Spielbericht 17.03.2011

Autor: S.S.

"Ein Haufen Individualisten haben gegen eine Mannschaft verloren" O-Ton Moppel

Nach diversem Spielverlegungsheckmeck, in dessen Konsequenz Jena durch hanebüchene Argumentationen sowohl Heimrecht als auch Spieltermin bestimmen konnte, fuhren die Goethestädter ins Jenaer Plattenghetto. Die Halle des "Chelseas von der Saale" schmückt sich in der Szene sowohl als Karnickelstal als auch als Hühnerkäfig.
Dementsprechend unkomfortabel sollte sich der Abend für den Tabellenzweiten von der Ilm gestalten. Sie wollten die Chance auf den Oberligatitel waren. Neben dem dauerverletzten Schulz und Henker fiel auch noch Traut als Angreifer aus und stand lediglich als Libero nach mehrwöchiger Krankheitspause zur Verfügung. Auch Jena hatte mit auf den Mittelblockpositionen in der Vergangenheit Sorgen gehabt und ihr etatmäßiger Diagonaleinhauer Glathe fehlte zudem. Ansonsten war der Kader jedoch pickepacke voll.

Der Vfl Weimar hatte sich um Schiedsrichterikone Moppel als Spielleiter gekümmert, wohingegen der Gastgeber keinerlei  Verantwortung zeigte und keinen einzigen Schiedsgerichtler aufbrachte. Nach mehreren spontanen Umfragen in der Halle erklärte sich Hannes Breuel bereit, zumindest das Protokoll zu führen.

Moppel schwang sich auf die Empore und das Treiben begann.

Weimar begann furios mit einem 2m-Schuss-Knaller von Kapitän Heinemann und lag rasch mit 2 Punkten in Front. Jena brach dann etwas ein und offenbarte Annahmeschwächen. Der Vfl nahm sicher an, verteidigte akribisch, spielte schmucklos aber konsequenter und lag bald mit 19:12 in Front. Etwas schummrig wurde es in der Halle, als Steller Haselbach seinen Außenangreifer Grysko 4Mal innerhalb eines Ballwechsels diagonal einsetzte. Der Angriff wurde zunehmend fluffiger und zum Glück beendete ein Vfl-Block dieses Grauen. Doch als Jena besser ins Spiel fand, zeigten sich der böse Geist der Örtlichkeit. Den Außenangreifern gelang es nicht sich im engen Geläuf zu orientieren, sodass Timingprobleme resultierten und der VSV sich auf 20:23 heranmalochte. Nach kurzer Auszeit von Trainer Schulz straffte sich Weimar und fuhr den ersten Satz ein.

Der Folgesatz ließ erahnen, dass sich der Aufsteigsaspirant zu sicher fühlte. Die Annahme streute mächtig und der handversehrte Haselbach musste arg wirbeln um seine Angreifer einzusetzen. Diagonal Heinemann kam nun schlechter durch und über Hinterfeld fehlten den Vflern sämtliche Mittel. Auch Jena setzte im gesamten Spiel keinen ernsthaften Angriff von jenseits der Angriffslinie. Auf beiden Seiten fehlte auch die Gefahr über die Mittelposition, sodass eben die Außenangreifer meist Doppelblöcke vorfanden.
 iNeulibero Traut fand nicht recht ins Spiel und auch sonst wackelte Annahme und Abwehr, wodurch Haselbachs Stimmung sichtlich umschwang. Jenas Ballverteiler Habedank spielte blendend auf und so ging der Satz verdient an Jena.

Nun wollten die Männer von der Ilm die Unsicherheiten abstellen. Die gegnerischen Außen sollten endlich konsequent auf Linie zugemacht  und der Diagonale Mansfeld diagonal geblockt werden. Wieder zeigten Annahmeunsicherheiten bei fast allen und auch Kommunikationsdifferenzen. Trainer Schulz, durch Verletzung wochenlang fernab von der Mannschaft, sah sich eher beratend, sodass die Kompetenzen unklar waren. Es übernahmen mehrere Akteure leidenschaftlich die Initiative und so fehlte eine klare Linie.
Bei Jena brillierte immer wieder Lenser, der bei dichten Pässen als gnadenlose Legehenne agierte. Hier war Weimar einfach nicht wach. Die andere bestimmende Angriffsfigur war Außenangreifer "Babe"-Börner, der beherzt das Spielgerät u.a. zum 15:11 die Linie herunterdrosch. Nun war es am Vfl-Kapitän Heinemann mit einer prächtigen Aufschlagserie auf den gegnerischen Libero mit teils direkten Punkten seine Jungs wieder auf die Überholspur zu bringen. Einen besonderen Infight lieferten sich die Steller, wobei Haselbach 2 Mal innerhalb eines auszuspielenden Punktes einen Stellertrick versuchte, ehe sein Pendent den Ball knochentrocken gegen den Block versenkte.
Doch nun erzielte Mittelmann Binder spektakuläre Punkte und auch der angeschlagene Steinberg nutzte auf Außen seine Gelegenheiten. Weimar erlangte sie 2:1 Satzführung.

Schnell führte man 7:1 da Mittelblocker Sitzenfrey neben riskanten Aufschlägen auch in der Abwehr wieselte, als gäb es kein Morgen. Es entspannte sich dennoch ein schön anzusehendes Spiel, weil das "Blaue Ballett" nie aufsteckte und sich durch Leger und schöne Blockpunkte wieder an den Vfl heranschlich. Sie wirkten vor allem bei den langen Ballwechseln frischer und wohlorganisiert. Vor allem im Block antizipierten sie gut und erzwangen Fehler beim Kontrahenten.  Ergo: 2:2

Bei Jena lief es nun gut. Aus dem Hinterfeld kam weiter nichts, aber nun wurden auch die Mitten stärker, sodass Weimars Block auseindergezogen wurde.
Der Tabellenzweite zeigte sich sicherlich auch aufgrund der Ortsverhältnisse mit Abtimmungsproblemen im Zuspiel-Angriff, sodass nun kaum noch klare Punkte erzwungen wurden. Jena gewann den Tiebreak verdient.

Moppel faltete seine Vereinskameraden nach dem Spiel zusammen (siehe Überschrift) und traf den Nagel auf den Kopf.
Nun war der Gegner gut beieinander gewesen und Weimar zeigte eins der schwächsten Saisonspiele. So heißt es nun gegen Gotha zu überzeugen um die minimale Aufstiegschance zu wahren.

Die Zuschauer hatten ein unterhalsames Oberligaspiel erlebt!

Zum Kader gehörten:

Zuspiel: Haselbach
Dia: Heinemann (K)
Libero: Traut
Außen: Scherneck; Matthes; Steinberg; Grysko
MB: Binder;Sitzenfrey
Trainer: Schulz

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