Beppo´s News aus Tuntenhausen

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Killer-Mails aus Afrika

 (20.03.2008)

Manchmal bedaure ich es, dass ich so gut funktionierende Spam-Filter habe. Statt einiger hundert Spam-Mails pro Woche nur noch ein bis zwei – aber so manch Erheiterndes und vor allem lukrative Angebote bleiben leider auch im Filter hängen. 

von Rainer Mersmann

Ich hätte ja gerne ebenfalls das Angebot wahrgenommen, das meinem Freund Jupp per E-Mail unterbreitet worden ist: 40 metrische Tonnen Eisenbahnschienen aus feinstem Stahl - beiseite geschafft in Südafrika - zum Schnäppchenpreis. Leider war ich zu spät dran, das Angebot war schon abgelaufen, die E-Mail-Adresse nicht mehr zu erreichen.

Manchmal mache ich mir schon Sorgen wegen meiner effektiven Spam-Filter. In den USA haben in letzter Zeit viele PC-Besitzer E-Mails erhalten, in denen ihnen ein sozial eingestellter Auftragsmörder mitteilt: "Einer ihrer Freunde hat mich beauftragt, Sie zu töten. Ich beobachte Sie. Aber ich glaube nicht, dass Sie getan haben, weswegen ich Sie töten soll." Und wenn ihm der Empfänger der E-Mail 10.000 Dollar zahlt, führt er seinen Auftrag nicht aus.

In Deutschland sollen solche E-Mails ebenfalls schon aufgetaucht sein! Was, wenn auch ich so eine Nachricht erhalten habe, die aber als Spam ausgefiltert wurde? Politiker oder Manager aus der Führungsetage eines großen Konzerns wüssten sofort, dass mit so einer Mail etwas nicht stimmt - die haben keine Freunde. Und falls doch, könnten sie immer noch nach Liechtenstein stiften gehen. Aber ich? Soll ich, wie die Amerikaner zur Polizei gehen? Aber was kann die schon machen? Die kann mich ja nicht 24 Stunden am Tag unter Aufsicht stellen.

Also habe ich mich entschlossen, meine Spam-Filter auszuschalten - und es kam, wie ich es befürchtet hatte: "Einer ihrer Freunde hat mich beauftragt ..." Doch bei mir ist Ebbe in der Kasse, also trete ich die Flucht nach vorne an:

"Lieber Herr Auftragsmörder,
leider bin ich im Moment völlig pleite, weil ich mein letztes Geld in einen Deal mit 65 Tonnen Eisenbahnschienen aus dem Kongo investiert habe. Vielleicht können Sie mit Ihrem Vorhaben ja noch etwa ein halbes Jahr warten, bis ich die Gewinne aus dem Eisenbahn-Geschäft einstreiche?
Alternativ hätte ich noch einen anderen, äußerst lukrativen Vorschlag für Sie: Ich stehe zur Zeit in Verhandlungen mit Dr. Mrs. Maryam Abacha aus Nigeria, der Frau des verstorbenen Generals Sani Abacha. Mrs. Abacha hat mich gebeten, ihr dabei zu helfen, das Vermögen ihres verstorbenen Mannes in Höhe von 746 Millionen US-Dollar auf ein Schweizer Nummernkonto zu transferieren. Als Lohn für meine Mühe erhalte ich 10 Prozent des transferierten Geldes.
Allerdings benötige ich zur Anbahnung dieses Geschäftes 3000 Euro, die ich aus oben genannten Gründen nicht habe. Ich wäre bereit, mit Ihnen halbe-halbe zu machen, wenn sie von Ihrer Absicht, mich zu töten, absehen.
Wenn Sie mich das nächste Mal beobachten, sprechen Sie mich doch einfach darauf an. Das weitere Vorgehen können wir dann bei einem Stückchen Kuchen und einer Tasse Kaffee besprechen. - Und vergessen Sie nicht den Koffer mit den 3000 Euro!

Mit freundlichen Grüßen
Rainer Mersmann"

 

 

Das Bundesamt für Frauenangelegenheiten gestützt auf Art.
32n Abs. 4 der Artenschutzverordnung vom 19. August 2000 im
Einvernehmen mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz,
beschließt:
 
Art. 1. 1 SR 453Allgemeines
1 Sich einen Mann zu halten ist bei weitem nicht mehr so
problemlos, wie zu Großmutters Zeiten, und es erhebt sich
die Frage, ob sich die Haltung eines Mannes überhaupt noch lohnt.
2 Ein brauchbares Exemplar "Mann" (im folgenden "Männchen"
genannt) sollte mindestens zwei der nachfolgend genannten
Voraussetzungen erfüllen.
 
Art. 2Grundlegendes
1 Ein Männchen sollte nützlich sein (handwerkliche
Fähigkeiten, fleißige Eigenschaften im Haushalt, gut im Bett
zu gebrauchen).
2 Es sollte vorzeigbar sein (d.h. sein Aussehen sollte kein
Mitleid erregen).
3 Obige Punkte können ausser acht gelassen werden, wenn Art.3 zutrifft.
 
Art. 3
1 Er ist reich.
 
Anschaffung Art. 4
1 Gehen Sie bei der Auswahl ihres Männchens sorgfältig vor
und lassen Sie sich genügend Zeit, um sich von seinen
tatsächlichen Fähigkeiten zu überzeugen.
2 Bedenken Sie, dass das Männchen stets versucht, sich von
seiner besten Seite zu zeigen, danach aber häufig in sein
altes Rollenverhalten zurückfällt. Oft offenbaren sich
versteckte und offensichtliche Mängel erst später.
3 In der letzten Zeit steigt die Zahl der ausgesetzten
Männchen rapide an. Viele Exemplare streunen
orientierungslos herum oder suche Zuflucht.
Vorsicht vor diesen Männchen, das Vorliegen der
Voraussetzung gem. Art. 4 Abs. 1 und 2 sollte daher bei
diesen Härtefällen sorgfältig geprüft werden.
4 Empfehlenswert ist die Anschaffung eines bereits
ausgebildeten Männchens (s. auch Art. 6). So sind z.B. auf
dem Second Hand Markt oftmals gebrauchte Exemplare zu
finden. Sie zeichnen sich meist durch eine ausgezeichnete
Ausbildung und eine genügsame Lebensweise aus. Prüfen Sie
aber vor der Anschaffung eines gebrauchten Männchens
genau seinen Zustand und bedenken Sie auch Art. 4 Abs. 3.
5 Vorsicht vor mehrfach gebrauchten Exemplaren. Aufgrund der
vielen Pflegestellen neigen sie zu zeitweiligem
Gedächtnisverlust und können sich dann weder an ihr Heim
noch an ihr Frauchen erinnern.
 
Ernährung Art. 5
1 Das Männchen ist ein Allesfresser. Um Mangelerscheinungen
vorzubeugen, sollte Frau ihm neben Dosenfutter ab und zu
frisches Gemüse und Salat vorsetzen.
2 Alkohol sollte nicht grundsätzlich verboten werden, da es
ihn sich sonst zusammen mit anderen Artgenossen anderweitig
beschafft. Für Süßigkeiten gilt im wesentlichen das gleiche.
3 Vorsicht vor Überfütterung. Bedenken Sie, dass ein fettes
Männchen schnell unbeweglich wird und damit im Bett und im
Haushalt nicht mehr leistungsfähig ist.
 
Artgerechte Haltung Art. 6
1 Was die Unterbringung angeht, so ist das Männchen relativ anspruchslos.
Im allgemeinen genügen ein Bett und ein Fernseher.
Bei Vorhandensein eines Computers kann evtl. auf den
Fernseher verzichtet werden.
2 Frau sollte ihr Männchen nicht den ganzen Tag einsperren,
da es sonst depressiv wird, das Essen verweigert und bald eingeht.
3 Für die allgemeine Beweglichkeit und eine regelmäßige
Sauerstoffzufuhr hat sich Gartenarbeit bestens bewährt.
Außerdem sollte Frau es möglichst einmal täglich ins Freie
führen, damit es etwas Auslauf hat.
Denken Sie daran, es immer an der langen Leine zu lassen.
 
Pflege Art. 7
1 Sorgen Sie dafür, dass sich ihr Männchen einmal pro Tag wäscht.
2 Um Verletzungen vorzubeugen, sollten die Hand- und
Fußnägel regelmäßig nachgeschnitten werden.
3 Tauschen Sie getragene Kleidung regelmäßig gegen neue aus.
 
Männchenkrankheiten Art. 8
1 Das Männchen im allgemeinen neigt zu Übertreibungen. Eine
Veranlagung zum Hypochonder ist quasi angeboren. Bei
Erkältungen ist leichte Bettruhe vollkommen ausreichend.
Aufrichtiges Bedauern des Erkrankten kann den
Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Sollte tatsächlich
eine ernste Erkrankung vorliegen, empfiehlt es sich, einen
Arzt hinzuzuziehen.
2 Manche Männchen neigen zu übermäßigem Haarausfall. Dies
beeinträchtigt ihre Leistungsfähigkeit zumeist nicht und ist
daher unbedenklich.
 
Ausbildung Art. 9
1 Männchen werden schnell handzahm, wenn Frau sie richtig
behandelt. Das Befolgen der wichtigsten Regeln wie "Fuß",
"Platz", "Kusch", und "Hol's" beherrschen die meisten bei
regelmäßigem Training und einer Belohnung durch Leckerli
oder ein paar Streicheleinheiten bereits nach wenigen Tagen.
2 Bei der Ausbildung ist es unerlässlich, die
Schwiegermutter mit einzubeziehen und klare Regeln für die
Erziehung aufzustellen.
 
Fortpflanzung Art. 10
1 Männchen sind das ganze Jahr über läufig und verhalten
sich auch dementsprechend.
2 Ein in diesem Zusammenhang geäußerter Kinderwunsch ist
mit Vorsicht zu genießen, da er oft als Mittel zum Zweck
dient. Leihen Sie sich bei Verwandten oder Bekannten ein
paar Kinder aus. So können Sie seine Fähigkeiten als Vater
in Ruhe testen.
 
Inkraftsetzung Art. 11
1 Diese Verordnung tritt undsoweiterundsofort in Kraft



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