dekokrankheit


Nach neuen Daten von DAN Europa beträgt das Risiko eines Dekompressionsunfalls 0,015 % (1 auf 6 604). Werden nur Tauchgänge oberhalb 30 m ohne Dekompressionspflicht berücksichtigt, beträgt das Risiko 0,0025 % (1 auf 40 227).

Auch bei genauer Einhaltung der Dekompressionsvorschriften besteht grundsätzlich ein Restrisiko, doch zu erkranken. Das gilt auch für die Nullzeittauchgänge !

Dekounfälle stellen insgesamt nur ca. 20 % aller schweren Zwischenfälle beim Sporttauchen. Bei tödlichen Tauchunfällen führt die Panikreaktion mit nachfolgendem Ertrinken die Statistik an.

Neben der Panik mit nachfolgendem Ertrinken ist die Überdehnung der Lunge die häufigste Todesursache beim Tauchen. Sie entsteht, wenn sich das beim Auftauchen in der Lunge ausdehnende Atemgas nicht ausreichen abgeatmet werden kann. Für den Riss von Lungenbläschen genügt ein geringer Druck. Er wird erreicht, wenn ein Taucher aus 2 m Wassertiefe nach vollständiger Einatmung mit angehaltener Luft an die Oberfläche schwimmt (Schwimmbadtraining !). Neuere Untersuchungen haben kleinste Schwachstellen in den äußeren Lungenabschnitten auch bei völlig gesunden jungen Menschen nachgewiesen. Wird durch eine leichte Erkältung der zu diesen Bläschen führende Luftkanal durch Schleimhautschwellung verschlossen, reißt das Bläschen beim Auftauchen ein und die Luftbläschen werden mit dem Blut verschleppt (Air trapping).

Durch den Übertritt von Atemgas aus gerissenen Lungenbläschen kann es zu einer Luftembolie im Gehirn mit Übelkeit, Kopfschmerzen , Krämpfen und Schwindelzuständen, ins Rückenmark mit Lähmungen oder in die Herzkranzgefäße mit Herzinfarkt kommen.

Von diesen durch verschleppte Luftblasen hervorgerufenen Erkrankungen (arterielle Gasembolie) zu trennen ist die Schädigung durch Stickstoffblasen. Kleinste Stickstoffblasen im venösen Blut entstehen während nahezu jedem Tauchgang (!), auch bei sehr langsamen Aufsteigen.

Mikrostickstoffblasen im arteriellen Blut entstehen bei zu schnellen Aufstiegen und sind gefährlich, da sie wie die Luftblasen zur arteriellen Gasembolie führen.

Mikrostickstoffblasen im Gewebe entstehen während und nach einer ungenügenden Dekompression. Sie bewirken die Dekompressionskrankheit.

Im venösen Kreislauf bilden sich die Blasen hauptsächlich am Ende eines Aufstiegs und in den folgenden drei bis vier Stunden an der Oberfläche. Sie wandern in die Lunge, verstopfen die feinen Blutgefäße und behindern die Stickstoffabatmung. Dadurch erhöht sich der Stickstoffdruck im Blut des arteriellen Systems. Zehn bis dreißig Minuten nach dem Erreichen der Oberfläche erreicht dieses Phänomen seinen Höhepunkt. Nach zwei bis vier Stunden sind die Blasen verschwunden.

Bei mehreren Tauchgängen mit kurzem Oberflächenintervall sind die Gasblasen des letzten Tauchgangs noch nicht vollständig abgebaut, die Blasen vermehren sich nach jedem zusätzlichen Tauchgang. Die Behinderung der Stickstoffabatmung wird nach jedem Tauchgan größer. Außerdem steigt mit zunehmender Anzahl der Blasen die Gefahr, daß die Blasen den Lungenfilter überwinden und in das arterielle System eingeschleppt werden.

Wenn 40 % der Lungengefäße durch Stickstoffblasen belegt sind, kommt es zu stechenden Atembeschwerden (Chokes).

Die Dekompressionskrankheit wird nach den Beschwerden unterteilt :

Typ I.

Nur Schmerzen, die bis 24 Stunden nach dem Tauchgang auftreten. Gelenk- und Muskelschmerzen (Bends), Hautsymptome (Taucherflöhe). Typ I kann vor allem bei längeren Tauchzeiten im flachen Wasser auftreten (krank sind die \"langsamen\" Gewebe).

Typ II:

Krank werden Gehirn, Rückenmark, Herz und Lunge (die \"schnellen\" Gewebe). Beginn innerhalb von Minuten bis zu zwei Stunden nach dem Tauchgang.

Gehirn: Kopfschmerzen, Seh-, und Sprechstörungen, Bewußtseinsstörung, extreme Müdigkeit.

Rückenmark: Lähmungen, am häufigsten strumpfhosenförmige Gefühlsausfälle, verbunden mit einer Schwäche der Beinmuskulatur, Blasen- und Mastdarmlähmung.

Innenohr : Schwindel und starkes Erbrechen, Ohrgeräusche, Hörverlust.

Lunge : Stechende Schmerzen bei tiefer Atmung.

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