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Berichte vom Treffen der Gesellschaft der Lyrikfreunde auf Usedom im Mai 2006 - SIEHE AUCH OSTSEEWELLEN ! Literaturfreunde-Treffen, Bericht von Anneliese Korte vom 25. bis 28. Mai 2006-06-14 in Usedom unter dem Motto „Wo die Nordseewellen spülen an den Strand...“ Eine ereignisreiche Woche liegt hinter den sechsundzwanzig Lyrikfreunden und Textautoren, die der Einladung der „Gesellschaft der Lyrikfreunde“ – Repräsentanz Berlin, gefolgt waren. Sie kamen aus allen Teilen Deutschlands und aus Österreich auf die Insel Usedom, die sich frühlingshaft mit wogenden goldgelb blühenden Rapsfeldern geschmückt hatte, aber auch mit Regen aufwartete. Das Treffen fand im „Haus der Naturfreunde“, Seebad Zinnowitz, statt. Am Anreisetag stellten sich die Autoren bei einem Gläschen Sekt mit einem Gedicht oder mit einem kurzen Prosatext vor. Schnell entstand eine lockere und offene Gesprächsatmosphäre. Neben Lesungen in verschiedenen Einrichtungen widmeten sich die Autoren an zwei Tagen der Arbeit an eigenen Texten. Für das Lyrikseminar schickten sie im Vorfeld je zwei Gedichte, die der Seminarleiter anonymisiert erhielt. Davon wählte er je einen Text für die Besprechung aus. Die Gedichte wurden mit unterschiedlicher Lautgestalt zwei- bis dreimal gelesen, und dann besprochen. Danach konnte sich jeder Lyriker, der es wollte, zu seinem Text bekennen. Dabei ging es auch um solche Fragen wie: Welche Stellung hat das Reim? Ist er noch zeitgemäß? Gedichte mit oder ohne Unterschriften? Die Palette der aufgeworfenen Fragen war breit gefächert. Das von Frau Schaller durchgeführte Schreibseminar, gab viel Anlass zu Gelächter. Sie erteilte zwei Aufträge. Zuerst sollten alle Teilnehmer in vorgegebener Zeit den linken Nachbarn ansehen und Vermutungen über ihn anstellen. Mancher hatte es bei der Lösung dieser Aufgabe leichter, weil er seinen Nachbarn schon von anderen Begegnungen kannte. Nach dem Vorlesen des Textes bekam der Nachbar Gelegenheit zu sagen, inwieweit die Vermutungen zutrafen. Eine ältere Teilnehmerin, die zu ihrer Linken den Seminarleiter,Herrn Wischnat hatte, den die meisten Lyrikfreunde schon von anderen Begegnungen kannten, schrieb: „Ich habe zufällig einen Nachbarn, der mir angenehm ist. Ich meine nicht sein Äußeres, über sein Inneres könnte ich sowieso nichts sagen, sollte ich aber aus irgend einem Grunde mit ihm zusammenkommen...„ Der Rest des Satzes verlor sich in unbändigem Gelächter. Es muss ja auch nicht immer todernst in Seminaren zugehen. Barbara Lorenz charakterisierte ihre linke Nachbarin aus Köln so: Waltraud Kraftvoll-Kölner Glockenklang Farbe, Mut und Wort Vereint: Ausgesandte Liebe Zu wirken und zu wachsen Über Grenzen und Zeit. Der zweite Auftrag lautete: Aus Reizwörtern (Wetter-Wasser- schwimmen-tanzen) innerhalb von 15 Minuten ein Gedicht, eine Geschichte oder eine Prosastudie zu schreiben. Die meisten waren vor der Zeit fertig. Frau Weiß aus Köln meinte: „Wie wir doch beschenkt werden durch unsere Sprache, Gedanken zu gestalten, Neues zu schaffen, Sprache aus wenigen Worten lebendig zu machen“. Ja, darin liegt der Reiz beim Schreiben von Texten! Neben dem Besuch von Sehenswürdigkeiten und einer Busexkursion in das Hinterland der Insel, gab es viel Gelegenheit sich gegenseitig näher kennen zu lernen und einen fachlichen Gedankenaustausch zu pflegen. Großes Interesse in der Öffentlichkeit fand das „Lyrikbäumchen“ auf dem Rondell der Promenade. Es war eine Birke im Pflanzkübel, die extra zu diesem Zweck aufgestellt worden war. Ihr zartes Frühlingsgrün leuchtete weithin und die lustig im Winde flatternden Gedichte, lockten Vorbeigehende heran, auch in die abendliche Lesung, die mit Klavierimprovisationen einen harmonischen Rahmen bildete. Die anschließenden Gespräche mit den Zuhörern zeigten mir wieder einmal, dass das Interesse an Lyrik doch größer ist, als oft angenommen wird. Indessen reifen bei den Autoren schon wieder Texte für ein neues Lyrikbäumchen und der Wunsch sich bald wieder zu begegnen. Anneliese Korte WALTRAUD WEISS, Köln: Photo WW: Nach der Lesung im Naturfreundehaus. Mutmaßungen über Anneliese Korte (Usedom-Berlin) lud ein. Das erfuhren wir am ersten Abend vom Vize-Bürgermeister Spanger bei einem Glas Sekt. Literaturfreundinnen und - freunde (mehr weibliche als männliche) stellten sich vor: Name, Wohnort, ein Text. Alles klar, jeder weiß Bescheid, keine Mutmaßung! Einige kennen sich ja auch durch andere Literatur-Verbindungen und -treffen, gemeinsame Anthologien usw. Am ersten Morgen genossen wir mal wieder unter der Leitung von Hermann Wischnat das Lesen und Besprechen unbekannter Texte, d.h. unbekannt für alle, bis auf den Verfasser bzw. die Verfasserin, der bzw. die sich nicht zu erkennen geben und wenn, dann am Ende der Debatte. HW macht das mit großem Feingefühl und gleichzeitigen Hinweisen auf literarische Möglichkeiten, Ausdrucksformen, Eigenschaften, Satzstellungen etc. Die Zeit ist - wie immer - zu kurz. Nach dem Mittagessen ist eine Busfahrt über die Insel geplant, an Boddenlandschaften, Rietdachhäusern, Fischräuchereien vorbei, Lieper Kirche, blaues Haus, Zecheriner Brücke: Fotomotive genug. Abendessen. Es wird noch in der Dünenwaldklinik, im Pflegeheim und in der Bücherei der Kurverwaltung gelesen. Die Menschen zeigen sich interessiert. Anneliese Korte hat mit ihrem eigenen Charme ihre Verbindungen spielen lassen. Am nächsten Morgen hat Heidrun Schaller das Wort zur "Schreibwerkstatt". Wir sollen ein paar Sätze "Mutmaßungen" zu unserem/unserer linken Nachbarn/Nachbarin schreiben. 15 Minuten Zeit. Manche haben Glück, die/denjenigen zu kennen, wie Balo (Barbara Lorenz) mich, denn sie sagt so etwas Wunderschönes über mich: Waltraud Manche haben das Glück nicht. Manche haben ihren Partner zur Linken. Ich sehe, wie die Ehefrau von Volker Wille die Hand schützend vor ihrem Papier hält, damit er nichts ablesen kann. Als Frau Eisenmenger mit: "Ich habe zufällig einen Nachbarn, der mir angenehm ist" beginnt und dabei Hermann Wischnat meint, lachen wir, aber es geht noch weiter: "Ich meine nicht sein Äußeres..." wir lachen Tränen und sie liest weiter: "über sein Inneres könnte ich sowieso nichts sagen. Sollte ich aber aus irgend einem Grunde mit ihm zusammen kommen..." Jetzt sind wir nicht mehr zu bremsen. Wir halten uns vor Lachen die Bäuche und tupfen die Lachtränen von den Wangen. Sie versteht nicht warum und wir lachen noch mehr. Das Eis - es gab ja keines - wäre spätestens hier geschmolzen. Dann kommt die Aufgabe: Aus 2, 2, 1 Reizwörtern (Wetter - Wasser - schwimmen - tanzen - trocken) ein Gedicht, eine Geschichte zu machen oder eine Prosastudie. Es müssen nicht die Worte benutzt werden, sie können auch umschrieben werden. 20 Minuten Zeit. Alles schreibt, flüssig, nachdenklich, ernst. Manch eine/r ist vorher fertig, mache/r nach 20 Minuten noch nicht. Wer liest zuerst? Wir spüren es alle und bei jedem: Sie können schreiben, alles ist gut bis sehr gut. Wie wir doch beschenkt werden durch unsere Sprache, die Möglichkeit zu gestalten, zu erfinden, Neues zu schaffen, Sprache aus wenigen Worten lebendig zu machen, wie z.B. Wettergeister Auch hier ist der Morgen zu knapp. Wir fühlen uns alle beschenkt und bereichert. Nach dem Mittagessen treffen wir uns an der Promenade, um unser Lyrikbäumchen mit je 3 Texten von uns zu schmücken. AK hat die Presse informiert. Es ist lebhafter Betrieb ums Bäumchen, viele Fragen, großes Interesse. Kinder, die noch nicht lesen können, zeigen ebenso Interesse wie ein Pärchen, das sich mit vielen Texten eindeckt. Später hängen nicht mehr viele Texte am Baum. Der Wind darf sie wegtragen und dem Samen der Worte Wurzeln geben. Für den Abend haben wir zu einer Lesung mit Musik in unserem Domizil (Naturfreundehaus) eingeladen. Kostenlos! Und unser kleiner Saal wird voll. Jede/r liest 3 - 4 Texte, 4 Minuten insgesamt, Thema: "Zarte Töne", dann folgt Musik. Die Pianistin ist eine große Überraschung. Anhand unserer Texte interpretiert sie ihre musikalische Aussage. Erstaunlich, wie sie Stille interpretiert hat. Alle spüren wir es, die Gäste UND wir, dass das ein großer Abend, ein künstlerischer Genuss, rund und perfekt, bereichernd für alle Sinne war. Anneliese Korte bekommt vor lauter Glück (und Lob) rote Wangen. Sie stehen ihr großartig. Am nächsten Morgen strahlt sie über diese, weil sie zwei neue Mitglieder für die Literaturfreunde geworben hat. Wir werden diese Tage auf Usedom nicht vergessen und wer Mutmaßungen anstreben will, der schaue doch mal mit Herz und Sinn auf seinen linken Nachbarn. Es kann ja auch der rechte (Richtige) sein! Wir sind eine große Familie, lebendig und potent! Waltraud Weiß PS: Als Nachschlag zum Festabend: Barbara Lorenz (BaLo*) stellte sich vor: Blattgoldhändlerin. Eine alte Dame fragte ihre ebenso alte Nachbarin (das hörte eine von uns): "Nachtclubtänzerin?" Warum nicht, Bauchtanz vielleicht gefragt? Aber diese Dame wollte Gewissheit und sprach BaLo direkt an: "Sagen Sie mal, sind Sie eine Nachtclubtänzerin?" BaLo hat die Dame dann "aufgeklärt". Lyrische Inselbegegnung auf Usedom vom 24.5. - 28.5.2006 Zügig fuhr ich Stunde um Stunde durch diese prunkende Natur - Mecklenburger Seen, Rapsfelder - gelb - so weit das Auge reicht, Himmel über dem flachen Land, blauwolkig bewegter weiter Himmel und weiter und weiter - 6 Stunden Fahrt brachten mich nach Zinnowitz auf Usedom. Liebevoll empfangen von Anneliese Korte, der Initiatorin und Gastgeberin. eingekuschelt Hier nun in Stichworten, was dazu aus der LyrikerInnenrunde gesagt wurde ( es weiß zum Zeitpunkt der Nennungen im Kreise niemand - außer der Autorin - von wem das Gedicht stammt): An diesem Beispiel wird sicherlich deutlich, WIE intensiv und ernsthaft an den eingereichten Texten gearbeitet wurde. Am Nachmittag folgte eine Inselrundfahrt über diese erstaunlich grüne, von diversen Wassern durchzogene und eingerahmte Insel, damit wir auch noch ein bißchen mitbekamen WO wir uns da so lyrisch - arbeitend befinden.. die Wüste Diesen Text, wie alle anderen Texte, die während des Schreibprozesses entstanden waren, wurde intensiv auf seine lyrische Stimmigkeit hin besprochen - so daß wir 3 sehr intensive lyrische - Arbeitsstunden miteinander verbrachten. Hamburg, den 31.5.2006 Presse-Bericht von Elke Kaminski / Nordkurier 31.5.6 Denn Poesie ist - summa summarum - Balsam des Lebens Als am vergangenen Samstag die Zinnowitzer und ihre Gäste auf der Strandpromenade spazieren gingen und zur Seebrücke abbogen, fiel ihr Blick auf eine kleine Birke voller gelber, rosafarbener, weißer Kärtchen, die beschrieben waren. Sie machten neugierig, luden zum Näher treten ein. Erst etwas zögerlich, dann zunehmend interessiert oder sogar begeistert, lösten sich Kinder, Liebespärchen, Freunde, Familien und ältere Menschen die postkartengroßen Blätter von den Zweigen und lasen mitten auf der Straße- Gedichte. Autoren aus Deutschland und Österreich waren einer Einladung der Usedomerin Lyrikerin Anneliese Korte gefolgt und schmückten während des gemeinsam verbrachten Wochenendes dieses Bäumchen mit ihren "Texten zum Pflücken". Das taten sie gerne, denn die Zinnowitzer vermittelten ihnen das Gefühl, willkommen und zudem offen für Poesie zu sein. Die Begegnungen mit den Zinnowitzern und ihren Gästen, mit den Sehenswürdigkeiten der Insel, aber vor allem mit ihrer wunderschönen Natur zwischen Achterwasser und Ostsee war für viele der Autoren bereichernd und inspirierend wie ein Labsal. Und beim Dankeschön an alle, die dieses kreative und entspannende Wochenende in Zinnowitz ermöglichten, wachsen in den Gedanken der Autoren schon Texte für ein neues Lyrikbäumchen und der Wunsch, dieses besondere Fleckchen Erde am Meer bald wieder besuchen zu wollen. Elke Kaminsky Mein Aktivitäten-Link2008/2009/2010 als Mitglied der Repräsentanz Berlin/Mecklenburg-Vorpommern des Vereins der Lyrikfreunde |