Die Osterhasen von Osterdorf

© by Inga Rothe

Ruhig geworden war es in Osterdorf.

Alle Hasen hatten einen arbeitsreichen Tag hinter sich. Ihr müsst wissen, während ihr euch schon auf den Osterhasen freut, arbeiten diese ganz fleißig, Wochen vorher. Da müssen die Ostereier angemalt werden und natürlich auch verpackt sein, bevor es soweit ist.

Auch die kleinen Hasenkinder helfen fröhlich mit, denn sie wollen alle mal ein Osterhase werden..

Sicher fragt ihr euch nun, wer wird Osterhase, gibt es viele Osterhasen, oder nur einen?

Osterhase wird der Fleißigste und Schlaueste unter den Hasen.

Die Hasenkinder lernen schon ganz früh, denn jeder will es sein! Aber es gibt in jedem Dorf nur einen! Genau wie es bei uns nur einen Bürgermeister gibt.

Sicher habt ihr auch schon bemerkt, dass die Hasen lange Ohren haben. Warum wohl?

Nein, nicht weil ihnen die Ohren lang gezogen wurden, sondern damit sie besser aufpassen können! Hat zu euch denn noch niemand gesagt, sperrt eure Ohren auf?

Natürlich müssen die Hasenkinder auch zur Schule, aber vier Wochen vor Ostern bekommen sie Ferien. Genau wie das hier bei uns ist, wenn einige Kinder zum Karneval Ferien bekommen. Nun, das ist ja auch nicht überall so.

Ganz früh, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist, stehen die Hasen auf. Mutter Hase kocht dann einen Möhrenbrei, der alle stark macht.

 

Danach gehen alle Hasen in die Ostereierfabrik, um ihr Werk zu beginnen.

Nach ein paar Stunden kann man sehen, was sie alles schon geschafft haben und manche Hasen haben sogar Farbkleckse auf der Nase. Das stört aber niemanden, im Gegenteil, es sieht doch recht lustig aus.

 

Da stehen riesige Eimer, in denen Farbe gemischt wird und die gekochten Eier darin gefärbt werden. Das dürfen dann die kleinen Hasen machen, die nicht so gut malen können. Nur ein Hasenpapa muss die vielen Eier aus dem Eimer holen, damit da niemand hinein fällt.

Die Hasenkinder und auch viele große Hasen malen dann mit einem Pinsel die Eier an. Die Farben werden aus den ersten Blumen, die es zu dieser Zeit gibt, gemischt.

Schaut euch mal im Garten um, seht euch die Blumen an, da ist der Krokus, die ersten Tulpen und was da sonst noch wächst. Ja, auch das Gras wird für die grüne Farbe gebraucht.

Welch ein lustiges Treiben doch in Osterdorf herrscht. Da wird gesungen, gelacht! Keiner schimpft, keiner schreit oder ist böse. Jeder der Hasen stellt sich beim Malen seiner Eier vor, was wohl die Kinder sagen, wenn sie ihr Ei finden. Sicher werden sie sich freuen und somit macht die Arbeit doppelt spaß.

Wenn alle Eier fertig sind, das ist meistens am Ostersamstag, werden sie in Bollerwagen verpackt, damit sie ganz früh an ihre Stellen gebracht werden können und der Osterhase sie dann versteckt.

Wie, ihr meint das geht nicht? Ja wisst ihr denn nicht, wie viele Hasen es gibt? Und der Osterhase ist nicht nur der Schlaueste, der Fleißigste, sondern auch der Schnellste!

Manchmal helfen unsere Eltern auch mit, die Ostereier anmalen, weil sie Zeit haben und den Hasen gerne helfen wollen.

Falls Ihr schon vorher in eurem Einkaufsladen angemalte Ostereier seht, das sind die, die die kleinen Hasenkinder zuerst angemalt haben. Schaut euch die mal genauer an, ganz so schön, wie die, die man zu Ostern findet, sind sie nicht, aber schmecken genauso gut.

Nun, irgendwann muss jeder einmal anfangen, oder?

 

Das kann auch dir passieren

© by Inga Rothe

Gino war schon immer ein Wirbelwind und hatte nur Flausen im Kopf. Sein Zimmer aufzuräumen, darauf kam er gar nicht. Er stieg über seine Bausteine ins Bett. Irgendwann wurde es der Mutter zu bunt und sie sagte ihm, wenn er nicht aufräumen würde, dürfe er kein Fern sehen.

Gino warf ein Baustein nach den Anderen in seine Spielzeugkiste, aber nach dem zehnten Teil, verlor er die Lust. Da stand sein Polizeiauto. Wie das wohl ohne Blaulicht aussehen würde, dachte er. Somit machte er sich an die Arbeit. Als er das Blaulicht in der Hand hatte, mochte er das Auto gar nicht mehr leiden. Vielleicht konnte man ja noch die Räder gebrauchen, überlegte er und den Lenker...

Nach einer Stunde kam seine Mutter ins Zimmer, er hatte immer noch nicht aufgeräumt und sie war sehr böse, denn nun sah es noch schlimmer aus und als sie dann das kaputte Auto sah, sagte sie: Also ich glaube nicht, daß der Weihnachtsmann dir noch einmal etwas schenkt, du machst ja alles kaputt!"

Ja, so war er! Nichts blieb bei ihm lange heile. Seine Eisenbahn hatte er auseinander gebaut, weil er sehen wollte, was da so alles an Schrauben drin ist.

Nun hatte er nichts mehr was heile war. Ob er deswegen seine Geschwister ärgerte?

Heute kam er mit nichts durch, er mußte aufräumen, denn morgen ist Ostern und wenn der Osterhase sein Zimmer sieht, meinte die Mama, würde er ganz schnell wieder weg hüpfen!

Es dauerte sehr lange, aber er schaffte es. Nachdem er endlich fertig war, durfte er auch draußen ein Nest bauen, für den Osterhasen, wie seine Geschwister.

Gestern hatten sie einen Waldspaziergang gemacht. Gino hatte sich ganz viel Moos mit genommen, um daraus ein großes Nest zu bauen. Schließlich sollte da ja auch eine Menge hinein!

Er gab sich grosse Mühe damit, aber das Moos reichte nicht. Seine Schwester lachte ihn aus und meinte, es sei viel zu gross, er solle es kleiner machen, dann würde das Moos reichen. Nein, das wollte er nun doch nicht! Heimlich schlich er zu den Nestern die seine Geschwister gebaut hatten und nahm sich von denen Moos. Dazu verkleinerte er einfach deren Nester.

Am nächsten Morgen stand er sehr früh auf, um nach seinem Nest zu sehen.

Aber was war das? Es war gar nichts drin, nur ein Brief!

Die Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben, weinte er.

In der Zwischenzeit hatten seine Geschwister ihre Nester ausgepackt und herrliche bunte Eier gefunden.

Erstaunt sah die Mutter Gino an. Was ist passiert, wollte sie wissen und Gino erzählte ihr von seinem großen Nest und das da gar nichts drin war.

Er holte nun den Brief hervor, den die Mutter ihn vor las:

Lieber Gino,

was soll ich dir bringen? Du machst alles kaputt, siehst du

denn nicht, was du für schöne Spielsachen gehabt hast?

Die schöne Eisenbahn, das Flugzeug, dein Roller und was

hast du mit dem Polizeiauto gemacht? Wie kann ich dir

schöne Eier bringen, die du wahrscheinlich auch gar nicht

richtig ansiehst, sondern gleich aufessen wirst, bis dir schlecht

wird!

Es gibt viele Kinder, die nichts zum Spielen haben. Die suchen

sich einen Stock und spielen damit, als sei es ein richtiges

Spielzeug.

Denke einmal darüber nach!

Dein Osterhase

Gino erschrak sehr, denn das wußte er nicht, das der Osterhase das gesehen hatte.

Traurig, aber doch nachdenklich geworden, betrachtete er nun seine Bausteine.

Plötzlich sah er, wie schön bunt sie waren und das man mit ihnen tolle Sachen bauen konnte.

Es wurde Sommer und der Winter folgte. Er spielte immer noch alleine mit seinen Bausteinen und manchmal bekam er von seinen Geschwistern auch mal etwas anderes dazu.

In der Vorweihnachtszeit saßen sie zusammen und bastelten Weihnachtsschmuck. Es wurden Kekse gebacken und am eifrigsten war Gino. Es machte ihm soviel Spaß, das er gar nicht genug tun konnte.

"Sag mal Gino, was wünschst du dir denn vom Weihnachtsmann?" fragte die Mutter.

"Hm, ich wünsche mir, das ich meine Spielsachen nicht kaputt gemacht hätte." erwiderte er.

"Nun, das ist gut, daß du das einsiehst, aber man kann es nicht rückgängig machen." Tröstete sie.

Der Weihnachtsabend kam.

Alles war vorbereitet und alle warteten in der Küche auf den Weihnachtsmann. Die Mutter las ihnen Weihnachtsgeschichten vor, als die Tür auf ging und der Weihnachtsmann vor ihnen stand.

Sie gingen ins Wohnzimmer, wo er sich auf einen Sessel nieder ließ, seinen großen Sack stellte er daneben.

Nachdem nun alle ihr Gedicht aufgesagt hatten und ihre Geschenke bekamen, kam Gino an der Reihe.

"Weihnachtsmann, ich muß dir was erzählen", stotterte er aufgeregt los, "ich bin ganz böse gewesen und habe meine Spielsachen kaputtgemacht. Darum hat mir der Osterhase auch keine Eier gebracht."

"Hast du denn auch daraus gelernt?" fragte ihn nun der Weihnachtsmann

"Ja, so habe ich mit meinen Bausteinen gespielt. Ich wußte gar nicht, was man daraus alles bauen kann." antwortete er zaghaft.

Nun sagte er noch sein Gedicht auf und wollte sich schnell wieder hinsetzen.

"Das hast du schön aufgesagt, möchtest du denn auch ein Geschenk haben, obwohl du keinen Wunschzettel geschrieben hast?" fragte der Weihnachtsmann.

"Ach, lieber Weihnachtsmann, ich weiß nichts, mir fehlen so meine kaputten Spielsachen, könnte ich sie doch wieder heile machen."

Nun holte der Weihnachtsmann seinen Sack hervor und was war darin?

Richtig, Ginos Eisenbahn, Flugzeug, Roller und auch sein Polizeiauto! Alles war wieder heile!

Dieser war überglücklich und niemals machte er wieder etwas kaputt!

 

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