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... die mit Wort und Bild Kunst macht, Gedichte und Texte – Auswahl Die Feile der Zeit Arbeitet an den Ecken der Welt Und an den Falten Meines Gesichtes Bildhauer Schicksal Lachmeißel Tränenhammer Und was die Liebe Uns hinterlässt: Die Vergoldungen Der Seele Mehlbeerrausch im Weißdornbusch Zinnoberrot von Mehlbeer schwer wiegt sich der Ast vom Weißdornbusch und unterm Tiefblauhimmel schwelgt die Saat Der Herbst prangt in fürstlich-goldenem Ornat und schwingt sein Zepter auf das Hermelin aus Silbermoos. Wie bin ich trunken voll und zugleich leicht wie Federwerk von Farbe, Ernte, Licht und Jubel wild beseelt so träum ich mich ganz weit bis hintern Saum der Zeit Mit mir allein Im Haus Bin ich die Maus Auf dem Tisch Eine Maus mit Flügeln Aus Phantasiegarn Damit spinne ich Mir den Tag Wie aus Seide Darin wickle ich Meine schönsten Gedanken ein Meine Gedanken aus Liebesweben Und Glückswerben Im Traumland Aus dem ich stamme Wächst die Wunschwolle Und der Glücksfaden Der niemals reißt. Rotbarbe Die Rotbarbe bin ich auf dem Bett aus zarten Salaten und Kräutern dem Beet aus Vinaigrettesamt und duftenden Organenzesten Ich inhaliere den Geruch um mich herum das Aroma vom Meer einer Ahnung von dir und der Wärme deiner Haut Seesalziger Queller auf dem blauen Spiegel aus Glas pazifiktief blickt mich das Sehnen an und aus meinen Augen quillt still was sich so verzehrt Ich esse von deinem Teller sitze auf deiner Bank und meine Gedanken reisen dir hinter her bis du wieder kommst brate ich auf deinem Herd bis ich gar bin und reif für die Ernte deiner Hände Nachtschattenschwer sein Nichtlächeln in meinem Kaltrücken das Salzweh auf meinem Mund Augen geborsten mitten im Liebesblick. Flüstern: "Wann kommst du wieder?" __________________________________________________________ SPUREN - Weltbilder Die Spuren von Mokassins auf weichem Waldboden, Schlittenhundfährten im harschigen Schnee, Lichtspuren am Firmament und Kondensstreifen quer überm Himmel. Fingerabdrücke, Blutspuren, Haarfollikel, forensische Beweise, lupenfein unter dem Mikroskop. Spuren von Leben in Petrischalen: Schimmelpilzsporen, Einzeller, Geiseltierchen. Und das kleinste Insekt der Welt, im Zoom einer Kamera. Gottes Schöpfung in allem. Spuren von Tränen: glasklare Rinnsale von Salzwasser auf rot geweinten Wangen. Handabdrücke auf nackter Haut. Nachweise von Gewalt und Kummer, zugefügt im Schatten der Nacht, im Taglicht, sichtbar geworden: Kainsmale. Satellitenaufnahmen aus dem Weltraum, die gewundene Linie der Chinesischen Mauer, Flussläufe, Kontinentalgräben, Geleise, Weggabelungen, Hieroglyphen. Schriftzeichen, Satzzeichen. Pflugfurchen auf Feldern, Narben, Faltengesichter, Lebenseinschnitte ins Körperholz gekerbt. Erfahrungen: Fleisch geworden. Die Ergebnisse der Fortpflanzung. Kindersaaten, Samenstreuer, Löwenzahnsegler im Wind. Vermächtnisse: erhalten und weitergegeben. Kussspuren auf meinen Lippen. Dein Wort noch im Ohr: Schallwellen, Herzbeben, Liebesklang. Gute Hände auf meinen Schultern, warm unter der Sonne, weiter tragen, was bleibt. _____________________________________________________________________ Der Friedhof ______________________________________________________ GRATE "Die wenigsten Dinge kommen einfach", meinte sie, während sie den letzten Schluck aus ihrer Kaffeetasse nahm: Satz mit inbegriffen. Neben ihnen der Stapel unerledigter Schriftstücke, das Wissen, daß so vieles noch zu regeln war, Amtsbriefe und die ganzen Sorgen um Alltagsbelange und die besonderen Anforderungen durch die Krankheit des Vaters. Listenweise Telefonnummern, die anzurufen waren. Die ganze Ungerechtigkeit, die ihnen gerade widerfuhr. Es war wie ein Berg, der zu besteigen war. Der Weg war hart und voller felsiger Grate. "Du bist schon vor dem ersten Atemzug zum Kämpfer geboren. Weil Du kämpfen musst. Fast immer und um beinahe alles." - Er sah sie an und schwieg. Sie sagten beiden nichts mehr, sondern sahen zum Fenster hinaus, wo aus den Ästen das erste Laub des Jahres hervorwuchs. "Auch das ist ein Kampf", dachte sie. "Dieses Herausgeschossenwerden aus dem harten Holz." Nichts, nichts, schien einfach zu kommen: Alles vom Gewaltakt der Geburt bis hin zur Agonie des Todes. Dazwischen der Hindernisparcours zum kleinen und großen Glück am Wegesrand. Erfolg der schwer zu erlangen war. Liebe, die gebrochen, Kinder, die so ersehnt gewesen waren und nie das Licht der Welt erblickt hatten. Die ganzen Gräber voll mit verlorenen Freunden und Familienmitgliedern. Zynismus, der sich im Laufe der Jahre breit gemacht hatte, hockte wie ein seltsamer Golem unsichtbar mit am Tisch. Aber als sie so da saßen, sickerten Sonnenstrahlen ins Zimmer. Lautlos machte sich das Morgenlicht breit, kam einfach und vollkommen kampflos. _______________________________ Am Beinhaus von Fort Douaumontstand ich als Jugendliche und sah mit meinen Kinderaugen das Grauen abgelagert bis in den Turm hinaus ein Schrei aus tausendfachen Schicksalen gewebt die Bajonette der Verschütteten ragen noch aus dem Boden verbrannte Erde so weit der Blick reicht weiße Kreuze darunter tote junge Männer vieler Länder vermischt und gleich im Fallen und Verfallen die Söhne die Geliebten die Väter so viel Hoffnung für die Welt einfach ausgelöscht in senfgasender Zeit Masken aus Gummi verrotten im Acker noch heute Granaten die Bauern zerfetzen mitten im Frieden Stellungskrieg und Nie-Vergessen machten mich zu einem Rufer nach Frieden und niemals wieder Krieg... heute 60 Jahre nach dem Anfang eines weiteren Krieges bin ich Witwe des Friedenstäuberichs bin ich Rebekka jenseits von Auschwitz bin ich die Augen der Kinder... Wahr ist der Auftrag des dichtenden Menschen: Salz zu sein und Hand die über Gräben und Gräber hinüberreicht zur Berührung von Fragen und Seelen um im Verbinden Hoffnung zu sein die Hoffnung der Welt _______________________ Dass wir die Welt bewegen Hin zu einer Zukunft Trotz aller Finsternisse Abgründe Angstfaktoren Immer wieder Gutes neu ansäen, hegen, pflegen in Stürmen ausharren und auch wenn uns die Sonne scheint nicht vergessen ist der Reichtum den wir haben und geben Leben vom Leben Herz vom Herzen Segen durch uns Der uns wieder findet auf den weltlichen Wegen zu Gott ______________________________________ Grün aus dem Ast explodiert über Nacht als gäb’s nur dieses eine Sich-Entzünden harmlos im Kreislauf der Natur. _______________________________________ Webmasterin: BaLo* , Stand vom 21.02.2007., http://balo.here.de Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann, so das LG, nur dadurch verhindert werden, indem man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Ich habe auf meinen Seiten Links zu anderen Seiten im Internet gelegt. Für alle diese Links gilt: Ich erkläre ausdrücklich, dass ich keinerlei Einfluß auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten habe. Deshalb distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf meiner Internetpräsenz und mache mir diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf meiner Internetpräsenz angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei mir angemeldeten Banner und Links führen. |