Klinikberichte

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                                        KLINIKBERICHTE      

 

 

Es war Donnerstag,der 8.November 2001,als ich gegen 11Uhr in der Klinik ankam.

Ich schaute mich überall um und versuchte mir ein Bild von dem zu machen,wo ich die nächsten 8Wochen verbringen sollte.Ich hatte Angst...

In diesem Bericht versuche ich euch von meinem Aufenhalt in der Klinik zu berichten und euch von den einzelnen Gruppen zu erzählen,was sie mir gebracht haben und wofür sie nützlich waren.

Die erste Woche hatte ich garkeine Gruppe,nur Einzelgespräche (Dies sei dazu gedacht,um sich langsam auf die klinik vorzubereiten,obwohl ich finde,das eine Klinik ohne ein einzige Aktivität schlimmer ist,naja...).

In den Einzelgesprächen versuchte man herauszufinden,was ich habe,worunter ich litt.

Und dabei kamen einige Punkte mehr zustande,als ich dachte,was auch meine Depressionen und meine Angst-Panikattacken unter anderem erklärt.

Ich möchte euch von der "Selbstsicherheitsgruppe" etwas berichten.

SELBSTSICHERHEITSGRUPPE

Diese Gruppe fand jeweils Dienstags und Freitags von 9Uhr15 bis 10Uhr30 statt.

Die Gruppe bestand aus Menschen,die ihr Selbstvertrauen verloren haben und somit nur noch sehr schwer im Leben zurecht kommen.

Durch Rollenspiele und Geprächen versuchte man dem jeweiligen Patienten mit seinem Problem zu helfen.Im Rollenspiel nahm entweder die Therapeutin,oder ein Mitpatient,die Rolle der jeweils gewünschten Person.Selbst ich(und das will was heißen)habe ca.3mal ein Rollenspiel in der Gruppe ausgeführt.Ich habe jedesmal dabei geweint,weil ich gemerkt habe,wie wenig Selbstvertrauen ich habe und wie sehr dies mein Leben beeinflußt.Aber es war auch gut für mich,ich verstand somit auch andere Menschen besser,ihre Gefühle und ihre Schwierigkeit,die sie durch mich haben.Vielleicht war es auch das erkennen,von sich selber...?!

Auf jeden Fall war diese Gruppe sehr sehr gut und half mir doch etwas weiter.

 

DEPRESSIONSBEWÄLTIGUNGSGRUPPE

Naja,eigentlich ist das Wort"Depressionsbewältigunggruppe"total falsch!

Es sollte in"Depressionsinformationsgruppe"umgeändert werden,denn mehr war es nicht,außer Informationen über Depressionen.Und was Depressionen sind und was sie bewirken,weiß ich ja nun auch nur zu gut.

Die Gruppe fand jeweils Montags und Donnerstag von10Uhr45 bis 12Uhr statt.

Über diese Gruppe kann ich euch  nun beim besten Willen nicht viel erzählen,weil ich es schon alles kannte.

Aber sowas macht man ja trotzdem nie umsonst mit,alleine aus dem Grund zu wissen,wieviele sonst noch auf der Welt darunter leiden.

 

ANGSTINFORMATIONSGRUPPE

Das Wort besagt es eigentlich schon,auch hier bekamen wir nur Informationen,was die Angst auslöst,wie unser Körper darauf reagiert,etc.

Aber der eine Satz,den werde ich nicht so schnell vergeßen:

Angst ist nur eine Streßreaktion unseres Körpers!

Naja,aber sagt das mal jemanden,der gerade mal wieder so eine tolle Panikattacke bekommt!

 

MEDITATIVES  GESTALTEN

Diese Gruppe war sehr wichtig für mich,sie fand jeweils am Montag und Donnerstag von 13Uhr30 bis 14Uhr45 statt.

Jeden Montag fanden Aquaraltechniken statt und jeden Donnerstag andere Techniken,wie untern anderem Tonarbeiten,Sandmalerei etc.

Am Anfang lief immer Entspannungsmusik,ich schloß meine Augen und genoß die Musik und versucht mir über meine momentane Gefühlswelt im Klaren zu sein,um dies gleich malerisch darstellen zu können.Diese Musik im Hintergrund war sehr gut.Ich weinte fast bei jeder Gruppe,weil einem soviel Klar wird,soviele Gefühle frei werden.

Es war einfach eine wunderbare Art zu entspannen.

 

TIEFENENTSPANNUNG

Ich würde diese Gruppe fast als eine Art von eine Reise in`s Ich beschreiben,welche wir jeden Dienstag und Freitag von 14Uhr45 bis 15Uhr15 erleben durften.

Man legt sich auf eine Decke auf den Boden,schließt die Augen und hört der Therapeutin zu,was sie für eine Geschichte erzählt.Es war sehr schön und ich versuchte auch mich zu entspannen,aber leider dachte ich immer an etwas anderes und mein Gefühlsleben wurde total durcheinnander gebracht.

Trotzdem habe ich keine Sitzung davon verpaßt!

 

AUSDAUERGRUPPE

Es war mehr wie Sport,das Dienstags und Donnerstags von 16Uhr15 bis 17Uhr stattfand.

Zum abreagiren,zum bewegen etc.Es gefiel mir auch sehr gut dort,Bewegung tut einem ja sowieso immer sehr gut.

Mehr kann ich hierzu nicht schreiben,es ist etwa so wie Sport in der Schule.

 

EINZELGESPRÄCHE

Tja...

Für mich war dies immer mit das Schwerste,was einmal in der Woche stattfand.

Man mußte viel über sich und seine Gefühle erzählen.Mir lag soviel am Herzem,was ich sagen wollte,was ich loswerden wollte.Natürlich kam nichtmal annährend soviel von dem raus,was ich sagen wollte.Die Zeit ist für den einzelnen garnicht vorhanden(leider).Es kam viel mehr Punkte heraus,als man angenommen hatte,worunter ich leide.

Ich habe dort bemerkt,das ich jede Nacht weine im Schlaf,oder spreche.Es sind Ängste,die ich tagsüber verdränge,welche mich nachts wieder einholen.Es ist dies Traurigkeit,die mir meine Kraft raubt.Und doch versteht es keiner.Ich mag sie auch garnicht mehr zeigen,ich bin wie eine lebende Puppe,die allen gefallen will.

Ich habe keine Kraft mehr,traurig zu sein,zu weinen und doch kann ich nicht anders.

Meine Seele stirbt...

Mein Therapeut war doch ganz lieb zu mir,aber am Ende merkte man doch,das ich nur eine Nummer unter vielen war.

Ich kann nach 8Wochen nicht wieder voll und ganz funktionieren,aber ich arbeiten daran.

 

FREIZEIT

Die Freizeitgestaltung war ganz OK,meistens waren wir abends Billiard spielen,sprachen zusammen,oder versuchten ganz zu vergeßen,weswegen und das wir hier waren.

Die Cafeteria war auch ganz Ok,man konnte sich dort treffen,was trinken,aber leider nicht rauchen;-).

Zweimal in der Woche fand ein Kinoabend in der Aula statt.Es wurde eine Leinwand aufgestellt und man konnte es sich mit einer Decke und Chips bequem machen.Der Eintritt kostet 1DM.Es liefen gute Filme.

Ansonsten,konnte man sich in die Sitzecke hinsetzen und mit anderen in Ruhe quatschen,zwischendurch draußen eine rauchen gehn,oder für sich alleine bleiben.

Was ich immer sehr genoßen habe,war der Mediationsraum.Ich legte mich auf einen Sessel,zog die Kopfhörer an,schloß die Augen und versuchte einfach zu entspannen,nicht an meine Porobleme und Sorgen zu denken.Es tat sehr gut und meistens war ich alleine in diesem Raum.Entspannung und Ruhe war wichig für mich.

Das Wichtigste für mich waren die tägliche Anrufe von meinem Freund,der immer für mich da war und mir täglich Kraft gab.Ich bin so froh,das ich nicht alleine war,sonst hätte ich das nie geschafft.Wenn er wüßte,wieviel mir das bedeutet hat/hatte.

Aber ich bin mir sicher,tief in seinem Herzem weiß er das!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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