wasgeschah


 
...es war eigentlich ein ganz normaler Montag,ein Montag wie viele nach einem schönen Wochende.Der Tag begann wie üblich mit dem gemeinsamen Frühstück.
Angelina freute sich auf den Kindergarten,ihre Freunde und über die Sonne.Sie verabschiedete ihren Papa wie immer mit Winken und Küsschen werfen hin und her.Er hatte frei und ich brachte Angie wie so oft auf dem Weg zur Arbeit zum Kindergarten.
Ihr Mund stand kaum still,weil sie mir unbedingt erzählen musste,was sie ihrer Freundin alles sagen musste,ultrawichtig,das war eines ihrer Lieblingsworte,irgendwo aufgeschnappt und das gefiel ihr so,das sie es in ihren Wortschatz aufgenommen hat.
Das gewohnte Abschiedsknuddeln,ihren wie immer stürmischen Abschiedskuss und das übliche..."sei schön brav Mami"...brachten mich immer wieder zum lachen.Sie vertauschte so gern die Rollen und freute sich diebisch,wenn sie "Mami" spielte.
Sie vergewisserte sich noch einmal ob der Papi sie abholen würde und ob wir auch wirklich nachmittags auf den Abenteuerspielplatz fahren würden und ob wir auch tatsächlich vorher Theres,ihre Freundin,abholen würden.Nachdem ich alles ausdrücklich bejahte,flitzte sie jubelnd und lachend zu ihrer Freundin und ich fuhr zur Arbeit mit diesem Bild vor Augen,die lachende naseweise Angelina.
Das war das letzte mal,das ich sie lachen sah...
Es war geplant,dass ich nach Feierabend zu Hause gleich essen und trinken für den Nachmittag einpacke,die Mädchen wollten picknicken.
Der Papi sollte sie abholen,aber zu Fuss,sie wollte immer wenn es möglich war am Zoogeschäft vorbei und wenigstens einen Blick auf das Schaufenster des Spielzeugsladens gleich daneben erhaschen,sie war ein Tiernarr und der Weg führte immer durch die Einkaufsstrasse gerade an dem Geschäft vorbei,nach Hause.
So hatte sie das geplant und ihr Papi war gern bereit ihrem Wunsch zu folgen.Er holte sie also ab und die zwei schlenderten den Weg nach Hause,mit einem Plappermäulchen die Kleine und mit einem Lachen der Grosse.
Wie immer kam dann wohl die längere Pause am Schaufenster,sie wollte gucken und dort auf ihren Papa warten,der inzwischen im Laden nebenan kurz eine Zeitung holen wollte.Sie hat sich nie auch nur einen Zentimeter von dem Fenster weg bewegt,sie schaut die Meerschweinchen,er holt die Zeitung...das war immer so...1000mal so gewesen...diesmal war alles anders.
Ein betrunkener Autofahrer,der die Kontrolle über sich und sein Auto verlor...raste in die Fussgängerzone der Einkaufsstrasse,wo keine Autos fahren durften...sie hatte keine Chance,sie konnte da nicht mit einem Auto rechnen,sie stand am Schaufenster und wollte doch nur die Meerschweinchen anschauen,sich wie üblich mit ihnen unterhalten,ihnen erzählen was sie alles erlebt hat und was sie alles noch sehen,machen,erleben wollte...
Als das Telefon klingelte und man mir sagte,was passiert sei fuhr ich sofort los,mit dem ständigem Murmeln auf den Lippen,Lieber Gott lass sie nicht schwer verletzt sein,lass es schlimmer aussehen als es ist,sie soll alle Meerschweinchen haben und meinetwegen auch noch eine Katze,einen Hund,einen Vogel dazu,aber lass es nicht so schlimm sein.
Ich war nie so schnell auf dem Rad wie an dem Tag...und es war viel schlimmer.
Ihr Papi hatte sie im Arm als ich ankam,viele Menschen standen herum,die vor mir zurück wichen und mich durchliessen,jemand sagte der Arzt wäre schon unterwegs.
Ich stürzte auf die zwei zu,setzte mich auf den Boden und nahm mein Kind auf den Schoss und redete flehend auf sie ein,fast wahnsinnig vor Angst sie zu verlieren.
Aber niemand konnte ihr mehr helfen,ich hatte mein Kind auf den Armen,redete mit ihm und hatte es schon verloren.
Ich wollte es nicht glauben und ich wollte sie auch nicht hergeben...ich hielt sie fest und die Welt um mich herum wurde dunkel...nichts war mehr wie vorher.
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