Mensch = Virus

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(man nehme den film matrix als vergleich)
 
Der Agent Smith formuliert sinngemäß folgende Aussage: Die Menschen verbreiten sich wie ein Virus über den Planeten Erde und verursachen überall Seuchen, Krankheiten, Verbrechen und ökologische Schäden; demzufolge müssten sie ausgerottet werden.

Daraufhin stellten die Schüler als Diskussionsgrundlage die These auf:

Der Mensch - ein Virus ?
 
Lexikalische Definition vom Virus Lat. giftiger Saft: Man nennt so ein sehr kleines, nur im Elektronenmikroskop sichtbares Gebilde (10-500 µm) von kugeliger und stäbchenförmiger Form. Viren stehen an der Grenze zwischen unbelebter (kristalisierbarer Virus, ohne Atmung und Stoffwechsel) und belebter (bakteriophager Virus, mit einfachem Stoffwechsel und Organellen) Natur. Sie wachsen und vermehren sich nur, wenn sie in eine lebende Zelle des richtigen Wirts gelangen. Sie vermehren sich auf Kosten der Lebewesen, indem sie Eiweiße der Wirtszelle autokatalytisch zu ihrem eigenen Eiweiß umprägen und dadurch den Zellstoffwechsel umschalten. Das kann ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze sein, bei denen sie dann zum Teil schwere Erkrankungen hervorrufen. Im Workshop zeigten sich 3 Argumentationslinien:
  1. Das Virus als Metapher der menschlichen Umweltzerstörungen
  2. Der Mensch am Ende seiner Evolutionsstufe stehend, der durch die Maschinenevolution abgelöst wird.
  3. Der Mensch als böser, in Erbsünde lebender Mensch.
Die in diesem Zusammenhang von Schülern aufgeworfene philosophische Frage war:
  • Ist die Menschheit eine heilbare oder unheilbare Krankheit ?
Der Film Matrix bot hierzu zwei Antworten:
 
Ja – Neo tritt als Erlöser auf, damit ist die Heilung des Menschen möglich.
 
Nein – Aussage des Agenten Smith. Nur die Maschinenevolution kann den Planeten Erde retten, denn wenn die Menschen nicht wären, gäbe es keine vorsätzlichen Krankheiten
 
Im Nachfolgenden die Mitschrift der beiden Workshopgruppen.

 
Mitschrift der Vormittagsgruppe:
 
Gleicht das Wesen des Menschen dem eines Virus‘?
 
Ja, weil ...
... der Mensch seinen Lebensraum zerstört. Nein, weil ...
... erst die Massengesellschaft den Menschen zum "Virus", der seine Umwelt befällt, macht
... die Menschen die Möglichkeit hätten, zu existieren ohne "den Wirt" (die Erde) zu zerstören.
 
Steht der Mensch außerhalb des Kreislaufes der Natur, des natürlichen Gleichgewichts?
  • Nein, weil der Mensch die Natur zum Leben braucht, also abhängig ist.

Welche Sonderrolle spielt der Mensch in der Evolution?
  • Er ist sich über sich selbst bewusst.
  • Er hat die Möglichkeit, Neues zu schaffen.
  • Er nimmt sich das Recht, in die Evolution einzugreifen.
Endet die Evolution beim Menschen?
 
THESE: Nein, die Evolution setzt sich über den Menschen hinaus fort. Selbst, wenn der Mensch der biologischen Evolution nicht mehr unterliegt, so setzt bei ihm die kulturelle Evolution ein, die vielleicht ganz neue Formen hervorbringt, wie z.B. Künstliche Intelligenz, Maschinen o.a., die dann selbst eine nicht vom Menschen kontrollierte Entwicklung vollziehen.
 
Evolutionsphasen:
  • kosmische Evolution
  • chemische Evolution (Grundlage: Gesetze der Thermodynamik)
  • biologische Evolution (Grundlage außerdem: Selbstreplikation)
  • kulturelle Evolution (Grundlage außerdem: Selbstwahrnehmung und –reflexion)
  • Evolution der Maschinen

Parallelen der biologischen und der kulturellen Evolution:
biologische Evolution kulturelle Evolution
Art Kulturkreis
Vererbung Tradition
Selektion Auswahl durch Kritik, Marktwert, usw.
Mutation neue Idee, gedanklicher Einfall
Gen gedankliches Konzept

 
Prinzipien der kulturellen Evolution
 
Viele Vorgänge im Bereich der kulturellen Evolution verlaufen analog zur biologischen Evolution. Neue schöpferische Ideen und Erfahrungen sind für die Kulturentwicklung das, was Mutationen für die biologische Evolution bedeuten: Neuerungen, die der Prüfung durch die Umwelt unterliegen. Brauchbare Ideen setzen sich in einer Population durch, unbrauchbare verschwinden. Durch diese Selektion erfolgt Anpassung der Kultur an die Lebensumstände der Gruppe. Zwischen den Kulturgruppen kommt es zum Wettbewerb, wobei eine Gruppe vorteilhafte Neuerungen der anderen übernehmen kann (kulturelle Assimilation).

In der biologischen Evolution sehen neue Formen ihren Vorfahren zunächst noch ähnlich (z.B. ursprüngliche Säuger gleichen Reptilien, von denen sie abstammen). Auch in der kulturellen Evolution zeigen neuartige technische Konstruktionen oft noch eine auffallende Ähnlichkeit mit ihren Vorgängern, an deren Stelle sie treten. Der erste Dampfer sah aus wie ein Segelschiff, das erste Auto wie eine Pferdekutsche. Wie in der biologischen Evolution rudimentäre Organe auf die Geschichte eines Organismus schließen lassen, so verlieren sich auch in der kulturellen Evolution unnötig gewordene Teile nicht immer sofort.

Räumlich getrennte Gebiete weisen auch eine getrennte kulturelle Evolution auf, wobei sich die entstehenden Kulturkreise in Sitten und Sprache deutlich unterscheiden. Für die Evolution der Sprachen kann man deshalb Stammbäume aufstellen Auf die Beziehungen zwischen populationsgenetischen Gruppen und Sprachgruppen wurde schon hingewiesen.

Trotz auffallender Parallelen zwischen der biologischen Evolution und der kulturellen Evolution gibt es auch grundlegende Unterschiede. Die meisten Fortschritte in der Kultur sind die Folge von zweck- und zielgerichtetem Denken und nicht von richtungslosen Mutationen. Ein Erzeugnis der kulturellen Evolution kann auch mehrere Vorläuferformen und nicht nur eine wie in der biologischen Evolution haben. So sind z. B. in die englische Sprache neben den germanischen Wurzeln zahlreiche Lehnwörter aus dem romanischen Sprachbereich eingedrungen; sie sind Ursache für den außerordentlichen Wortreichtum des Englischen.

Die schöpferischen Einfälle einzelner Menschen sind allerdings ebenso spontan wie die Mutationen bei der biologischen Evolution. Bei der gedanklichen Beschäftigung mit der Lösung eines Problems werden jedoch weniger brauchbare Einfälle schon vor der Verwirklichung wieder ausgeschieden. Denkprodukte, wie z. B. Naturgesetze und technische Erfindungen (Rad, Buchdruck) entstehen nicht durch Variation von bereits Vorhandenem. Solche für die kulturelle Entwicklung wesentlichen Produkte haben Originalität, d. h., sie tauchen gegenüber überkommenen Vorstellungen oft plötzlich auf.

Die verschiedenen Kulturgruppen haben im Laufe der Entwicklung unterschiedliche Lösungen für die gleichen Probleme und Bedürfnisse gefunden (Wohnung, Kleidung, Ernährung, Gesellschaftsform, Kunst). Infolge der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten werden Eigenschaften der verschiedenen Kulturkreise untereinander ausgetauscht und die in jedem Kulturkreis vorhandenen Erfahrungen und Ideen lassen sich für alle Menschen nutzbar machen.

Aus dem Schulbuch: Linder Biologie, Lehrbuch für die Oberstufe, 21. Auflage, Hannover 1998, S. 447f
 
Mitschrift der Nachmittagsgruppe:
 
Gleicht das Wesen des Menschen dem eines Virus ?
 
Ja, weil.....
  • der Mensch seinen Lebensraum vernichtet.
  • die Selbstheilungskräfte der Erde gegen den Virus Mensch versagen.
Nein, weil....
  • unterbewusste Zerstörung des Lebensraums durch die Vernunft im Menschen bewusst gemacht und damit gestoppt werden kann.
  • Im Film könnte das Virus auch eine Metapher für die Erbsünde der Menschheit sein. Die Erlösung wäre durch Selbstheilung bzw. der Erkenntnis Einzelner (im Film Neo = One = der Eine) möglich.

 

Die Matrix – Fragen zum Film

  • Unterscheidet sich die Matrix von der Wirklichkeit, wenn ja, wie?
  • Woher weiß ich, dass die Wirklichkeit (nicht) wirklich ist?
  • Ist unsere Realität eine Scheinwelt?
  • Leben wir in der Realität oder in einer Illusion?
  • Wieso haben die Menschen die perfekte Welt (Matrix Version 1) nicht ertragen?
  • Welchen Stellenwert hat das Orakel?
  • Sind unsere Entscheidungen und Handlungen determiniert, wenn ja, in welchem
  • Umfang?
  • Gibt es ein Schicksal, wenn ja, wer bestimmt es?
  • Können wir über unser Schicksal hinauswachsen?
  • Gibt es Freiheit, wenn ja, welchen Sinn hat sie; ist sie erträglich?
  • Wie befreie ich den Geist? Welche Wege führen aus der Absurdität?
  • Welchen Stellenwert haben Liebe und der "Glaube an sich"?
  • Versetzt der Glaube Berge?
  • Woher kam der erste Erlöser?
  • Ist die Realität der "Befreier" eingebildet?
  • Lohnt es sich die Wahrheit zu erkennen, ist die Wahrheit zu ertragen?
  • Gibt es eine individuelle Entwicklung des Einzelnen innerhalb der Matrix?
  • Ist der Mensch ein Virus?
  • Maschinen als (höhere) Evolutionsstufe des Menschen?
  • Wie weit nehmen wir Einfluss auf andere?
  • Was unterscheidet den Menschen von der Maschine?
  • Liegt der Unterschied zwischen Mensch und Maschine in den Trieben?
  • Künstliche Intelligenz – Segen oder Untergang?
  • Hat der Mensch seine Umwelt unter Kontrolle?
  • Kann der Mensch die Dimensionen seines Handelns erfassen / begreifen?
  • Kann die Beherrschung durch Computer zu einer Matrix führen?
  • Was ist die Intention des Films?
  • Mit welcher Namenssymbolik arbeitet der Film?
  • Wie ist der Film gestaltet (Filmästhetik)?

 

Do You Want To Know What It IS?

 

You take the

blue Pill.

The Story ends, you wake up in your bed and believe what ever you want to believe.

You take the

 red Pill.

You stay in wonderland and I show you how deep the rabbit hole goes.

 

Your appearence now is what we call

"residual self image".

It is the mental projection of your digital self.

 

This isn’t real?

What is "real"?

How do you difine "real"?

 

You’ve been living in a dreamworld Neo.

I can show you the door. You have to walk through it.



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