig an die Verantwortung gegenüber den Menschen in Afghanistan.

 

„Dies ist eine goldene Gelegenheit“, mahnte Fauzi. „Alle Welt sieht ihnen zu.“ Die Politiker sollten die Menschen in Afghanistan nicht enttäuschen. Sollten die Gespräche scheitern, gebe es keinen „Plan B“, sagte Fausi und warnte: „Wenn es schief geht, werden die Teilnehmer die Verantwortung dafür übernehmen müssen.“

 

Die UN verfolgten mit der Konferenz zwei Ziele, sagte Fauzi: Das erste sei die rasche Schaffung einer Übergangsverwaltung, die - möglicherweise im kommenden Frühjahr - die Regierungsgeschäfte übernehme und einen Zeitplan für die Schaffung einer „Loya Dschirga“ erstelle - also eine landesweite Versammlung der Stammesführer und Religionsgelehrten zur Ernennung einer Regierung.

 

UN halten an internationaler Schutztruppe fest

 

Das zweite Ziel sei die Sicherheit im Land. Fausi zufolge gehen die UN nach wie vor von einer Schutztruppe - bestehend aus internationalen Streitkräften - aus. Dabei werde es sich wohl mehrheitlich um Soldaten aus muslimischen Ländern handeln. Die Stationierung ausländischer Truppen hatte die Nordallianz mehrfach abgelehnt. „Entscheiden werden jedoch allein die Afghanen“, sagte Fauzi. „Die UN machen nur Vorschläge.“

 

Namen der Teilnehmer veröffentlicht

 

Erstmals veröffentlichten die UN eine provisorische Liste mit den Namen der einzelnen Konferenzteilnehmer. Demnach reist die Nordallianz, die am Montagabend in Bonn erwartet wurde, mit elf Personen, darunter einer Frau, an. Die Gruppe wird von Junus Qanuni, dem Innenminister der Regierung des offiziell amtierenden Präsidenten Burhanuddin Rabbani angeführt.

 

Nordallianz zur Aufteilung der Macht bereit

 

Einer der Nordallianz-Delegierten, der Wirtschaftsminister Mohammed Natiqi, äußerte sich am Abend gegenüber Journalisten skeptisch in Bezug auf die Erfolgsausichten der Konferenz. Das Treffen sei nur das erste von vielen, sagte Natiqi. Der Minister, der der schiitischen Minderheit der Hasara angehört, war offenbar allein angereist.

 

Insgesamt drei Frauen unter den Delegierten

 

Bereits eingetroffen sind die elf Mitglieder der so genannten Rom-Gruppe um den früheren König Sahir Shah, zu der ebenfalls zwei Frauen gehören. Auch die sogenannte Zypern-Gruppe, eine Vereinigung, die ihren Sitz auf der gleichnamigen Insel hat, ist mit ihren drei Delegationsmitgliedern bereits vor Ort. Sie wird vom Iran unterstützt. Verschiedene Beobachter der exilafghanischen Politszene bringen sie mit dem radikal-islamistischen Paschtunen-Führer Gulbuddin Hekmatyar in Verbindung, der im iranischen Exil lebt.

 

Zypern-Gruppe dementiert Verbindungen zu Hekmatyar

 

Die Delegierten der Gruppe, die am Montagabend eine Pressekonferenz in einem Hotel am Fuße des Petersbergs abhielten, widersprachen dieser Behauptung. Ihre Gruppe, die im Februar 1998 mit dem Ziel gegründet worden sei, den Friedensprozess zwischen Nordallianz und Talibanregime einzuleiten, habe keinen Führer. Sie strebten eine demokratische Regierung Afghanistans auf breiter Grundlage an, sagte der Leiter der Delegation, der Tadschike Humayun Dscharir.

 

Am Abend wurde die dreiköpfige Peschawar-Gruppe erwartet, die sich vor allem aus südafghanischen Stammesältesten und Rechtsgelehrten zusammensetzt. Sie gilt als Unterstützer des früheren Königs. Fausi kündigte die offizielle Eröffnungszeremonie für Dienstagmorgen an. Bundesaußenminister Joschka Fischer werde zur Begrüßung sprechen. Der Konferenzbeginn war in den vergangenen Tagen mehrfach verschoben worden.

 
Afghanistan-Konferenz
Das deutsche „Camp David“
 
 
22. Nov. 2001 Das Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn wird ab Montag Tagungsort der Afghanistankonferenz sein. Zuweilen auch als das deutsche „Camp David“ bezeichnet, wurden in dem Schloss hoch über dem Rhein schon zahlreiche hochkarätige Verträge und Abkommen unterzeichnet, die dann den Namen des Tagungsortes erhielten. Mehr als 11.000 Staatsgäste übernachteten bisher in der Nobelherberge - darunter die Mächtigen der Welt von Queen Elizabeth II. über den sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew bis zum US-Präsidenten Bill Clinton.

 

Seinen Namen erhielt der Petersberg von einer 1764 errichteten und dem heiligen Petrus geweihte Kapelle. Sechzig Jahre später erwarb Joseph Ludwig Mertens die Domäne Petersberg und baute seiner Frau einen Sommersitz. In kurzer Zeit verwandelte die Rheingräfin Sybille Mertens-Schaafhausen die Gebäude auf dem Berg im Siebengebirge in den gesellschaftlichen Mittelpunkt des Rheinlandes.

 

Residenz für hohe Gäste

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Hohen Kommissare dort ihren Dienstsitz ein, unterzeichnete der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer das „Petersberger Abkommen“. Es bedeutete eine Liberalisierung der Besatzungsherrschaft und einen weitgehenden Demontagestopp. Für die junge Bundesrepublik war das Abkommen bis 1955 - neben dem Grundgesetz - die Basis staatlichen Handelns.

 

Die Bundesregierung nutzte den Petersberg von 1955 bis 1969 als Residenz für hohe Staatsgäste. Insgesamt 31 Besuche von Kaisern, Königen und Präsidenten vermerkt das Goldene Buch der Stadt Königswinter für diese Zeit. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrages blieb das Hotel lange Zeit geschlossen, erst 1979 übernahm der Bund die Anlage und steckte 135 Millionen Mark in die Renovierung. Seit 1990 diente das Hotel, das seitdem von der „Steigenberger Hotels AG“ gemanagt wird, mit seinen 99 Zimmern der Bundesregierung wieder als Gästehaus. Aber auch Privatpersonen können seitdem eine der exklusiven Suiten buchen oder - wie Formel-1-Star Michael Schumacher - in der Schlosskapelle heiraten.


 
Datenschutzerklärung
Kostenlose Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!