Hermetik

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Hermetik bezeichnet die spätantike religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre des Hermes Trismegistos, des dreimal größten Hermes, den die Griechen mit dem ägyptischen Gott Thot identifizierten. Sie ist von neuplatonischem Gedankengut geprägt. Ihre Basistexte heißen Corpus Hermeticum, Asklepios, Tabula Smaragdina, Picatrix und Kybalion.

Die hermetische Lehre versteht sich als eine Lehre der übergeordneten Naturgesetze. In ihr sind sowohl die Gesetze der Kausalität als besonders der Analogie zu finden. Die Hermetik steht damit außerhalb der Naturwissenschaft, die Analogien nicht in dieser Allgemeinheit, sondern nur nach Prüfung im Einzelfall zulässt.

Die hermetische Lehre bietet ein Erklärungsmodell für die Beziehungen der verschiedenen Dinge zueinander. Sie ist nach Meinung ihrer Anhänger nicht nur in der Lage, Voraussagen zu liefern, sondern man soll, sobald man diese Gesetzmäßigkeiten begriffen hat, diese auch benutzen, um die Realität den eigenen Wünschen anzugleichen – ein Vorgang, der Manipulation oder Magie genannt wird.

Manche gegenwärtigen Hermetiker glauben dank Rezeption der Quantenphysik, die Gesetze der Kausalität umfassten nicht die gesamte Realität, und die Naturwissenschaft komme zunehmend wieder zu den alten hermetischen Gesetzen zurück. Diese These wird von Physikern zumeist abgelehnt.

auf gehts...

1. Das Prinzip der Geistigkeit : "Das All ist Geist - das Universum ist geistig."

Der Begriff des Alls wird in der Hermetik für die substantielle Realität verwendet, welche allen äußeren Erscheinungsformen wie Materie, Energie, usw. zu Grunde liegt. Es ist der Begriff für die Ursache, dieses "All" ist Äther, wenn man diese Bezeichnung wählen will auch Gott oder Geist oder Urquelle. Aus dieser Urquelle ist das ganze Universum mit allen Erscheinungsformen geschaffen. Eine geistige Schöpfung, unterworfen den Gesetzen aller geschaffenen Dinge im Geiste des Alls, in dem wir leben und unser Dasein haben. Dieses Prinzip der Geistigkeit der Schöpfung erklärt die wahre Natur von Kraft, Energie und Leben in all seinen Erscheinungsformen. Der Ursprung all dieser Dinge ist Geist. Wenn aber Geist der Ursprung aller Dinge ist, so müssen auch alle Dinge durch Geist beeinflußbar und verwandelbar sein. Dies ist die eigentliche Botschaft, die hinter dieser Erkenntnis, die wir im praktischen Leben für uns nutzen können, steht. Veränderungen auf der geistigen Ebene verändern auch die Bedingungen auf der materiellen Ebene. Durch Geist ist es möglich, die Elemente der Natur zu beherrschen. Mit hoher geistiger Kraft, die bisher nur sehr wenige Menschen erreicht haben, ist es auch möglich, aus der ungebundenen Energie Materie entstehen zu lassen, zu materialisieren, sowie die gesamte Schöpfung eine Materialisation des geistigen Gedankens der Urquelle ist

2. Das Prinzip der Entsprechung: "Wie oben so unten - wie innen so außen - wie im Größten so im Kleinsten"

Dieses Gesetz enthält die fundamentale Wahrheit, daß Übereinstimmung und Entsprechung zwischen den verschiedenen Erscheinungsebenen von Leben und Sein besteht. Alles besteht aus demselben, einen Ursprung
und offenbart die gleichen Gesetze und Prinzipien auf seiner jeweiligen Ebene. Das kleinste Atom wird nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten gesteuert, die für das ganze Universum Gültigkeit haben. D.h., wenn wir die Gesetzmäßigkeiten auf der für uns zugänglichen Ebene erkennen, haben wir gleichzeitig das Ganze erkannt, denn das Größte unterscheidet sich in seinen Gesetzmäßigkeiten nicht vom Kleinsten. Konflikte und Streitereien im Kindergarten entstehen, eskalieren, und vergehen wieder nach den gleichen Prinzipien, die auch für die "UNSO" Gültigkeit haben. Das Auseinanderbrechen der riesigen UdSSR geschah nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie das Auseinanderbrechen des kleinen Jugoslawiens, oder auch das Auseinanderbrechen einer Familie. Wenn wir dies erkennen, haben wir einen Schlüssel in der Hand, der uns viele Tore öffnet. "Wie oben so unten" hat aber noch eine andere, viel wichtigere Bedeutung für jeden einzelnen Menschen. Diese Bedeutung spiegelt sich auch in der Aussage "Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde" wieder. D.h., daß wir unten nach dem Vorbild des oben geschaffen sind und das ganze Potential des Schöpfers auch in uns hineingelegt wurde. Wir sind leider noch weit davon entfernt, diese Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.

3. Das Gesetz der Schwingung: "Nichts ist in Ruhe - alles bewegt sich - alles ist Schwingung"

Wurde erneut wissenschaftlich durch die Relativitätstheorie von A. Einstein bewiesen - diese Erkenntnis war aber durch Hermes Trismegistos schon in der Zeit der Entstehung der ersten großen ägyptischen Dynastien bekannt.

Um den theoretischen Punkt Null der absoluten Ruhe, des Nichts und der Leere in eine schöpferische Schwingung zu verwandeln, ist eine geistige Ursache notwendig. Geist ist die erste Ursache von Schwingung. Schwingung erzeugt Energie und Energie führt in ihrer gebundenen Form zur Materie. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Materie beruhen auf unterschiedlichen Graden der Schwingung. Natürlich kann man dies messen. Die für unseren Organismus notwendige Grundschwingung der Erde z.B. beträgt 8 Hz. Mittlerweile schwingt aber unsere Erde zwischen 11-12 Hz (oder schon mehr???), was dazu führte, dass immer mehr Mitmenschen durch den schnelleren Zeitablauf (obwohl unsere Uhren nach wie vor "brav" nach Vorgabe laufen) , "schier ausrasten" in Form von psychischen Krankheitsformen oder Aggression oder oder oder... Natürlich gehören auch Farben, Töne, Worte, Wärme, Licht usw. inklusive aller vorherrschenden Differenziertheit zu den Schwingungen. Nun, was könnte diese Erkenntnis für unser tägliches Leben bedeuten? Das Wissen über das Gesetz der Schwingung wird dann zu einem wunderbaren Werkzeug, wenn man weiß, daß auch innerhalb der Schwingungsebene wiederum eine Gesetzmäßigkeit besteht, die besagt, daß die höhere Schwingung immer über die niedrigere Schwingung herrscht. Nun haben wir gesagt, daß der Ausgang aller Schwingung eine geistige Ursache voraussetzt. Und da liegt der Ansatzpunkt für die praktische Nutzung dieses Gesetzes. Wer in der Lage ist, sich auf eine hohe geistige Ebene zu begeben und damit eine entsprechend hohe Schwingung aussendet, kann damit, wie es Kybalion sagte, ALLES Verändern.

4. Das Gesetz der Polarität: "Alles ist zweifach - obgleich der Ursprung oder die Urquelle die selbe ist: alles hat 2 Pole - alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten"

D.h., daß gleich und ungleich nur unterschiedliche Pole ein und derselben Sache sind. Alle Gegensätze sind identisch in ihrer Substanz, nur verschieden im Grad. Alle Extreme berühren sich, alle Wahrheiten sind nur die halben Wahrheiten, alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden, denn sie sind nur unterschiedliche Pole ein und derselben Sache. Wärme und Kälte z.B. sind identisch: wo fängt in Wahrheit Wärme an und wo hört Kälte auf oder umgekehrt? Wo hört langsam auf und wo fängt schnell an? Langsam und schnell sind ein- und dasselbe, nämlich Bewegung. Nur unterschiedlich im Grad - zwischen den beiden theoretischen Polen der absoluten Ruhe und der absoluten Schnelligkeit. Was kann man nun mit diesem Satz in der Praxis anfangen? Nun, eine ganze Menge. Wir können lernen, das Gesetz der Polarität, z.B. , bei der Bewältigung von Konflikten anzuwenden; Lösung aus der gewachsenen inneren Einsicht und Weisheit anzubieten, darüber zu stehen, statt uns hineinziehen zu lassen. Wissend, daß alle extremen Pole einen gemeinsamen Mittelpunkt haben.

5. Das Gesetz des Rhythmus: "Alles fließt aus und ein - alles hat seine Gezeiten - alle Dingen steigen und fallen. Rhythmus kompensiert"

Dieses Gesetz ist eng verbunden mit dem Prinzip der Polarität, denn es drückt nichts anderes aus, als die dauernde Pendelbewegung zwischen den 2 Polen einer Sache. Es gibt immer ein Vor und Zurück, ein Schaffen und Zerstören in allen Erscheinungsformen des Universums. Auf- und Untergang von Kulturen, Religionen und Weltmächten ebenso umfassend, wie den Wechsel von Freude und Leid im Leben eines einzelnen Menschen. Auf dem Höhepunkt beginnt der Prozeß des Rückgangs. Gesetzmäßig und unaufhaltsam. Was heute oben ist, ist morgen unten. Alles schwingt zwischen Geburt und Tod. Nichts geschieht außerhalb des Rhythmus. Wie im Größten so im Kleinsten, so auch im menschlichen Leben: gezeugt, geboren, Wachstum, Höhepunkt, Abbau, Sterben, wiedergeboren werden. Welche Nutzanwendung ziehen wir nun aus dieser Erkenntnis? Eine der Techniken der hermetischen Alchimie, die wie eingangs gesagt, mehr eine geistige Alchimie ist, besteht darin, das höhere Gesetz gegen das niedrige anzuwenden, nicht zu bekämpfen und zu verneinen, sondern umzuwandeln. Umwandlung, nicht anmaßende Verneinung ist die Kunst des Meisters. Natürlich können wir das Gesetz des Rhythmus nicht umwandeln, wir können das Pendel nicht anhalten in seinem Ausschlag, aber wir können durch geistige Umwandlung den Folgen entgehen. Wir können durch Erhebung auf eine höhere geistige Ebene den Auswirkungen des Pendelschlags auf der niedrigeren Ebene entgehen. Wir können durch die Beherrschung unserer geistigen Kraft, die die höchste Ursache ist und über allen anderen steht, uns in unserer Mitte halten, statt mit dem Pendel hin und her zu schwingen. Es ist, wie wenn wir beim Seilhüpfen das Seil unter uns hindurchschwingen lassen, aber selbst in der Mitte auf unserem Standplatz bleiben und nicht der Bewegung folgen. Die Kraft unseres Geistes ist dem Wirken des Prinzips überlegen, auch wenn sie das Prinzip selbst nicht aufheben kann.

6. Das Prinzip von Ursache & Wirkung: "Jede Ursache hat ihre Wirkung - jede Wirkung ihre Ursache, alles geschieht gesetzmäßig"

Es gibt keinen Zufall. Nichts fällt uns zu, ohne daß es hierfür eine Ursache gibt. Gäbe es so etwas wie Zufall, würde Chaos im gesamten Universum herrschen. Es gäbe dann etwas davon Unabhängiges. Aber, woher sollte das außerhalb der Ordnung und der Gesetzmäßigkeit bestehende, das wir als "Zufall" bezeichnen, herkommen, wenn alles aus der gleichen Quelle und Ordnung stammt? Aus der gleichen ersten geistigen Ursache des Schöpfers. Die praktische Nutzanwendung dieser Gesetzmäßigkeit ist sicher für jeden erkennbar. Es heißt im Klartext, daß ich für all das, was ich als Wirkung in meinem Leben empfange, auch eine entsprechende Ursache gesetzt haben muß. Mein Glück oder Unglück, Krankheit oder Gesundheit, Erfolg oder Mißerfolg usw. Sind mir nicht von irgendwoher zugefallen, sondern sie sind das Ergebnis meiner eigenen Ursachensetzung. Es macht keinen Sinn, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, daß vielleicht bei mir ein Fehler passiert sein könnte und ich etwas austragen muß, für das ein anderer die Ursache gesetzt hat. Die Schöpfung ist perfekt, es gibt keine Fehler, keine Unzulänglichkeiten, keine Zufälle. Allerdings müssen wir sehr oft, um den Zusammenhang zwischen eigener Ursachensetzung und Wirkung erkennen, über den relativ kurzen Zeitraum eines einzigen Lebens hinausgehen. So, wie es die karmischen Lehren tun. Erst dann öffnet sich der Blick für die Wahrheit, erst dann ist es möglich, wirklich zu erkennen. Wie sonst könnte man jemandem glaubhaft erklären, daß ein zweijähriges Kind an Krebs stirbt, dafür selbst die Ursache gesetzt haben muß, und dieser frühe, unbegreifliche Tod aus karmischer Sicht wiederum einen Sinn haben muß.

7. Das Prinzip des Geschlechts: "Geschlecht ist in allem - alles hat männliche und weibliche Prinzipien Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen"

Der Begriff Geschlecht wird in der Hermetik nicht im Sinne von Sexus gebraucht. Er ist wiederum sehr eng verbunden mit dem Prinzip der Polarität und drückt hier die beiden Pole, positiv und negativ, wie wir sie zum Beispiel aus der Elektrizität kennen, aus. Das Prinzip der Geschlechtlichkeit, also unterschiedlich geladener Pole, gilt auf allen Ebenen. Positive und negative, männliche und weibliche Energien ziehen sich an, ja bedingen einander, im Größten wie im Kleinsten. Auch das Atom ist eine Anhäufung von negativen Korpuskeln um einen positiven Kern. Positive Ladung zwingt zur Bildung gewisser Formationen. Wenn männliche und weibliche Prinzipien sich vereinigen, entsteht daraus Schöpfung. Eins alleine, ohne den befruchtenden Aspekt des anderen, ist Stillstand, ist Nichtbewegung, Nichtschöpfung. Viele Religionen sprechen vom Schöpfer als Mutter-Vater, in dem beide Prinzipien als Voraussetzung der Schöpfung vereinigt sind. Die praktische Nutzanwendung dieses hermetischen Prinzips erscheint sicher auf den ersten Blick etwas schwierig. Ist es aber in Wahrheit nicht, wenn wir uns an das 2. Gesetz, das Gesetz der Entsprechung , wie oben so unten usw. erinnern. Wenn wir die Urquelle (Geist) als den Ursprung aller Dinge, als MutterVater bezeichnen, der beide Prinzipien vereint, (was übrigens auch in der christlichen Trinität zum Ausdruck kommt), so müßte zu dieser höchsten Ebene auf der niedrigen Ebene Entsprechung bestehen. Und dies ist der Fall. Die Urquelle (Geist) schuf den Menschen nach seinem Bilde. Wie wir schon einmal zitiert haben. In jedem einzelnen Menschen sind beide Prinzipien vorhanden. Auch wenn wir als Mann oder Frau inkarniert haben, das andere gegensätzliche Prinzip ist ebenfalls in uns. Wir sind, unabhängig von unserer jeweiligen Rolle Vater und Mutter, Kind und Eltern, Doktorgrad oder Penner und je mehr wir dies zulassen, je weniger wir z.B. den "harten Mann" spielen oder den "Einzig wahren Meister" vorgeben zu sein, um ein gewisses Machtmonopol aufrecht zu erhalten und das Weibliche weit von uns weisen, desto kompletter, desto vollkommener und reiner werden wir. Dies ist die für uns täglich anwendbare Botschaft, die uns dieses hermetische Prinzip geben will.
Wir können nur zur Mitte unseres Seins finden, wenn beide Prinzipien in uns ausgeglichen sind. Das bedingt Sprengung des Rollenspiels und aller Traditonen und Dogmen. Heißt ÖFFNEN, ZULASSEN, DURCHLÄSSIG WERDEN, IM EINKLANG LEBEN. Das aber auch hat zur Folge, dass das ALTE ausgeleert werden muss, Revolution stattfinden wird.



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